Sexueller Missbrauch in der Kindheit-Keine Erinnerung

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Annemarie
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 53
Beiträge: 962

Beitrag Fr., 09.05.2008, 07:13

Hallo Mucki,

ich finde es ganz schwierig, Aussagen zu deuten, bei denen ich nicht dabei war ... besonders, wenn es sich um Gespräche innerhalb einer Therapie handelt. Darum versuche ich einfach, meine eigene Erfahrung dazu einzubringen ...

Das Gefühl, die Gründe für die schlechten Gefühle, Ängste und dgl. zu finden, den kenne ich auch sehr gut. Ist wahrscheinlich auch der Grund, warum viele meinen, eine Diagnose würde erstmals helfen. Irgend etwas Greifbares in den Händen zu haben.

Im Laufe meiner "Suche" bin ich mal zu einer praktischen Ärztin, die auf Homöopathie spezialisiert ist. Ich vergesse nicht, wie sie mich beim Erstgespräch (d. h., sie hat mich noch nicht gekannt) drei mal ganz eindringlich gefragt hat, ob mich mein Vater wirklich nicht mißbraucht hat!

Ich wußte genau, daß das nicht stimmt und doch blieb dieser Satz jahrelang als Ungewissheit in mir hängen. Heute weiß ich daß das völliger Blödsinn ist, diese Frage - beinahe Behauptung - wird aber trotzdem meinen Kopf nicht verlassen.
Gründe, daß es mir so geht, wie es mir geht, gibt es genug. Dazu hätte ich ihre zusätzliche Verunsicherung nicht gebraucht.

Wenn es so war, wie Du beschreibst, finde ich, daß auch Deine Therapeutin sehr verantwortungslos handelt. Einfach ins Blaue mal einen Mißbrauch zu projizieren bringt Dir mehr Probleme, als es Dir helfen kann.

Ich befürchte, daß Dir das, was wir hier schreiben, im Moment auch nicht wirklich helfen kann. Endlich hast Du was Greifbares und da gibt´s jemanden, der will Dir das wieder "wegnehmen". An Deiner Stelle würde ich mich wahrscheinlich erstmal dran festhalten.
Was ich Dir wünsche ist Klarheit ... egal, wie sie aussieht.

Alles Liebe Dir,
Annemarie

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Thread-EröffnerIn
mucki
sporadischer Gast
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weiblich/female, 22
Beiträge: 6

Beitrag Fr., 09.05.2008, 17:46

danke für eure beiträge.
leider helfen sie mir gerade wirklich nich weiter. aber das habe ich auch nciht erwartet.
ich werde versuchen das beste daraus zu machen, aber es tat gut, den ganzen kram hier mal loszuwerden.
ab juli wechsel ich die krankenkasse, eventuell kann ich dann schon früher eine neue therapie beginnen.
ich hoffe, dass sich alles klärt und meine therapeutin eine falsche diagnose gestellt hat.
auch wenn dem so ist, dass ich mich umsonst verrückt mache, eine andere erklärung habe ich zur zeit leider nicht.
ich wünsche auch euch alles gute.

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Andi
Forums-Insider
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männlich/male, 24
Beiträge: 204

Beitrag Sa., 10.05.2008, 13:13

Liebe mucki!

Wenn dir das Niederschreiben geholfen hat, dann kannst du das hier auch weiterhin gerne machen. Ich hör dir weiter zu, auch wenn ich dir vielleicht nicht helfen kann.

Ganz ganz liebe Grüße und alles Gute und Schöne, dein Andi
"Those who would give up essential liberty to purchase a little temporary safety deserve neither liberty nor safety." Benjamin Franklin

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 41
Beiträge: 1162

Beitrag Sa., 10.05.2008, 18:30

Hallo mucki,

ich kann das, was du schreibst, ein Stück weit nachvollziehen. Ich will dir nichts ausreden, dich aber auch bitten, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Sexueller Missbrauch ist ein Thema, auf das fast jeder Mensch ziemlich emotional reagiert. Du warst wegen einer Essstörung in Therapie. Eine Therapie macht einen aber sehr offen und verletzlich. Da können einen emotionale Dinge jeglicher Art extrem mitnehmen. Die Themen Nähe und Angst vor Nähe spielen bei vielen seelischen Störungen eine große Rolle. Das Problem ist: Wenn man sich erst in eine Theorie verbissen hat, dann sortiert man alles, was einem widerfährt und alles, was man fühlt, in diese Schublade ein und blendet alle anderen Möglichkeiten aus.

Bei mir war es so, dass ich während meiner ersten (stationären) Therapie immer sehr heftig reagiert habe, wenn jemand in der Gruppentherapie über sexuellen Missbrauch sprach. Auch wenn zu dieser Zeit im Fernsehen etwas über Missbrauch kam, nahm mich das stark mit. Eines nachts hatte ich einen Angsttraum von einer großen, schwarzen, männlichen Gestalt. Bald war ich fest davon überzeugt, dass ich als Kind sexuell missbraucht worden war. Ich hatte zwar keinerlei Erinnerung daran, aber mir fielen auch sonst keine traumatischen Erlebnisse ein, die meine großen psychischen Probleme, die ich schon als Kind hatte, erklären konnten. Außerdem habe ich genau wie du eine unerklärliche Angst vor bestimmten Männertypen. Ich ertrage es schlecht, wenn man mich anfasst. Ich habe keinerlei Sexualleben, habe mich nie dafür interessiert. Aber ich habe mein ganzes Erwachsenenleben lang immer wieder sexuelle Übergriffe erlebt, vom Begrapschen bis zur Vergewaltigung, während derer ich innerlich und äußerlich erstarrte, anstatt mich zu wehren.

Wenn ich all diese Dinge zusammennahm, erschien mir eine sehr frühe sexuelle Missbrauchserfahrung als die wahrscheinlichste Theorie. Obwohl ich dieses Thema in acht Jahren Psychotherapie nie näher bearbeitet habe (wie auch, ohne konkrete Erinnerung!), war ich noch vor ein paar Monaten davon überzeugt, dass ein Missbrauch stattgefunden hat. Heute gehe ich davon aus, dass diese Theorie falsch war!!! Ich habe für mich mit meiner kürzlich erhaltenen Diagnose "Asperger-Syndrom" eine wesentlich wahrscheinlichere Erklärung gefunden.

Vielleicht gibt es auch für deine Ängste eines Tages eine bessere Erklärung. Oder du erinnerst dich tatsächlich irgendwann an einen Missbrauch. Im Moment möchte ich dir raten, mit dem zu arbeiten, was du aktuell weißt und fühlst, genau wie Anne geschrieben hat:
Anne1997 hat geschrieben:Was Du fühlst, kannst (solltest) Du genauer anschauen - im "Hier und Jetzt" - ohne zu projizieren,
sondern, indem Du ganz bei Dir (und Deinen Dich direkt betreffenden aktuellen Problemen) bleibst
Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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lilly2204
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weiblich/female, 31
Beiträge: 517

Beitrag Mi., 21.05.2008, 20:13

Hallo zusammen,

ich weiss nicht wo ich anfangen soll. Aber ich muss einfach mir gerad etwas von der Seele reden.

Ich habe seit ca 11 jahren eine Essstörung, extrem wieder zurückgekommen seit letzen Spätsommer.
Extreme Stimmungsschwankungen, svv, und ab letzen November wieder eine neue Thera.

Ich wusste nie warum , wieso, ich diese Essstörung habe. Mich, meinen Körper so hasse.

Und ich weiss es immer noch nich. Aber ich habe jeztt seit längeren den Verdacht das etwas schreckliches in meiner Kindheit pasiert sein könnte. Ich kann mich an nichts konkret erinnern. In letzer Zeit aber wenns in den Medien oder sonst wo um Missbrauch geht, wird mir schlecht, schwidlig, kriege Panik Attacken.

Einfach so ein Gefühl von Ekel. Und sehe Gedankenblitze . Mich als Kleines Kind. Dazu dies Gefühl.

Mich in eine Höhle verkriechen zu wollen, einfach geschützt vor allem zu sein.

Aber ich kann mich nicht erinnern. Eh an so wenig an meine Kindheit , wie meine thera meint.

Hab in der letzen Therastunde am Ende das Ganze endlich mal angesprochen. Es war mir super peinlich unangenehem. Eben weil auch alles unsinn sein könnte.

na ja die Thera meinte sie hätte es evtl. vermutet und wir müssen schauen. Der Gedanke da nachzugraben macht mir solche Angst.
Angst wie ich reagiere wenn es so sein sollte.

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Sehnsucht
sporadischer Gast
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weiblich/female, 29
Beiträge: 12

Beitrag Di., 15.07.2008, 11:05

Hallo zusammen, ich hol diesen Thread noch mal vor, weil er doch irgendwie für mich passt.

@lilly: der komplette erste Teil deiner Antwort passt auch auf mich, nur ist es bei mir erst seit diesem Jahr März wieder extrem geworden.

Ich weiß noch nicht so richtig, wo ich anfangen soll, aber ich schreib einfach drauf los...

Mich beschäftigt schon eine ganze Zeit die Frage, ob es Missbrauch war, was mir passiert ist (wenn es denn wirklich so war, viel weiß ich nämlich nicht mehr aus meinen ersten 10, 12 Lebensjahren).

Es war der Sommer, bevor ich in die Schule kam. In dieser Zeit fanden zwei Dinge statt, zum einen wurde mein jüngster Bruder geboren und etwa zur gleichen Zeit, kam der älteste Sohn meines Vaters aus der ersten Ehe zu uns. Ich war damals 6, mein Halbbruder 15 oder 16. Wir wohnten in einer Wohnung über 2 Etagen - unsere Kinderzimmer befinden sich selbstverständlich im oberen Teil.

Ich weiß noch, dass es damit anfing, dass wir Arzt spielten. Dann ist da ein Bild, wo ich auf einem Stuhl sitze einen Rock anhabe und nix darunter. Mein Halbbruder hatte mich auch angefaßt. Meine Mutter kam irgendwann dazu und fragte nur, ob er mich "da" angefasst hätte und das war's. Ob es irgendwelche Dinge für ihn nach sich zog, weiß ich nicht.

Ich weiß nicht mehr genau wann, aber irgendwann später zogen wir um (ich war da vielleicht in der 2. oder 3. Klasse) in eine Wohnung, die mehr Zimmer hatte. Wohnstube und Schlafzimmer meiner Eltern befanden sich an der Wohnungstür, die Kinderzimmer am Ende des 15 Meter langen Flurs...

Aus der Zeit habe ich dann auch wieder einige Bilder im Kopf - nachts saß er an meinem Bett, hat mich im Intimbereich gestreichelt, seine Finger in mich eingeführt... Oder ICH habe mich zu ihm ins Bett gelegt und darauf gewartet, dass er wieder anfängt mich zu streicheln, zu berühren... Habe ihm gezeigt, wie weit ich die Beine öffnen kann, damit er seine Finger in mich stecken kann, ohne mir wehzutun. Er hat ausprobiert, wie viele Finger auf einmal er in mich einführen kann. Ich habe seinen Penis angefasst, habe ihm einen runtergeholt und auch dort geküsst.
Ich weiß nicht, ob es wirklich Missbrauch war, denn es ging ja zum großen Teil von mir aus... Und trotzdem holt es mich jetzt immer wieder ein... Ich überlege, ob es nicht noch mehr, noch andere, schmerzhafte Erfahrungen aus der Zeit für mich gibt...

Mein Vater war zu der Zeit "aktiver" Alkoholiker (ist jetzt seit der Wende trocken), wir haben öfter Schläge, Prügel bekommen. Glaube ich zumindest..."Ihr wisst gar nicht, was Prügel sind" - der Satz, den wir ständig zu hören bekamen und noch bekommen. Hab nur Bilder im Kopf, dass wir uns (mein zwei Jahre jüngerer Bruder und ich) versteckten, viel unterwegs waren, nicht nach Hause wollten usw. Das es wohl öfter mal eine "hinten-drauf" gab, weiß ich dagegen sicher. Wir hatten ein Blumenfenster, in dem habe ich oft gesessen und gehofft, dass mich keiner findet...

An meine Mutter habe ich aus der Zeit keine wirkliche Erinnerung... Erst aus der Zeit, als ich 13 war, eine Viertelstunde zu spät nach Hause kam und meine Mutter mich im Flur erst geschlagen, als ich auf dem Boden lag, getreten hat...

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ich_bin
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weiblich/female, 45
Beiträge: 413

Beitrag Di., 15.07.2008, 11:20

Liebe Sehnsucht.

Es tut mir sehr leid, was du erleben musstest. Es ist schrecklich zu lesen, und du musstest es fühlen. Auch die Schläge...

Mir fehlen nur Erinnerungen von einer gewissen Situation. Das andere ist bei mir völlig klar, und sehr gut verarbeitet. Mich beschäftigt dieses eine Erlebniss, weil ich einfach wissen möchte, was war, und was er mit mir gemacht hat...Du hast, finde ich, viele Erinnerungen...

Kinder können nicht einschätzen, was missbrauch ist. Du verstehst sicher nicht, warum du dich daran beteiligt hast. Du wolltest das mit Sicherheit nicht. Ich war immer wie "weggeschalten" also leer, während eines Übergriffes. Auch wenn du in sein Bett gelegen bist, und auf ihn gewartet hast...das heißt noch lange nicht, dass du das zuorden konntest.

Auch ich ging zu meinem Schänder ins Zimmer. Ich wurde manipuliert, und hatte Angst alleine zu sein. "dann bist du ganz allein"

Liebe Grüße
jennyfer_

ps. Ich wünsch dir viel Kraft...

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SturmundDrang
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weiblich/female, 31
Beiträge: 34

Beitrag Mi., 16.07.2008, 20:36

Liebe Mucki, wo stehst du denn heute? Wie geht es dir im Umgang mit dem Thema...ist ja nun schon eine Weile her, dass du geschrieben hast..Lieben Gruß

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Sehnsucht
sporadischer Gast
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weiblich/female, 29
Beiträge: 12

Beitrag Do., 24.07.2008, 12:30

jennyfer hat geschrieben:... Ich wurde manipuliert, und hatte Angst alleine zu sein. "dann bist du ganz allein"
Diesen Satz kenne ich nur zu gut . Vielleicht war es ja deshalb, vielleicht weil endlich mal jemand Zeit und Aufmerksamkeit für mich hatte...? .........

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ich_bin
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weiblich/female, 45
Beiträge: 413

Beitrag Do., 24.07.2008, 12:42

Sehnsucht hat geschrieben:
jennyfer hat geschrieben:... Ich wurde manipuliert, und hatte Angst alleine zu sein. "dann bist du ganz allein"
Vielleicht war es ja deshalb, vielleicht weil endlich mal jemand Zeit und Aufmerksamkeit für mich hatte...? .........

Liebe Sehnsucht. Außenstehende können niemals sagen, was es war. Was du fühlst, ist entscheidend. Ich hatte wirklich Angst, dann "ganz alleine" zu sein. Ich glaubte ihm das, und somit funktonierte "SEIN grausames Spiel". Falls ein Kind sich Liebe und Geborgenheit auf so einem Wege sucht, und findet, ist es trotzdem nicht daran beteiligt. Ein Kind kann niemals bewusst solch eine Handlung deuten und verstehen...Es versteht nicht, wie ihm geschieht...

Liebe Grüße
jennyfer_

Ich wünsch dir alles Liebe...

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Sehnsucht
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Beiträge: 12

Beitrag Fr., 25.07.2008, 13:22

Danke für deine Worte, jennyfer.

Ich werde sehen, was die Therapie bringen wird...

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Am Shaegar
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Beiträge: 76

Beitrag So., 27.07.2008, 22:45

Ich finde man muss bei der Abscheu, was behinderte Menschen angeht, trennen. Mich ekeln Behinderte nicht, weil sie ungewöhlich aussehen oder ihre Körperfunktionen nicht im Griff haben, sondern weil sie scheinbar alles dürfen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Es sind ja arme, gestrafte Leute, die nicht wissen, was sie tun. Als ich ein Kind war, sollten mein Bruder und ich auf einen Behinderten aufpassen, auf einer Familienfeier. Der Typ war von mir ganz angetan und wollte Fangen spielen, rannte mir hinterher, begrabschte mich...ich war hinterher am Ende, aber für den hatte es keinerlei Folgen, sowas muss ein Kind doch vorher wissen, wenn es sich mit einem geistig Behinderten einlässt.
Und auch heute nerven Behinderte mich, wenn sie sich in der Öffentlichkeit die Hose herunterziehen oder eben irgendeinen sexuellen Krempel tun, ich will es nicht sehen und es macht mich ohnmächtig und aggressiv, weil die das dürfen. Kein Mensch dürfte das, die schon.

Und das weitet sich eben auch auf andere Bereiche aus, wo sie mir unangenehm auffallen, mir zu nahe kommen, mich volllabern, irgendwelche Gesten machen und sich völlig daneben benehmen, aber jeder es irgendwie amüsant oder so süß und unschuldig findet. Weil solche Menschen sind ja aus Prinzip niemals boshaft und jeder verzeiht ihnen alles. Und wenn ich ein Gespräch führe und eine Behinderte kräht direkt neben mir dazwischen: RING RING RING RING, dann könnt ich austicken, was wohl auch kein Wunder ist, während andere das eben nicht stört...da könnt ichs noch besser wegstecken, wenn ein Hund mein Bein bespringt, denn der ist wirklich unschuldig als Tier, bei einem Menschen weiß man nie, inwieweit der in der Lage ist, sein Handeln zu begreifen. Aber sobald jemand behindert ist, muss man sich alles gefallen lassen von ihm, sonst diskriminiert man ihn, denn es ist ja ein armer Mensch, der nichts dafür kann. Na und? Ich doch auch nicht.

Übrigens hat mich auch mal ein 30jähríger angegrabscht, als ich 12 war. Daran erinnere ich mich genau und ich bin sicher, dass es meine Probleme NICHT verursacht. Aber ich erwähne das meistens gar nicht erst in Therapien oder Beratungsgesprächen, weil sofort alle Therapeuten ausrufen: AHA, da haben wir das Problem ja. Und ich bins leid, weil die dann davon nicht mehr abzubringen sind, dass das ja der Auslöser für alles sein müsste.

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kelly
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 21.08.2008, 10:31

Ich hab mich wieder erinnert , aber nur zu 2/3....
War nun in der Klinik mal wieder...
Die haben aber "nur" stabilisiert...
dachte ich würde mich an das letzte drittel da erinnern mit Therapeuten...
aber die sagten , dass das menschliche Gehirn ja nicht umsonst vergißt...
das es eine Schutzfunktion sei ...und das man darüber froh sein sollte .

Denn wenn ich mich an das letzte drittel erinnern würde , währe das auch nicht besser , sondern noch schlimmer...
Das ich mir dann wieder wünschen würde , das ich mich bloß nie drann erinnert hätte...

Joaa , ok...werd da aber mit Therapeuten noch drüber sprechen...denn so
geht es nun auch nicht weiter wo ich nun nur etwas weiß...dieses etwas macht nämlich auf dauer meine Beziehung kaputt...

Kelly
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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kelly
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weiblich/female, 29
Beiträge: 1341

Beitrag Fr., 22.08.2008, 09:01

Scheiße ey , ohne Bedarfsmedikation komm ich nicht mehr klar .

Und nun bin ich auch noch vom Tavor abhängig...toll , ganz toll
Man sollte niemals zu einem Arzt gehen, ohne zu wissen,was dessen Lieblingsdiagnose ist.

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Helena81
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Beitrag Mo., 11.05.2009, 23:10

Also, ich möchte einfach mal sagen, dass ich es ganz, ganz schrecklich grausam finde, so schlimm, dass es mir sogar körperlich weh tut es auch nur zu lesen, wenn hier ältere "Mentorinnen" jüngeren Frauen, die sich mit einem evtl. sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit auseinandersetzen möchten, diese Option als "unwahrscheinlicher" oder "eingeredet" oder "projiziert" darstellen. Meiner eigenen Erfahrung nach ist man selbst sich bei dieser Frage ohnehin der stärkste Kritiker - da ist überbordene Skepsis ebenso Gift wie sofortiges Mitleid, finde ich persönlich.

Man hat ja keine Erinnerungen und so atheistisch, wie viele von uns heute sich die Welt erklären, ist nur das Wahrheit, was wir sehen können (sprich: was wir "in Bildern" erinnern). Aber als wären das die einzigen Erinnerungen!! Und überhaupt - bei sovielen statistisch erhobenen Missbrauchsfällen ist die Wahrscheinlichkeit eines Übergriffs gar nicht mal so niedrig. Und dass die Therapeutin da einen groben Fehler gemacht hat, sehe ich überhaupt nicht. Denn wenn es ein sexueller Übergriff gewesen ist, wie soll man sich dem Thema denn sonst nähern, außer man spricht darüber?
Die Jungen werfen zum Spaß mit Steinen nach Fröschen. Die Frösche sterben im Ernst. (Erich Fried)

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