Psychopathensuche neuerdings populär?

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 11:46

Solage hat geschrieben:Den Ausdruck Psychopath gibt es ja so nicht mehr. Gehört zu den Persönlichkeitsstörungen. Aber wenn man bei diesem Ausdruck bleiben möchte, dann sind Psychopathen eher die Doofis, die irgendwann im Knast landen. Z. B. Anführer von irgendwelchen Kleinkriminellen. Während maligne Narzissten immer noch etwas Gefühl haben, dabei hochintelligent sind und oft in den Führungsetagen zu finden sind. Auch Führer wie Hitler und Stalin sollen da wohl eingereiht werden.
http://www.psyheu.de/4550/die-gefaehrlichste-krankheit/

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... hkeit.html
Oh jetzt wirds spannend :D
Zum Ersten gibt es 2 Arten von dissozialen Persönlichkeitsstörungen (hach das klingt immer so krank :D), die, wie du schon meinst, Knastbrüder. Jene die sich mit Gewalttaten unweigerlich in den Knast bringen und dann die Anderen.
Skrupellose Bankenchefs, Spekulanten und Politiker. Die Knastbrüder sind die impulsiven Sadisten(Nach ICD:Impulsiv-feindseliges Verhalten), die Bänker eher die ausnützerisch-parasitären Psychopathen. Nach ICD: Instrumentell-dissoziales Verhalten.

Soziopathen an sich, gibt es soo net mehr. Obgleich der Herr Stalin oder Hitler solche waren. Wird alles unter dissozial geführt.

Jetzt scheint ein guter Moment zu sein, mal ein Musterbeispiel zu zeigen:
Charles Manson, unabhängig von dem was er getan hat, bringt das Interview doch einen schönen Einblick in die Sichtweise eines Psychopathen.

@ Krang2:
Achja? Ich fühl mich garnicht wie eine Narzisse ^.^

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Arthur
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 12:25

Einer hat als Kommentar druntergeschrieben "I think Charles need a hug" also "Ich glaube Charles braucht ne Umarmung". Ich denke viel mehr kann man nicht dazu sagen.

Was genau von seiner Sichtweise ist deines Erachtens typisch psychopathisch?

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(V)
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 23:49

Unabhängig von solch hochgradigen besetzten Begriffen wie "Psycho - oder Soziopath" kann ich mich Krang2 nur anschließen:

Ebenso wie der geübte/achtsame Mensch IMMER ein falsches von einem echten Lächeln unterscheiden kann, kann man auch "Heuchelei" und "Manipulationen" von echten Gefühlsausdrücken unterscheiden, indem man ganz simpel auf die tatsächlichen Taten, statt nur auf die Worte schaut. Unabhängig ob Blender, Heuchler, Opportunist, Narzisst oder dissozial, antisozial oder was auch immer.

Und ja, ich finde es auch immer erstaunlich, wie viele Menschen sich nur allzu gerne belügen lassen... (wollen). Aber vielleicht liegt das gar nicht so sehr an den mal feineren, mal plumpen oberflächlichen Heucheleien des vermeintlichen Psychopathen, sondern einfach daran, dass die Mehrheit der Menschen nun mal belogen und betrogen werden will. Zwar gewiss nicht bewusst, aber die Gier nach falschen Komplimenten, Hoffnungen und Versprechungen ist i.d.R. nun mal größer als der Wahrheitsdrang bzw. Leidensdruck.

Ironischerweise kehrt sich hier der Spieß um: der vermeintliche Psychopath fühlt sich als der Macher, als derjenige, der die Fäden in der Hand hat, dabei wird er in Wahrheit von den vermeintlichen Opfer nur zur Bedürfnisbefriedigung/Egobestätigung benutzt. Nur dass der Psychopath mit aller Gewalt sein heimliches BÖSE-Image kultiviert und das vermeintlich GUT-mütige Opfer sein eigenen Schattenseiten/Gier abspaltet, leugnet und auf den "Täter" projiziert. Also, im Grunde ist der Psychopath eine arme Sau, weil all die Schlechtigkeiten seiner Gegenüber willfahrig auf ihn projiziert werden. Er ist sozusagen ein Symptom des kollektiven schlechten Gewissens. Der Schattenspieler. Und einer MUSS ja der Böse sein auf den Bühnenbrettern dieses Lebens. Und da der Psychopath ja eh nie eine wirkliche Wahl hat, sowieso stets das schwarze, verdorbene Schaf ist, versucht er sich seine Rolle eben schön zu reden. Getreu dem Motto: "Wenn das Leben mir schon die Rolle des Bösewichts zugedenkt, dann will ich wenigstens der beste Bösewicht sein, denn die Welt je gesehen hat." (*Hüst*)

Ich persönlich denke, wer WIRKLICH frei entscheiden kann ob und wenn ja, wann und wie er sich unmoralisch und verwerflich verhält, der ist der König in diesem Spiel. Der klassische Psychopath, der keine Reue empfinden KANN, selbst wenn er wollte, ist am Ende dann eben doch nur Opfer seiner selbst, und NICHT Herr der Lage, NICHT Herr über sich selbst... (er kann sich nicht aussuchen, was er fühlt!)... und kompensiert seine KLEINHEIT durch Größenwahn und Schaden anderer. Aber steuern können sie ihre Gefühle und Impulse eben nicht, nur was sie schauspielern. Zwanghaft ZU WENIG Gefühl zu haben, ohne entscheiden zu können, ist genauso dämlich wie der oberflächlichen Emotionalität ständig auf den Leim zu gehen. Da schließt sich für mich der Kreis: für mich wäre nur ein "ECHTER" Psychopath, der Gefühle wie Dankbarkeit und Reue bewusst kontrollieren kann, wozu aber auch das echte Fühlen und Erleben gehört. Wer aber dazu gar nicht erst in der Lage ist und es auch nie war, hat NICHT die freie Wahl, und somit auch nicht die "wahre" Kontrolle... sondern ist vielmehr selbst ein Opfer seiner selbst, und kognitiv nicht mal in der Lage das eigene Defizit zu begreifen. Denn was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen.

Interessant finde ich die Behauptung, dass Psychopathen "aus Spaß" mit ihren Opfern spielen. Aus Langeweile. Weil es Spaß macht. Und so weiter. Also, um ehrlich zu sein, fallen mir da tausend Dinge ein, die selbst einem Psychopathen mehr SPASS bringen könnten. Das Spiel mit Menschen und Masken ist sehr anstrengend und außer Schadenfreude kommt ja nicht viel dabei rum. Nein, ich denke, kein Psychopath spielt ZUM SPASS mit anderen Menschen, sondern aus Bedürftigkeit. Aus Gier. Aus eigener Notwendigkeit. Innere Befriedigung um eigenen Defizite auszugleichen. Weil es ihm etwas gibt, was er ANDERS nicht erreichen kann, und das ist NICHT profaner Spaß, denn dafür gäbe es 1000 leichtere und bessere Wege, ging es darum.

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Mo., 08.09.2014, 00:26

Wow. Ich bin schlichtweg sprachlos. Du kennst dich ja noch besser aus krang :O

Du erlaubst wenn ich deinen Beitrag ein bisschen auseinandernehmen? Danke.

(V) hat geschrieben:
Ebenso wie der geübte/achtsame Mensch IMMER..... Unabhängig ob Blender, Heuchler, Opportunist, Narzisst oder dissozial, antisozial oder was auch immer.
Was du nicht sagst und trotzdem wird dein Verstand jeden Tag aufs Neue von genau diesen, die du so genau durchschaust, verdreht und manipuliert. Dabei ist das sogar noch leichter als bei religiösen Fanatikern, man muss nur die Methodik etwas anpassen.
(V) hat geschrieben: Und ja, ich finde es auch immer erstaunlich, wie viele Menschen sich nur allzu gerne belügen lassen... (wollen). Aber vielleicht liegt das gar nicht so sehr an den mal feineren, mal plumpen oberflächlichen Heucheleien des vermeintlichen Psychopathen, sondern einfach daran, dass die Mehrheit der Menschen nun mal belogen und betrogen werden will.

Was dich ja zweifelsohne einschließt, schließlich liegst du ja dem irrglauben auf, diese "plumpen" Taschenspielertricks durchschauen zu können. Nur das du dich halt selbst belügst, was ja auch ein bisschen Kontrolle vermittelt
(V) hat geschrieben: Zwar gewiss nicht bewusst, aber die Gier nach falschen Komplimenten, Hoffnungen und Versprechungen ist i.d.R. nun mal größer als der Wahrheitsdrang bzw. Leidensdruck.

Oder vielmehr das menschliche Bedürfnis nach Bestätigung, du hast dich halt entschieden dich selbst zu bestätigen. Oh welch Abweisung hast Du wohl ertragen müssen..

(V) hat geschrieben:Ironischerweise kehrt sich hier der Spieß um: der vermeintliche Psychopath fühlt sich als der Macher, als derjenige, der die Fäden in der Hand hat, dabei wird er in Wahrheit von den vermeintlichen Opfer nur zur Bedürfnisbefriedigung/Egobestätiung benutzt.
Wow Individualpsychologie, beeindr... Nein nicht wirklich.
Is das deine Art damit umzugehen? Umkehr der Kontrolle?
Hm macht's bestimmt einfacher, wenn das Opfer denkt es hätte selbst die Kontrolle.. netter Ansatz, schonmal nem Opfer versucht das zu vermitteln? Wäre bestimmt furchtbar spannend :D

(V) hat geschrieben: Nur dass der Psychopath mit aller Gewalt sein heimliches BÖSE-Image kultiviert und das vermeintlich GUT-mütige Opfer sein eigenen Schattenseiten/Gier abspaltet, leugnet und auf den "Täter" projiziert.
Wait... What?! Du meinst, das "Opfer" übertragt die eigenen Schattenseiten auf den Täter, von dem es glaubt der Verursacher zu sein? D.h. im Grunde schafft sich das Opfer seinen eigenen Dämon?! Joa doch klingt plausibel... Irgendwie...

(V) hat geschrieben: Also, im Grunde ist der Psychopath eine arme Sau, weil all die Schlechtigkeiten seiner Gegenüber willfahrig auf ihn projiziert werden. Er ist sozusagen ein Symptom des kollektiven schlechten Gewissens.
Also im Grunde der Sündenbock der Nation? Super dann bist du ja fein raus und brauchst Psychopathen zwangsläufig. Sonst müsstest du deine Schlechtigkeit selbst ertragen. Herrlich wie einfach deine Welt ist :O darf ich mitspielen? Ich bring auch Sündenkekse mit :P
(V) hat geschrieben: ,.... versucht er sich seine Rolle eben schön zu reden. Getreu dem Motto: "Wenn das Leben mir schon die Rolle des Bösewichts zugedenkt, dann will ich ngstens der beste Bösewicht sein, denn die Welt je gesehen hat." (*Hüst*)

*applaus* Sehr schön und als nächstes steh ich in der Hauptrolle als Joker bei Batman, bist du dann mein Batman und erklärst mir die Welt? Och bitte, da hab ich bestimmt einiges zu lachen und das ganz ohne Psychose :D
(V) hat geschrieben: . Der klassische Psychopath, der keine Reue empfinden KANN, selbst wenn er wollte, ist am Ende dann eben doch nur Opfer seiner selbst, und NICHT Herr der Lage, NICHT Herr über sich selbst...
Genau das ist der Punkt, wer in Gottes Namen will denn freiwillig Reue empfinden, DU kannst es eher nicht ausstellen, bist moralisch gefesselt und psychisch geknebelt.
DU konntest aufgrund der Moral und Ethik in keiner Welt wie meiner Leben.
Es würde dich zerbrechen.
DU kannst nicht frei empfinden, denn Empathie ist wahllos.
Mitleid ist ungerichtet, du willst für den Obdachlosen kein Mitleid empfinden, weil es dich trifft, fühlst dich dennoch schuldig.
DU musst dir einreden, deine Gefühle zu kontrollieren. Ich brauch das alles nicht, weil's mir scheiss egal ist
Ich sehne mich nicht nach Reue oder Mitgefühl, du dich dafür jeden Tag ein klein bisschen mehr nach einem Stück von meinem Kuchen. Das ist DEINE Bürde und mein Hauptgewinn.

Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von ShadowOfTheVoid am Mo., 08.09.2014, 00:52, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag Mo., 08.09.2014, 00:28

(V) hat geschrieben: Interessant finde ich die Behauptung, dass Psychopathen "aus Spaß" mit ihren Opfern spielen. Aus Langeweile. Weil es Spaß macht. Und so weiter. Also, um ehrlich zu sein, fallen mir da tausend Dinge ein, die selbst einem Psychopathen mehr SPASS bringen könnten.
Oh wie spannend. Ja ich Spiel gern Fußball und Computerspiele und bohre mir in der Nase...
Oh sorry red weiter..

(V) hat geschrieben: Das Spiel mit Menschen und Masken ist sehr anstrengend und außer Schadenfreude kommt ja nicht viel dabei rum. Nein, ich denke, kein Psychopath spielt ZUM SPASS mit anderen Menschen, sondern aus Bedürftigkeit.
Och es geht eig. aber danke der Nachfrage, man macht das automatisch. Es geht wie man sagt "In Fleisch und Blut über", is quasi wie nen angeborenes Talent.
Wenn's zu nervig wird, geht man halt weiter, is wie mit der heutigen Jugend und ihrer "Beziehungsproblembewältigung", das typische "Trail and Error" System, dafür muss man auch nicht zwangsläufig dissozial sein um darauf zu kommen.


Mit der Gier liegst Du das Erste mal in deinem Buchstabenrätsel richtig.
Materielles, Ruhm, Reichtum, Ansehen.
Der Motor, von allem aber Psychopathen sind einfach ausdauernder und WILLIGER das Ziel zu erreichen. Jeder Mensch hat ein Verlangen nach Verbesserung, nennt sich auch evolutionäre Weiterentwicklung, haste bestimmt mal vor 25 Jahren gehört und der Fortschritt gehörte schon immer den Erfolgreichsten... und das isn Fakt und kein "ich denk" :D


Tüdelü

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Arthur
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Beitrag Mo., 08.09.2014, 01:27

Der erfolgreichsten Gruppe - nicht dem erfolgreichsten Individuum

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(V)
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Beitrag Mo., 08.09.2014, 17:02

Jeder Mensch hat ein Verlangen nach Verbesserung, nennt sich auch evolutionäre Weiterentwicklung,
Das ist faktisch falsch. Nur populärwissenschaftliches halb-esoterisches Gequake, leider ziemlich verbreitet. Sozusagen urban legend. Die Evolution selektiert auf Erhalt...(eines funktionierendes System, ganz gleich ob es gut oder schlecht funktioniert). Google hilft auch dir.

Schade, dass dir meine "Buchstabenrätzel" zu hoch sind, ich nehme es als Kompliment und bedanke mich für die temporäre Ablenkung und Belustigung. Immer schön zu sehen, wenn sich jemand mit diesem Störungsbild selbst diskreditiert. Falls du nicht weiß, was das bedeutet hilft auch hier Google beim Enträtseln.
Mein Text war halt eben nur für die Mehrheit der NICHT-Psychopathen verständlich, schon klar, so jemand wie du kann das ja auch gar nicht verstehen, dazu fehlen dir halt die Gene... (*Ironie*)...bzw. ein paar Verdrahtungen in der Amygdala. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass dir das keine weiteren Schmerzen bereitet. Also, Kopf hoch, auch wenn es mal wieder heißt: Setzen! Sechs! Weitermachen!

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Mo., 08.09.2014, 17:29

(V) hat geschrieben: Schade, dass dir meine "Buchstabenrätzel" zu hoch sind, ich nehme es als Kompliment und bedanke mich für die temporäre Ablenkung und Belustigung. Immer schön zu sehen, wenn sich jemand mit diesem Störungsbild selbst diskreditiert. Falls du nicht weiß, was das bedeutet hilft auch hier Google beim Enträtseln
Aus deiner kurzen Antwort schließe ich einfach mal, dass du von dir auf mich schließt.
Du wolltest reden. Ich gab dir meine Version. Lebe damit, aber wirf mir keine argumentative oder kognitive Inkompetenz vor... ach und schreib Rätsel richtig, das erscheint mir recht lächerlich in dem Kontext..

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Krang2
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Beitrag Di., 09.09.2014, 12:44

Das Problem ist wohl, daß hier auch teilweise deshalb aneinander vorbei geredet wird, weil mittlerweile jeder seine Privatdefinitionen von diesen "Störungsbildern" hat. "Psychopath" ist so eine Alltagsdiagnose geworden wie Depression oder ADS, alles, was ein paar Adjektive erfüllt, wird da in einen Topf geworfen.
Beispiel: (V) bezeichnet einen Psychopathen, der Empathie empfinden, aber sich bewußt entscheiden kann, dagegen zu handeln, als "echten Psychopathen". Dabei ist das Diagnosekriterium ja gerade das Fehlen von Reue und derartiger Gefühle. Das gegenseitige "Ausnutzen" ist im Grunde Definitionssache - so wie nicht einmal der "freie Wille" definierbar ist.

Das "Manko" der Psychopathen, die ich als echt "einstufe", ist das, daß mit dem Fehlen der "negativen Gefühle" auch die "positiven Gefühle" fehlen. Vielleicht ist diese Gier der verschleierte Wunsch nach etwas Echtem, denn nichts Materielles kann das ersetzen. Es ist wiederum Auslegungssache, ob man das als evolutionär vorteilhaft oder nachteilhaft sieht. Ich persönlich behaupte, daß die Selektion genau darauf hingearbeitet hat, VERSCHIEDENE, auch EXTREME Persönlichkeitstypen in verschiedenen Anteilen überleben zu lassen, um eine Menschengruppe insgesamt anpassungsfähiger zu machen. Ein zu gut angepaßtes Wesen bleibt auf der Strecke, wenn sich die Umweltbedingungen ändern. Etwas als vorteilhaft oder nachteilhaft einzustufen kann sich schon ändern, wenn man ein Land weiter reist. Oder wenn morgen das System zusammenbricht.

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Beitrag Mi., 17.09.2014, 11:17

Krang2 hat geschrieben: Beispiel: (V) bezeichnet einen Psychopathen, der Empathie empfinden, aber sich bewußt entscheiden kann, dagegen zu handeln, als "echten Psychopathen".
Stimmt, was (V) so alles weiß ^^
Empathie ist quasi die Wahrnehmung, soweit dürfte das Vorhanden sein, nur die Reaktion daraus:
Mitleid, Mitgefühl, Reue usw.
sind nur mangelhaft oder garnicht ausgeprägt. Die Frage ist halt nur ob das ganze Konstrukt dann noch als Empathie bezeichnet werden kann.
Laut Wiki steht da:
"Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen und zu verstehen."
Aber wenns schon am Verstehen scheitert?
Krang2 hat geschrieben: Das "Manko" der Psychopathen, die ich als echt "einstufe", ist das, daß mit dem Fehlen der "negativen Gefühle" auch die "positiven Gefühle" fehlen.
Kann ich so net bestätigten :D Ich kann wunderbar Spaß haben, zumeist auf Kosten Anderer, aber hey es is super witzig ^^
Erst letztens hatte ich was im Bus, ich hab mich halb bepisst vor lachen xD
Nen Kleinkind steht im Kinderwagen auf und hört net auf das was die Mutter sagt (aka hinsetzen usw.) und fällt nach vorn, über den das Fußteil hinweg aufn Boden,.. wie son nasser Sack :D Dann Stille....un nach 10 Sek weinen. Das war ein Bild für die Götter :D

Ich mein was hättet ihr denn getan?! Der Fall war ziemlich berechenbar, wärt ihr aufgestanden und hättet das Kind aufgefangen? Der Mutter wars scheinbar auch wurscht, sonst hätte sie ja eindringlicher darauf beharrt, das dass Kind sitzt und net steht.

@(V)

Bist du jetzt eingeschnappt? Sorry, Hobby-Psychoanalytiker fress ich zum Frühstück :D

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Krang2
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Beitrag Fr., 19.09.2014, 08:13

@Shadow...
mit positiven Gefühlen meinte ich solche, für die Empathie notwendig wäre, wie z.B. Freundschaft, Verbundenheit, Glücklichsein (mit jemandem), etwas mit jemandem teilen können, gemeinsam Probleme lösen oder darüber reden, sich für jemanden freuen usw.
Ich habe mich immer sehr gefreut, wenn ein Nachhilfeschüler plötzlich Erfolg hatte oder wieder motiviert war, obwohl mir das objektiv keinen Nutzen gebracht hat. D.h. der Nutzen war, daß ich mich nützlich fühlen durfte.

Was Kinder angeht, wäre es z.B. die Freude über ein Kind, das die Welt entdeckt, das sich über ein Eis freut. Zu deinem Beispiel: Daß die Mutter nicht gerade vor Mitleid übersprudelt, finde ich eine normale Reaktion. Siiiiiiiehste, wer nicht hören will, muß fühlen, gab es nicht mal so ein Buch "Kinder lernen aus den Folgen"? Schlimmer als gefühlskalte Menschen finde ich die Heuchler, die so besorgt tun, aber eigentlich nur gestreßt sind und froh, daß es endlich hingeflogen ist.

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