Grenzen setzen und mit den Folgen leben...
Glückwunsch! Ich wünsche dir die Stärke, das jetzt durchzuziehen. Ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben, jedenfalls trifft böse Tochter auf dich überhaupt nicht zu.
Ich habe Ähnliches in der eigenen Familie erlebt. Auch meine eigene Mutter wurde von ihrer Schwiegermutter auf diese Weise "erpresst". Meine Oma konnte faktisch nichts mehr alleine und ließ sich auch total gehen, nur wenn der MDK kam, da blühte sie auf und konnte alles.
Unsere Hausärztin!!! riet dann dazu, meine Oma im Vorfeld NICHT über den Besuch zu informieren, sie nicht für den MDK in Sonntagsklamotten zu stecken, sondern ihr die beschmutzten, bepinkelten und besch... Klamotten anzulassen, ihr ihre Medikamente mal nicht auf dem Silbertablett zu "kredenzen" und sie stundenlang zur Einnahme zu bewegen, sondern einfach mal ihr ihren Willen zu lassen. Ihr auch nicht das Brot zu schmieren, den Kaffee zu kochen, - denn sie KANN ja alles ALLEINE - und siehe da, es ging von Pflegestufe 1 direkt in die 3.
Meinen überaus stolzen Opa (preußischer Beamter) bekamen wir beim MDK nur dazu, seine eigene Schwachheit und Hilfsbedürftigkeit einzugestehen, indem wir ihm erzählten, dass er dann seinen Katheter wieder rausoperiert bekommen müsse. Die Aussicht wieder 1 Stunde zum Pieseln zu brauchen brachte ihn dazu "mitzuspielen".
Und ich könnte noch 50 Geschichten von ebenso starrsinnigen grauen Schäfchen erzählen, die ähnlich gepolt waren.
Es mag ja sein, dass man auch mit 50 in den Augen der Mutter immer noch DAS KIND ist und man sich selbst auch kaum davon frei machen kann. Allerdings sollte in den eigenen Augen die Mutter DIE GREISIN sein und DIE muss sich nun nach dir richten. DU musst die Hosen anhaben, denn DU bist jetzt in der sorgenden Position. Wenn du die Hauptlast tragen musst, dann musst du auch die Entscheidungen treffen können, auch deine Schwester sollte dann nichts zu melden haben (habt ihr eine Pflegeverfügung?). Wird die Pflege geteilt, entscheiden beide.
Und es muss klar sein, dass auch du deine Freiräume brauchst. Denn wer pflegt dich denn, wenn du deine eigene Gesundheit für die Pflege deiner Mutter ruinierst. Da würde ich mich auch mit Argumenten wie "früher haben das die Töchter ja auch..." Früher wurden die Eltern auch nicht so alt und waren so lange auf Hilfe angewiesen.
Bei uns in der Gegend gibt es von Diakonie und DRK einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige. Die stellen eine Hilfe, damit man dort überhaupt hingehen kann und beraten und unterstützen auch bei Konflikten mit dem Pflegling. Vielleicht gibts ja sowas in deiner Nähe auch.
Einen Pflegedienst zu beauftragen ist allerdings nicht so entlastend wie man sich vorstellt. Die kommen zweimal am Tag und wenn die Mutti gerade dann in die Hose macht, wenn die zur Tür raus sind, hat man doch die Arbeit. Eine bessere Entlastung ist eine Haushaltshilfe, die berühmten Polinnen. Die machen in den allermeisten Fällen eine hervorragende Arbeit und können mit den Leuten sehr gut.
Ich habe Ähnliches in der eigenen Familie erlebt. Auch meine eigene Mutter wurde von ihrer Schwiegermutter auf diese Weise "erpresst". Meine Oma konnte faktisch nichts mehr alleine und ließ sich auch total gehen, nur wenn der MDK kam, da blühte sie auf und konnte alles.
Unsere Hausärztin!!! riet dann dazu, meine Oma im Vorfeld NICHT über den Besuch zu informieren, sie nicht für den MDK in Sonntagsklamotten zu stecken, sondern ihr die beschmutzten, bepinkelten und besch... Klamotten anzulassen, ihr ihre Medikamente mal nicht auf dem Silbertablett zu "kredenzen" und sie stundenlang zur Einnahme zu bewegen, sondern einfach mal ihr ihren Willen zu lassen. Ihr auch nicht das Brot zu schmieren, den Kaffee zu kochen, - denn sie KANN ja alles ALLEINE - und siehe da, es ging von Pflegestufe 1 direkt in die 3.
Meinen überaus stolzen Opa (preußischer Beamter) bekamen wir beim MDK nur dazu, seine eigene Schwachheit und Hilfsbedürftigkeit einzugestehen, indem wir ihm erzählten, dass er dann seinen Katheter wieder rausoperiert bekommen müsse. Die Aussicht wieder 1 Stunde zum Pieseln zu brauchen brachte ihn dazu "mitzuspielen".
Und ich könnte noch 50 Geschichten von ebenso starrsinnigen grauen Schäfchen erzählen, die ähnlich gepolt waren.
Es mag ja sein, dass man auch mit 50 in den Augen der Mutter immer noch DAS KIND ist und man sich selbst auch kaum davon frei machen kann. Allerdings sollte in den eigenen Augen die Mutter DIE GREISIN sein und DIE muss sich nun nach dir richten. DU musst die Hosen anhaben, denn DU bist jetzt in der sorgenden Position. Wenn du die Hauptlast tragen musst, dann musst du auch die Entscheidungen treffen können, auch deine Schwester sollte dann nichts zu melden haben (habt ihr eine Pflegeverfügung?). Wird die Pflege geteilt, entscheiden beide.
Und es muss klar sein, dass auch du deine Freiräume brauchst. Denn wer pflegt dich denn, wenn du deine eigene Gesundheit für die Pflege deiner Mutter ruinierst. Da würde ich mich auch mit Argumenten wie "früher haben das die Töchter ja auch..." Früher wurden die Eltern auch nicht so alt und waren so lange auf Hilfe angewiesen.
Bei uns in der Gegend gibt es von Diakonie und DRK einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige. Die stellen eine Hilfe, damit man dort überhaupt hingehen kann und beraten und unterstützen auch bei Konflikten mit dem Pflegling. Vielleicht gibts ja sowas in deiner Nähe auch.
Einen Pflegedienst zu beauftragen ist allerdings nicht so entlastend wie man sich vorstellt. Die kommen zweimal am Tag und wenn die Mutti gerade dann in die Hose macht, wenn die zur Tür raus sind, hat man doch die Arbeit. Eine bessere Entlastung ist eine Haushaltshilfe, die berühmten Polinnen. Die machen in den allermeisten Fällen eine hervorragende Arbeit und können mit den Leuten sehr gut.
Sarkasmus ist meine Rüstung, Ironie mein Schild, Zynismus mein Schwert
und Galgenhumor das was übrig bleibt, nach verlorener Schlacht.
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Kümmern sich Haushaltshilfen auch um Pflege? Die sind doch auch nicht immer da.
Die liebe Tochter ist ja (laut Profil) aus Deutschland, darum habe ich auf diese 24-Stunden-Kräfte gar nicht aufmerksam gemacht.Eine bessere Entlastung ist eine Haushaltshilfe, die berühmten Polinnen. Die machen in den allermeisten Fällen eine hervorragende Arbeit und können mit den Leuten sehr gut.
Gibt es das auch in D?
Zwei Pflegekräfte betreuen einen Patienten. 14-tägig wird gewechselt (damit sich die Pflegekräfte von der kraftzehrenden Arbeit auch wieder erholen können.)
Zu Mittag hat die Pflegekraft zwei oder drei Stunden frei.
Meine Patentante wird momentan so betreut. Obwohl meine Cousine im (Zweifamilien)Haus lebt .....
Pflegende Angehörige tun eh was sie können. Aber es darf nicht alles nur auf ihren Schultern lasten, und gesundheitlich kaputt machen muss man sich auch nicht.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Ja, unser ganzes häusliches Pflegesystem würde wahrscheinlich zusammenbrechen, wenn es nicht die Haushaltshilfen aus den östlichen Staaten der EU geben würde.
Oft sind die sogar vom Fach, können aber nur als Haushaltshilfe eingestellt werden und maximal für ein halbes Jahr, sonst würde das mit hiesigen Gesetzen kollidieren.
So weit ich mitbekommen habe, wechseln sie im 3 Monats-Turnus, d.h. sie sind immer sehr lange weg von daheim. Deshalb bin ich da auch immer in meiner Meinung zwiegespalten. Wir nutzen das Gesundheitssystem in den Ländern Osteuropas und seine Menschen da auch irgendwie schamlos aus, nur weil unsere Politikerkaste irgendwo jenseits des Olypmps schwebt und den Bezug zur Realität verloren hat.
Durch meinen Job, wenn ich dann die Betreuten beerdige, erlebe ich auch immer wieder, dass diese Perlen ehrlich um ihre Schützlinge trauern und bei Trauergesprächen oft mehr aus dem Leben des Verstorbenen wissen als die eigene Familie.
Oft sind die sogar vom Fach, können aber nur als Haushaltshilfe eingestellt werden und maximal für ein halbes Jahr, sonst würde das mit hiesigen Gesetzen kollidieren.
So weit ich mitbekommen habe, wechseln sie im 3 Monats-Turnus, d.h. sie sind immer sehr lange weg von daheim. Deshalb bin ich da auch immer in meiner Meinung zwiegespalten. Wir nutzen das Gesundheitssystem in den Ländern Osteuropas und seine Menschen da auch irgendwie schamlos aus, nur weil unsere Politikerkaste irgendwo jenseits des Olypmps schwebt und den Bezug zur Realität verloren hat.
Durch meinen Job, wenn ich dann die Betreuten beerdige, erlebe ich auch immer wieder, dass diese Perlen ehrlich um ihre Schützlinge trauern und bei Trauergesprächen oft mehr aus dem Leben des Verstorbenen wissen als die eigene Familie.
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und Galgenhumor das was übrig bleibt, nach verlorener Schlacht.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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- Beiträge: 33
Ja, in D gibt es die Haushaltshilfen und Pflegerinnen aus Osteuropa auch. Doch das ist nicht das Problem, mit dem ich mich herumschlage. Denn unsere Mutter akzeptiert nicht einmal eine gelegentliche Haushaltshilfe der Nachbarschaftshilfe. Sie verweigert die Mithilfe, um eine Pflegestufe zu bekommen und sie weigert sich, einen Arzt auf ihre Verwirrungszustände schauen zu lassen. Wenn sie zum Arzt geht, dann verhält sie sich anscheinend ganz anders, als zu Hause und uns gegenüber. Sie untergräbt alles, was mich finanziell oder arbeitsmäßig entlasten würde. Sie hat offenbar den Anspruch, dass ihre Tochter, die SIE dafür bestimmt hat, für sie zu sorgen habe und das bitte persönlich. Was mit der passiert ist ihr ziemlich egal, sie sieht halt nur ihre Bedürfnisse. Wenn ich nicht spure wie sie will, wird sie "schwer krank". Sie zieht alle Register.
Ich halte diesen Psychoterror nicht mehr aus. Leide inzwischen auch unter psychosomatischen Symptomen. Ich habe daher beschlossen, die gewohnte Umgebung für eine Zeitlang zu verlassen, denn zu Hause komme ich einfach nicht zur Ruhe. Ich hatte vor ein paar Jahren schon aus dem gleichen Grund einen Zusammenbruch und so weit werde ich es dieses Mal sicher nicht kommen lassen.
Ich danke Euch für Eure Meinungen und Erfahrungen. Es tut mir gut zu sehen, dass ich nicht alleine bin und dass es Menschen gibt, die mein Problem ernst nehmen und es nicht als Hysterie und Spinnerei abtun.
Liebe Grüße
Die liebe (böse) Tochter
Ich halte diesen Psychoterror nicht mehr aus. Leide inzwischen auch unter psychosomatischen Symptomen. Ich habe daher beschlossen, die gewohnte Umgebung für eine Zeitlang zu verlassen, denn zu Hause komme ich einfach nicht zur Ruhe. Ich hatte vor ein paar Jahren schon aus dem gleichen Grund einen Zusammenbruch und so weit werde ich es dieses Mal sicher nicht kommen lassen.
Ich danke Euch für Eure Meinungen und Erfahrungen. Es tut mir gut zu sehen, dass ich nicht alleine bin und dass es Menschen gibt, die mein Problem ernst nehmen und es nicht als Hysterie und Spinnerei abtun.
Liebe Grüße
Die liebe (böse) Tochter
Liebe Tochter
Ich krieg beim Lesen deiner Zeilen stellvertretend für dich eine saumässige Wut.
Liebe Töchter haben keine Wut, böse schon. Und wie gesagt, ich bin ja böse . Ich "darf" das alles: wütend sein, mich abgrenzen.
Bitte werde doch endlich auch mal wütend, zieh dir mal rein, was du da selber schreibst. Wie kommt diese alte Dame dazu, dich so zu benutzen. Es ist in meinen Augen ein Abbild dessen, was schon immer so war. Wenn du bis jetzt die letzten 50 Jahre gespurt hast, ist das mehr wie genug. Und wie schon gesagt: sie erlauben sich nur das, was du auch zulässt! Du entscheidest, ob sie den Psychoterror weiterführt mit dir oder nicht.
Bitte, grenz dich ab! Du brauchst nicht so radikal wie ich sein, wenn das für dich nicht gut ist, da musst du dein eigenes Mass finden.
Denn unsere Mutter akzeptiert nicht einmal eine gelegentliche Haushaltshilfe der Nachbarschaftshilfe. Sie verweigert die Mithilfe, um eine Pflegestufe zu bekommen und sie weigert sich, einen Arzt auf ihre Verwirrungszustände schauen zu lassen. Wenn sie zum Arzt geht, dann verhält sie sich anscheinend ganz anders, als zu Hause und uns gegenüber. Sie untergräbt alles, was mich finanziell oder arbeitsmäßig entlasten würde. Sie hat offenbar den Anspruch, dass ihre Tochter, die SIE dafür bestimmt hat, für sie zu sorgen habe und das bitte persönlich. Was mit der passiert ist ihr ziemlich egal, sie sieht halt nur ihre Bedürfnisse. Wenn ich nicht spure wie sie will, wird sie "schwer krank". Sie zieht alle Register.
Ich krieg beim Lesen deiner Zeilen stellvertretend für dich eine saumässige Wut.
Liebe Töchter haben keine Wut, böse schon. Und wie gesagt, ich bin ja böse . Ich "darf" das alles: wütend sein, mich abgrenzen.
Bitte werde doch endlich auch mal wütend, zieh dir mal rein, was du da selber schreibst. Wie kommt diese alte Dame dazu, dich so zu benutzen. Es ist in meinen Augen ein Abbild dessen, was schon immer so war. Wenn du bis jetzt die letzten 50 Jahre gespurt hast, ist das mehr wie genug. Und wie schon gesagt: sie erlauben sich nur das, was du auch zulässt! Du entscheidest, ob sie den Psychoterror weiterführt mit dir oder nicht.
Bitte, grenz dich ab! Du brauchst nicht so radikal wie ich sein, wenn das für dich nicht gut ist, da musst du dein eigenes Mass finden.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Deswegen war ja mein Anliegen dich da ein wenig durchzusetzen und Hilfe zu organisieren. Denkst du sie würde eine Haushaltshilfe oder dergleichen irgendwie attackieren oder traust du dich einfach nicht ihr mal wen vor die Nase zu setzen? Andererseits was will eine so alte Dame schon ausrichten?
Ich denke, du hast mehr Möglichkeiten dich durchzusetzen als du denkst! Viel Kraft!
candle
Ich denke, du hast mehr Möglichkeiten dich durchzusetzen als du denkst! Viel Kraft!
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Now I know how the bunny runs!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Danke Elfchen. Oh, ich spüre schon meine Wut und einen unbändigen Zorn, aber er ist tief in mir drin und ich kann ihn nicht zeigen. Auch das ist das Erbe meiner Kindheit. Genau diese gestaute Energie macht mich jetzt auch körperlich krank.
Ich habe begriffen, dass ich jetzt auf mich achten muss, weil ich im übertragenden Sinne am Abgrund stehe. Ich hatte eine ähnliche Situation schon einmal vor sieben Jahren. Damals habe ich es zu spät bemerkt und reagiert. Es hat mich vier Jahre gekostet, um wieder einigermaßen ins Gleichgewicht zu kommen. Meine eigene Familie leidet darunter und das hat sie nicht verdient, genauso wie ich es nicht verdiene mich so behandeln zu lassen.
Im Moment ertrage ich den Anblick meiner Mutter auch nicht mehr, deshalb werde ich mich zurückziehen und erst einmal für mich sorgen. Tief im Innern habe ich zwar ein bißchen Angst vor der Reaktion meiner Schwester (keine Ahnung warum - ein vernünftiger Grund fällt mir nicht ein. Es ist nur ein diffuses Gefühl), aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
Ich weiß, meine Schwester und meine Mutter werden es mir nicht leicht machen. Immerhin hatten sie es in den letzten Jahren sehr bequem, dass ich mir ein Bein ausgerissen habe, um es ihnen komfortabel zu machen. Jetzt geht es halt nicht mehr.
Ich habe begriffen, dass ich jetzt auf mich achten muss, weil ich im übertragenden Sinne am Abgrund stehe. Ich hatte eine ähnliche Situation schon einmal vor sieben Jahren. Damals habe ich es zu spät bemerkt und reagiert. Es hat mich vier Jahre gekostet, um wieder einigermaßen ins Gleichgewicht zu kommen. Meine eigene Familie leidet darunter und das hat sie nicht verdient, genauso wie ich es nicht verdiene mich so behandeln zu lassen.
Im Moment ertrage ich den Anblick meiner Mutter auch nicht mehr, deshalb werde ich mich zurückziehen und erst einmal für mich sorgen. Tief im Innern habe ich zwar ein bißchen Angst vor der Reaktion meiner Schwester (keine Ahnung warum - ein vernünftiger Grund fällt mir nicht ein. Es ist nur ein diffuses Gefühl), aber darauf kann ich jetzt keine Rücksicht mehr nehmen.
Ich weiß, meine Schwester und meine Mutter werden es mir nicht leicht machen. Immerhin hatten sie es in den letzten Jahren sehr bequem, dass ich mir ein Bein ausgerissen habe, um es ihnen komfortabel zu machen. Jetzt geht es halt nicht mehr.
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- Forums-Gruftie
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Liebe Tochter,BöseTochter hat geschrieben: Zur Vorgeschichte:
Meine Mutter hat - was die Zuwendung betrifft - schon immer grundsätzliche Unterschiede gemacht zwischen mir und meiner Schwester. Wenn nach einem Schuldigen für irgendetwas gesucht wurde, dachte man zuerst an mich. In einer schweren Krise habe ich meine Mutter gebeten, mich wenigstens einmal zu umarmen (kann mich nicht erinnern, dass sie es jemals getan hat) - sie verweigerte es mir und sagte: "das kann ich nicht". Über die Ursachen ihres Verhaltens kann ich nicht mir ihr reden, weil sie blockt.
Hat jemand von Euch eine Idee, was dahinter stecken könnte? Ich finde ihr Verhalten mir gegenüber sehr merkwürdig, da sie zu Gefühlen offenbar fähig ist, wie ich an meiner Schwester sehe.
Abwertung schützt vor Angst.
Hat dieser unbewusste Mechanismus deiner Mutter nicht bereits seit 50 Jahren hervorragend funktioniert? So hält sie dich bei der Stange. Weshalb also ein so wirksames Verhalten ändern? Würde deiner Mutter klar sein, dass du dich um sie auch dann kümmern würdest, wenn sie wertschätzend und anerkennend mit dir umgehen würde, bräuchte es die Abwertung nicht.
lg
mitplauderin
-
Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich habe einfach nicht mehr die Energie und die Nerven, um in dieser Sache etwas zu unternehmen. Ehrlich gesagt ist es mir mittlerweile egal und genau das kenne ich nicht von mir. Das allein ist für mich ein Alarmzeichen.candle. hat geschrieben:Deswegen war ja mein Anliegen dich da ein wenig durchzusetzen und Hilfe zu organisieren. Denkst du sie würde eine Haushaltshilfe oder dergleichen irgendwie attackieren oder traust du dich einfach nicht ihr mal wen vor die Nase zu setzen? Andererseits was will eine so alte Dame schon ausrichten?
Ich denke, du hast mehr Möglichkeiten dich durchzusetzen als du denkst! Viel Kraft!
candle
Ich habe ja noch eine Schwester, die sich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht ausruhen konnte. Ich denke es ist Zeit, dass sie ihren Teil beiträgt.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Du hast Recht. Meine Mutter ist jedoch ein Mensch, der noch nie seine eigenen Gedanken gedacht hat, sie hat sich immer danach gerichtet was Arzt, Pfarrer oder andere Autoritätspersonen als richtig erachteten oder eben Traditionen. Von den hält sie ganz viel. Ihr fehlt das kritische Hinterfragen ihrer Überzeugungen, um einen alternativen Weg zu beschreiten. Das war schon so, als sie noch viel jünger war und in diesem Alter ist diese Wende wohl kaum noch zu erwarten.mitplauderin hat geschrieben:
Liebe Tochter,
Abwertung schützt vor Angst.
Hat dieser unbewusste Mechanismus deiner Mutter nicht bereits seit 50 Jahren hervorragend funktioniert? So hält sie dich bei der Stange. Weshalb also ein so wirksames Verhalten ändern? Würde deiner Mutter klar sein, dass du dich um sie auch dann kümmern würdest, wenn sie wertschätzend und anerkennend mit dir umgehen würde, bräuchte es die Abwertung nicht.
lg
mitplauderin
D.h. der Arzt, Pfarrer,...etc., sind der Meinung, dass Du sich um sie kümmern musst?
Grenz Dich ab, soweit es für Dich möglich ist. Für die Mutter da zu sein und Hilfe anzubieten ist das Eine. Du musst aber auch für Dich sorgen (was eigentlich auch im Interesse der Mutter wäre, denn wenn Du nicht mehr kannst, kannst Du ihr auch nicht mehr helfen), damit Du nicht untergehst (abgesehen davon, dass Du auch einen Grund hast, warum Du zu Hause bist).
Grenz Dich ab, soweit es für Dich möglich ist. Für die Mutter da zu sein und Hilfe anzubieten ist das Eine. Du musst aber auch für Dich sorgen (was eigentlich auch im Interesse der Mutter wäre, denn wenn Du nicht mehr kannst, kannst Du ihr auch nicht mehr helfen), damit Du nicht untergehst (abgesehen davon, dass Du auch einen Grund hast, warum Du zu Hause bist).
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Vom Pfarrer weiß ich es nicht, aber ihr Arzt sagte es mir ins Gesicht.ENA hat geschrieben:D.h. der Arzt, Pfarrer,...etc., sind der Meinung, dass Du sich um sie kümmern musst?
Genau dieser Punkt ist jetzt auch erreicht. Ich habe keine Kraft mehr dazu. Wären diese massiven Vorwürfe nicht gekommen, hätte ich mich vermutlich noch viel länger gequält. Diese waren wie ein Wecker für mich.Grenz Dich ab, soweit es für Dich möglich ist. Für die Mutter da zu sein und Hilfe anzubieten ist das Eine. Du musst aber auch für Dich sorgen (was eigentlich auch im Interesse der Mutter wäre, denn wenn Du nicht mehr kannst, kannst Du ihr auch nicht mehr helfen).
Weisst du, ich glaube, du bist eine ganz besonders liebevolle, angepasste, feine Tochter. Nur so konnte es an den Punkt kommen, wo die Situation jetzt ist.
Nochmal: deine Mutter wird sich kaum mehr ändern, deine Schwester ebenso, du musst etwas tun. Unabhängig davon, was sie- die beiden- dann tun und lassen werden.
Weisst du, es war und ist immer ein besonders harter, schmerzvoller Weg, wenn es die Mutter betrifft. Dennoch. Du musst ihn dennoch gehen. Du hast es verdient, dass man dich mit Respekt und Achtung behandelt. Du musst diesen fatalen Kreis durchbrechen.
Aber weisst du was? Du wirst es schaffen. Ganz bestimmt.
Nochmal: deine Mutter wird sich kaum mehr ändern, deine Schwester ebenso, du musst etwas tun. Unabhängig davon, was sie- die beiden- dann tun und lassen werden.
Weisst du, es war und ist immer ein besonders harter, schmerzvoller Weg, wenn es die Mutter betrifft. Dennoch. Du musst ihn dennoch gehen. Du hast es verdient, dass man dich mit Respekt und Achtung behandelt. Du musst diesen fatalen Kreis durchbrechen.
Aber weisst du was? Du wirst es schaffen. Ganz bestimmt.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich bin jetzt so weit, dass ich keine Alternative mehr sehe, als diesen Weg zu gehen.
Es ist ein bißchen wie ein gefürchteter Zahnarztbesuch. Man drückt sich zuerst, doch wenn der Schmerz groß genug ist, will man nur noch dass er weg ist.
Jetzt ist der Schmerz groß genug.
Es ist ein bißchen wie ein gefürchteter Zahnarztbesuch. Man drückt sich zuerst, doch wenn der Schmerz groß genug ist, will man nur noch dass er weg ist.
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