Liebe zur Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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weisserAdler
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 10:33

Lieber Goldbaer,

meine fast "dreijährige" Therapie ist genau an dem Problem "Verliebtheit" zerbrochen!
Denn ich habe durch einen intensiven Trauerprozess nun "meine innere Bindung" zum Therapeuten verloren,
und kann diese auch nicht mehr "finden"...

Manchmal frag ich mich, ob diese "Sache" in der Therapie nicht dem neuesten Stand der "psychologischen Wissenschaften angepasst" werden sollte,
LIEBE ist ein wunderbares Gefühl,
mit dem NIEMAND "spielen sollte", auch nicht professionell...
Ich bin ein erwachsener Mensch, der als Kind massiv missbraucht wurde, auch sexuell, "und vorallem durch erschleichen von diesen Zuneigungsgefühlen",
und dies in der Therapie wieder zu erleben,
bewirkte BEI MIR ein Gefühl "von retraumatisieren"...
das Thema, war in der Therapie immer Thema, wir konnten es jeodch nie
auflösen...
jetzt muss ich mit der vergangenen Erfahrung allein klar kommen...
für mich wahrscheinlich ein langwieriger Akt,
Therapeuten haben Supervisioren, Intervenisten, ect. und gelernt,
es professionell "abzuschließen".

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 10:52

LIEBE ist ein wunderbares Gefühl,
mit dem NIEMAND "spielen sollte", auch nicht professionell...

Da hast du was sehr Richtiges gesagt! Ich glaube nämlich, dass das gar nicht durchdacht ist, 'fachmännisch', was sich da eigentlich abspielt. Wir sollen lieben, aber bitte nach Vorschrift. Zu wenig Liebe kann nichts bewirken, zu viel Liebe macht blind. Woher, verdammt noch mal, soll ein Patient, der sowieso schon krank ist, wissen, wie er das anstellen soll, ohne zwischen Himmel und Hölle hin und her geschmissen zu werden von seinen eigenen Gefühlen und den Interventionen des Anderen?
Therapeuten haben Supervisioren, Intervenisten, ect. und gelernt,
es professionell "abzuschließen"
Ja, die wurden jahrelang dafür ausgebildet. Wir haben niemanden weiter.
Denn ich habe durch einen intensiven Trauerprozess nun "meine innere Bindung" zum Therapeuten verloren,
und kann diese auch nicht mehr "finden"...
So etwas Ähnliches befürchte ich auch für mich. Er spricht immer weiter munter von unserer 'Verbundenheit', während ich damit beschäftigt bin, mich darauf zu konzentrieren, ihn nicht zu sehr zu lieben.

Ich finde ja, es sollte für alle Interessierten eine kostenlose Zweit-Therapie geben, in der man die Gefühle dem Erst-Therapeuten gegenüber mit einem unbeteiligten und daher 'ruhigen, unaufgeregten' Dritten besprechen kann, der nicht in Panik gerät, wenn das böse Wort zu oft fällt (wie gesagt: Wenn es gar nicht fällt, läuft auch irgendwas schief...).

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weisserAdler
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 10:59

Danke leberblümchen,

ich habe mir schon seit längerem überlegt,
"auf dem zweiten Bildungsweg",
eine Ausbildung in die Richtung zu machen...Lebensberater oder irgend so was, eben mit Psychologie im Gepäck,
damit ich mich selber ab nun für´s Leben wappnen kann.
Und der schöne Nebeneffekt an so einer Ausbildung ist,
dass "man quasi" nochmal in etwa therapeutisch "betreut" wird, durch Supervisionen in der Ausbildung.

Der Haken an dem ganzen ist noch, dass ich noch fest sparen muss,
damit ich es mir leisten kann...
aber ich mach das,
und ich dachte sogar schon an sowas,
dass ich dann mal eine Praxis aufmache

für PATIENTINNEN UND PATIENTEN von Psychotherapien,
damit sie eben sowas wie "Supervision" bei Problemen in der Therapie aufmache

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sandrin
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 11:00

Ja, das ist ist genau das, was ich mir auch oft gedacht habe. Es ist eine Retraumatisierung, mit der man alleine zurückbleibt, wenn es schief geht, wie du sagst, weißer Adler.

Und dessen muss man sich halt immer bewusst sein. Therapie birgt Gefahren, das darf man nicht wegdiskutieren. Mit diesem Rahmen muss man sehr sorgsam umgehen, muss immer wieder innehalten und fragen, ob man noch auf der Spur ist, den Bezug zur Realität noch hat und oft auch, ob die Wertigkeiten noch richtig verteilt sind. Das Leben findet nämlich nicht in einer Therapie, sondern draußen statt. Da, so glaube ich, ist ein großes Gefahrenpotenzial, dass man nur mehr für die Therapie lebt, dass Therapie und Therapeut eine Rolle im Leben einnehmen, die nicht mehr angemessen ist. Schlimm, wenn man das erst realisiert, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Denn dann ist es tatsächlich ein jahrelanger, sehr schmerzhafter Prozess, sich aus diesem emotionalen Desaster wieder zu befreien.

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weisserAdler
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 11:15

sandrin,

nach deiner Antwort könnt ich heulen...

Ich mag "meinen Therapeuten" total gern, und ich würde nie was tun, was ihm irgendwie schaden könnte,
dafür hat er mir einfach viel zu sehr bedeutet...
MEIN LEBEN IST JAHRELANG AUS DEN FUGEN GELAUFEN...
und in dieser Abhängigkeit checkt man das nicht,
UND DAS TUT SO FURCHTBAR WEH....

und es ist so traurig, dass sich wieder so eine Erfahrung in mein Leben einreiht...


montagne
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 11:22

Also was mich angeht, um das klarzustellen, ich hatte hier was geschrieben und dann doch wieder gelöscht, da es mir ggf. zu persönlich war oder vielmehr ich den Eindruck hatte, es hat mehr mit mir zu tun, als mit dir Goldbaer. Also das ich mehr zu mir sprechen würde, als zu dir und dass daher für dich nicht so hilfreich sein könnte.

Ich versuche es mal nochmal.
Du klingst für mich ganz gut beeinander Goldbaer. Du weist was du willst, nämlich mit deiner Übertragung, mit der Verliebtheit arbeiten. Dies von einer sehr jungen Therapeutin in Ausbildung in Verhaltenstherapie zu erwarten erscheint mir tatsächlich etwas viel verlangt. Ich denke das ist dein Problem.
Weil 1. wird sie einen Supervisor/Ausbilder haben, der ihr den Nacken runteratmet und 2. weil es nunmal wirklich nicht Bestandteil er Ausbildung ist, aktiv mit Übertagung umzugehen.
Letzlich müssen auch Verhaltenstherapeuten lernen mit sowas umzugehen und ich denke viele lernen es im Laufe ihres Berufslebens, aber als PIA oder Anfänger ist das eher noch nicht so da. Und selbst wenn eben. Nichts kommt übler bei Ausbildern an, als wenn der Kandidat die Kompetenzen der Ausbildung überschreitet und dies auch noch Potential zu missbräuchlichen oder eben retraumatisierenden Verwicklungen hat. Insofern.. diese Therapeutin kann nicht anders reagieren, als wie sie es tut.
Und dennoch ist ja klar, jemand der das richtig gelernt hat, also jemand der tiefenpsychologisch oder analytisch arbeitet ist da von Anfang an gut aufgestellt.

Was ich damit sagen will, vllt. bist du woanders besser aufgehoben. Aber irgendwie denke ich, du weist das auch, du wirkst eben recht fit und klar. Und trotzdem bist du noch bei ihr oder gings überhaupt erst dorthin. Die Frage ist warum?
amor fati

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Goldbaer
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 11:41

Erstmal candle und dann später Euch Andere. Tipp das am Handy, was etwas kompliziert ist.

Hallo candle.
Das mit dem sich nicht äußern bezog sich auf das helle Köpfchen. Da würde ich eher andere Formulierungen vorziehen. Ich hab ihr mal gesagt, dass sie gut darin ist, schön fiese Fragen zu stellen, was grinsend zur Kenntnis genommen wurde.

Was ist schon der Unterschied zwischen Liebe und Übertragungsliebe? Etwas in mir wollte sich nach sieben Jahren Unterdrückung einfach wieder verlieben. Die Nähe in der Therapie hat das wieder ans Tageslicht geholt, was ich nach schmerzhafter Trennung eigentlich nie wieder wollte. Zum Glück trotz der komplizierten Situation jetzt. So gesehen wäre es dann wohl Übertragung.

Hinderlich wird doch das Verliebtsein dann, wenn man nur noch das Haupt des Theras kraulen möchte und sich nicht mehr auf die eigenen Ziele konzentrieren kann oder vielleicht sogar will.

Ich habe Probleme mit der emotionalen Nähe zu Menschen. So konkret wusste ich das zu Beginn der Therapie noch gar nicht. Da hieß es nur, dass ich Probleme damit habe, mit anderen zusammen zu sein. Was das genau bedeutet, habe ich erst jetzt mit der Verliebtheit begriffen. Ich kann damit nur schlecht umgehen und sie wird begleitet von sehr vielen anderen auch angstbehaftete Emotionen hoch. Also wäre es genial gewesen, eine übertragungserfahrene Thera zu haben. Ist aber leider nun mal nicht so. Ich habe auch nur noch maximal 20 Stunden. Dann bin ich bei 60 Stunden VT.

Jetzt muss ich irgendwie da jedes Mal hin und mein bumperndes Herz im Zaum halten. Diesen Umgang damit kann ich jetzt üben. Keine Ahnung, ob das gelingen wird.

Über den Vorschlag einer Parallelthera muss ich mal nachdenken. Vielleicht ein paar Sitzungen mit jemanden der sich damit auskennt. Aber was soll der oder die mir dann schon groß sagen?

Liebe Grüße
Goldbär
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sandrin
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 12:42

@weisseradler: Ich kann dich so gut verstehen, weil es mir genauso ging. Am Ende der 300 Stunden war ich zerstörter denn je. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Ich habe realisiert, dass ich mich an einer Illusion festgeklammert hatte, bereits gegen Ende der Therapie bin ich dann schon sehr unsanft aufgeschlagen. Ich war auch so verdammt wütend, weil ich zugelassen hatte, dass ich wieder so eine Erfahrung in meinem Leben verbuchen muss. Dass ich nicht schlauer und vorsichtiger war. Das ging bei mir sogar so weit, dass ich mich regelrecht dafür selbst verachtete, dass ich den "Makel" einer jahrelangen Analyse an mir hatte und all die, die mich gewarnt hatten (und die ich zu "bekehren" versuchte), Recht hatte. Das war für mich fürchterlich demütigend. Tja, und meine Therapeutin, dir mir sicherlich auch nichts Böses wollte, die hat dann einfach die nächste Patienten gehabt, während ich über Jahre hinweg versucht habe, mein Leben zu ordnen. Nein, so etwas will ich kein weiteres Mal mehr mitmachen. Und ich glaube auch, dass mir das heute nicht mehr passieren könnte. Dafür hab ich echt zu viele Erfahrungen.

Es tut weh, aber glaub mir, du reifst dadurch auch. Es ist eine Entwicklung, die du machst. Das ist das Positive, was man da mitnehmen kann. Und du lernst, dich auf dich selbst zu verlassen. Aber es tut verdammt weh, man verliert regelrecht den Boden unter den Füßen.

GLG und viel Kraft

Sandrin

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Goldbaer
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 12:47

Das hier ist sehr spannender Lesestoff zum Thema:
Übertragungsliebe: Psychoanalytische Erkundungen zu einem brisanten Phänomen
H. Sebastian Krutzenbichler

WeisserAdler, es tut mir sehr leid, dass Du da so leiden musstest oder immer noch musst. Generell mag ich daraus aber nicht ableiten wollen, dass der Umgang mit Liebe grundsätzlich in jeder Therpie schädlich ist. Ich fühle mich trotz des Leids lebendig wie seit Jahren nicht mehr. Und diese Lebendigkeit will versuchen zu bewahren. Um gleich Montagnes Frage mit zu beantworten: Ich habe begriffen, dass ein Übertragung-, Gegenübertragungsspielchen mit meiner Thera nicht möglich ist. Im richtigen Leben würde ich nach einer Abweisung einfach Distanz herstellen. Meine Thera ist jedoch (wie eingangs geschrieben) ein fester Bestandteil meiner Erfolge im letzten Jahr. Die Eigenständigkeit erarbeite ich mir zum Ende der Therapie erst. Ich kann einen Menschen nicht einfach austauschen. Gerade weil es mir so schwerfällt, eine so vertrauensvolle Beziehung einzugehen. Das wäre schon ein Kraftakt, jetzt noch parallel mit jemandem zusammenzusitzen. Eine Therapie von Angesicht zu Angesicht ist schon noch etwas anderes, als der Austauch in einem Forum oder in einer SHG. Ich muss einfach schauen, dass ich meine Ziele über diese Verliebheit gestellt bekomme, ohne diese gleich zu erwürgen. Ich weiß nicht einmal so recht, ob es ein Verliebtsein in die Verliebtheit ist oder ich wirklich sie will. Eine Mischung aus beidem wird es sein.
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 12:53

Sehe ich auch so: Ich überlege manchmal, was mir jetzt lieber wäre (als könnte ich etwas daran ändern...): ob mir eine Therapie ohne diese intensiven Gefühle lieber wäre. Ich glaube nicht, dass das so ist. Die Kunst besteht wohl darin, die Liebesfähigkeit hinüberzuretten in das Leben. Keinesfalls möchte ich mich einigeln, um kein Leid mehr zu fühlen. Trotzdem ist es schwierig. Das ist einfach immer so, wenn Wünsche nicht erfüllt werden.

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sandrin
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 12:56

Sometimes, it's just playing with fire.


montagne
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 12:58

Ich weiß nicht einmal so recht, ob es ein Verliebtsein in die Verliebtheit ist oder ich wirklich sie will.
Es ist vorstellbar, muss nicht so sein, dass du die Verliebtheit an sich brauchst, für etwas bestimmtes. Gibt viele Gründe verliebt sein zu wollen, selbst wenn es unglücklich ist. Du deutest ja einiges an.
Oder aber, dass dein Problem derart ist, dass du dich auch in die nächste Therapeutin verlieben würdest oder zumindest sehr intensive, schöne Gefühle für sie hättest. Nur das eben jemand mit mehr Erfahrung oder einer anderen Ausbildung dir da vllt. besser helfen könnte dran zu arbeiten, warum, wieso, weshlab usw. Denke das wollte ich sagen.
Das die jetige Therapeutin nicht einfach ersetzbar ist, es ein schmerzvoller Verlust wäre, klar.
amor fati

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Goldbaer
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 13:16

Auf jeden Fall möchte ich mal kurz meinen Dank für all die Antworten einwerfen. Gefällt mir hier glaube ich.
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candle.
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 14:04

Hallo Goldbaer!

Danke dass du mir geantwortet hast, aber meine Fragen hast du irgendwie umschifft.
Goldbaer hat geschrieben: Das mit dem sich nicht äußern bezog sich auf das helle Köpfchen.
Dazu habe ich gar eine Frage gestellt.
Ich hab ihr mal gesagt, dass sie gut darin ist, schön fiese Fragen zu stellen, was grinsend zur Kenntnis genommen wurde.
Naja, das tun Therapeuten wohl in der Regel. Du machst das flirty, und offenbar hast du sie ebenso wahrgenommen. Aber was bringt dir das nun?
Was ist schon der Unterschied zwischen Liebe und Übertragungsliebe?
Da gibt es schon Unterschiede. Hast du dich schon mal damit beschäftigt?
Etwas in mir wollte sich nach sieben Jahren Unterdrückung einfach wieder verlieben.
Was hast du so lange unterdrückt?
Hinderlich wird doch das Verliebtsein dann, wenn man nur noch das Haupt des Theras kraulen möchte und sich nicht mehr auf die eigenen Ziele konzentrieren kann oder vielleicht sogar will.
Naja, wenn ich bei mir da überhaupt von sprechen kann, hat es mich eher beflügelt, aber das hängt wohl ganz speziell mit der jeweiligen Problematik an. Das du nicht willst- vielleicht- ist ein interessanter Punkt, weil ich es so wahrnehme, dass du für deine Therapieinhalte momentan gar nicht zugänglich bist. Die Frage hast du mir ja auch nicht beantwortet. So ist diese Verliebtheit vielleicht nur eine unbewußte Flucht vor der Therapie selbst, vor dir, vor den Themen? Deine Therapeutin hat dir nun mehr oder weniger diese Substanz weggezogen, nun ist da offenbar das große Nichts. Könnte jetzt natürlich ein neuer Anfang sein, wenn du denn willst.
Also wäre es genial gewesen, eine übertragungserfahrene Thera zu haben.
Wenn es denn eine ist? Wie bist du denn an diese Therapie gekommen? Ist das deine erste Therapie?
Jetzt muss ich irgendwie da jedes Mal hin und mein bumperndes Herz im Zaum halten. Diesen Umgang damit kann ich jetzt üben. Keine Ahnung, ob das gelingen wird.
Vielleicht klingt es aus, wenn von Seiten der Therapeutin nichts mehr kommt? Und wie machst du das privat? Ist dann deine Umwelt auch komplett ausgeblendet?
Aber was soll der oder die mir dann schon groß sagen?
Was möchtest du denn hören?

Viele Grüße!
candle
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stern
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Beitrag Mi., 05.03.2014, 14:22

Goldbaer hat geschrieben:Was ist schon der Unterschied zwischen Liebe und Übertragungsliebe? Etwas in mir wollte sich nach sieben Jahren Unterdrückung einfach wieder verlieben. Die Nähe in der Therapie hat das wieder ans Tageslicht geholt, was ich nach schmerzhafter Trennung eigentlich nie wieder wollte. Zum Glück trotz der komplizierten Situation jetzt. So gesehen wäre es dann wohl Übertragung.

Hinderlich wird doch das Verliebtsein dann, wenn man nur noch das Haupt des Theras kraulen möchte und sich nicht mehr auf die eigenen Ziele konzentrieren kann oder vielleicht sogar will.
Letzteres sehe ich auch so... und zwar vollkommen egal, ob man es nun verliebt oder Übertragungsliebe nennt (auch Teile der Literatur). Oder eben, wenn jemand darunter leidet... und zwar vollkommen egal welche Therapierichtung.
Und wenn ich (jetzt kommt das Schlimmste) nicht aufhören würde, würde sie die Therapie abbrechen.

Hast du mal gefragt, ob sie das mit ihrem Supervisor besprochen hat? Das klingt nach "was nicht sein soll, darf nicht sein." (was ich für Schwachfug erachte, ob das so funktionieren kann, sorry). Wichtiger fände ich persönlich eher Konsens, dass das Gefühl nicht in eine Handlung umgesetzt wird... und darauf zu achten ist, dass es nicht die Therapie blockiert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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