Nach Suizidversuch...

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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viciente
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 15:26

hi karussell,

.. wäre dir dein versuch gelungen, dann wär das alles doch für dich gar kein thema mehr? da hättest du niemand mehr und niemand mehr dich. weshalb und wozu also das ganze überhaupt, wenn vorher alles "in ordnung" war? durch das misslingen hast du doch den eindeutigen vorteil, noch da zu sein .. auch deine freunde existieren noch und somit alle möglichkeiten und chancen, die andernfalls - so wie du - "weg" wären.

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Méabh
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 16:56

gedankenkarussell,

das verstehe ich nicht. Noch nie habe ich gehört, dass man nach Suizidversuch und zudem auch noch nach Liegen auf der IT nach zwei Tagen entlassen wird. Normalerweise kommt man immer in die Psychiatrie; das habe ich am eigenen Leib erfahren und auch während meiner Zeiten, als ich Praktikantin /Studentin war. NIE kam jemand wieder raus, bis einigermaßen sicher gestellt sein konnte, dass einer nicht mehr gefährdet war; es gab immer eine Mindest - Aufenthaltszeit, und das waren sicher keine 1, 5 Tage. Wie kam es, dass du entlassen wurdest?

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Carla1
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:06

Doch, das kann so schnell gehen - zumindest wenn man Unterstützung "von außen" hat.

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viciente
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:10

Méabh hat geschrieben:Normalerweise kommt man immer in die Psychiatrie;
.. na dann hat sie ja echt glück gehabt, wenn das NICHT so ist.

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Méabh
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:11

Carla

Ja, ist mir schon klar, aber ich dachte, sie hat eben KEINE Unterstützung von außen!?

viciente - das kann man unterschiedlich sehen; mir waren die wenigen Tage Psychiatrie damals eine große Stütze. Runterkommen, beruhigen, NICHT nach Hause.

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viciente
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:18

Méabh hat geschrieben:viciente - das kann man unterschiedlich sehen; mir waren die wenigen Tage Psychiatrie damals eine große Stütze. Runterkommen, beruhigen, NICHT nach Hause.
.. die sicht hängt immer von der persönlichen perspektive und realität ab; und so hattest du dann eben auch "glück", nur halt ein anderes. manchen hilft das, andere gehen dran kaputt!

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Sunny75
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:22

@Carla
Ja, die Unterstützung von außen, hat die TE ganz sicher, nachdem sie sich hier beschwert, sie würde NIEMANDEN mehr haben auf der Welt, und völlig alleine da stehen (ist genau genommen das Thema dieses Threads)....

@gedankenkarusell
Das war keine echte Freundschaft zwischen dir, und diesen Leuten! Echte Freunde würden dich nie fallen lassen, wegen eines Selbstmordversuches. Ein Freund würde sich Sorgen machen, und versuchen dir zu helfen.

Stimmt es denn überhaupt, oder wolltest du dich nur interessant machen, vor deinen Bekannten? Bitte sei ehrlich.

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Carla1
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:29

Sunny75 hat geschrieben:@Carla
Ja, die Unterstützung von außen, hat die TE ganz sicher, nachdem sie sich hier beschwert, sie würde NIEMANDEN mehr haben auf der Welt, und völlig alleine da stehen.
Ist mir schon klar. Die Unterstützer müssen es aber nicht unbedingt gut mit einem meinen. Mir wurde in einer solchen Situation mal geholfen, weil es meinen "Unterstützern" unheimlich peinlich gewesen wäre, wenn ich in der Psychiatrie gelandet wäre. Wurde alles unheimlich gut vertuscht. Und ich war denen völlig egal.

Im Übrigen sehe ich das genauso wie du. Die "Freunde" würde ich in den Wind schießen. Deren Verhalten ist völlig unakzeptabel, aber leider so üblich. Tolle Mitmenschen haben wir da...


chaosfee
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:32

Sunny75 hat geschrieben:Ein Freund würde sich Sorgen machen, und versuchen dir zu helfen.
Nun weiß man auch nicht, was da alles vorher so los war in den Freundschaften. Ich kann mir durchaus Konstellationen vorstellen, in denen auch ich mich nach einem solchen Versuch abwenden würde, beispielsweise wenn im Vorfeld die Freundschaft arg strapaziert wurde durch den Suizidenten, ohne echte Bereitschaft sich anderweitig Hilfe zu holen. Will hier nicht allzu sehr herumspekulieren, aber vielleicht fällt der TE ja etwas zu dem Thema ein.

chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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gedankenkarussell
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 17:57

Hallo ihr lieben,
Danke für eue Antworten.

Ich hatte auf der ITS natürlich ein psychiatrisches konsil und versicherte, dass ein stationärer Aufenthalt sowieso demnächst geplant war.
Und das ziehe ich auch durch..außerdem hatte ich noch an dem Entlassungstag einen Termin bei meiner thera.

Ich verstehe reaktionen, dass unverständnis aufkommt, wenn jemand diesen versuch unternimmt oder es leider sogar so endet.
Es ist meines empfinden nach nicht die Beendigung des lebens, sondern es ist Verzweiflung.
Ich wollte mich nicht direkt umbringen, sondern ich bin extrem verzweifelt und dann folgte diese kurzschlusshandlung.
Über die Konsequenzen meiner freunde gegenüber bin ich mir erst jetzt voll und ganz bewusst, was das mit ihnen gemacht hat usw.
Ich wünschte aufzuwachen und festzustellen, das es nur ein traum war, doch es ist nunmal passiert und ich finde es enorm wichtig, sicn die Hände zu halten...solange bis alle wieder laufen können.
Es war übrigens niemals eine Absicht, nach diesem Vorfall besonders umsorgt zu werden, wiegesagt ds geht mir lediglich um den halt und das ich weiß, dass sie froh sind, dass es fehlschlug und ich wünsche mir, dass gemeinsam in die zukunft geschaut wird.
Ich hoffe man wird mir auch die Möglichkeit geben, mich zu erklären, denn sie sollen wissen, dass es allein MEINE Entscheidung und MEIN fehler war, weil ich in dem moment, nicht klar denken konnte.

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viciente
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 18:00

.. kein unverständnis; bloss die frage woher die verzweiflung, denn schliesslich fängt es mit der ja an.

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gedankenkarussell
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 18:09

Vermutlich die verweiflung daraus resultierend, dass ich selbst zu spät sehe, wann meine grenzen erreicht sind und diese richtig zu kompensieren.
Außerdem Verzweiflung über die aktuelle Situation, Aussichten in die Zukunft...da gibt es einen riesen cocktail der das faß bei mir zum überlaufen brachte.
mein kopf hat nicht mehr reational gedacht, sondern war besessen..mein Körper führte diese besessenheit leider auch noch aus.

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viciente
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 18:18

.. sowas kommt leider vor - ist aber jetzt eh schon wieder vergangenheit; aufgrund deiner jetzigen erfahrungen damit und daraus folgenden erkenntnissen wird das jedoch so schnell in der form wohl nicht wieder passieren; den "cocktail" kannst ja in ruhe in der therapie klären.

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Méabh
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 18:20

Kannst du den für dich ganz wichtigen Menschen das nicht vielleicht einfach schreiben?
Deine Verzweiflung und Zerrissenheit schildern?
Ich denke, dass das vielleicht auch nur die Erstreaktion der Menschen ist - klar ist das blöd für dich, aber es kann auch schlicht eine Selbstschutzreaktion sein.

Vielleicht wissen sie auch nicht, wie sie mit dir umgehen sollen, nach einem Suizidversuch? Ich kenne es nur von Menschen, die jemand Nahestehendes verloren haben und deren Bekannte plötzlich den Rückzug antretan - nach Fragen haben sie dann eingestanden, dass sie nicht wussten, wie sie sich jetzt verhalten sollen.

Wie wäre es mit einem Brief, zB an die, die für dich eine Ersatzmutter ist, in dem du schreibst, was und wie es passiert ist, und was du dir jetzt wünschen würdest? Mehr als jetzt, also alleine sein, kann doch nicht mehr passieren?


Silent*
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Beitrag Sa., 22.02.2014, 20:47

Hallo Gedankenkarussell.

Interessant wäre in der Hinsicht zu erfahren, wie dein Freundeskreis davon erfuhr.
Es klingt dermaßen nach einem Hilferuf an deine Freunde. Und die sind damit schlicht überfordert, verständlich für mich. Denn für solche Situationen gibt es ja schließlich auch KrisenInterventionen, etc. mit speziell ausgebildetem Personal.

Ich kann nur erfahrungsgemäß sagen, das man bei uns aus der Klinik nicht so schnell entlassen wird, sondern noch psychiatrische Konsultationen statt finden und bei labilität wär es eine Verlegung auf die psychiatrische Abteilung geworden.

Hoff, du erhälst professionelle Hilfe.
Alles Gute

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