Ich verliere meinen Therapeuten
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Mensch sakura, Dein Bericht hat mich echt bewegt. Ich glaube auch, dass Dich Dein Thera ganz besonders ins Herz geschlossen hat (ich glaube es vor allem auch - weil ich es gerade mit meiner Thera selbst erlebe). So etwas gibt es. Und das ist sicherlich auch mehr als nur therapeutische Zuneigung. Das sind echte Gefühle, und darüber darfst Du Dich freuen. Es ist aber auch gut, dass er dennoch Profi bleibt.
Mir hat meine Thera auch ein Photo von sich geschenkt, obwohl sie es eigentlich (aus persönlichen Gründen) nicht macht. Wir haben einige Stunden darüber geredet, bis sie es dann tun konnte. Sie hat gespürt wie enorm wichtig mir dieses Bild ist. Unserer Beziehung hat das sehr gut getan.
Ich finde Du machst Deine Sache trotz großem Abschiedsschmerz klasse. Das auszuhalten ist gar nicht leicht. Und in ein paar Jahren, wenn Du ihm sagen kannst, dass Du Deine Ausbildung geschafft hast wird er sicher stolz auf Dich sein. So wie Du auf Dich stolz sein kannst.
LG,
pp
Mir hat meine Thera auch ein Photo von sich geschenkt, obwohl sie es eigentlich (aus persönlichen Gründen) nicht macht. Wir haben einige Stunden darüber geredet, bis sie es dann tun konnte. Sie hat gespürt wie enorm wichtig mir dieses Bild ist. Unserer Beziehung hat das sehr gut getan.
Ich finde Du machst Deine Sache trotz großem Abschiedsschmerz klasse. Das auszuhalten ist gar nicht leicht. Und in ein paar Jahren, wenn Du ihm sagen kannst, dass Du Deine Ausbildung geschafft hast wird er sicher stolz auf Dich sein. So wie Du auf Dich stolz sein kannst.
LG,
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@sakura
Ja,nun hast du deine Antwort von deinem Thera erhalten.Es ist nicht die Antwort die du hören wolltes.
Am liebsten hättes du gehört,Sakura,ich möchte mit Ihnen in Verbindung bleiben,wann immer sie wollen und es brauchen,schreiben Sie mir,oder wir können auch gern miteinander mal telen.Aberer ist Profi genug um da eine Grenze zu setzen,das er mit niemanden seiner Klieenten in Kontakt bleiben werde.
Mag sein,das es hier den Eindruck gibt,das ich dir zu hart rüberkomme,im Grunde wäre mir das auch egal,ich sag ja lediglich was meine Gedanken sind und welche Erfahrungen ich darin auch gemacht habe.
Mit dem persönlichen Foto habe ich dir im letzten Beitrag schon geschrieben,das sich Theras allgemein darin schwer tuen,die denken nämlich das man dieses Foto womöglich mit einem Herzchen umrahmt und dieses Abbild vergöttert,oder man stelle dieses Foto in einem anderen Zusammenhang ins netz.
Mein erster Gedanke,als du das beschriebst mit dem "Gruppenfoto"wo er neben dir steht,war:jetzt kann sie sich was drauf einbilden,das der Thera da ausgerechnet neben ihr steht.
Ich bleibe weiter dabei,wir sind für jeden Thera austauschbar,wenn eure letzte Stunde geschlagen hat,dann werden so Sätze kommen,ich werd sie vermissen,sie waren eine tolle Klieentin,ich habe sie irgentwie gemocht,und ich werde immer wieder mal an Sie denken.
Und du meinst,das sagt er nur zu dir?Das sagt er zu jedem,denn jeder Klieent soll ja letztendlich mit einem guten Gefühl vom Thera gehen und das Gefühl haben,ich bin was besonderes gewesen.
sakura,du bist noch jung,wenn du weiter an dir arbeites,mit dir in Kontakt bleibst,was weiß ich oder du,was in zwei drei jahren ist?
Du wirst deinen Weg auch ohne deinen Thera irgentwie weitergehen.
Wie es ist,wenn die letzten zwei Termine vorm Abschied anstehen,das habe auch ich erfahren müßen.Ich ging da mit frohen Mutes hin,dachte mir,alles ist ok,war richtig gelassen,aber mir war innerlich so zum weinen zumute,und das war mein größter Wunsch,vor ihm zeigen zu können,wie schwer mir der Abschied fällt und wieviel er mir bedeutet,aber statt dessen kam nur lachen und gelassenheit,so als habe ich lediglich beim Bäcker mit einer Verkäuferin geredet.
Ohne Tränen zu vergiessen bin ich ja letztendlich da heraus,und seither ist mein Thera in mir und aus mir gegangen,ich hab nichts mehr von ihm,weder Stimme,noch sein geistiges Bild,noch irgentwas was ich mit ihm all die Jahre besprochen habe,und doch ist da eine totale Leere.
Ich weiß mitlerweile wie sehr er mir fehlt,mit allem was mich jetzt bedrückt,mich beschäftigt,mich traurig oder glücklich macht,bin ich jetzt ganz allein mit mir.
Aber mein eigentlich größtes Problem ist und wird immer bleiben,ich habe im entscheidenen Moment beim Thera versagt,das ist etwas was ich nie rückgängig machen kann.
sakura,ich wünsche dir,das du genau im richtigen Moment das sagen und tuen wirst was dein Herz dir sagt.
Der Abschiedsschmerz hinterher wenn du vom Thera endgültig weg bist der wird kommen,und da wünsche ich dir Menschen an der Seite die dich verstehen.
Ja,nun hast du deine Antwort von deinem Thera erhalten.Es ist nicht die Antwort die du hören wolltes.
Am liebsten hättes du gehört,Sakura,ich möchte mit Ihnen in Verbindung bleiben,wann immer sie wollen und es brauchen,schreiben Sie mir,oder wir können auch gern miteinander mal telen.Aberer ist Profi genug um da eine Grenze zu setzen,das er mit niemanden seiner Klieenten in Kontakt bleiben werde.
Mag sein,das es hier den Eindruck gibt,das ich dir zu hart rüberkomme,im Grunde wäre mir das auch egal,ich sag ja lediglich was meine Gedanken sind und welche Erfahrungen ich darin auch gemacht habe.
Mit dem persönlichen Foto habe ich dir im letzten Beitrag schon geschrieben,das sich Theras allgemein darin schwer tuen,die denken nämlich das man dieses Foto womöglich mit einem Herzchen umrahmt und dieses Abbild vergöttert,oder man stelle dieses Foto in einem anderen Zusammenhang ins netz.
Mein erster Gedanke,als du das beschriebst mit dem "Gruppenfoto"wo er neben dir steht,war:jetzt kann sie sich was drauf einbilden,das der Thera da ausgerechnet neben ihr steht.
Ich bleibe weiter dabei,wir sind für jeden Thera austauschbar,wenn eure letzte Stunde geschlagen hat,dann werden so Sätze kommen,ich werd sie vermissen,sie waren eine tolle Klieentin,ich habe sie irgentwie gemocht,und ich werde immer wieder mal an Sie denken.
Und du meinst,das sagt er nur zu dir?Das sagt er zu jedem,denn jeder Klieent soll ja letztendlich mit einem guten Gefühl vom Thera gehen und das Gefühl haben,ich bin was besonderes gewesen.
sakura,du bist noch jung,wenn du weiter an dir arbeites,mit dir in Kontakt bleibst,was weiß ich oder du,was in zwei drei jahren ist?
Du wirst deinen Weg auch ohne deinen Thera irgentwie weitergehen.
Wie es ist,wenn die letzten zwei Termine vorm Abschied anstehen,das habe auch ich erfahren müßen.Ich ging da mit frohen Mutes hin,dachte mir,alles ist ok,war richtig gelassen,aber mir war innerlich so zum weinen zumute,und das war mein größter Wunsch,vor ihm zeigen zu können,wie schwer mir der Abschied fällt und wieviel er mir bedeutet,aber statt dessen kam nur lachen und gelassenheit,so als habe ich lediglich beim Bäcker mit einer Verkäuferin geredet.
Ohne Tränen zu vergiessen bin ich ja letztendlich da heraus,und seither ist mein Thera in mir und aus mir gegangen,ich hab nichts mehr von ihm,weder Stimme,noch sein geistiges Bild,noch irgentwas was ich mit ihm all die Jahre besprochen habe,und doch ist da eine totale Leere.
Ich weiß mitlerweile wie sehr er mir fehlt,mit allem was mich jetzt bedrückt,mich beschäftigt,mich traurig oder glücklich macht,bin ich jetzt ganz allein mit mir.
Aber mein eigentlich größtes Problem ist und wird immer bleiben,ich habe im entscheidenen Moment beim Thera versagt,das ist etwas was ich nie rückgängig machen kann.
sakura,ich wünsche dir,das du genau im richtigen Moment das sagen und tuen wirst was dein Herz dir sagt.
Der Abschiedsschmerz hinterher wenn du vom Thera endgültig weg bist der wird kommen,und da wünsche ich dir Menschen an der Seite die dich verstehen.
GUT DING WILL WEILE HABEN
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Moin, Gelli,
nun ich finde Deinen Bericht auch etwas hart - aber er beruht auf Deinen Erfahrungen. Traurig auch Dein Abschied von Deinem Therapeuten. Und nein, dass Ende lässt sich ein Stück nachbearbeiten wenn Du es möchtest. Du könntest ihm auch im Nachhinein noch mitteilen was Du wirklich empfindest und wie es in Dir aussah beim Abschied. Ich finde es jedenfalls schade, dass ihr nach so einem langen gemeinsamen Weg auf diese Art auseinander gegangen seid. Und auch, wie Du im Nachhinein über Euch denkst. Schön wäre, wenn Du für Dich einen versöhnlicheren Weg finden könntest.
Ich für meinen Teil höre jetzt schon (noch in der laufenden Therapie) liebevollere Bemerkungen als Du sie in Form von "Abschlußfloskeln" bezeichnest. Es mag sein, dass für manche Therapeuten die Klienten austauschbar sind, aber ganz sicher nicht für alle. Bei meiner ist es definitiv anders. Sie lässt sich wirklich in ihrem Herzen von ihren KlientInnen berühren, sorgt sich ganz in echt um sie - das ist bei uns immer wieder Thema. Und sie zeigt es mir auch - reden kann jede/r.
Nach meiner Erfahrung hat die therapeutische Beziehung auch immer etwas mit einem selbst zu tun: also wie viel auch ich an Emotionen und Engagement mit einbringe. Wie sehr ich mich zeige, wie häufig ICH die therapeutische Beziehung und mein Gegenüber in den Mittelpunkt rücke. Und da ich bspw eine Art "Beziehungstherapie" mache - kann meine Therapeutin gar nicht unberührt bleiben. So bekomme ich unglaublich viel zurück.
Und mir ist es von einer Therapeutin (nicht meiner) auch mal wortwörtlich so gesagt worden, dass sie manchmal Klientinnen ganz besonders ins Herz schließt, dass das nicht ausbleiben kann, weil es menschlich sei, allerdings müsse sie da dann ganz besonders hinschauen...
Insofern glaube ich sakura, dass ihr Therapeut sie besonders ins Herz geschlossen hat. Therapeuten sind nämlich manchmal auch keine Roboter.
LG,
pp
nun ich finde Deinen Bericht auch etwas hart - aber er beruht auf Deinen Erfahrungen. Traurig auch Dein Abschied von Deinem Therapeuten. Und nein, dass Ende lässt sich ein Stück nachbearbeiten wenn Du es möchtest. Du könntest ihm auch im Nachhinein noch mitteilen was Du wirklich empfindest und wie es in Dir aussah beim Abschied. Ich finde es jedenfalls schade, dass ihr nach so einem langen gemeinsamen Weg auf diese Art auseinander gegangen seid. Und auch, wie Du im Nachhinein über Euch denkst. Schön wäre, wenn Du für Dich einen versöhnlicheren Weg finden könntest.
Ich für meinen Teil höre jetzt schon (noch in der laufenden Therapie) liebevollere Bemerkungen als Du sie in Form von "Abschlußfloskeln" bezeichnest. Es mag sein, dass für manche Therapeuten die Klienten austauschbar sind, aber ganz sicher nicht für alle. Bei meiner ist es definitiv anders. Sie lässt sich wirklich in ihrem Herzen von ihren KlientInnen berühren, sorgt sich ganz in echt um sie - das ist bei uns immer wieder Thema. Und sie zeigt es mir auch - reden kann jede/r.
Nach meiner Erfahrung hat die therapeutische Beziehung auch immer etwas mit einem selbst zu tun: also wie viel auch ich an Emotionen und Engagement mit einbringe. Wie sehr ich mich zeige, wie häufig ICH die therapeutische Beziehung und mein Gegenüber in den Mittelpunkt rücke. Und da ich bspw eine Art "Beziehungstherapie" mache - kann meine Therapeutin gar nicht unberührt bleiben. So bekomme ich unglaublich viel zurück.
Und mir ist es von einer Therapeutin (nicht meiner) auch mal wortwörtlich so gesagt worden, dass sie manchmal Klientinnen ganz besonders ins Herz schließt, dass das nicht ausbleiben kann, weil es menschlich sei, allerdings müsse sie da dann ganz besonders hinschauen...
Insofern glaube ich sakura, dass ihr Therapeut sie besonders ins Herz geschlossen hat. Therapeuten sind nämlich manchmal auch keine Roboter.
LG,
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Naja, ich denke, es ist ein sowohl - als auch. Wenn die Gedanken sehr darum kreisen, dass man entweder annimmt, völlig austauschbar und belanglos zu sein - oder aber der Lieblingspatient zu sein, dann sollte bzw. könnte man sich fragen, wieso man diese Phantasie so sehr braucht.
Ich glaube, dass beide Annahmen - Lieblingspatient versus beliebig - die Kehrseite derselben narzisstischen Medaille sind. Insofern ist es völlig wurscht, was die Reife der Persönlichkeit betrifft, auf welche Seite man sich stellt. Man 'wählt' vermutlich die Version, mit der man am besten umgehen kann, warum auch immer.
Es ist doch selbstverständlich, dass in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, die durch eine gewisse Tiefe und Beständigkeit geprägt sind, persönliche Gefühle entstehen und dass es Menschen gibt, die wir mehr mögen, so wie es Menschen gibt, die wir nicht besonders mögen. Alles andere wäre ja absurd. Im Normalfall (was auch immer das ist) merken beide ja, ob sie einander 'doll' mögen oder eher distanziert bleiben wollen, weil da nichts ist, was berührt oder anzieht. Und so kann es sein, dass Beziehungen, auch therapeutische, unterschiedlich intensiv, angenehm oder aber irritierend und distanziert sind.
Schwierig wird es wohl, wenn die Gefühle zu sehr ausschlagen in die eine oder andere Richtung, und wenn man sich von ihnen sein Handeln diktieren lässt - was halt irgendwie nicht geht, wenn man sich einer Therapie unterzieht bzw. als Therapeut sein ganzes Können einsetzen muss. Also, wenn der Patient nur dann glücklich sein kann, wenn er weiß, er ist irgendwie 'auserwählt', zum Beispiel. Das ist ja nicht das Therapieziel, Lieblingspatient zu werden. Das Ziel für so ziemlich alle Patienten ist ja eher, unabhängig zu werden von der 'liebevollen Berieselung' durch den Therapeuten - mit anderen Worten: am Ende diese Frage hinter sich lassen zu können: "Mag er mich besonders oder bin ich ihm total egal?" - idealerweise hat man 'es' irgendwann im Herzen und braucht die permanente Beschäftigung mit dieser Frage nicht mehr.
Ich selbst bin davon übrigens noch entfernt...
Ich glaube, dass beide Annahmen - Lieblingspatient versus beliebig - die Kehrseite derselben narzisstischen Medaille sind. Insofern ist es völlig wurscht, was die Reife der Persönlichkeit betrifft, auf welche Seite man sich stellt. Man 'wählt' vermutlich die Version, mit der man am besten umgehen kann, warum auch immer.
Es ist doch selbstverständlich, dass in allen zwischenmenschlichen Beziehungen, die durch eine gewisse Tiefe und Beständigkeit geprägt sind, persönliche Gefühle entstehen und dass es Menschen gibt, die wir mehr mögen, so wie es Menschen gibt, die wir nicht besonders mögen. Alles andere wäre ja absurd. Im Normalfall (was auch immer das ist) merken beide ja, ob sie einander 'doll' mögen oder eher distanziert bleiben wollen, weil da nichts ist, was berührt oder anzieht. Und so kann es sein, dass Beziehungen, auch therapeutische, unterschiedlich intensiv, angenehm oder aber irritierend und distanziert sind.
Schwierig wird es wohl, wenn die Gefühle zu sehr ausschlagen in die eine oder andere Richtung, und wenn man sich von ihnen sein Handeln diktieren lässt - was halt irgendwie nicht geht, wenn man sich einer Therapie unterzieht bzw. als Therapeut sein ganzes Können einsetzen muss. Also, wenn der Patient nur dann glücklich sein kann, wenn er weiß, er ist irgendwie 'auserwählt', zum Beispiel. Das ist ja nicht das Therapieziel, Lieblingspatient zu werden. Das Ziel für so ziemlich alle Patienten ist ja eher, unabhängig zu werden von der 'liebevollen Berieselung' durch den Therapeuten - mit anderen Worten: am Ende diese Frage hinter sich lassen zu können: "Mag er mich besonders oder bin ich ihm total egal?" - idealerweise hat man 'es' irgendwann im Herzen und braucht die permanente Beschäftigung mit dieser Frage nicht mehr.
Ich selbst bin davon übrigens noch entfernt...
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Oder weshalb es der/die TherapeutIn braucht einem das zu vermitteln...???leberblümchen hat geschrieben:Naja, ich denke, es ist ein sowohl - als auch. Wenn die Gedanken sehr darum kreisen, dass man entweder annimmt, völlig austauschbar und belanglos zu sein - oder aber der Lieblingspatient zu sein, dann sollte bzw. könnte man sich fragen, wieso man diese Phantasie so sehr braucht.
Ich zB benötige die Bestätigung nicht. Aber ich weiss, dass ich aufgrund des Sorgefaktors (den ich bis vor kurzem nicht ausstehen konnte) besonders viel Aufmerksamkeit bekomme. Das ist keine Einbildung. Auch nicht mein ursprünglicher Wunsch gewesen. Da wollte ich unbedingt so sein, wie alle anderen auch. Das war oft Thema bei mir. Nun akzeptiere und bisweilen genieße ich das was ich bekomme. Aber ich weiss auch, dass es an meiner Geschichte liegt, dass es so ist. Das da so viel schlimmes passiert ist. Viel mehr als ich mir jemals selbst eingestehen wollte. Ihr Engagement ist mir dennoch selbst oft schleierhaft.
Das hat nichts mit meinem Narzissmus zu tun, sondern mit dem was in meiner Therapeutin ist, zB mit ihren eigenen Erfahrungen. Aber auch mit ihrem großen Herzen.
Und ich glaube sakura, dass sie für ihren Thera eine besondere Bedeutung hat. Hat er ja sowohl ihr als auch vor der Gruppe kundgetan. Das hat doch nichts mit ihrem Narzissmus zu tun.
Ich denke es wird von anderen Klienten vielleicht eher so dargestellt, weil diese eifersüchtig sind. Das müsste aber nicht sein. Denn es ist genug für alle da.
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Aber du kannst ganz sicher davon ausgehen, dass bei anderen Patienten auch sehr viel Schlimmes passiert ist. Da fängt es halt schon an: die Frage, wer hat mehr 'verdient', mehr Liebe, mehr Aufmerksamkeit usw. Und da kann ich Gelli schon verstehen, wenn sie leicht genervt feststellt: "Da kann sich der Patient jetzt was drauf einbilden, dass..." - ich glaube wirklich, man ist noch sehr weit von einer wirklichen Reifung entfernt, solange man das so feststellen muss: "Wieviel bekomme ich? Und warum bekomme ich mehr oder weniger als Andere? Mag er mich mehr oder weniger? Geht es mir schlechter oder weniger schlecht?" - ich finde es schon wichtig, DASS man so was durchmacht; es geht mir wirklich nicht anders. Vielleicht brauchen wir das einfach noch so. Aber ich beginne mich so langsam davon zu verabschieden, weil es wegführt von mir selbst.Das da so viel schlimmes passiert ist.
Ich brauch(t)e das offensichtlich auch, etwas gesagt zu bekommen, das in die Richtung geht: "Bei Ihnen ist es aber anders" - da fühlte ich mich gebauchpinselt, natürlich. Aber es ist eine Krücke, mehr nicht (und vielleicht ist es auch das, was Gelli meint?). Die wahre tragfähige therapeutische Beziehung, auch noch nach Therapieende, ist meiner Meinung nach eine Beziehung, die diese Vergleiche mit Anderen oder die Suche nach der Pole Position im Herzen des Therapeuten nicht mehr braucht. Weil auch im Patienten selbst genügend Stärke und 'Selbst' gefunden wurde. So muss der Therapeut nicht mehr der imaginäre Liebes- und Trostspender sein. Was aber bleibt, ist die Erinnerung an eine gemeinsame Zeit.
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sakura, ich habe auch den eindruck, du machst das gerade richtig gut. ich wünsche dir sehr, dass da etwas heilendes und dich haltendes von zurück bleibt, von der erfahrung, deine wünsche ausgesprochen zu haben und das gute zu fühlen, auch wenn dir deine wünsche nicht erfüllt werden. das ist etwas ganz großes und etwas ganz schweres.
und: ich wünsche dir einen dich berührenden neuen therapeuten.
und: ich wünsche dir einen dich berührenden neuen therapeuten.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ganz sicher ist bei anderen auch ganz viel Schlimmes passiert. Aber es gibt Menschen, zu denen zähle ich, die haben die ganze Palette von schlechten Erfahrungen gemacht. Bei mir: Zigfache Kinderheimunterbringungen, Pflegefamilien, Gewalt, SM, schwere Deprivation, Ermordung eines Familienmitglieds usw... Da kommt schon ein ordentliches Paket zusammen, welches nicht ganz alltäglich ist.leberblümchen hat geschrieben:Das da so viel schlimmes passiert ist.
Und ich denke auch nicht wer hat mehr verdient. Bitte lies meine Beiträge. Ich schrieb es ist für alle genug da!!
Ich weiss aber auch, dass ich sehr viel von meiner Therapeutin bekomme. Das sie sich enorm für mich engagiert. Wie das bei ihren anderen Klientinnen ist weiss ich nicht. Dafür interessiere ich mich auch nicht. Aber ich bin sicher, die bekommen auch ihren Teil von ihr ab. Ganz sicher sogar. Und darauf bin ich nicht eifersüchtig - denn ich bekomme bei weitem genug. Ganz im Gegenteil ich wünsche denen genauso viel wie ich bekomme, denke aber dass dies so nicht immer leistbar ist. ZB weil meine Therapeutin dann nicht planen könnte - da meine Stunden idR 70-90 Minuten dauern.
Ich fühle mich nicht als Konkurrentin meiner Mit-Klientinnen. Von daher hat es weder etwas mit Reife noch mit Unreife für mich zu tun. Ich gehe nur davon aus, was ich bekomme, nicht was in meiner Phantasie da ist.
Aber ich glaube das ganze hier geht Richtung: off topic.
Noch einmal zu sakura. Ich finde es richtig schön, so wie sie es (aus dem Bauch heraus) angeht. Und: Das Therapie-Buch von ihr ist mehr als nur eine Erinnerung an eine gemeinsame Zeit. Es ist etwas, das sie eigenständig und aktiv aus sich hervorgebracht hat. Sie hat also den Schritt aus dem reinen "Empfangen" (das ist das, was so abhängig macht) heraus geschafft und einen Zugang zu ihrer eigenen, inneren kreativen Kraft gefunden. Sie kann ihrem Therapeuten etwas Persönliches von sich mitgeben - für mich ist das ein Zeichen von Offenheit und Selbst-Vertrauen (und damit eine gute Basis, den Abschied kreativ verarbeiten zu können).
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Dafür interessiere ich mich auch nicht.
Na, doch, ich denke schon, dass du dich dafür interessierst. Du vergleichst ja selbst: "Bei anderen ist es auch schlimm. Aber bei mir ist es schlimmer". Oder: "Andere dürfen auch bekommen, aber ich denke nicht, dass das so ist".ich wünsche denen genauso viel wie ich bekomme, denke aber dass dies so nicht immer leistbar ist
Es ist vielleicht ein bisschen OT, weil es wegführt von sakura, aber ein Teil der Problematik schwingt bei diesem Thema ja immer mit: Da sind die, die sagen: "Du bildest dir nur ein, wichtig zu sein", und da sind die, die sagen: "Ich bin sicher, bei dir ist es besonders toll". Ich nehme auch an, dass sakura da schon viel weiter ist , denn sie hat ja ihren Weg gefunden, was ich sehr bewundernswert finde. Was ich halt sagen will: Um den Therapeuten im Herzen zu behalten, ist es allenfalls für den Bilderrahmen interessant, ob er neben einem steht oder drei Meter entfernt.
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und doch tut es gut, wenn er neben einem steht. und es ist nicht unreif, wenn einem das gut tut. wir alle wollen etwas besonderes sein. sich das ausreden wird nicht funktionieren, denke ich. sich das selber geben zu wollen wird auch nicht funktionieren. mir scheint, ziel ist es, eine oder mehrere beziehungen zu menschen zu suchen oder sich ihrer bewusst zu werden oder zu lernen, sie anzunehmen,in denen ich die eine, die einzige, die ganz besondere bin - jenseits der therapie, aber ein bisschen vielleicht auch durch das (wieder_) entdecken der sehnsucht und ihrer wucht in der therapie.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Nun, dass tue ich nicht! Und ich würde mir wünschen, dass Du meine Worte einfach mal so stehen lassen könntest wie ich es geschrieben habe - und nicht von Dir ausgehst.leberblümchen hat geschrieben:Na, doch, ich denke schon, dass du dich dafür interessierst.ich wünsche denen genauso viel wie ich bekomme, denke aber dass dies so nicht immer leistbar ist
Ich weiss nun mal, dass ich sehr viel Aufmerksamkeit bekomme (überzogene Stunden, regelmässsige e-mails - auch in Urlaubszeiten, gelegentliche Telefonate), die ein wenig über das übliche Mass hinausgehen - nachdem was meine Freunde in Therapie erleben und ich auch hier im Forum schon gelesen habe. Ich habe dies aber nie eingefordert, nie gejammert, sondern ich bekomme es einfach. Von ihr aus. Nur das Bild von ihr wollte ich unbedingt haben.
Und ich vergleiche mich auch nicht mit anderen. ich kenne ja auch gar nicht deren Geschichten. Wie könnte ich da vergleichen? Aber, ich weiss dass ICH ein ordentliches Paket habe. Und das bekomme ich auch von ihr gespiegelt.
Aber vielleicht war es dennoch eine Geste an sakura, dass sich ihr Therapeut neben sie gestellt hat. So etwas gibt es.leberblümchen hat geschrieben:Was ich halt sagen will: Um den Therapeuten im Herzen zu behalten, ist es allenfalls für den Bilderrahmen interessant, ob er neben einem steht oder drei Meter entfernt.
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Ich lasse dir ja deine Überzeugung, sehr wichtig für deine Therapeutin zu sein. Darin unterscheide ich mich zum Beispiel auch von Gelli. Ich weiß, dass es so etwas gibt, wie ich ja zu erklären versucht habe - einfach, weil es menschlich ist und alles andere nicht 'normal' wäre.
Trotzdem finde ich es erstaunlich, dass du mehrfach sagst, dass du nicht vergleichst - und mindestens genauso oft tust du genau das: Du vergleichst das, was du bekommst, mit dem, was Andere bekommen. Dann stehe doch einfach dazu, DASS dir das wichtig ist. Ich möchte dir das auch gar nicht wegnehmen. Darum geht es nicht, dass ich sagen würde: "Peppermint Patty, bestimmt überzieht deine Therapeutin bei anderen noch viel mehr". Aber du reitest schon sehr, wie ich finde, auf diesen Vergleichen rum. Und bist damit offensichtlich noch sehr davon abhängig, besonders zu sein. Was, wie ich schrieb, auch nicht schlimm ist, wenn es nun mal so ist. Wir können das wohl bewusst und willentlich nicht steuern. Irgendwann kommt vielleicht mal so eine Phase, wo du das nicht mehr so brauchst. Weil du merkst, dass du auch das "bei mir war es besonders schlimm" nicht mehr erzählen musst. Weil es einfach 'anders' wird. Ohne dass dir jemand das Schlimme kleinreden wollte.
Dass nun der Therapeut neben ihr steht oder nicht, das kann Zufall sein oder nicht. Neben irgendjemandem muss er ja stehen... Wenn sich das Beziehungsgefühl zu sehr aus der Anordnung auf einem Foto speist, würde mich selbst das eher verunsichern. Was nicht heißt, dass es nicht als nette Erinnerung so stehenbleiben kann.
Nur dieses "du kannst sicher sein, dass DU für ihn etwas Besonderes bist", das klingt für mich irgendwie ein bisschen too much. Und da bin ich halt wieder bei Gelli.
Aber ich möchte sakura nicht ihre Freude nehmen, daher müssen wir diese Diskussion hier auch nicht weiterführen.
Trotzdem finde ich es erstaunlich, dass du mehrfach sagst, dass du nicht vergleichst - und mindestens genauso oft tust du genau das: Du vergleichst das, was du bekommst, mit dem, was Andere bekommen. Dann stehe doch einfach dazu, DASS dir das wichtig ist. Ich möchte dir das auch gar nicht wegnehmen. Darum geht es nicht, dass ich sagen würde: "Peppermint Patty, bestimmt überzieht deine Therapeutin bei anderen noch viel mehr". Aber du reitest schon sehr, wie ich finde, auf diesen Vergleichen rum. Und bist damit offensichtlich noch sehr davon abhängig, besonders zu sein. Was, wie ich schrieb, auch nicht schlimm ist, wenn es nun mal so ist. Wir können das wohl bewusst und willentlich nicht steuern. Irgendwann kommt vielleicht mal so eine Phase, wo du das nicht mehr so brauchst. Weil du merkst, dass du auch das "bei mir war es besonders schlimm" nicht mehr erzählen musst. Weil es einfach 'anders' wird. Ohne dass dir jemand das Schlimme kleinreden wollte.
Dass nun der Therapeut neben ihr steht oder nicht, das kann Zufall sein oder nicht. Neben irgendjemandem muss er ja stehen... Wenn sich das Beziehungsgefühl zu sehr aus der Anordnung auf einem Foto speist, würde mich selbst das eher verunsichern. Was nicht heißt, dass es nicht als nette Erinnerung so stehenbleiben kann.
Nur dieses "du kannst sicher sein, dass DU für ihn etwas Besonderes bist", das klingt für mich irgendwie ein bisschen too much. Und da bin ich halt wieder bei Gelli.
Aber ich möchte sakura nicht ihre Freude nehmen, daher müssen wir diese Diskussion hier auch nicht weiterführen.
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Sorry, aber Du scheinst NICHTS aber auch gar nichts von mir zu verstehen. Meine Thera gibt MIR zu verstehen das dies so ist. Ich bin gerade dabei zu lernen das anzunehmen was sie mir gibt und dies wertzuschätzen. (Bis vor kurzem habe ich sie dafür noch beleidigt und gekränkt. Habe mich echt mies aufgeführt - und dafür schäme ich mich heute.) Und dafür hängt SIE sich voll rein. Die Frage nach der Besonderheit stellt sich nicht für mich. Da ticke ich anders als bspw. Du.leberblümchen hat geschrieben:Ich lasse dir ja deine Überzeugung, sehr wichtig für deine Therapeutin zu sein. Darin unterscheide ich mich zum Beispiel auch von Gelli. Ich weiß, dass es so etwas gibt, wie ich ja zu erklären versucht habe - einfach, weil es menschlich ist und alles andere nicht 'normal' wäre.
Mir geht es auch nicht um Vergleiche, sondern darum wahrzunehmen und zu spüren was passiert. Und noch mal, ich wünsche meinen Mit-Klientinnen das gleiche was ich erhalte. Sie nehmen mir nichts weg und es macht meine Thera in meinen Augen noch liebevoller, wenn ich weiss, dass sie auch die anderen so wertschätzend und liebevoll behandelt wie mich.
Ich finde Deine Interpretationen, was mich betrifft sehr übergriffig und bitte Dich darum diese zu unterlassen. Du weisst doch gar nichts von mir und wie ich mit meiner Geschichte umgehe. Ich habe bisher mein ganzes Leben geschwiegen was meine Biographie angeht. Weil ich mich geschämt habe dafür. Weil ich es immer noch tue. Weil ich mir mein Leid niemals selbst eingestehen wollte - geschweige denn es jemanden anzuvertrauen. Mein Abwehrmechanismus war von daher immer Verleugnung. Nein, für mich war alles halb so wild. Vielleicht nicht ganz so toll, aber ganz sicher nicht schlimm. Angeblich hat mir das alles nichts ausgemacht. Selbst innerhalb meiner Familie habe ich gelogen was das Zeug hielt. Gelogen gelogen, gelogen. Und da kommst Du daher und schreibst mir solche Worte. Das finde ich echt unter der Gürtlellinie. Sorry!
Ich lerne gerade erst wie schlimm es war! Und es war wohl sehr schlimm - auch wenn ich es heute noch oft verleugnen muss.
Leider ist das Thema jetzt total off topic: Aber: bitte interpretiere weder mich noch mein Verhalten. Und schließe bitte nicht von Dir auch mich - wir haben sehr wenig gemeinsam!
LG,
pp
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Offensichtlich ist dir das Thema ja sehr wichtig, sonst würdest du nicht so abgehen - was hier in der Tat etwas heftig ist, denn hier geht es nicht um dich. Du aber hast DEINE Interpretation von 'Besonderssein' auf sakura übertragen, also sag bitte nicht, es gehe dir nicht darum...
Und ob wir etwas gemeinsam haben, interessiert mich nicht besonders; es ist nicht dein Faden, sondern sakuras. Und ich habe mich auf deine Antwort bezogen, in der DU die therapeutische Beziehung, die sie hat, so deutest, wie du das siehst, was du ja selbst zugegeben hast (s.o.). Ich habe zu bedenken gegeben, dass das Thema 'Besonderheit' nicht unbedingt das Zentrum der eigentlichen Beziehung sein muss. Dass du dabei so abgehst, sagt ja erst mal was über dich selbst aus. Aber da ich mich damit nun auch nicht mehr länger befassen möchte, ist hier für mich mit dir Schluss.Ich glaube auch, dass Dich Dein Thera ganz besonders ins Herz geschlossen hat (ich glaube es vor allem auch - weil ich es gerade mit meiner Thera selbst erlebe). So etwas gibt es. Und das ist sicherlich auch mehr als nur therapeutische Zuneigung. Das sind echte Gefühle
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