liebe Vampirekiss,Vimpirekiss hat geschrieben:Danke liebe @mitplauerin für dein Feedback. Also angenommen ich bekämpfe meine Ängste und das große Schamgefühl und gehe zu einem Treffen von einer entsprechenden Selbsthilfegruppe. Dann wäre es okay, wenn ich die Regeln akzeptiere und bei den ersten Treffen nur Zuhöre?! Und angenommen, ich würde merken, dass es mir nicht hilft oder vielleicht doch noch zu viel für mich ist, dann kann ich einfach aufhören?
Selbsthilfegruppe (kurz: SHG) bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe. Es ist KEINE Therapie, sondern Austausch von/unter Betroffenen. Dies geschieht auf Basis von Freiwilligkeit. "Ich muß", "ich soll" waren in meiner SHG "tabu" - wir mussten und sollten eh schon ein ganzes Leben lang, da doch nicht auch noch in einer SHG. Jede SHG hat eine Ansprechperson. Kontaktiere doch einfach diese Person: per mail, per Telefon. Da kannst du fragen, wie so eine Gruppenstunde abläuft. Wie viele Personen in der Gruppe sind (nur Frauen oder gemischt). Was dich dort erwartet? ect.
Mich hat es sehr viel Überwindung gekostet hinzugehen. Puhhhh. Dann habe ich ein Jahr lang nur zugehört. Als ich dann endlich meine Themen einbringen konnte, habe ich beim Erzählen meiner Geschichte immer wieder gelacht. Es hat lange gedauert, bis ich Zugang zu meinen Gefühlen fand. In der SHG war es möglich, sie alle auszudrücken: ich weinte, ich schrie, ich wütete, ich zitterte - wir weinten zusammen, lachten zusammen (und ich fand Freudinnen fürs Leben). Die Therapie war sehr not-wendend, wichtig und richtig. Beides hat Qualität. Die Frauen in der SHG machten mir Mut, ich fühlte mich verstanden und angenommen. Die Therapie/Therapeutin machte mir Mut, ich fühlte mich verstanden und angenommen. Es war so ein erneutes An- und Aussprechen in der Gruppe, ein Ein-Üben/Vertiefen des Erkannten, ein Fragen "Kennt ihr das auch???", ein Mit-Einander und Gegenseitig-Stützen.
lg
mp