Nachteile durch Psychotherapie auf Krankenkasse? (Ö)

Spezielle Fragen zur Lage in Österreich

Eremit
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 06:39

Marzipanschnute hat geschrieben:Kannst du das spezifizieren?
Natürlich. Ganz einfach: Der "Fehler" ist der, daß zwar der Arzt sich an die ärztliche Schweigepflicht halten muß - allerdings auch nur der Arzt selbst, nicht sein Computer oder der Computer bei der Kasse, der die Daten des Arztes entgegen nimmt. Genausowenig unterliegt ein kleines Helferlein bei der Krankenkasse der ärztlichen Schweigepflicht. Sobald die Daten digitalisiert sind, gilt nur noch der technische Sicherheitslevel des EDV-Systems der Kassen, und wie der ist, nun ja...

Der letzte Fall (es gab mehrere in meinem Umfeld) war der meiner Freundin, die ziemlich schockiert war, weil eine kleine Sekretärin die volle Einsicht in ihre Krankengeschichte hatte und sie darauf ansprach (dabei ging es nur um eine kleine Formalität, die Sekretärin hat sich quasi in ihre Krankenakte "verirrt"). Dabei dürfte das nicht einmal TECHNISCH möglich sein!

Belegen läßt sich das im Grunde jederzeit, nur bringt das nichts, denn dann redet man sich auf "technische Schwierigkeiten" aus, was ein Blödsinn hoch drei ist. Schon komisch, wenn eine Krankenkasse die selben "technischen Probleme" über einen Zeitraum von über zwanzig Jahren hat, nicht?

Mal abgesehen von den schwarzen Datenbanken, die offiziell nicht existieren (dürfen)...

Hinsichtlich Datenschutz kann man in der Regel sagen: Je größer das System, desto offener. Das gilt für Firmen ebenso wie staatliche Einrichtungen, das kann jeder, der in der Branche gerarbeitet hat, bestätigen, der Begriff "Datenschutz" existiert im Grunde nur in den Köpfen einiger weniger Individuen, die allerdings nicht für entsprechende Firmen und Institutionen arbeiten, da zu teuer, und ein halbdebiler ECDL-Absolvent tut's ja auch (meinen zumindest Chefs und Direktoren, die allesamt noch in Zeiten zu leben scheinen, in denen die Lokomotive als ultimativer technischer Fortschritt gilt).

Es gibt keine Anonymität im Netz. Die gab es nie und wird es nie geben. Ist ja auch technisch gar nicht möglich. Wenn dann auch noch Geiz, Unwissenheit und Dummheit hinzukommt, tja...

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ENA
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 08:06

Ist das auch in Deutschland so, also das mit der Gebietskrankenkasse und der Weitergabe der Daten an andere Institutionen? Der User kommt ja daher.


Eremit
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 08:19

ENA hat geschrieben:Ist das auch in Deutschland so, also das mit der Gebietskrankenkasse und der Weitergabe der Daten an andere Institutionen? Der User kommt ja daher.
Das ist in jedem Land der Fall, weil es ein übergeordnetes Problem ist. Es betrifft nicht nur Krankenkassen, bei weitem nicht. Beim vorsätzlichen Datenmissbrauch und der Erstellung von schwarzen Datenbanken sind die Amis und die Chinesen den Europäern allerdings voraus. Noch...

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ENA
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 08:49

Okay. Am Besten keine Therapie auf Kasse, kein Handy, kein Internet, etc. (Keine Versicherung, keine Arztbesuche an sich?). Hilfe.

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Tröte
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 09:58

Das Datenmissbrauch immer und überall möglich und machbar ist, ist ja klar (und logisch "wo ein wille da ein weg"), die frage ist aber doch wieviel aufwand für eine "einfache" anfrage betrieben wird. konkret beim wechsel der krankenkasse. ich halte es für sehr theoretisch, dass im vorfeld schon alle daten "abgegrast" werden, sowas prüft man doch eher dann, wenn ein konkreter vorgang (z.b. antrag auf therapie) vorliegt.
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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R.L.Fellner
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Beitrag Mi., 26.02.2014, 11:02

Einen Trend sehe ich nicht nur in der generellen Aufweichung des Datenschutzes (auch, weil für Bürger kaum mehr zu durchschauen und kontrollieren ist, wo welche ihrer Daten gespeichert und ausgetauscht werden - und wo diese dann letztendlich landen), sondern auch in scheinbar stark zunehmenden Möglichkeiten von Konzernen, im "begründeten Bedarfsfall" an eine Fülle von Datenmaterial zu kommen.

Klassische Beispiele, die das Thema des Forums betreffen, sind insbesondere Haftungsfragen von Privatversicherungen (wo von Menschen -nach jahrzehntelangem Einzahlen ihrer Versicherungsbeiträge!- bei der letzendlichen Meldung eines Leistungsanspruches mitgeteilt wird, sie wären gar nicht leistungsberechtigt, da sie "verschwiegen" hätten, an einer psychischen Störung gelitten zu haben -> die betreffende Information konnte nur von den gesetzlichen Krankenversicherung kommen). Auch bei beruflichen, möglicherweise zukünftig "konsequenterweise" auch privaten Haftungsfragen meine ich eine Zunahme von Ausschlüssen mit der Begründung "nachgewiesener" früherer psychischer Probleme wahrzunehmen.

Ich rate daher KlientInnen, wann immer für mich als recht erfahrenen Therapeuten erkennbar ist, dass die Therapie einen Behandlungshorizont von weniger als 1-2 Jahren hat, die damit verbundenen Kosten nach Möglichkeit selbst zu übernehmen - es als Investition in die eigene Gesundheit und die eigenen Chancen, das Leben selbstbestimmt und positiv zu gestalten, zu sehen. Nebenbei kann es - längerfristig betrachtet - auch die finanziell bessere Entscheidung sein.

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner

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Sehr
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Beitrag So., 11.06.2017, 15:56

Hallo, ich will wissen, ob es was bringt, (Überweisung vom Hausarzt zur Therapie, von mir gewollt) die paar Therapiestunden (4 zur Verfügung) überhaupt durch zu ziehen? Die erste Stunde dauerte fast 30min. Und morgen ist die nächste. Nach den 4 Stunden, müsste ich entweder selbst einen Teil zahlen oder mich anderweitig umsehen. Also auch bei der GKK beantragen? Oder ins KH? Oder wie oder was. Help.
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Ta_Ra
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Beitrag So., 11.06.2017, 20:17

Was meinst du denn mit "ob es was bringt die paar Therapiestunden durchzuziehen"?

Du bezahlst ja für diese ersten Sitzungen auch, oder?

Versuch mal etwas genauer zu schildern worum es dir geht bitte.

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Sehr
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Beitrag So., 11.06.2017, 21:23

Hallo Ta_Ra, nein die muss ich nicht bezahlen - nur dann wenn ich bei der weiterhin bleiben will -müsste ich einen Teil zahlen. Also frag ich mich, wenn ich mir das nicht leisten kann, ob das überhaupt was bringt. Oder was es sonst für Möglichkeiten gibt.
Aber danke, ich werd mich hier mal durch lesen.
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Ta_Ra
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Beitrag So., 11.06.2017, 23:04

Wer bezahlt denn dann diese 4 Stunden?
Die Krankenkasse wohl nicht nehme ich an.

Grundsätzlich ist es ja in Ö so, dass es kaum freie vollfinanzierte Therapieplätze gibt.
Aber dafür kannst du von jedem fertigen Therapeuten, der nach einer gesetzlich anerkannten Methode arbeitet, einen Kostenzuschuss von deiner Krankenkasse beantragen.
Dies ist möglich, wenn eine psychiatrische Diagnose vorliegt.
Wenn der Therapeut eine Diagnose nach ICD stellt, bereitet er (gemeinsam mit dir in Absprache) nach einigen Stunden einen Antrag auf Kostenzuschuss an die Krankenkasse vor, der dann bewilligt werden muss.

Im Normalfall ist es so, dass die Patienten dann das volle Honorar bei der Sitzung bezahlen und dann die Rechnungen zur KK schicken und danach den Kostenzuschuss aufs Konto überwiesen bekommen.
Die Höhe des Kostenzuschusses ist abhängig von Krankenkasse.


Eremit
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Beitrag So., 11.06.2017, 23:26

Ta_Ra hat geschrieben:Die Höhe des Kostenzuschusses ist abhängig von Krankenkasse.
Gibt es eigentlich eine Kasse, die mehr zurückerstattet als €21,80 pro Stunde? Mir wäre keine bekannt …


Ta_Ra
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Beitrag Mo., 12.06.2017, 06:11

Ja gibt es.
VAEB zahlt 28,00 - BVA zahlt 40,00 - Bauern KK zahlt 50,00....


Eremit
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Beitrag Mo., 12.06.2017, 10:15

Sollte es nicht eigentlich umgekehrt sein?


Ta_Ra
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Beitrag Mo., 12.06.2017, 10:33

Was meinst du, Eremit?
Was sollte umgekehrt sein?

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Sehr
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Beitrag Mo., 12.06.2017, 13:34

So. Hab gelesen, dass es 'Probesitzungen' gibt. (bis zu 5, aber in DE, in Ö nicht?!) Es könnte sich bei mir um diese handeln, nehm ich mal an. Aber ich frag dann mal - und sag ihr, dass es e nix wird.
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