Erste Sitzung - gemischte Eindrücke

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gelli
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Beitrag Mi., 03.09.2014, 06:43

Also mir ist es fremd das ein Therapeut ohne mein Wissen also hinterm Rücken bei meinem Hausarzt anruft oder Kontakt aufnimmt.
Eigentlich sagt einem das der Thera oder fragt den Klieenten ob er selbst beim Hausarzt anrufen dürfe wegen dies oder jenes.
Wenn du zu ihm diese Woche nochmal hingehen solltes,dann sag ihm das es lieber ist wenn er dir sagt das er Kontakt zum Hausarzt aufnimmt und auch weswegen er das macht.Das du überhaupt immer wissen möchtes was so sein Plan mit dir ist.
Wenn du merkst,(das kann in der ersten Stunde,das kann auch in der 5 Stunde sein,ganz egal)das es mit euch nicht passt,was übrigens auch der Thera von sich aus jederzeit sagen kann,dann darfst du ihm das ohne Scheu sagen,denn das Recht hast du dazu.
Wichtig ist immer die Chemie zu Anfang,wenn ich irgentwie spüre,hm der ist mir von der Stimme oder Atmosphäre nicht gerade symphatisch das fördert nicht gerade Vertrauen.Höre auf dein Bauchgefühl,denn das sagt immer die Wahrheit.
Und egal wann du in der Zeit der 5 probatorischen Sitzungen nicht weiter machen kannst weil dies oder das nicht passt,du kannst jederzeit abbrechen und dir ne neue Thera suchen.
Wenn du bei einem Thera sitzt horch auf dein bauchgefühl und frag deinem Thera genau das was dein Bauchgefühl dir auf dem Weg gibt,vieleicht kann er dir die Zweifel oder Ängste nehmen.
Vertrau dir selbst,du wirst die richtige Entscheidung dann treffen.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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saffiatou
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Beitrag Mi., 03.09.2014, 18:54

Eigentlich muss vorher immer eine Schweigepflichtsentbindung unterschrieben werden,
bevor ein Therapeut den Arzt kontaktieren darf. Sonst ist das meiner Meinung nach
ein großer Vertrauensbruch! In meinen Augen geht das gar nicht!

Für den Antrag gibt er Dir einen Konsilarbericht (damit klar gestellt ist, daß keine organischen
Ursachen vorliegen), den der Hausarzt ausfüllen soll, aber daß der Therapeut das macht,
finde ich nicht ok.

Klar kommst Du da wieder raus, denn es sind ja noch keine Stunden von der Krankenkasse
bewilligt worden, Du suchst Dir einfach einen anderen Therpeuten, und machst die nächsten
probatorischen Sitzungen da.

Alles Gute Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Blauer.Himmel
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Beitrag Mi., 03.09.2014, 21:21

Danke für Eure Antworten!

Ich war auch ein wenig geschockt dass er das ohne mein Wissen getan hat. Ich mein ich war ja sowieso ein wenig "durcheinander" bei meiner ersten Sitzung und wollte mir gerne noch 1, 2 mal anschauen was mir mein Gefühl sagt, aber dass er einfach so meinen Arzt kontaktiert macht mich echt stutzig

Aber was mach ich denn jetzt? Ich meine mein Arzt soll ja jetzt den Antrag ausfüllen und das geht dann zur Krankenkasse weiter so wie ich es verstanden hab. Muss ich da eigentlich nichts unterschreiben, ich meine man kann nicht einfach so ohne meine Zustimmung das Ganze beantragen

Soll ich ihn da morgen drauf aufmerksam machen dass ich diese 5 probatorischen Sitzungen gerne einhalten würde bevor ich mich entscheide?

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 04.09.2014, 00:04

Blauer.Himmel hat geschrieben:Muss ich da eigentlich nichts unterschreiben, ich meine man kann nicht einfach so ohne meine Zustimmung das Ganze beantragen.
Soll ich ihn da morgen drauf aufmerksam machen dass ich diese 5 probatorischen Sitzungen gerne einhalten würde bevor ich mich entscheide?
Natürlich.
Und solange du den Antrag auf Therapie nicht auch selber mitunterschreibst, kann er die Therapie nicht bei der KK beantragen, dein Thera braucht auch deine Unterschrift, also geb sie nicht zu früh. Und für den Antrag braucht er auch den Konsiliarbericht von Hausarzt. Normalerweise gibt ein Thera dem Patienten diesen mit und bittet darum, den ausgefüllt wieder mitzubringen.
Ohne eine Entbindung von der Schweigepflicht darf er sich nicht einfach so ohne dein Wissen an deinen Arzt wenden. Sprich ihn da bitte auch drauf an.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Blauer.Himmel
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 10:42

Hallo!

Ich hatte jetzt 3 Stunden bei meinem Therapeuten und weiß nicht ob es nicht vielleicht an den 5 probatorischen Stunden liegt und er sich da nicht so"verausgaben" will (mag hier aber in keinster Weise etwas unterstellen!), aber ich habe so das Gefühl dass er mir nicht weiterhelfen kann.

Er fragte mich jetzt bei jeder Sitzung was denn mein Problem sei und dabei kam es mir so vor als ob er mich nicht ernst nimmt. Ich fange mit etwas an und dann führt er die ganze Stunde über einen Monolog Ich dachte mir ok für den Anfang ist es eigentlich ganz in Ordnung, denn er zeigte mir quasi eine Struktur auf, mit der wir arbeiten werden. In der zweiten Stunde ähnliches und in der dritten habe ich immer wieder eingeharkt, aber ja, meistens ist er am reden.

Wie gesagt, ich habe vorher keine Erfahrungen auf den Gebiet gemacht und weiß auch dass es nicht DIE Art einer Therapie gibt, aber ich stelle mir das doch etwas anders vor. Ich konnte zwar einiges mitnehmen, aber so manche Punkte, die ich gerne angesprochen hätte, konnte ich noch nicht mitteilen. Habe auch jetzt so das Gefühl dass ich ihm nicht wirklich alles was mich bedrückt anvertrauen kann bzw. es noch länger dauern wird...

Ich fühle mich fast wie in der Schule, in der der Lehrer vorne steht, mir den Stoff quasi nahelegt, ich mich aber kaum einbringen kann und mich nur mal zwischendurch melden darf. Ich meine 50 Minuten gehen immer rasend schnell um...

Ich wollte mir für die nächste Stunde einmal ein paar Punkte machen die ich gerne mal ansprechen würde, damit er direkt weiß um was es geht.
Was haltet ihr von der Idee?

Außerdem habe ich mir gedacht, dass wenn ich wieder kaum dazu komme, mich einzubringen, ihm zu sagen dass es keinen Sinn für mich hat. Kann ich ihm dies am Ende der Sitzung sagen?

Bin momentan etwas verwirrt, denn ich möchte ja gerne dass das Ganze irgendwann zu einem Erfolg führt

Vielen Dank im Voraus!

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Fundevogel
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 11:10

Hallo Blauer Himmel (schöner Name übrigens ),

wenn du jetzt schon so ein schlechtes Gefühl hast, dann paßt es offenbar nicht mit diesem Therapeuten.
Normalerweise sollte auch der Patient deutlich mehr Redezeit haben als der Therapeut, wie will er sich denn ein Bild machen von dir und deinen Themen, wenn du nichtmal zum Reden kommst.

Wenn du dich traust, wäre es vielleicht eine gute Idee, genau das anzusprechen: du kommst nicht zum Reden, du hast dir das anders vorgestellt usw. Vielleicht ergibt sich genau daraus ein intensives Gespräch, wenn nicht, dann seid Ihr Euch im besten Fall einig, dass die gemeinsame Zusammenarbeit keinen Sinn macht. Genau dafür sind die Probesitzungen ja da.

Finde ich gut, dass du das so genau bennen kannst, was dich stört und was du gerne anders hättest - gute Voraussetzungen für eine Therapie!

Alles Gute und liebe Grüße
Fundevogel

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Arthur
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 12:04

Ich würde das so offen ansprechen, wie du es hiergeschildert hast. Der Therapeut kann sich dann vielleicht nach dir richten und du kannst doch noch profitieren von der Therapie; oder der Therapeut kann es nicht, dann hast du es wenigstens versucht, du musst nix erfinden, um die Therapie zu beenden - und der Therapeut hat was, um es mit seinem Supervisor zu besprechen.

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Blauer.Himmel
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 12:07

Danke Fundevogel für deinen hilfreichen Kommentar

Du hast ja das passende Foto zu meinem Namen wenn ich es richtig sehe

Wie gesagt, ich weiß nicht wie bei anderen so die Therapiestunden ablaufen. Aber ich finde es eben äußerst merkwürdig dass er quasi immer wieder auf die selben Dinge zu sprechen kommt (er zeigt mir immer ein paar Schaubilder mit denen er seine Aussagen bekräftigt).

Wenn ich etwas sage schaltet er sofort wieder ein und dann beginnen die Monologe, die bis zu einem gewissen grad hilfreich sind, sich dann aber irgendwie immer wiederholen mit Beispielen o.ä. Ich ertappe mich dann immer dabei dass ich oft schnell einige Dinge hintereinander sage damit ich mal das loswerden kann was ich eigentlich besprechen möchte. Ich finde er hält sich immer etwas länger als nötig an einem Thema auf wo ich mir denke da könnte man noch ein, zwei Dinge mit einflechten.

Im Endeffekt fühle ich mich so als ob es nicht um mich geht, sondern um ein Produkt, das bearbeitet werden soll damit es super funktioniert. Also eher so wie ein Coaching wo mehrere Teilnehmer anwesend sind, nur glaube ich sollte es schon so sein, dass man sich individuell mir zuwenden und auf meine Sachlage eingehen sollte.

Mir fällt es aber dann doch etwas schwer es direkt auf den Punkt zu bringen bei meinem Therapeuten (ist momentan sowieso eines meiner Probleme dass ich Konflikte scheue und aus dem Weg zu gehen versuche damit ja keine unangenehme Situation entsteht, hier -> der Therapeut ist "böse" auf mich ).

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Blauer.Himmel
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 12:20

Gut dann werde ich also nächste Woche direkt zu Beginn damit starten und sagen was mir nicht gefällt.

Noch eine Sache: Ich hatte ja schon einmal in einem meiner beiden Threads erwähnt dass der Thera in der ersten Sitzung einige Minuten später anfing und früher aufhörte. Er beginnt immer (!) 5 Minuten später und hört auch so ca. 3-5 Minuten früher auf um einen neuen Termin abzumachen. In der letzten Stunde hatten wir einmal ein intensives Thema und da meinte er nach einem panischen Blick auf die Uhr in einem merkwürdigen Ton "Oh Gott wir müssen aufhören", das war echt ein wenig seltsam. Nicht dass ich möchte dass er überzieht, nur war die Aussage etwas merkwürdig. Vielleicht war ich nach dem Thema aber auch gerade ein wenig sensibel.

Wie läuft es denn bei euch so ab, erfolgt die Terminabsprache während der 50 Minuten oder danach/vorher? Es geht mir hier rein nur um den Erfahrungswert, ich meine wenn ich absolut zufrieden wäre mit dem Thera würde es mich vielleicht auch gar nicht mal wirklich stören... Nur "fehlen" mir hier halt einfach wichtige Minuten

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Fundevogel
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 18:02

Hallo Blauer Himmel, (ja, das Foto passt wirklich gut )

also meine Stunden beginnen und enden immer pünktlich (zumindest wenns nach meinem Thera geht, ich bin öfter mal spät dran in letzter Zeit).
Da ich regelmässige Stunden habe, geht auch keine Zeit für die Terminvereinbarung drauf, außer wenn mal verschoben werden muss, was nicht oft vorkommt.

Die Aussage Oh Gott, wir müssen aufhören, klingt nicht grade sehr souverän ... Für mich hört sich das alles ein wenig nach Werbeveranstaltung an, so als verwende er viel Mühe drauf, dich zu überzeugen bei ihm eine Therapie zu machen.
Und Schautafeln .... die habe ich das letzte Mal als Kind beim Rohrschachtest gesehen ...aber vielleicht arbeitet er ja auch nach einer besonderen Methode, die man erst lange erklären muss.
Entschuldigung, vielleicht sollte ich auch nicht so viel dagegen reden und dich noch mehr verunsichern; ich fände es halt sehr wichtig, dass du nach deinem Gefühl gehst und genau das auch ansprichst, sonst ist es irgendwie von Anfang an wie vermurkst.
Fundevogel

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 13.09.2014, 20:17

Blauer.Himmel hat geschrieben: Wie läuft es denn bei euch so ab, erfolgt die Terminabsprache während der 50 Minuten oder danach/vorher?
In meiner ersten Therapie bei meiner damaligen Analytikerin waren Terminabsprachen (bei Verlegung von Stunden - sonst hatte ich feste Termine) IMMER in der Stunde. IdR gleich zu Beginn und meine Analytikerin machte mal gerne so 5-10 Minuten raus, suchte unentwegt im Terminkalender, verglich, überlegte laut, suchte wieder...

Ich glaube sie schindete tatsächlich Zeit.

Bei meiner jetzigen Therapeutin dauert das meist eine Minute und findet oft per e-mail oder nach der Stunde statt.

Somit habe ich verschiedene Erfahrungen.

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CrazyChild
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Beiträge: 942

Beitrag Sa., 13.09.2014, 20:52

Meine Thera begann immer sehr pünktlich, am Ende konnte es schon mal sein, daß ein paar Minuten überzogen wurde, wenn es grade ein schwieriges Thema war.

auch ich hatte immer meinen festen Termin, so daß das gleich mal wegfiel, mit den Terminabsprachen. Und wenn es mal um einen Termin ging dann fand das immer am Ende der Stunde statt und es war auch kein Problem, wenn deshalb mal überzogen wurde.

ein "oh Gott wir müssen aufhören" hätte es nie gegeben, denn sie hatte IMMER die Uhr im Blick, ich auch, so daß die Stunde dadurch eigentlich nie so plötzlich beendet werden musste. Mir war auch immer wichtig die Uhr zu sehen um genau zu wissen wo ich zeitmäßig in der Stunde stehe, und mir so einteilen konnte, gegen Ende noch etwas anzusprechen, oder dann auch nicht, wenn es zeitmäßig nicht mehr möglich war.

Das war für mich auch so eine gewisse Struktur in der Stunde, die für mich wichtig war.

Hin und wieder mal ist es passiert, wenn es mir sehr schlecht ging, daß ich die Zeit übersehen hatte und wir dann ein wenig gewaltsam abbrechen mussten. Das ist aber doof dann, weil man so rausgerissen wird.

Monologe gab es auch, aber sowohl von mir als auch von ihr, also alles ganz ausgeglichen. Ich hatte nie das Gefühl etwas schnell sagen zu müssen, wenn der andere mal atmet, nur um es loswerden zu können.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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BillieJane
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Beiträge: 520

Beitrag Sa., 13.09.2014, 21:03

Hallo Blauer.Himmel.

Es ist von Außen immer schwer einen therapeutischen Prozess zu beruteilen. Und wenn man es macht, dann muss man auch abwägen, dass man nicht jemanden - so wie dich hier - in seiner Therapie verunsichert mit vor schnellen Bewertungen.

Wenn dem so ist wie du sagst, dass deine Therapiezeit überwiegend aus Monologen des Therapeuten bestehen, so frage ich mich jedoch was das bringen soll.

Ich persönlich kenne das nicht so.

An dieser Stelle kann ich dir nur sagen wie es bei mir war und was mir Therapie gebracht hat.
In meiner Therapie hatte ich Raum für mich, meine Gefühle und meine Gedanken. Die Therapie war eine Gesprächstherapie, so dass ich und mein Therapeut miteinander im Dialog waren. Es war eine Interaktion auf emotionaler, seelischer und geistiger Ebene zwischen uns beiden. Ich habe dabei im Gespräch den größten Raum beansprucht. Mein Therapeut lenkte mich sozusagen dabei, er stabilisierte mich, er half mir dabei an meine Gefühle zu kommen, und so wieter. Es war keineswegs einseitig, sondern ein Miteinander, wo ich einerseits die Richtung vorgab mit dem was bei mir an Themen anstand und dann mein Therapeut lenkte und wir somit dann gemeinsam gerabeitet haben.

In diesem Sinne finde ich es eher unüblich wenn der Therapeut mit Monologen und Ausführungen den meisten Raum innerhalb der Therapie beansprucht. Das wäre für mich keine Therapie, sondern mehr ein Vortrag. Und hier fehlt es an einer wichtigen menschlichen und empathischen Qualifikation welche ich für Therapeuten unabdingbar halte. Denn Vorträge halten, das ist noch lange keine Therapie. Therapie entsteht in der Interaktion zwischen Therapeut und Patient, auf geistiger und emotionaler Ebene gleichermaßen.

Wenn es bei deinem Therapeuten an menschlichen und sozialen Kompetenzen mangelt, dann wirst du daran auch nichts ändern können.

Was die Einhaltung der Therapiezeit angeht. Mein Therapeut hat immer pünktlich begonnen und teilweise auch die Zeit bis zu 10 oder manchmal 15 Minuten überschritten, wenn ich noch nicht stabil genung war um die Praxis zu verlassen. Er hatte jedoch auch einen zeitlichen Puffer zwischen den Patienten, und die ganzen Praxisabläufe entsprechend genau strukturiert.

Vertraue einfach deinem Bauchgefühl. Therapie ist eine Dienstleistung und der Therapeut bringt dir gegenüber eine Leistung, nicht umgekehrt. Da diese in den meisten Fällen von den Kassen und somit von den Beiträgen der Versicherten bezahlt werden, darfst du auch eine kompetente Leistung erwarten.

Wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass du mit der Leistung des Therapeuten nicht vollumfänglich zufrieden bist, dann reicht in der Probezeit (Probatorische Sitzung) einen Anruf um zu sagen, dass man nicht mehr kommt.

Dieses Forum hat einen Orientierungsleitfaden veröffentlicht für Patienten, wonach sie in etwas überprüfen können, ob sie gut betreut werden: http://www.psychotherapiepraxis.at/gute ... .phtml#erk

Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen. Liebe Grüße, BillieJane

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Admin
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Beitrag So., 14.09.2014, 08:14

Hallo blauer.Himmel,

Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema (hier: Ihrem Therapieverlauf und Ihren Gefühlen in Ihrer Therapie) bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.

mfg,
rlf (Admin)

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Greenhorse
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Beiträge: 34

Beitrag So., 14.09.2014, 10:10

Also bei mir läuft die Stunde so ab, dass ich meist pünktlich(5 min vorm termin) in der Praxis bin, dann noch 5-10 minuten warte bis ich ins zimmer darf und dann warte ich da meist auch nochmal so 5 minuten bis meine therapeutin sich geordnet hat. d.h. ich fange in der regel ca. 10 minuten nach meinem termin erst an mit der stunde. Allerdings hab ich die 10 minuten immer hinten angehangen, meistens sogar noch mehr. Also meine nimmts da nicht ganz so genau, sie schaut, dass wir einen guten Abschluss finden. Terminabsprachen waren dann immer danach bzw. wenn wir zum Ende kamen, fragte sie immer "und wann wollen Sie wieder kommen?", jetzt habe ich mittlerweile einen festen Termin, deswegen fällt das weg. Und da ich den letzten Termin am Tag habe, nehmen wir es auch mit der Zeit nicht so genau, letzte Woche haben wir 30 Minuten länger gemacht. Und dadurch dass wir öfter überziehen, seh ich das mit dem verzögerten Stundenbeginn eben etwas lockerer.
Und die Stunde an sich läuft so ab, dass sie erstmal fragt wie es mir geht und was dieses woche anliegt. Ja und dann erzähl ich und sie wirft hin und wieder mal was rein, ne Anmerkung oder Frage oder so. Also so kleine Impulse, die mich zum anders denken und sehen bringen.

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