Müde,traurig und erschüttert

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Effi
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Beitrag Do., 17.04.2008, 13:07

Hm, ich verstehe immer noch nicht warum du ihnen das nun sagen mußtest.

Effi

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Effi
Helferlein
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Beitrag Do., 17.04.2008, 13:12

Siebenschläfer hat geschrieben: Ich habe das gefühl ihr habt ein sehr konkretes bild im kopf, darüber wie pat auf ihre kinder zugegangen ist,
Mir geht es nicht um das WIE sondern um das DAS. Stell Dir vor du lebst freidlich vor dich hin, deine Mutter besucht dich und du wirst erstmal unterrichtet, dass du mißbraucht wurdest. Das tut deine Mutter. Toll! Es ist ein sehr sensibles Thema und ich weiß nicht, ob sich Pat der Tragweite bewußt ist was es mit den Kindern macht? Das gehört, und zwar wenn die Kinder es selber für nötig halten (!),in therapeutische Hände. Ich halte Pats Verhalten für eine eiskalte Holzhammermethode, sorry. Da sehe ich wirklich keine Hilfe drin.

Effi

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Thread-EröffnerIn
Pat
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Beitrag Do., 17.04.2008, 13:25

also effi,
ich weiß nicht, was du da für Vorstellungen hast. Sie stimmen in keinster Weise mit dem überein, was da gelaufen ist. Die Kinder wurden gefragt, und zwar nachdem ich Kontakt mit entsprechenden Stellen hatte. Es wurde ihnen nicht vor den Bug geknallt.
Sie standen unter dem Druck, der Rest der Familie würde zerbrechen und niemand würde mit ihnen noch etwas zu tun haben wollen. Ich war ja ein gutes Beispiel, was man alles machen kann.
damit hat der Opa es geschafft, sie still zu halten.

Gruß

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expat
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 17.04.2008, 13:28

Siebenschläfer hat geschrieben:@Effi, @Expat

Ich habe das gefühl ihr habt ein sehr konkretes bild im kopf, darüber wie pat auf ihre kinder zugegangen ist, ....
Abgesehen davon, dass ich nur darüber schrieb, wie man vielleicht kleinen Kindern beim akuten Fall nicht begegnen sollte, habe ich nur dieses hier an Information:
Pat hat geschrieben:Wie ein Trüffelschwein habe ich versucht, Informationen zu sammeln. Was mir dabei an Ignoranz, Sensationslust Unbeteiligter und sogar Beleidigungen begegnet ist, ist kaum zu beschreiben. Mit dem Hintergrundwissen bin ich zu meinen Kindern gegangen und habe sie gefragt.
Meine schlimmsten Befürchtungen sind übertroffen worde. Beide, beide Mädchen wurden mißbraucht. Die grosse mit 10 bis ca. 14Jahren, die Kleine mit 7 bis zur Menstruation.
Ich war wie von Sinnen, aber trotzdem klar, wir haben den "Opa" mit der Offenlegung konfrontiert, sein Sohn, also mein Ex-Mann und auch meine Kinder haben den Kontakt abgebrochen, durch den Tumult und auch durch meine Nachforschungen sind die Vorfälle am Wohnort des Täters bekannt.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Effi
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Beitrag Do., 17.04.2008, 13:30

Pat, fühlst du dich schuldig?
Es scheint mir als wolltest Du sie loswerden- die "Schuld". Den Weg finde ich nicht gut.

Effi

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Thread-EröffnerIn
Pat
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Beiträge: 19

Beitrag Do., 17.04.2008, 13:43

schuldig fühle ich mich nicht, das ich mit den Kindern gesprochen habe. Die Reaktionen von beiden sprechen eine andere Sprache.
Schuldig vielleicht, weil ich vor über 10 Jahren mich von Gutbürgerlichkeit habe blenden lassen und die Probleme bei den Kindern gesehen habe und unserer Trennung.
Ich war naiv und nicht mißtrauisch genug, das vielleicht.
Das was hier jetzt abgeht, war nicht das, was mich bewogen hat, hier zu schreiben.
Ich suche nach einem Weg, weiter mit dieser Geschichte umzugehen und hoffe auf Möglichkeiten und Sichtweisen von Betroffenen.

Danke

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Effi
Helferlein
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Beiträge: 64

Beitrag Do., 17.04.2008, 13:52

Pat, Du könntest ja einen Therapeuten in Anspruch nehmen. Wenn deine Kinder es wirklich wollen, vielleicht auch eine Familientherapie?

Allerdings halte ich es aus meiner Sicht für sinnvoll, dass da jeder seinen Weg geht.

Effi

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Aditi
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Beitrag Do., 17.04.2008, 14:02

liebe pat!

ich finde es richtig und mutig von dir, dass du nachforschungen angestellt hast, dass du nicht geschwiegen hast, dass du das thema auf den tisch gebracht - öffentlich gemacht - hast. nur so kann die gesellschaft sensibilisiert werden.
als ich als jugendliche immer aggressiver, wütender, zorniger wurde hätte ich mir gewünscht, wenn meine mutter mir nur einmal diese frage gestellt hätte: was ist los mit dir? woher kommt deine wut? was steckt dahinter? dann hätte ich ihr sagen können: der großvater hat mich jahrelang sexuell missbraucht!
ich finde es gut, dass du das gespräch mit deinen töchtern gesucht hast! wie die beiden nun damit umgehen - therapie oder nicht - ist ihrs.

mlg
aditi

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PeggySue
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Beiträge: 101

Beitrag Do., 17.04.2008, 14:53

Hallo Pat!

Ich bin zwar keine Betroffene, aber deine Geschichte macht mich betroffen. Habe selbst zwei Töchter, und wenn ich mir vorstelle, ihr eigener Opa hätte sich dermaßen an ihnen schuldig gemacht ... ich glaube, ich wäre zu allem bereit, was der Gerechtigkeit und Verurteilung diente.
Das ist die eine Seite.

Die andere ist um noch einiges sensibler, denn da geht es um die seelische Gesundheit deiner Mädchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Mutter gibt, die sich da "raus hält" (weil die Kinder schon erwachsen sind). Da kommt schließlich ein ganzes Familiengefüge in Schieflage, und deine Unterstützung ist hier sehr wohl angebracht.

Was ich aus deinen Beiträgen nicht so richtig herauslesen kann:
Wie gehen deine Töchter tatsächlich um mit der Situation? Trotz aller Verdrängungsmechanismen (also gewohntes Verhalten) kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da nicht eine ganze Menge Wut und Verzweiflung an die Oberfläche kommt. So emotional sediert ... ich habe da echt Zweifel.

Magst du noch etwas schreiben zur Sichtweise und Bewältigungsstrategie deiner Töchter?

LG
PeggySue

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Thread-EröffnerIn
Pat
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Beiträge: 19

Beitrag Do., 17.04.2008, 15:29

ein Hallo und Danke für eure Anteilnahme.
Ja, die Reaktionen der beiden sind so unterschiedlich wie ihre Persönlichkeiten. Die Jüngere war zunächst schockiert, dann konnte sie nicht mehr aufhören zu erzählen und zeigt sich momentan erleichtert und nimmt im Moment ihr Leben wieder auf. Sie hat sich genau wie ihre Schwester und der Vater offiziell vom Opa getrennt und wünscht keinen Kontakt.
Die Große war einfach nur entsetzt darüber, das sie nicht die einzige war, der er das angetan hatte und war fassungslos. Nach einigen Tagen hat sie angefangen, ganz bewußt und ohne Kompromisse sich zu wehren und ist zusammen mit Schwester und Vater vor den Opa getreten und hat die gemeinsame Entscheidung vorgetragen. Zum ersten Mal kann ich erleben, das meine Kinder anfangen selbstbewußt für sich einzustehen und Grenzen setzen.
Jede der beiden nimmt ihr Leben auf - irritiert und verunsichert, manchmal auch ängstlich- aber sie tun es.
Ich habe nur das Gefühl, das noch nicht alles vorbei ist.
Es tauchen so viele Fragen auf, für nicht alles kann ich Antworten geben. Für eine Therapie können beide sich nicht entscheiden, das muß ich akzeptieren.
Beide haben Freunde, beide reden auch dort. Wieviel und wie weit, kann ich natürlich nicht sagen.
Gott sei es gedankt wohnen beide nicht mehr im Ort des Opas und können den Ort meiden, wenn sie wollen.
Ein Gruß

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Thread-EröffnerIn
Pat
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Beiträge: 19

Beitrag Do., 17.04.2008, 15:40


hab noch was vergessen
Es fallen in der Familie Dinge wie
- jetzt ist genug Aufregung gewesen, jetzt muß mal langsam wieder gut sein
- oder , der Opa ist doch schon so alt, der tut niemandem mehr was
- das ist ja alles so lange her, wenns so schlimm war, hättet ihr längst was gesagt
Auch wenn die Kinder Erwachsene sind, erlebe ich, wie sehr sie verunsichert werden durch solche Äußerungen.
Es erschreckt mich, wie gross der Einfluss noch immer ist. Ich kann da nichts tun. Außer sie für ihren Willen zu bestärken, und darum möchte ich mir über meine eigene Situation im klaren sein

ein Gruß

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Aditi
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Beitrag Do., 17.04.2008, 15:42

ja, da kommt ganz schön viel in bewegung und es wird sich noch viel tun, da bin ich mir sicher!! du hast dafür gesorgt, dass der kreislauf durchbrochen wurde und das ist toll!
ich habe auch zwei betroffene schwestern. nie wurde in meiner herkunftsfamilie darüber gesprochen. ich habe vor 6 jahren damit begonnen und viel kam dadurch in bewegung.

liebe pat,
habe vertrauen ins leben. es wird so wie so geschehen, was geschehen muss. wenn die zeit reif dafür ist, werden deine töchter therapeutische hilfe in anspruch nehmen. da sein, zuhören, unterstützen, wenn sie darum bitten, zu nichts drängen oder überreden - das ist sehr hilfreich.

mlg
aditi

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Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 53
Beiträge: 1089

Beitrag Do., 17.04.2008, 15:44

Pat hat geschrieben::kopfschuettel:
hab noch was vergessen
Es fallen in der Familie Dinge wie
- jetzt ist genug Aufregung gewesen, jetzt muß mal langsam wieder gut sein
- oder , der Opa ist doch schon so alt, der tut niemandem mehr was
- das ist ja alles so lange her, wenns so schlimm war, hättet ihr längst was gesagt
Auch wenn die Kinder Erwachsene sind, erlebe ich, wie sehr sie verunsichert werden durch solche Äußerungen.
Es erschreckt mich, wie gross der Einfluss noch immer ist. Ich kann da nichts tun. Außer sie für ihren Willen zu bestärken, und darum möchte ich mir über meine eigene Situation im klaren sein

ein Gruß
lass dich nicht irre machen. diese aussagen kenne ich alle. sie unterstützen den täter.

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expat
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Beitrag Do., 17.04.2008, 15:46

Aditi hat geschrieben:du hast dafür gesorgt, dass der kreislauf durchbrochen wurde .....
Kreislauf?
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.

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Aditi
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Beitrag Do., 17.04.2008, 15:49

expat hat geschrieben:
Aditi hat geschrieben:du hast dafür gesorgt, dass der kreislauf durchbrochen wurde .....
Kreislauf?
schweigen - vertuschen - unter den teppich kehren - nicht hinschauen - wieder schweigen - wieder unter den teppich kehren - wieder nicht hinschauen - wegschauen - .....................

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