Massives SVV

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:02

Nee, deine Seele ist nicht tot, die versteckt sich sicher nur....vor all dem Leid und sicher auch vor dem Schmerz.

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Calista
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:05

Der Drang ist so groß.
Aber 6 Wochen Gips bringt mir auch nix. Ich muss mir was anderes suchen.
Ich verletze nur die Hülle
Alles, was darunter liegt
Hab ich so tief eingeschlossen
Das es sich mir selbst entzieht

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ichbins(nur)
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:08

Calista hat geschrieben:Und es ist nie, bis ich mich nicht wirklich umbringe, vorbei...denn ich zerstöre ja immer nur soviel, dass ich leiden muss.
Und was hast du deiner Ansicht nach verbrochen, um eine so miese Behandlung verdient zu haben? Gehören all dieser Hass und all diese Aggressionen, die du da gegen dich selbst richtest, nicht viel eher woanders hin? Warum lässt du das an dir aus?

Was du tust, ist ein massiver Hilferuf, ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Doch an wen richtet er sich?

Ich habe kein Mitleid, doch mich macht übel traurig, dass ein so junger Mensch sein Leben so einfach wegzuwerfen bereit ist - nachdem er sich vorher noch selbst gefoltert hat.

Ich wünsche dir, dass du da rauskommst. Und zwar in Richtung Leben. Fürs Sterben kannst du dich nur ein einziges Mal entscheiden, fürs Leben öfter. Ich wünsche dir die richtige Entscheidung im richtigen Moment.

PS.: Neuen Beitrag gerade gesehen:
Aber 6 Wochen Gips bringt mir auch nix. Ich muss mir was anderes suchen.
Worum genau geht es dir, wenn du sagst, dass dir das nichts bringt?
Es gibt Verletzungen, die für immer Spuren hinterlassen, auch wenn sie ausgeheilt sind. Und wenn du dann eines Tages dadurch körperlich verkrüppelt bist, lebst du doch immer noch.
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]

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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:09

Gibt's da keine Alternative für dich im Moment? Spazieren gehen? Sport? Radfahren? Ins Kino gehen?

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Calista
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:18

@ ichbins(nur):
Ich lebe immer noch, das reicht als Grund mich zu hassen. Sonst fällt mir nichts ein. Ich hasse mich einfach Abgrund tief, so das man es nicht in Worte fassen kann.
Mitlerweile ist es egal vom wem ich Aufmerksamkeit (immernoch ein schreckliches Wort) bekomme. Eigentlich habe ich auch keine auswahlmöglichkeit. Es ist ja niemand da. Ich bin vollkommen egal, eigentlich existiere ich gar nicht (und das sagen ich nicht für Mitleid oser sonst was, es ist einfach fakt. Wenn ich jetzt tot umfall, wird man mich in ein paar Monaten finden, weil es so aus der Wohnung stinkt)

Das ist schön gesagt, ich kann mich nur einmal für das Sterben entscheiden. Wie wahr das ist.

Naja, dann kann ich 6 Wochen nicht arbeite. Das ist zu lang. Dann habe ich 6 Wochen lang ja überhaupt keinen Sinn mehr im Leben.
Im Moment geht es eher in Richtung mir ne schwere Blutvergiftung zu zu ziehen, da besteht auch die Chance das ich außversehen sterbe ohne das es als suizid gillt.


@Panta: Nein. Spazieren gehen endet darin, dass ich mit irgendwas auf mich einschlage. Sport, Radfahren in den versuch mir was zu brechen. Ins Kino, niemals. Das habe ich weder verdient, noch würde ich allein dahin gehen. Da könnte ich mir ja gleich ein großes Looser auf die Stirn schreiben.
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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:30

Ich geh gern allein ins Kino, in deinen Augen bin ich wohl dann ein Loser
Hass ist ja immer die Kehrseite von Liebe, warum hasst du dich so?

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Calista
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:35

Ich mag große Menschenmassen nicht. Und seit dem ich...naja alles Mögliche halt...verweiger ich sämtliche ,,spaßigen aktivitäten.
Ich bewundere Leute die allein ins Kino, Caffee etc. gehen, aber diese Menschen sind nur in diesen Moment allein. Ich bin immer allein.

Keine Ahnung, ich habe mich noch nie gemocht. Und seit andere mir noch zusätzlich gezeigt haben, wie wertlos ich bin, hat es überhaupt keine berechtigkeit mehr, mich nicht zu hassen.
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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:40

Ich weiß das wird dir jetzt nicht helfen, aber wie im innen so im außen, d.h. Wenn du dich selbst nicht wertschätzt wirst du auch im außen niemals auf Menschen treffen die dich wertschätzen (können). Findest du gar nichts gut an dir? was ist mit deinen Fähigkeiten, gibt's da was, was du "gut" findest?

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Calista
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Beitrag So., 06.04.2014, 16:50

Ich mag mich nur, wenn ich mich verletzt habe. Nur dann darf ich Hilfe und Zuwendung annehmen.
Desswegen ja immer so schwere Selbstverletzungen die auch mal längere zeit versorgt werden müssen.

Nein, weder ich noch andere können mich Wertschätzen. Klar, niemand mag jemanden, der sich selber nicht liebt. Das kann ich aber nicht mehr ändern.
Wenn man einmal jemanden so hasst, wie ich mich, kommt man da, bis der Feind tot ist, nicht mehr raus.

Ich habe keine Fähigkeiten mehr, die auch nur ansatzweise gut sind. Das höchste der Gefühle ist mittelmaß.
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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 17:00

Hm, vom Gefühl her ging es mir ähnlich wie dir (allerdings habe ich mich nie selbst verletzt). Ich hielt auch nicht sehr viel von mir und dachte ich hätte "nix" verdient. Ich lebte ziemlich isoliert und zurückgezogen, ohne Freunde oder Partner, total allein.
Mehr oder weniger durch Zufall las ich eines Tages in unserer Regionalzeitung eine Art Stellenanzeige, es ging um eine ehrenamtliche Tätigkeit. Zunächst hatte ich darauf, wie auf alles, gar keinen "Bock", doch es war echt wie verrückt diese Anzeige schien mich zu verfolgen, denn ich las sie ständig und fast überall. In einem schwachen Moment ich dem ich dachte "schlimmer wird eh nimmer", rief ich dort an. ich wurde zu einem Gespräch eingeladen und seit gut 10 Jahren arbeite ich nun ehrenamtlich. Die Dankbarkeit der Hilfesuchenden und die vielen neuen Freundschaften mit meinen Kollegen haben mich und mein Leben komplett verändert. mehr als irgendeine Therapie und mehr als irgendein Ratgeberbuch oder ähnliches es jemals vermocht hätte. Ich glaube wenn man selbst für sich nichts mehr tun kann, weil man sich selbst vollkommen aufgegeben hat, kann man immer noch etwas für andere tun, und langsam ganz langsam, findet man dadurch den Weg wieder zu sich zurück. Ich wünsche dir eine ähnliche Erfahrung.

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Calista
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Beitrag So., 06.04.2014, 17:07

Ich rette Menschen das Leben.
12 Stunden am Tag lebe ich um anderen zu helfen. Aber glücklich macht mich das nicht.
Also im Moment des Behandel, Therapieren und Forschen bin ich zufrieden. Aber wirklich nur dann. Deswegen gibt es ja noch ein kleinen Wiederstand warum ich mir nichts breche.

Genäht kann ich ja arbeiten. Aber das reicht einfach nicht mehr aus. Auch bis auf den Muskel schneiden ist irgendwann langweilig und nicht genug.
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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 17:28

Ich weiß nicht was du beruflich machst, bist du Ärztin? Aber eigentlich egal, du rettest also in deinem Beruf Menschen das Leben, aber weißt du das bist nicht du, das ist dein Beruf, das bringt deine Ausbildung mit sich, Ärzte sind ersetzbar, das ist (leider) viel zu oft Technik, wenn du da nicht bist ist es ein anderer. Das ist ersetzbar.

In dem Bereich in dem ich ehrenamtlich arbeite spürst du wie einzigartig individuell und innig die Verbindung zu einem anderen Menschen ist, wie das auch sehr belasten kann, aber wieviel Kraft man daraus auch schöpft. Man ist unersetzbar, nicht austauschbar, denn dich gibt's halt als Mensch in dieser Funktion nur einmal, und seitdem ich das nicht nur intellektuell weiß, sondern auch emotional spüre (das dauerte eine zeitlang) zweifle ich nicht mehr eine Sekunde daran, dass ich ein sehr wertvoller Mensch bin, der das Leben von schon so vielen Menschen bereichert hat. Ich brauche heute keine daseinsberechtigung mehr, ich habe sie einfach, weil ich jeden Tag versuche die Welt durch meine Arbeit zu einer besseren zu machen und genau das erhalte ich heute zurück, eine gute Welt in der ich nicht mehr alleine bin, oder mich alleine fühle, in der es Menschen gibt die ich liebe und die mich lieben.
Es ist ein Prozess, aber es gibt einen Ausweg, wenn du es willst, aber ohne dich auf etwas neues einzulassen wird dir auch nichts neues in deinem Leben widerfahren.

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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 17:38

Gerade fällt mir noch ein, ganz am Anfang dieses Prozesses guckte ich mehrmals am Tag in den Spiegel, schaute in meine Augen und sagte "panta, ich liebe dich". Man war das am Anfang albern, doof, klischeemäßig esoterisch verpeilt und was weiß ich nicht alles. Ich kam mir so doof vor das zu sagen, aber ich hab's durchgezogen und nach ein paar Tagen änderte sich mein Blick und ich konnte wenn ich das zu mir sagte wirklich etwas spüren. Es waren teilweise sehr emotionale Momente, als ich das erste mal einen emotionalen Bezug zu mir selbst herstellte.

Heute renne ich immer noch sofort zum Spiegel, wenn ich mich für irgendwas selbst kritisiere, was durchaus vorkommt, aber ich schau mir dann immer die Augen und sage:" ich liebe dich trotzdem". Letztendlich ist die Selbstliebe die einzige Liebe die dir garantiert bleibt bis an dein Lebensende, und es geht nichts über Selbstachtung und Selbstliebe.

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Calista
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Beitrag So., 06.04.2014, 18:27

Das dieser ,,Spiegeltrick" hilft hab ich schon von mehrern gehört.
Aber ich kann mich nicht im Spiegel betrachten, ohne den Drang rein zu schlagen.
Ich sehe im Spiegel nur eine leere Hülle, ohne Seele, ohne Leben.
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panta
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Beitrag So., 06.04.2014, 18:35

Ja, das ist am Anfang wirklich befremdlich.....ging mir auch so, ich hatte einen großen Widerstand in mir.....aber es wird besser mit der Zeit, Sprache prägt Bewusstsein und irgendwann glaubt man einfach, dass man diesen Menschen liebt, wenn man das zehntausendmal sagt und sich dabei ansieht....und irgendwann fühlt man es, und ab da wird's emotional, und dann ist es auf einmal so wahr und so real und geht auch nicht wieder weg.
Ich würde sagen der Weg ist schwer, aber er lohnt sich und das coole daran ist auch, dass du du ein Leben lang niemals wieder nach Aufmerksamkeit oder Liebe von anderen "gierst", denn falls du die bekommst ist dies ja meistens nur sehr kurz. Das wirklich coole daran ist diese Selbstgenügsamkeit, dieses Verliebtsein in sich selbst. Ehrlich, das macht soviel mit deinem Leben. Mehr als es ein gebrochenes Bein oder zerschnittener Arm es jemals könnte.
Ich wünsche dir wirklich diese Erfahrung.

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