Ephraim hat geschrieben: Was wiederum heißt, die Reflexion hätte keine Resultate hervorbringen dürfen, die deiner Absicht widersprochen hätten.
Na schauen wir uns das mal an:
Meine Absicht: mich sicherer fühlen.
Reflexion: Klären, was los ist, mit dem Ziel, Sicherheit in der Therapie herzustellen.
Ob die Reflexion dieses Resultat bringt, ist von vornherein keineswegs festlegbar. Das kann ich nur danach feststellen, ob ich mich nun sicherer fühle oder ob ich mich unsicherer fühle. Übrigens auch vom Therapeuten nicht. Er könnte ja zB versuchen, zu helfen, dass ich mich sicherer fühle und ich fühle mich aber trotzdem unsicher. Oder theoretisch könnte er auch versuchen mich verunsichern, ich lasse mich aber nicht verunsichern. Was also bei der Reflexion rauskommt, ist vollkommen ergebnisoffen.
Ephraim hat geschrieben: Solcherart Fragestellung, wo am Ende deine Sicherheit stehen muß, ist ein Machtwerkzeug mithilfe des Vorwandes therapeutisch notwendig zu sein (das Werkzeug darf nicht abgelehnt werden).
Ich bin nicht sicher, ob ich dir folgen kann. Ich versuche jetzt Stück für Stück das durchzugehen, bitte korrigiere mich, wenn du es anders meinst:
Zuerst, was heißt "Fragestellung"?
Fragestellung meint für mich üblicherweise ein Problem. Möglicherweise meinst du: "Mein Problem, mich nicht sicher zu fühlen."?
Was heißt "Machtwerkzeug"? Das würde ich verstehen als etwas, mit dem ich ein Ziel durchsetzen kann.
Was heißt "mithilfe des Vorwandes therapeutisch notwendig zu sein"?
Für mich ist es in einer Therapie notwendig, mich sicher zu fühlen, bevor ich von schwierigen Dingen erzähle. Ich halte es für keine gute Idee, wenn ein Patient einem Therapeuten etwas erzählen muss, obwohl das nötige Vertrauen dafür noch nicht aufgebaut worden sind. Ja, ausreichende Sicherheit um schwierige Dinge zu erzählen ist für mich tatsächlich therapeutisch notwendig und sinnvoll.
Was heißt "Vorwand". Wenn es ein Vorwand wäre, dann würde es ja heißen, dass es für mich gar nicht wirklich notwendig wäre, mich sicher zu fühlen, um von schwierigen Dingen zu erzählen??!
Jetzt ist die Frage, wie du darauf kommst, dass es ein Vorwand wäre.
Ich führe meine Gespräche ehrlich und richte auch an meinen Therapeuten ehrliche Wünsche, zB dass ich mir Sicherheit wünsche. Jetzt steht es meinem Therapeuten offen, meinen Wunsch zu erfüllen oder abzulehnen, Machtausübung ist damit nicht verbunden.
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