Wurstel
Nicht immer bin ich in der Verfassung zu posten oder zu antworten. Daher folgt meine Antwort erst jetzt.
(V) hat geschrieben:das Positive zuerst: Ja, ich kenne das, wenn die Eltern für ihren vermeintlich guten Ruf bei den Nachbar über Leichen gehen. Ich könnte da beinahe ähnlich haarsträubende Geschichte erzählen.
Ich weiß nicht, was da positiv dran sein soll. Wahrscheinlich meinst Du, Dich in meine Situation hineinversetzen zu können. Ich muß dazu allerdings sagen, daß ich natürlich auch noch nicht alles beschrieben habe, was da reinspielt. (Klar, man kann ja nicht ein ganzes Leben da schildern.)
(V) hat geschrieben:ABER...
... da dachte ich, bereits ICH täte mich schwer, mich zu Wehr zu setzen und sei unfähig, mich aus ihren Fängen zu befreien. Und gerade weil ich so was kenne, muss ich mich doch sehr, sehr ernsthaft fragen: wieso du dir das antust??!
Im Grunde tue ich ja gar nichts. Ich will eigentlich nur von meiner Familie in Ruhe gelassen werden. Das ist ihr aber anscheinend nicht zu vermitteln.
Einmal war meine Schwester ebenfalls in der Therapiestunde (wurde vorher natürlich mit meinem Therapeuten ausgemacht). Mein Therapeut hatte es zuerst begrüßt, daß sie sich zu einer Familientherapie entschlossen hatte. In dieser Hinsicht wurde er allerdings enttäuscht: Meine Schwester kam nur, um meinem Therapeuten die Situation aus ihrer Sicht zu schildern. Zu einem zweiten Termin (es war ausgemacht, daß sie drei bis vier Monate später wieder kommen sollte) kam es nicht, da sich meine Schwester weigerte. Sie sagte mir, daß sie ja keine Therapie braucht, weil sie ja "keinen Dachschaden hat" (Zitat Schwester). Weiters meint sie, daß mein Therapeut mir nur das Geld aus der Tasche zieht. Meine Schwester sagte mir erst gestern wieder, daß mein Therapeut gar nicht wissen kann, wie ich bin, da ich alles nur aus meiner Sicht schildere, deshalb ist sie damals mitgegangen, um Einiges richtigzustellen.
(V) hat geschrieben:Ich denke, genau da liegt irgendwo der Hund begraben in deiner Geschichte: du schreibst u.a. von ungepflegten Haaren, und so wie es aussiehst, wohnst du also mit über 50 noch zu Hause und bist noch dazu nur "eingeschränkt geschäftsfähig"... das hinterlässt bei mir den Eindruck, dass da einiges mehr im Argen liegt. Selbst wenn deine Eltern noch so reich wären und noch viel weitreichende Kontakte haben sollten, so weit reicht ihre Macht auch wieder nicht, dass du in deinem Altern dir DAS alles bieten lassen musst und dass es da überhaupt keinen Ausweg gäbe.
Natürlich gibt es noch einige andere Punkte, die da mit eine Rolle spielen. Zum einen ist das die Mitgift von 40.000 Euro, die mir mein Vater gezahlt hatte, damit ich meine Freundin heirate (und die vollständig in meine Freundin, in gemeinsame Unternehmungen und in unsere Fernsehsendung geflossen sind); zu dieser Heirat kam es allerdings nicht, sondern zum Abbruch der Beziehung und dann zu Gerichtsverhandlungen mit meiner Freundin - seitdem verlangt mein Vater von mir, daß ich mir das Geld von meiner Freundin zurückholen soll zuzüglich dem Geld, das ich ihr geborgt habe (die diesbezügliche Gerichtsverhandlung habe ich ja verloren). Weiters geht es um die 15.000 Euro Produktionskosten meiner CD zuzüglich den Beträgen, die ich an die Plattengesellschaft bezahlen mußte; dieses Geld habe ich von jenem Geld genommen, das ich von meiner Mutter geerbt habe und auf dem die testamentliche Auflage liegt, daß ich es (inklusive seinem Zinsgewinn) ausschließlich zur Erhaltung von Haus und Hof verwenden darf - da ich das nicht gemacht habe, wirft mir meine Famile vor, dieses Geld veruntreut zu haben. Deshalb existiert die Einschränkung meiner Barabhebungsmöglichkeit.
Näher beschrieben habe ich das in jenem Thema, wo es um meine ganzen Probleme geht:
viewtopic.php?f=7&t=27685
(V) hat geschrieben:Mein Ex-Ehemann war am Ende u.a. wegen Verwahrlosungssyndrom ebenfalls geschäftsunfähig, hatte gesetzlichen Betreuer. Um das zu bewirken, hat es schon einiges (!)bedurft, und niemand, der halbwegs normal gepflegt ist und halbwegs normal lebt wird derart entmündigt, wenn es da nicht zumindest ausreichend Verdachtsmomente gibt. Denn wo nichts ist, da kann man auch nichts falsch auslegen oder interpretieren.
Mein Vater und meine Schwester werfen mir ebenfalls vor, daß ich viel zuviel "Klumpert" habe und alles aufhebe. Meine Schwester bezeichnet mich als "Messie". Sie weiß aber wohl nicht, was ein Messie tatsächlich ist. Ich war schon in etlichen Wohnungen in Wien, wo es wesentlich wüster als in meinen Zimmern ausschaut, und diese Leute werden nicht als Messie bezeichnet.
Auch mein Therapeut hat meiner Schwester gesagt, daß jeder Mensch das Recht auf Unordnung hat. Meine Schwester sagte dazu zwar "jaja, sicher, ganz klar, aber man kann doch nicht dies und das da herumliegen lassen".
Aber schildere mal näher, wie das bei Deinem Ex-Ehemann so war, um sich ein Bild vom Begriff "Messie" machen zu können. Denn meine Schwester bezeichnet jeden, bei dem nicht alles picobello zusammengeräumt ist, gleich als Messie.
(V) hat geschrieben:Übrigens, ich denke auch gerade sehr ernsthaft über Dreadlocks nach, und das mit dem natürlich verfilzen lassen, ist zwar ein netter Ansatz aber wenn du mich fragst, nur eine Ausrede. Es geht auch anders, und die WENIGSTEN machen es hierzulande auf natürliche Art und Weise, und außerdem verfilzt fettiges Haar schlechter!!!! Je trockener, desto besser. Und auch Dreadlocks müssen gepflegt und gewaschen werden, sind sogar recht pflegeaufwändig. Es bei einem Profi machen zu lassen, kostet halt was (200 bis 300 Euro). Sieht dafür dann aber schöner und gepflegter aus. Einfach die Haare komplett vernachlässigen und dann drauf hoffen, dass man tolle Dreadslocks bekommt, das ist ein Irrtum.
Ja eh.
Das war ja auch nur ein Gegenargument, das ich meiner Schwester genannt habe.
Mir persönlich ist es ja egal, wie meine Haare sind. Aber meine Freundin wollte unbedingt, daß ich sehr viel abnehme, mir die Haare wachsen lasse (ich hatte einen Scheitel), mir die Haare dann schwarz färben lasse (meine Haare sind dunkelblond) und mir dann Dreadlocks machen lasse. Außerdem wollte sie, daß ich mir ihren Namen tätowieren lasse. Abgenommen habe ich damals (im Jahr 2006) sehr viel mit einer Radikalmethode (in drei Monaten von 126,5 kg auf 99 kg), das Haarewachsen dauerte (jetzt sind sie endlich lang, dafür ging Ende 2007 die Beziehung mit meiner Freundin in die Brüche und Gerichtsverhandlungen mit meiner Freundin begannen und damit auch mein Frustessen wieder begann und ich jetzt bei 116,2 kg bin), die Tätowierung wurde mir von einer Tätowiererin aus meinem Bekanntenkreis verweigert (sie riet mir dringend davon ab, den Namen meiner Freundin tätowieren zu lassen) und Haarefärben und Dreadlocks wären erst bei langen Haaren sinnvoll gewesen (und bis die lang waren, waren die Gerichtsverhandlungen auch schon vorbei und schon längst ein polizeiliches Verbot ausgesprochen, meine Freundin zu kontaktieren).
Jetzt habe ich halt die langen Haare und zusätzlich einen Vollbart, beides eigentlich als Protest gegen meine Familie. (Mittlerweile ist dies nun zu meinem Markenzeichen geworden.)
(V) hat geschrieben:Und ich muss mich schon fragen, was da los ist, dass du dich mit über 50 GEWALTSAM GEGEN DEINEN WELLEN gekämmt wirst. Wenn du nicht mal dessen habhaft wehren kannst, dann gehe ich davon aus, dass du entweder Vollinvalide bist und pflegebedürftig ODER du solltest froh sein, dass sie dir nicht gleich einfach abschneidet, offenbar kannst du dich ja eh nicht wehren.
Ich bin weder invalid noch pflegebedürftig.
Meine Mutter hatte mir tatsächlich die Haare abgeschnitten, wenn ich mich (mal wieder) geweigert habe, zum Frisör zu gehen. (Es war damals so, daß einige Schulkollegen meinten, ich sollte mir die Haare wachsen lassen, weil ich damit besser ausschaue als mit dem blöden Scheitel, mit dem ich so aussehe, wie die Burschen von der Hitlerjugend. Letztlich fällt das aber auch wieder genau in dieses Thema hier - mir persönlich war ja wurscht, welchen Haarschnitt ich habe, aber ich habe mir gedacht, mache ich eben den Schulkollegen eine Freude und lasse ich mir die Haare wachsen, aber nix da!)
Meine Mutter sagte dazu immer:
"Glaubst du, ich will mich wegen deiner langen Haare ausrichten lassen? Der Sohn einer Gemeindebeamtin, die im Gemeinderat war und eines Bundesbeamten, der selber beim Bund ist, hat lange Haare??? Kommt doch überhaupt nicht in Frage! Wo kommen wir denn da hin, wenn die Beamten mit langen Haaren herumlaufen. Wegen dir werden wir Österreich in 'Rauschgiftland' umtaufen?! Nix da, und net amal denken und basta!"
(V) hat geschrieben:Sorry, ist nicht böse gemeint, aber das will mir nun gar nicht in den Kopf... zumal es ja anscheinend den einen oder anderen Therapeuten und Therapie-Versuch gibt, was sagen DIE denn dazu?!
Mein Therapeut meint, daß es nicht möglich sein wird, meine Familie zu ändern. Er hat ja versucht, in der einen Stunde, als meine Schwester da war, ihr da Verschiedenes nahe zu bringen, aber es ist ihm nicht gelungen, weil sie das, was er gesagt hat, zwar bejaht, im gleichen Satz aber sofort wieder widerlegt hat.
(V) hat geschrieben:So wie ich das sehe, hast du grob runtergebrochen zwei Möglichkeiten:
Vielleicht gibt's doch noch mehr Möglichkeiten?
(V) hat geschrieben:Möglichkeit A: Du genießt die Freiheit, die es mit sich bringt, wenn man eh für verrückt erklärt wurde, getreu dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt's sich völlig ungeniert." Wenn die eh schon in deiner Geschäftsfähigkeit entmündigt haben und eh schon solche Zustände herrschen, gibt es ja wohl kaum noch was zu verlieren, also kannst du auch mal so richtig durchdrehen und dir einen Spaß draus machen. Lass den Rocker, die Sau in dir raus.
Das mache ich im Prinzip eh. Wobei für mich diese Aktivitäten auch eine Art "Eselsmesse" darstellen, also ein Ausbrechen aus dem sonst sehr monotonem Alltag. Da kann ich machen, was ich zuhause nicht machen kann.
(V) hat geschrieben:Möglichkeit B: Du passt dich zum Schein solange und ganzheitlich an, bis sie dich vom Haken lassen. Planst derweil deine Flucht von diesen gestörten Menschen, suchst dir eine eigene Wohnung, stellst deine Geschäftsfähigkeit und Autonomität wieder vollständig wieder her, um DANN... wenn du sie endgültig loshast... endlich machen und leben zu können, wie du willst.
Ich habe schon Überlegungen, wie ich das mit unserem Haus schaffen könnte. So will ich nach dem Tod meines Vaters die hintere Wohnung (die ist voll möbliert mit einem allerdings reparaturbedürftigem gemauerten Kachelofen) vermieten, da kommt auch Geld herein. Nur meint meine Familie, daß ich das gar nicht machen kann, da die Wohnung schwarz eingebaut worden ist, weil wir keine Baugenehmigung bekommen hätten, da wir bei der falschen Partei sind und außerdem unser Haus zu niedrig ist (angeblich gibt es Vorschriften über die Mindesthöhe von Wohnungen).
Die volle Geschäftsfähigkeit bekomme ich erst wieder, wenn ich die Produktionskosten der CD durch den Verkauf wieder hereinbekommen habe.
(V) hat geschrieben:Und für den Fall, dass es dir vielleicht wirklich nicht bewusst sein sollte:
Selbst wenn du wegen psychischer Probleme schwerbehindert wärst und komplett geschäftsunfähig gäbe es immer noch die Möglichkeit mit einem gesetzlichen Betreuer im betreuten Wohnen unterzukommen. Das wäre wohl für alle das Beste. Niemand kann dich zwingen, bei diesen Menschen zu bleiben.
Mein Therapeut hatte mir schon vor längerer Zeit gesagt, daß es vielleicht gut wäre, wenn ich in eine betreute Wohnung komme. Das habe ich damals meiner Schwester gesagt. Seitdem sagt sie immer: "Selbst dein Therapeut sagt, daß du ins Irrenhaus gehörst." Sie setzt also betreutes Wohnen mit Geschlossener Anstalt gleich.
(V) hat geschrieben:Was das Haus und den Hof angeht: Noch so ein Blödsinn. Als ob ein Sonderling mit "eingeschränkter Geschäftsfähigkeit" dazu in der Lage wäre.
Mein Therapeut meint, daß ich unser Haus schon mal finanziell nicht erhalten können werde. Er sagte mir damals, ich sollte mir jetzt schon eine eigene Wohnung nehmen und nach dem Tod meines Vaters das Haus verkaufen, dann kann ich von meinem Gehalt plus dem Verkaufserlös plus dem Bar-Erbe meiner Mutter gut leben. Das geht aber nicht, da meine Mutter in Testament und Grundbuch ein "Belastungs- und Veräußerungsverbot" reingeschrieben hat, welches 99 Jahre nach ihrem Tod gilt. Da sie 2005 gestorben ist, kann ich das Haus erst im Jahr 2104 verkaufen. Der Grund für diese Einschränkung ist der, weil mein erster Therapeut im Jahr 1987 meinen Eltern empfohlen hat, daß ich dereinst Haus und Hof verkaufen soll und mir schon jetzt eine eigene Wohnung nehmen soll. Das aber wollte meine Mutter nicht, also hat sie verfügt, daß ich mit meiner Frau und meinen Kindern Haus und Hof weiter erhalten soll; sie wollte eben, daß das Haus in unserer Familie bleibt. (In diesem Zusammenhang ist auch die Sache mit der Mitgift zu sehen - mein Vater hat diese deshalb bezahlt, weil ich erst im Jahr 2003 [also im Alter von 41 Jahren] eine Freundin gefunden habe und er sich schon um meinen Nachwuchs zwecks Erhaltung von Haus und Hof gesorgt hat.) Allerdings habe ich bis heute weder Frau noch Kinder...
(V) hat geschrieben:Aber wenn dir dein ERBE das alles wert ist, für den Rest des Lebens? Dann kann ich nur hoffen, dass es das wirklich wert ist.
Ein Immobilienmakler (bei dem ich mich bezüglich der Grundbucheintragung beraten ließ) und ein Freund meinen, daß der Wert von Haus und Hof gleich null ist, weil man es nicht verkaufen kann. Das stimmt aber nicht, da alleine die jährliche Grundsteuer ein Dreifaches meines Monatsgehaltes ausmacht, und die wird ja vom Wert berechnet.
(V) hat geschrieben:Das eine gibt es nicht ohne das andere. Du entscheidest, wo deine Prioritäten liegen: lebenslanger Opfer mit Aussicht auf ein Irgendwann-Haus und Irgendwann Hof oder in Frieden ohne Erbe...
Mein erster Therapeut hatte angesichts der damals neuen Situation (also dem von meiner Mutter eingetragenen Belastungs- und Veräußerungsverbot) gesagt, daß es dann besser sein kann, auf das Erbe zu verzichten.
Abgesehen davon, daß Haus und Hof wirklich sehr viel wert sind, würde ein Erbsverzicht dazu führen, daß ich an meinen Vater die 40.000 Euro Mitgift plus die ca. 18.000 Euro für die CD-Produktion (inkl. Nebenkosten) plus das restliche von meiner Mutter geerbte Geld zahlen muß, da dies so im Testament steht (es steht natürlich nichts von der CD-Produktion als solcher drinnen [die war ja erst 2010 - 2012], aber es steht drinnen, daß das gesamte geerbte Geld samt Zinsen zurückzuzahlen ist; das heißt, das gesamte Erbe hat die Auflage, daß ich das Geld nur bekomme, wenn ich mich verpflichte, Haus und Hof zu übernehmen - selbstverständlich habe ich diese Verpflichtung [in der auch steht, daß ich das Geld gewinnbringend anlegen muß und ausschließlich für die Erhaltung des Hauses verwenden darf] beim Notar unterschrieben).
(V) hat geschrieben:Wo ist denn dein Sinn für's Abenteuer? Für den Widerstand? Für den Künstler in dir? Ein schöner Rocker bist du. COOL sein wollen, aber dann einen spießigen Hof in einer verhassten Gegend erben wollen...bloß nichts riskieren, sondern sich sogar mit über 50 noch kämen lassen.
Jemand, dem ich die Probleme mit meinem Bandprojekt beschrieben habe und dem ich auch erzählt habe, was bei uns zuhause abläuft, meinte, diese Geschichte erinnert ihn an den Film "Populärmusik aus Vittula"; ein anderer meinte, es erinnert an den Film "Ex-Drummer" Diese Filme kenne ich nicht, aber hier gibt's eine Beschreibung davon:
Populärmusik aus Vittula:
http://de.wikipedia.org/wiki/Popul%C3%A ... tula_(Film)
Ex-Drummer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ex_Drummer
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