Geburtstrauma, beziehungslos, Jungfrau, verzweifelt

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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kleinerPrinz
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 12:27

hopeless81 hat geschrieben:Eine Frage habe ich nocht,
hast Du schon einmal EMDR ausprobiert? Deine Traumata stammen ja aus einem Entwicklungsstadium in welchem Dir Sprache noch nicht zur Verfügung stand, ergo lässt sich das durch Sprache auch nicht beheben.

Deine Ängste zu konfrontieren ist eigentlich keine gute Lösung, da eine Retraumatisierung drohen kann.
Genau das befürchte ich auch.
In meiner Hypnosepsychotherapie, welche ich derzeit besuche, wird auch EMDR angewendet, allerding sind wir erst jetzt in einer Phase, in der begonnen wird, auch die Angst miteinzubeziehen. Das vorsprachliche Entwicklungsstadium brachte mein Therapeut ebenfalls zur Sprache. Ebenso ist er der Meinung, dass eine direkte Konfrontation nicht wirklich Sinn macht, da das ja nicht durch Verhalten umkonditioniert werden kann. Bis jetzt wurde mit leichten Trancezuständen gearbeitet, um eine Stabilisierung zu erreichen. Ist sehr angenehm, fühle mich danach immer sehr relaxt. Nun beginnen wir, auch die Angst miteinzubeziehen, Imagination spielt da eine große Rolle. Nach diesem Erlebnis, nachdem ich die Angst nur auf einem distanzierten 2D-Bild betrachten konnte, war ich ein paar Tagen dann etwas unruhig und gestresst. Was aber laut meines Therapeuten völlig normal sei.
Meine frühere Therapeutin hat das auch schon probiert, mit Beschreiben der Situation im Brutkasten, zuerst aus der 3.Person, danach aus der 1.Person, allerdings war da genau keine Reaktion meinerseits. Kann da durchaus an dieser Vorsprachlichkeit der Traumatisierung liegen. (allerdings war sie eine sehr motivierte junge Uni-Azubine und er ist erfahrener Lehrtherapeut und eine ziemliche Koryphäe auf seinem Gebiet)
Nun geht es ans eingemachte, evt. tut sich da ja was....

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Feenya
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 12:40

kleinerPrinz hat geschrieben:
Habe ihr zwar vor ein paar Tagen geschrieben, dass ich ihr das Geld gerne geben würde, allerdings ging es mir da ums "geben" und nicht um "Geld". Nun verwirrt es mich ein bisschen. Dazu hatte ich mich ja auf einer Escortseite angemeldet und wollte nicht, dass sie das Gefühl hat, ich würde ihr Bedürfnis nach einer Jungfrau nun als "Verhandlunsmasse" sehen und zum verhandeln anfangen.
Ich weiß nicht ob es für dich passt, aber dazu fällt mir etwas ein.
Als Studentin kann sie sicher auch andere Dinge des Alltags gut gebrauchen. Da muss ja nicht immer Geld sein.

Wenn du nun herausfinden könntest, ob sie z.B. ein bestimmte/s Buch/Bücher für ihr Studium benötigt, dann könntest du ihr doch das "geben". Wenn es für sie in Ordnung ist, und es sich für dich besser anfühlt, ....
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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kleinerPrinz
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 12:46

Sunny75 hat geschrieben:Hallo kleiner Prinz!

Deine Geschichte hat mich insofern berührt, als dass ich in meinem Freundeskreis auch eine Familie mit einem herzkranken Kind inkl. etlichen Schlaganfällen, habe. Leider siehts bei der Kleinen nicht so gut aus, wie bei dir - zahlreiche Behinderungen.

Was ich mir zu deinem Problem als erstes gedacht hab: es wimmelt zBsp. in diesem Forum, nur so von Frauen, die sich zwar eine Beziehung mit Zärtlichkeit wünschen, aber aus div. Gründen keinen Sex zulassen können. Für die wärst du eigentlich der ideale Partner!
Hmm....genau diese Zärtlichkeit kann ich aber auf einer Beziehungsmäßigen ebene nicht zulassen. Bei guten Freundinnen hab ich kein Problem, das ist aber nicht so intensiv.
Mit Männern habe ich hingegen kein Problem, intensive Freundschaften aufzubauen, eventuell erinnert es mich an das "Paradies Mutterleib", indem ich zumindest 6 Monate mit meinem Bruder verbringen durfte....

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candle.
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 13:26

kleinerPrinz hat geschrieben: Momentan ist sie für mich zufriedenstellend. Ich wohne in einem Studentenheim, sie im Haus, da uns eine geiwsse örtliche Distanz vom Therapeuten empfohlen wurde.
Ok, also ist da doch mehr als die drei Monate im Klinikum als Säugling. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass du ein wenig in Gedankenspiralen steckst, denn deine Bezüge zu Situationen sind mir teilweise nicht schlüssig gewesen.

Wenn ein Therapeut schon zur Distanz zu deiner Mutter geraten hat, muß in deiner Geschichte noch mehr stecken, was du bearbeiten könntest.

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kleinerPrinz
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 14:32

candle. hat geschrieben:
kleinerPrinz hat geschrieben: Momentan ist sie für mich zufriedenstellend. Ich wohne in einem Studentenheim, sie im Haus, da uns eine geiwsse örtliche Distanz vom Therapeuten empfohlen wurde.
Ok, also ist da doch mehr als die drei Monate im Klinikum als Säugling. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass du ein wenig in Gedankenspiralen steckst, denn deine Bezüge zu Situationen sind mir teilweise nicht schlüssig gewesen.

Wenn ein Therapeut schon zur Distanz zu deiner Mutter geraten hat, muß in deiner Geschichte noch mehr stecken, was du bearbeiten könntest.

candle
Die Empfehlung war so ca. vor einem jahr, seitdem hat sich einiges gebessert. Meine Mutter macht auch Therapie, auch aufgrund ihrer Situation (Verlust des Kindes, Schuldgefühle, wäre durch Blutverlust selbst fast gestorben) und steht dem ganzen sehr konstruktiv und offen gegenüber.
Mein Therapeut regt auch an, in den nächsten Monaten mal eine Familiensitzung zu machen, was mein Vater leider ablehnt (steht Therpauten sehr abwertend gegenüber, obwohl (oder weil, keine Ahnung) er gerade selbst eine 2-jährige Depression (fehlendes Selbstwertgefühl aufgrund mangelnde Zuwendung in seiner Kindheit durch die Mutter) hinter sich hat.
Die Entscheidung, in einem Studentenheim zu wohnen, wurde auch durch meine Mutter begrüßt, da es meine Abnabelung fördern sollte.

Zu den Gedankenspiralen: Das kann durchaus stimmen. Zerdenke und analysiere alles. Komme da auf viele Sachen drauf, jedoch verlaufe ich mich manchmal in meinen Gedanken.
Grüble momentan alle für und wider durch, ob ich mich jetzt am Montag von der Escortdame entjungfern lassen soll.
-Hatte bis jetzt 2 Erfahrungen mit Escorts, und da hats mir nichts gemacht, dass ich da gezahlt hab. Selbstwert ist bei mir generell ganz gut ausgeprägt, außerdem habe ist es ja nicht so, dass mich Frauen unattraktiv finden.
-Das Thema "1.Mal" könnte eine Sache werden, dass ich traurig wäre, dafür bezahlt zu haben und nicht gewartet habe bis die Therapie früchte trägt. Andererseits...mit 27....wärs verständlich wenn ich da rein aus Neugier das mal probieren möchte. Allerdings häng ich das wahrscheinlich zu hoch, da ja 1.Kuss usw. auch irgendwo "1.Male sind", nur bei "Penis --> Vagina" wird da irgendwie ein tamtam daraus gemacht.
-Dann wäre da noch die Sache mit der Retraumatisierung, wenn ich merke dass da emotionale Gefühle im Spiel sind.

Wenn ich wüsste, dass das alles "Hirnwixxerei" ist, dann mach ichs am Montag, alleine um dem Thema "1.Mal" die Luft rauszulassen, und kann mich dann auf mein "erstes Mal ohne Verlustangst (d.h. ohne dafür gezahlt zu haben)", "erstes Mal aus Liebe" und "erstes Mal in einer Beziehung" freuen.

Die Gefahr "sie freut sich wegen MIR", könnte ich dadurch umgehen, indem ich denke, "sie freut sich, eine Jungfrau zu entjungfern und ich besitze diese Eigenschaft".
Ähnlich wie "es freuen sich Leute, wenn ich etwas auf dem Musikinstrument spiele", da ist ja auch das Musikinstrument das ausschlaggebende und nicht ich.

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candle.
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 14:38

kleinerPrinz hat geschrieben:
Wenn ich wüsste, dass das alles "Hirnwixxerei" ist,
Ja, so sehe ich das schon, weil deine Gedanken und Bezüge zu alten Traumata nicht so ganz logisch erscheinen.

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hope_81
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 15:01

@kleiner Prinz,
ich denke schon, dass diese Urangst von damals abgeschwächt werden kann durch diese Methode.
Danach dann kann alles was darüber hinaus Dich zu dem gemacht hat, der Du heute bist angeschaut werden.

Ich wünsche Dir sehr, dass diese Therapie ein Erfolg wird. Zumindest scheinst Du in kompetenter Hand.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


Eremit
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 18:00

kleinerPrinz hat geschrieben:(...) (gut gemeint ist das Gegenteil von gut) (...)
Sorry, aber das ist Blödsinn hoch drei, in vielerlei Hinsicht. Zudem negiert dieser Glaubenssatz auch folgende Aussage:
kleinerPrinz hat geschrieben:Habe eine gute Menschenkenntnis (Art Frühwarnsystem, um nicht an Personen zu geraten, welche es schlecht mit mir meinen) (...)
Also hälst Du Dich von allen Menschen fern. Von denen, die es gut mit Dir meinen als auch von jenen, die es schlecht mit Dir meinen, denn beide bringen nur Schlechtes mit sich. Doch wie kannst Du Menschenkenntnis erwerben, wenn Du Dich von ALLEN Menschen fern hälst? Eben.

Du hast von Menschen also logischerweise keine Ahnung. Somit auch nicht von Frauen. Weshalb Du ständig auf die Schnauze fällst. Was Dir aber sehr entgegenkommt, da es für Dich wichtiger ist, Recht zu haben, statt die Wahrheit zu erkennen, da Du vor der Wahrheit ja eine Heidenangst hast, denn sie bedroht Dein Weltbild. Somit drehst Du Dich weiterhin im Kreis. Dieser Kreis ist Deine Komfortzone, Du kennst ihn in- und auswenig, alles außerhalb des Kreises wird dämonisiert.

Diesen Kreis kannst Du nur verlassen, wenn Du das selbst willst. Niemand kann Dir dabei helfen oder das für Dich übernehmen. Ändern wirst Du Dich allerdings erst, wenn Du bereust, so zu sein, wie Du bist. Dafür mußt Du aber anscheinend noch mehr leiden. VIEL mehr leiden. Bis Du verzweifelst, was dazu führt, daß Du sogar an Dir und Deinem Weltbild zweifelst. DANN - und NUR DANN -hast Du eine Chance. Aber keine Garantie. Ohne "leap of faith" geht's halt nicht.

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kleinerPrinz
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Beitrag Mi., 30.07.2014, 21:32

Also hälst Du Dich von allen Menschen fern. Von denen, die es gut mit Dir meinen als auch von jenen, die es schlecht mit Dir meinen, denn beide bringen nur Schlechtes mit sich. Doch wie kannst Du Menschenkenntnis erwerben, wenn Du Dich von ALLEN Menschen fern hälst? Eben.

Du hast von Menschen also logischerweise keine Ahnung. Somit auch nicht von Frauen. Weshalb Du ständig auf die Schnauze fällst. Was Dir aber sehr entgegenkommt, da es für Dich wichtiger ist, Recht zu haben, statt die Wahrheit zu erkennen, da Du vor der Wahrheit ja eine Heidenangst hast, denn sie bedroht Dein Weltbild. Somit drehst Du Dich weiterhin im Kreis. Dieser Kreis ist Deine Komfortzone, Du kennst ihn in- und auswenig, alles außerhalb des Kreises wird dämonisiert.

Diesen Kreis kannst Du nur verlassen, wenn Du das selbst willst. Niemand kann Dir dabei helfen oder das für Dich übernehmen. Ändern wirst Du Dich allerdings erst, wenn Du bereust, so zu sein, wie Du bist. Dafür mußt Du aber anscheinend noch mehr leiden. VIEL mehr leiden. Bis Du verzweifelst, was dazu führt, daß Du sogar an Dir und Deinem Weltbild zweifelst. DANN - und NUR DANN -hast Du eine Chance. Aber keine Garantie. Ohne "leap of faith" geht's halt nicht.[/quote]

Vielen Dank für die Sichtweise. Bringt mich zum Nachdenken...


Eremit
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Beitrag Do., 31.07.2014, 00:40

Vertrauen ist Glaube, also der Glaube an das Gute (in einer Person/einer Sache/in was auch immer). Glaube und Wissen negieren einander. Alles beginnt mit Ungewissheit. Somit ist Vertrauen (bis zu einem gewissen Grad) absolut notwendig, um Dinge in Gang zu setzen. Oder anders formuliert: Manchmal muß man einfach ins kalte Wasser springen.

(Ich war übrigens bis 28 noch Jungfrau, ich habe ein wenig Ahnung davon, wie viel Überwindung das manchmal kosten kann. )

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Elfchen
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Beitrag Do., 31.07.2014, 05:37

KleinerPrinz,

ich möchte nur noch anfügen, dass einer Angsterkrankung am ehesten mit Konfrontation begegnet werden kann, unabhängig davon, wie diese aussieht, ob nun Flugangst, soziale Phobie oder wie es in deinem Fall gelagert ist. Dazu gibt es sogar Verhaltenstherapeuten.

Ich finde es schade, dass du sofort auf den Zug der Retraumatisierung aufspringst. Du klammerst dich regelrecht an deine Ängste, statt dich ihnen zu stellen- so meine Sicht auf deine Schilderungen. Und du grübelst zuviel.
Nun hast du dich entschieden, mit dieser Frau einen Termin abzumachen. Du könntest es auf dich zukommen lassen, im Moment entscheiden, entweder geniessen oder bewusst verzichten. Stattdessen zergrübelst du die Sache schon wieder.
Ich hoffe sehr, dass dir dein Therapeut da helfen kann.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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kleinerPrinz
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Beitrag Do., 31.07.2014, 08:10

Eremit hat geschrieben:Vertrauen ist Glaube, also der Glaube an das Gute (in einer Person/einer Sache/in was auch immer). Glaube und Wissen negieren einander. Alles beginnt mit Ungewissheit. Somit ist Vertrauen (bis zu einem gewissen Grad) absolut notwendig, um Dinge in Gang zu setzen. Oder anders formuliert: Manchmal muß man einfach ins kalte Wasser springen.

(Ich war übrigens bis 28 noch Jungfrau, ich habe ein wenig Ahnung davon, wie viel Überwindung das manchmal kosten kann. )
Das stimmt, mir wird jetzt auch der schroffe Ton verständlich.

Problem ist halt, dass mir dieses Urvertrauen komplett fehlt (mit 17 hat mir mal die Ärztin bei der Musterung ein paar CDs über Urvertrauen an die Hand gedrückt aufgrund der Frühgeburt und den damit verbundenem fehlenden Urvertrauen)

Habe sehr oft das Gefühl "das wird eh nix" , hab auch mal von einer lieben Dame die von mir was wollte ins Gesicht gesagt bekommen, dass sie mit mir gern was angefangen hätte, "aber anscheinend glaubst du nicht mal daran".
Auch bei Treffen gehe ich nie hin, weil ich mir denke "Die kommt eh nicht", "Die meint es eh nicht ernst", "Die verlässt mich sowieso wieder".
Nicht aufgrund mangelndem SelbstWERT, sondern mangelndem VERTRAUEN. Das Geld stellt für mich auch ein Mittel zur Kontrolle dar, bin dann beruhigter.

Bin ansonsten ein sehr stark auf Kontrolle und Sicherheit ausgerichteter Mensch, der Ungewissheit und Risiken so gut es geht vermeiden will. Auch bei meiner Wahl des Studiums (Beamter) hat das sicher eine Rolle gespielt. Bin dazu extrem schreckhgaft und generell sehr sehr misstrauisch.
Denke mal es liegt daran.

Urvertrauen ist auch ein Thema bei der Hypnosepsychotherapie, hab dem aber bis dato keine so große Bedeutung beigemessen...
Gibt es einen Tipp, wie man Urvertrauen bekommen kann?

Ich selbst bin ein Typ (bei aller evt. fehlender Menschenkenntnis ) dem Menschen sehr bald vertrauen - hab mal im PR Bereich ehrehnamtlich gearbeitet und dort hat das super gepasst. Eventuell dadurch, dass ich anderen nicht vertraue, und glaube, andere laufen auch so paranoid durch die Gegend wie ich.

Auch die Treffen hab ich meist abgelehnt aus Angst, dahinter steckt ein mann, sie würde mich missbrauchen wollen, mir eine Krankheit anhängen, mich umbringen, mir ein Kind unterjubeln, usw.
Also alles sehr sehr misstrauisch.

Vielen Dank, hat mich wieder ein Stückchen weiter gebracht!
Zuletzt geändert von kleinerPrinz am Do., 31.07.2014, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.

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kleinerPrinz
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Beitrag Do., 31.07.2014, 08:16

Elfchen hat geschrieben:KleinerPrinz,

ich möchte nur noch anfügen, dass einer Angsterkrankung am ehesten mit Konfrontation begegnet werden kann, unabhängig davon, wie diese aussieht, ob nun Flugangst, soziale Phobie oder wie es in deinem Fall gelagert ist. Dazu gibt es sogar Verhaltenstherapeuten.

Ich finde es schade, dass du sofort auf den Zug der Retraumatisierung aufspringst. Du klammerst dich regelrecht an deine Ängste, statt dich ihnen zu stellen- so meine Sicht auf deine Schilderungen. Und du grübelst zuviel.
Nun hast du dich entschieden, mit dieser Frau einen Termin abzumachen. Du könntest es auf dich zukommen lassen, im Moment entscheiden, entweder geniessen oder bewusst verzichten. Stattdessen zergrübelst du die Sache schon wieder.
Ich hoffe sehr, dass dir dein Therapeut da helfen kann.
Vielen Dank, werde mich nun dem stellen.
Hast du einen Tipp wie man Urtvertrauen bekommenkann?
Denke mal es liegt daran, es fehlt mir einfach komplett. Sowohl ins Leben an sich, als auch in andere Personen. Denke immer, andere Leute (auch meine besten Freunde!) wollen mich ausnutzen und schaden, wenn ich ihnen gegenüber Schwäche zeige oder über meine Probleme mit ihnen rede. Bin auch im normalen Leben sehr sehr misstrauisch und traue kaum jemandem über dem Weg. Bin sehr anfällig dafür, andere Menschen bewusst kontrollieren und manipulieren zu wollen (so dass sie es nicht mitbekommen), weil ich es einfach nicht glaube, dass sie mal aus sich heraus etwas gut mit mir meinen. Sondern nur, weil ich sie dazu gebracht habe, jedoch nicht aus sich selbst heraus. Bin nicht auf sozialen Netzwerken vertreten, da ich keine Kontrolle habe, was da abgeht. Auch sonst überlege ich immer, was ich von mir Preis gebe und vermeide es um jeden Preis, mich angreifbar oder gar verletzlich zu zeigen. Außer ich mache es aus Kalkül heraus, um etwas von jemand anderem zu bekommen. (vielleicht auch hier - ich weiß es echt nicht mehr...)
Finde es auch selbst tw etwas fragwürdig, wobei ich bei meinen Manipulationsversuchen nie den Wunsch habe, andere zu schädigen, sondern nur, mich zu schützen.
Komplimente habe ich immer gehasst, weil es für mich eine sehr offene Form der manipulation darstellt und ich dann keine Kontrolle mehr gehabt hätte - sondern Vertrauen müsste, was ich aber leider nicht besitze.

Auch jetzt wieder werd ich paranoid:
Ich will mich vor dem Treffen unbedingt vor Hepatitis B und A impfen lassen (Impfauffrischung nach 9 Jahren), weil ich nicht weiß was die hat.
Hab die escortdame dadurch auch schon etwas beleidigt, weil ich ihr Krankheiten unterstellt habe. Ihre Aussage, sich regelmäßig testen zu lassen, glaube ich einfach nicht und gehe felsenfest davon aus, dass sie mit ALLEM infiziert ist. Hab mich sogar schon über Behandlungswege der einzelnen Krankheiten (Inkubationszeit, Behandlung, Symptome) informiert um über alls informiert und auf alles vorbereitet zu sein.
Eine unentgeltliche Gelegenheit zum Sex habe ich dadurch torpediert, dass ich darauf bestanden habe, dass sie zusätzlich zum Kondom die Pille nimmt - was natürlich abgelehnt wurde.

Weiß selbst, dass das kompletter Schwachsinn ist, ändern kann ich es momentan jedoch noch nicht....

Meine Familie (v.a. Mutter und Großeltern mütterlicherseits) sind selbst absolut übervorsichtig.
In meiner frühen Kindheit sicher sinnvoll, um schaden von mir abzuwenden. Nun absolut schädlich für mich.


Eremit
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Beitrag Fr., 01.08.2014, 14:05

Um noch einmal auf "gut gemeint ist das Gegenteil von gut" zurük zu kommen:

Welchen Grund hast Du aufgrund dieses Glaubenssatzes eigentlich, auch nur einen Dreck auf das zu geben, was wir Dir hier schreiben, kleinerPrinz? Hier gibt es doch nicht wenige User, die es gut mit Dir meinen. Insofern ist die Frage nach dem eigentlichen Zweck dieses Threads interessant. Denn Hilfe willst Du ja folgerichtig nicht von uns, da Du alles gut gemeinte per se ablehnst. An irgendeiner Stelle hast Du also gelogen. Nur an welcher?

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kleinerPrinz
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Beitrag Sa., 02.08.2014, 09:42

Eremit hat geschrieben:Um noch einmal auf "gut gemeint ist das Gegenteil von gut" zurük zu kommen:

Welchen Grund hast Du aufgrund dieses Glaubenssatzes eigentlich, auch nur einen Dreck auf das zu geben, was wir Dir hier schreiben, kleinerPrinz? Hier gibt es doch nicht wenige User, die es gut mit Dir meinen. Insofern ist die Frage nach dem eigentlichen Zweck dieses Threads interessant. Denn Hilfe willst Du ja folgerichtig nicht von uns, da Du alles gut gemeinte per se ablehnst. An irgendeiner Stelle hast Du also gelogen. Nur an welcher?
Das "gut gemeint ist das Gegenteil von gut" hab ich falsch ausgedrückt bzw. du falsch verstanden - oder beides.
Meine Mutter wollte (und will es heute auch noch immer) vor jeglichen Gefahren beschützen und mir alles abnehmen. Früher war das notwendig, dass sie alles für mich getan hat, weil ich sonst heute nicht die ganzen Sachen machen könnte, die ich mache. Ich rede da eher von "Überfürsorge" als "gut gemeinte Ratschläge".
Dieses "gut gemeint ist das gegenteil von gut" bezog sich rein auf die Überfürsorge durch meine Mutter, da , wenn einem alles abgenommen wird, es zwar einem gut geht und es an nichts fehlt, jedoch der Prozess der Abnabelung und Selbstständigkeit verzögert wird.

Hoffe, dies nun geklärt zu haben.

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