Sucht und Beziehung

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Mona
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 25
Beiträge: 2

Beitrag Mo., 19.11.2007, 23:07

Hallo Chimera,

finde mich in Deinen Erzählungen sehr stark wieder...

Auch mein Freund kifft, mal mehr, mal weniger. Gerade ist es so viel wie nie zuvor, seit ich ihn kenne. Zirka dreimal die Woche zieht er sich etwas rein, meist in Gesellschaft anderer, manchmal aber sogar, wenn jemand dabei ist, der das selbst nicht macht. Wenn er etwas zuhause hat, kann er sich überhaupt nicht zurückhalten und konsumiert dann meistens, bis es alle ist. Sein Bruder ist noch sehr viel schlimmer als er, der kifft täglich (auch mit Bong) und man merkt es ihm schon gar nicht mehr an bzw. ich kenne ihn ja gar nicht anders.

Kiffen wird oft als relativ harmlos angesehen, als eine Entspannung, die man sich ab und zu gönnt. Für mich ist es aber die Hölle, wenn mein Freund gekifft hat! Ich habe es zwar bisher noch kaum "live" mitbekommen, weil wir eine Fernbeziehung führen, aber schon am Telefon ekelt es mich an.

Wie Du schreibst, Chimera, ist er dann plötzlich besonders lieb und nett zu mir. Er säuselt mir was vor, erfindet die tollsten Namen für mich und findet alles toll was ich sage. Dabei vergisst er oft, was ich ihm am Anfang des Gesprächs gesagt habe und fängt am Ende wieder ganz neu davon an. Ich habe dann nicht mehr das Gefühl, einen ernsthaften Gesprächspartner vor mir sitzen zu haben. Ich fühle mich richtig alleine gelassen von ihm in solchen Momenten....

Das schlimme ist, dass er das Problem nicht sehen will. Er idealisiert das Kiffen sogar teilweise, erklärt, was für eine lange "Kultur" das habe, wie sehr es ihn inspierieren könne und dass ja auch so viele berühmte Künstler das auch getan hätten. Ich bin natürlich spießig, weil ich das nicht einsehe. Allerdings hat er schon Verständnis dafür, dass es mir nicht gefällt.

Wir überlegen schon länger, irgendwann nächstes Jahr zusammenzuziehen. Ich habe natürlich riesige Bedenken, weil ich seinen Konsum einfach nicht ertragen würde. Er schiebt den jetzigen Konsum aber auf die Situation, er fühle sich eben alleine, das werde sich dann schön ändern, wenn wir ersteinmal zusammen wohnen usw.
Ich glaube ihm aber nicht Immer mehr habe ich das Gefühl, dass diese Droge und vor allem auch seine steife Haltung dazu, seine Idealisierung, und nach und nach auseinanderbringen. Ich kann seine "Welt" überhaupt nicht verstehen....

Ich fühle mich wirklich alleinegelassen von ihm, weiß aber nicht, was ich dagegen tun kann. Man ist wohl hilflos, oder?

Würde mich freuen von Euch zu hören!
Mona

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win
Helferlein
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weiblich/female, 26
Beiträge: 31

Beitrag Di., 20.11.2007, 15:31

hallo alle zusammen,

jo ich glaube wir können echt alle das gleiche lied singen, wenn es um vertrauen usw. zu einem süchtigen geht und irgendwie tröstet das etwas

ich kenne dieses gefühl gleich kotzen zu müssen, wenn mein freund auf h war und mir die sterne vom himmel geholt hat und ich kann mich erinnern, dass als ich von dem ganzen scheiß noch keine ahnung hatte, ich das richtig toll fand, weril ich gedacht habe es wäre "echt" doch zum schluss fand ich es einfach nur noch unerträglich

zu dem lügen: ich denke heute noch die rückfälle ansicht waren "nicht so schlimm" ,wie die ganzen lügen die damit verbunden sind, genau das waren auch gründe warum ich irgendwann geglaubt habe ich werde so langsam bescheuert und sehe in jedem verhalten, dass er was gheraucht hat, wir hatten oft deswegen streit, weil er irgendwann mal meinte, ich könnte detektiv werden, ja könnte ich, aber es war ja seine schuld, er hat es ja mit seinen lügen soweit gebracht und ich habe schon etwas angst davor, wie es sein wird, wenn es aus der thertapie wieder zu hause ist, werde dann wahrscvheinlich ein abo bei der apotheke für drogentests machen

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Hades36
Helferlein
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männlich/male, 36
Beiträge: 38

Beitrag Mi., 21.11.2007, 09:52

Guten Morgen an Alle!Früher hätte ich noch jeden ausgelacht der behauptete Kiffen ist eine Einstiegsdroge!!Heute sehe ich das etwas anders denn im Prinzip ist es doch eine.Wobei ich Alkohol als ärgere Einstiegsdroge empfinde!Bei mir hat es von Anfang an mit Alkohol angefangen.Ich trank nicht jeden Tag aber am Wochenende dann so viel bis ich nicht mehr wußte was ich tat.Das brachte jede Menge Probleme mit sich weil sich mein Hirn völlig ausschaltete was dann auch jede Menge Vorstrafen und 2 Monate Knast mit sich brachte.Was aber im nüchternen Zustand überhaupt nicht meinem naturell entspricht.Da bin ich der ruhigste Mensch und es braucht schon sehr viel um mich zu reizen.Kiffen stellte mich ruhig und dann das Morph sowieso!Irgendwie haben mich die Drogen vor mir selbst beschützt so blöd sich das auch anhört!Anfangs dachte ich ja noch nicht auf was ich mich da einlasse.Gekifft hab ich schon als ich noch trank aber durch das Morph hab ich sofort aufgehört mit dem saufen.Das war zu diesem Zeitpunkt auch das beste für mich,so dachte ich!Heute finde ich alles gleich schlimm jede Droge und auch Alk zähle ich dazu.Wenn ich heute ausgehe trinke ich schon auch etwas aber immer mit Maß und Ziel ich bin nie betrunken so das ich nicht mehr weiß was ich tu!Und das kommt alle heiligen Zeiten mal vor.Ansonsten kommen keine Drogen für mich in frage.Jetzt gilt es für mich nur mehr so schnell wie möglich weg von den Drogen.Ich tu zwar nichts überstürzen aber trotzdem bin ich froh wenn ich es hinter mir habe.Freu mich schon richtig drauf clean zu sein!Meine Ex ist jetzt wieder solo und wie ich schon erwähnte "Die Hoffnung stirbt zuletzt"!!Ist zwar auch nicht gerade ein Zeichen von extremen Stolz aber da geht es ja um mehr!Ich möchte meine Familie wieder haben mir fehlen meine Kinder extrem!!Alle 14 Tage ist mir zu wenig ,träume von einen richtigen Familienleben!Weiß ja das es meine Schuld ist das unsere Beziehung zerbrochen ist!Ich hätte es besser wissen müssen!Gut, es gibt trotzdem keine Garantie das sich unsere Beziehung wieder retten lässt,aber es ist ein kleines Licht am Ende des Tunnels!Aufgeben werde ich so schnell nicht,dazu liebe ich sie zu sehr!Klar werden anfangs einige Dinge zwischen uns stehen aber das meiste hab ich mir selbst zuzuschreiben!Werde jetzt sicher nichts überstürzen aber das ist mein Ziel und dann werden wir weitersehen.Clean sein hat oberste Priorität für mich und dann werde ich nie wieder das Zeugs angreifen da bin ich sicher.So schaut der Plan aus und ich werde keine -rückschläge dulden auch wenn es nichts mehr wird mit der Ex!Ich lass mich überraschen was passiert was bleibt mir auch über!Ich tu was ich kann alles andere liegt nicht in meiner Hand!Beim kiffen hatte ich überhaupt keine Probleme aufzuhören!Hatte aber dieselbe Einstellung zum kiffen für mich war das so etwas wie eine Ersatz-Religion!Man sieht da nichts schlimmes dabei im Gegenteil.Ich wollte immer was zu kiffen daheim haben das war so normal für mich wie nur irgendwas.Nun hat sich soviel verändert in meinem Leben das ich ganz anders darüber denke.Es muss einfach möglich sein ein Leben ohne Drogen zu führen.So sehe ich das heute!!!Drogen zerstören nur dein Leben!!
Liebe Grüße Hades 36
Man muss aus den Fehlern anderer lernen,das Leben ist zu kurz um alle Fehler selbst zu machen!!

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M-Baby
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weiblich/female, 24
Beiträge: 176

Beitrag Mi., 21.11.2007, 15:52


Hey an alle!

Einige werden mich vielleicht schon kennen...
Auch ich singe mit bei dem Lied
Mein Freund Kokst (das ist das einzige, was ich sicher weiß)
Als ich ihn kennenlernte, wußte ich das. Leider konnte ich damals aus Unerfahrenheit nicht einschätzen, was es bedeutet. Ich selbst habe außer gelegendlich Kiffen nie konsumiert.
Habe jedoch von Anfang an eine riesen Angst davor gehabt. Nur war ich so verliebt, dass er als Person mich mehr beeindruckt hat, als es das Koks tat.
Am Anfang war alles toll. Er sagte mir, er hätte auf so eine Frau wie mich gewartet, quasi als Ansporn um es endlich zu lassen.
Es klappte gut (1 Monat) dann kam er das erste Mal zugeballert Heim.
Er sagte es sofort und ich brach in Tränen aus...Das war eine scheiß Situation...ab da absolut freier Fall...
Er kam immer öffter Abends spät Heim. Auf Partys ging er immer öffter allein, kam erst am nächten Tag nach Hause und dann immer dieser ekelhafte, chemische Geruch, den er mit Heim brachte. Wenn er eischlief, Zuckungen, Gestöhne, verdrehte Augen, Panikattacken,...Immer öfter schlechte Laune, unbegründete Provokation seinerseits,...unruhiges Gezappel...
Es wurde immer schlimmer-und ich immer mißtrauischer. Auf meine Frage ob er konsumiert, antwortete er immer mit NEIN, obwohl wir vorher abgemacht haben, dass er es immer sagen wird.
Irgendwann fing ich an zu schnüffeln und bekam bestätigt, was ich vorher nur ahnte: er konsumierte

Die Konfrontation mit dieser Tatsache eskalierte. Er flüchtete regerecht und ballerte sich ab sofot zu jeder Gelegenheit zu.
Ich griff an-er reagierte mit Trotz und Konsum, es herrschte Krieg.
Die Lügen und das Hintergehen, die ganzen Verletzungen (von beiden) brauch ich wohl nicht mehr erwähnen, versteht sich fast von selbst...
Mittlerweile haben wir Waffenstillstand. Er zeigt erste Ansätze, dass er was ändern will. Mein Vertrauen ist jedoch dahin. Alles ist ziemlich außer Kontrolle geraten
Kommt Zeit-kommt Rat

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Tante Käthe
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 21.11.2007, 19:59

Hi@all,

Eure Beiträge sprechen Bände. Ich muss mich als Mutter bedingungslos einordnen.

Die Lügen, sie sind furchtbar und brechen jegliches Vertrauen. Es ist bezeichnend, wie sehr die Lügen dargestellt werden, ich seh es so, dass der "Lügner" selbst aus der Misere nicht mehr heraus kommt und und vielleicht sogar selbst an seine Lügen glaubt. So kommt es mir vor, wenn von meinem Sohn Lügen kamen/kommen. Er ist davon so sehr eingenommen, dass auch dabei die Tränen kullern, die seine "Wahrheit" beteuern sollen.
Manchmal kam ich mir schon so schlecht vor, dass ich anfing das Gefühl zu haben, ihm etwas Schlechtes zu wollen.

Es hat sehr sehr lange gedauert, aber ich habe keine Schuldgefühle und suche auch nicht mehr an mir bzw. uns als Eltern nach Fehlern, er hat sich diesen Weg selbst ausgesucht, ich lasse ihn nun ziehen. Dabei ziehe ich mich unbemerkt (von ihm allerdings nur) in mein Eckchen zurück und bin für mich traurig, "leide" für mich und erzähle dann den "Normalen". Mit ihm zu reden hat keinen Sinn. Das ist eine Erkenntnis, die einen bitteren Beigeschmack hat, aber damit muss man wohl lernen umzugehen und es funktioniert sogar, nicht immer aber immer öfter.

Zu weitläufigen Bekannten wurde durch das Jugendamt gesagt (die Eltern habe das Drogenproblem mit ihrem Sohn, der wohl alles nimmt, mehr oder weniger, was der Markt her gibt): "Wenn Sie weiter leben wollen, dann vergessen Sie Ihren Sohn". Das finde ich einfach zu hart, weil vergessen will ich ihn nicht. Er bleibt mein Sohn, wir lieben ihn, aber wir müssen unsere Konsequenzen ziehen, wenn auch schmerzlich...

Liebe Grüße und passt auf Euch auf

Tante Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
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M-Baby
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Beiträge: 176

Beitrag Do., 22.11.2007, 10:26

@ Tante Käthe:
Denke du machst das ganz richtig!
Es ist so einfach gesagt, vergiß ihn.
Das sagen oft Menschen, die bloß die trockene Theorie haben.
Den fehlt allerdings jegliche persönliche Erfahrung. Dann ist sowas schnell und einfach gesagt! Mann sollte aber auf alle Fälle versuchen sich emotional davon zu distanzieren und versuchen wieder an sich zu denken!
Ich habe das jetzt einen Monat so durchgezogen und gestern, welch Wunder, kam er zum ersten Mal mit ehrlicher Einsicht und echtem Willen etwas zu ändern!
Davor waren es Floskeln, von denen er wußte, dass ich sie hören will...
Auch jetzt noch sehe ich das ganze aus einem Sicherheitsabstand um mich selber zu schützen.
Also meiner Meinung nach: NICHT VERGESSEN ABER ZIEHEN LASSEN!
Diese Menschen haben in besinnten Momenten ohnehin genug mit ihrem schlechten Gewissen und kaputten Selbstwertgefühl zutun. Man muß nicht noch einen drauf setzen indem man sie verbannt!
Wünsche allen hier viel Kraft und vergesst euch selbst nicht unter diesem schwierigen Thema!
Kommt Zeit-kommt Rat

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Tante Käthe
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Beiträge: 1293

Beitrag Do., 22.11.2007, 17:50

Hallo MagdaBaby,

das ist ja ein schöner, winziger Schritt, den Dein Freund getan hat. Vielleicht passiert ja etwas positives.

Bei uns wird es, glaube ich, sehr sehr lange dauern, bis etwas postivies passiert. Mein Sohn erklärte mir ja letzte Woche, dass er mit seiner Heimatstadt abgeschlossen habe und seine Leute nun in der Stadt habe, in der er jetzt wohnt. Wir gehören mit zu den "Abgeschlossenen", allerdings gibts ein Problem, greift er zum Handy und ruft mich an.
Nun habe ich heute erfahren, dass er am Wochenende hier in der Stadt war, zu mir hat er vorgestern (er hatte wie gesagt Probleme) unter anderem am Telefon gesagt, dass er in seiner Wohnung geblieben sei übers Wochenende. Da sehe ich die Wertigkeit, in der wir derzeit bei ihm liegen. Ich werde ihm nicht sagen, dass ich weiß, dass er hier war, aber es tut schon weh, andererseits gehts mir besser, wenn ich ihn nicht sehe.
Ich weiß nicht, wo das noch hinführen soll. Bei ihm wird wohl erst ernsthaft ein denken einsetzen, wenn die nächste Niederlage kommt. Mit dem entzogenen Führerschein scheint er sich inzwischen arangiert zu haben. Das nächste Wirkungsvolle wär der Verlust der Ausbildung, aber das will ich nicht, weil er dann wohl bei uns wieder einziehen müsste und das mag ich mir überhaupt nicht ausmalen, Horrorvision.

Vielleicht gibts ja aber noch Wunder....

Liebe Grüße
Tante Käthe
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Chimera
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Beiträge: 32

Beitrag Fr., 23.11.2007, 02:23

Hallo ihr Lieben!

Hallo Mona!

Tja, mein Freund könnte der Bruder deines Freundes sein - zumindest in seinen "schlimmen" Phasen war er genauso drauf! Jeden Tag soviel gekifft wie er nur konnte und das eigentlich nur alleine. Auch jetzt ist er eher der Typ der sich alleine zuhause einen reinzieht - doch auf Partys würd er auch nie nein dazu sagen. Sein Bruder (1 Jahr älter) konsumiert zwar auch heftig aber doch mit gewissen Maß und Ziel und er ist auch viel einsichtiger wenns um die ganze Drogensache geht!

Trotzdem scheint Kiffen für sie eine Ersatz-Religion zu sein, wie Hades es so schön ausgedrückt hat! Es wird nur idealisiert und verharmlost und nur all zu oft habe ich den Satz gehört - wenn ich nicht soviel gekifft hätte wäre ich jetzt nicht der Mensch der ich bin! Tja ... ich liebe ihn zwar ... aber liebe ich den Mensch der das Kiffen idealisiert oder den Mensch dahinter? Jemanden der nicht die ganze Zeit an eine Droge denken muss? Ich denke auf alle Fälle schon ... Man muss dazu wissen, dass er wohl sowas wie mein Traummann ist - zumindest war ich schon in der Volkschule in ihn verliebt (: dann haben wir uns in der Mitte unserer Pubertät wieder getroffen und ich war natürlich sofort hin und weg ... trotzdem haben sich unsere Wege wieder getrennt, doch immer wenn ich ihn gesehen hab hatte ich wieder dieses Kribbeln im Bauch ... und nachdem ich dann irgendwann wieder Single war und er zufällig auch und ich einen Traum von ihn hatte musste ich ihm Mitten in der Nacht eine SMS schreiben ... naja und seitdem (knapp 2 Jahre) kämpf ich mich mit dem Menschen herum der er geworden ist ... klar hat es ihn vielleicht weiter gebracht, er hat über vieles nachgedacht, doch denke ich mir bei ihm, dass es vielleicht besser wäre wenn er nicht so viel über alles nachgrübeln würde - er nimmt sich sowieso alles so zu Herzen und dann macht ihn alles wieder depressiv!

Ich kann sehr gut nachvollziehen wenn du sagst, dass du seine "Welt" nicht verstehen kannst ... ganz am Anfang unserer Beziehung hab ich meinem Freund mal versucht klar zu machen wie ich mich bei der Sache fühle ... dass das für mich immer so wirkt als müsste er sich in "seiner" Welt verstecken weil er es "hier" nicht aushält und dass ich dann halt daneben steh und eben nicht in diese Welt "kann" und auch mehr oder weniger gar nicht will und dass ich mich eben auch irgendwie allein gelassen fühle, weil er sich dann in gewisser Hinsicht wieder verschließt, seine Probleme für sich behält und mir gar nicht sagt wieso er denn überhaupt flüchten muss ... und dass ich eben nicht weiß wie er dann über mich denkt und was sich sonst noch so verändert für ihn ... er hats mir dann oft genug versucht zu erklären - was ich daraus behalten habe und was ich ihm auch glaube ist zumindest, dass sich seine Gefühle für mich in dieser Situation nicht verändern und dass er sich auf alle Fälle immer bewusst ist was er gerade tut - wo zum Beispiel beim Alkohol schon passieren kann, dass er längere Fimrissphasen hat. Und irgendwie ist mir das sogesehen ja auch lieber - weil wenn er mir ehrlich ins Gesicht sagen muss, dass er einfach keine Ahnung mehr hat was er am letzten Abend gemacht hat beunruhigt mich das schon ziemlich. Aber es ist und bleibt ein Problem - Vertrauen futsch und auch keine Lust mehr weiterhin immer wieder über die gleichen Grundsatzfragen zu streiten.

@win: Mein Freund wirft mir meine Paranoia auch schon vor und sagt ich sollte meine Nase nicht überall hineinstecken ... mittlerweile sehe ich das auch schon so, weil ich mir ja doch immer und immer wieder einfach selbst damit weh tue ... manchmal will ich einfach gar nicht mehr wissen was er tut ...

@hades: Ja Alkohol ist auf alle Fälle nicht so harmlos wie es überall dargestellt wird. Ich bin zwar auch so, dass ich am Wochenende beim fortgehen ab und zu gerne einen über den Durst trinke aber ich sehe das jetzt noch als vertretbar - ich bin jung und irgendwie noch immer in meiner Party-Phase. Aber ich bin mir ganz klar über die Konsequenzen bewusst - mein Vater ist Alkoholiker und ich weiß wie sehr man allein durch Alk abstürzen kann. Ich finde meine Situation in diesem Fall halt noch als vertretbar bin mir aber im klaren, dass ich auf alle Fälle immer die Sucht als Hintergedanken haben muss.

Na dann, ich muss mich auf den Weg ins Bett machen ... (:

Gute Nacht
I understand the fascination
The dream that comes alive at night
But if you don't change your situation
Then you'll die
Please don't die!

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M-Baby
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 13:33

@ Tante Käthe:
Das ist niemals schön, wenn ein geliebter Mensch sein leben zerstört und man kann bloß zu schauen.
leider muß man sich klar machen, dass man nicht wirklich viel tun kann. Vorallem dann nicht, wenn derjenige nicht will!
Ist das vom Gesetz her so, dass du ihn wieder aufnehmen müsstest?
Hat er in eurer Stadt auch schon konsumiert?
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win
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 14:54

hallo

@chiemra

hast du eigentlich schon mal dran gedacht deinen freund vor eine entscheidung zu stellen
ich weiß das ist hart und als ich anfangs mit meinem freud zusammen war, hab ich schon paar mal dran gedacht, hätte es aber so klar nie geschafft zu formulieren, weil es ja dann sein könnte, dass er sich gegen mich entscheidet
doch umso länger wir zusammen waren und umso länger ich ansehem musste, welche macht das scheiß zeug hat, habe ich es bei einer eskalierenden situatuion gemacht, ich habe ihn dann vor die tür gesetzt und wie ich ja schon geschrieben hab, hat er sich dann entschieden und zwar für ein leben ohne drogen
weißt du was mir bei dieser entscheidung etwas kraft gegebn hat, ich habe mir vorgestellt, wie mein leben in paar jahren aussehen würde, wenn sich nicht etwas ändert und da wurde mir ganz klar ich möchte dieses leben so nicht nicht

irgendjwemand hat hier geschieben, man könnte die leute dann nicht fallen lassen, sehe ich etwas anders und egoistischer, habe die erfahrung gemnacht, wenn ein süchtiger nicht aufhören möchte, kann ihn keiner zwingen und ihm keiner helfen, für was soll ich mich dann opfern, welcher drogenabhängige der sein zeug brauch nimmt rücksicht auf freunde und famile, also ich kenne keinen

@tante Käthe
wie alt ist dein sohn, also normalerweise musst du ihn dann nicht wieder bei dir aufnehmen, ist ja für dich eine unzumutbare situation
was machst du eigentlich in situationen, wenn er dich nur anruft,m wenn es ihm beschissen geht, bist du dann für ihn da

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Tante Käthe
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 15:53

Hi MagdaBaby,

ich denke, ich könnte zu meinem Sohn sagen, dass ich ihn hier nicht mehr haben will. Aber da ist die winzige "Kleinigkeit" - er ist mein Sohn und da sind eben auch die Muttergefühle, das macht die Sache so verdammt schwer. ICh würde ihn wahrscheinlich nicht nicht wieder herkommen lassen, aber es würde eben die Hölle werden.

Hi Win,

wie schon gesagt, es ist mein Sohn und das bleibt er und ich habe ihn ja nach wie vor sehr lieb, obgleich ich seinen Lebenswandel nicht akzeptiere, wohl aber hinnehme (muss).

Er ist knapp 22 Jahre alt. Eigentlich haben wir ja eine sehr gute Beziehung, momentan eher weniger. ICh bin dabei mich zu distanzieren, was mir mal gut und mal nicht so gut gelingt.

Wenn er anruft - das macht er momentan nur wenn er Probleme hat, dann höre ich zu und gebe ihm, wenn ich kann, einen Tipp.
Wir haben ihm gesagt, dass wir für ihn da sind, wenn er uns braucht, er würde moralische Unterstützung bekommen, keine finanzielle oder sonst dergleichen.
Es ist also so, dass wir ihn nicht fallen lassen, aber eben ziehen lassen, aufhalten können wir ihn eh nicht. Aber win, dem Grunde nach hast Du recht, man müsste ihn fallen lassen. Soweit bin ich jedoch noch nicht, werde ich sicher auch nicht sein, da ist die Geschichte Sohn....

Momentan ist es so, dass ich recht "aufgewühlt" bin. Er hat mir ne SMS geschrieben, dass er das WE icht käme. Ich bin froh (wenn man das so nennen kann) darüber, da sich wieder alles nur um ihn drehen würde, würde ihm am Liebsten etwas schreiben, aber ich weiß nicht was. Also lasse ich es lieber und reagiere überhaupt nicht auf seinen Text. Das kostet Überwindung, aber so ist es eben. Er zeigt mir mit seinem Verhalten seine Wertigkeit uns gegenüber, das hängt eben mit seinem Leben zusammen.
Nun hoffe ich nur, dass er nicht versucht, anzurufen, da ich nicht auf seine SMS reagiere, was ich sonst eigentlich mache. Denn ich hasse es, wenn man ignoriert wird - das macht er oft genug mit uns - dieses Mal neige ich dazu, zumindest gedanklich - ihn auch einmal zu ignorieren, weil ich einfach nicht mehr will und auch nicht mehr kann.

Es ist schwer. Ich muss mich erst einmal etwas ablenken, Wochenendeinkauf ist angesagt.

Tschau Tante Käthe
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M-Baby
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 16:33

Leider haben Eltern in einem bestimmten alter nicht so einen großen eifluß. Es fällt einem als Kind relativ "leicht" sie für einige Zeit zu vergessen. Traurig aber wahr!
Finde du machst das richtig. Man kann bloß hoffen, er kommt zur Vernunft.
Ist er dein einziges Kind?
Kommt Zeit-kommt Rat

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M-Baby
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 16:36

Ach so, noch was:
Sei gedrückt, finde nämlich, dass du ne tolle Mama bist. meine hats nie interessiert. Kopf hoch, du machst alles richtig! Von dir hängt es nicht ab
Kommt Zeit-kommt Rat

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Tante Käthe
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weiblich/female, 58
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 19:52

Hi MagdaBaby,

ich habe noch einen Sohn, knapp 18. Er hat nichts mit Drogen am Hut und ich hoffe es bleibt so, wir reden offen darüber, geht ja auch nicht anders, er bekommt ja alles mit.

Das mit der tollen Mama drückt aufs Gemüt, ich mache auch nicht alles richtig, aber habe immer mein Bestes gegeben, es zumindest versucht... Das es von mir nicht abhängt, ist mir bewusst, aber es tut eben weh. Mein Einkauf hat auch nicht geholfen, ich werd wohl jetzt meinen Wochenendputz einläuten (bin allein, da mein Mann Spätschicht und der "Lütte" on tour ist), heute ist ein nicht so guter Tag. Aber es geht wieder vorbei.

Danke für Deine Worte.

Liebe Grüße Tante Käthe
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win
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Beitrag Fr., 23.11.2007, 20:08

hallo tantze käthe

putzen ist immer gut und meist gut

wovor hast du denn angts wenn er anruft?
wie steht dein mann zu der ganzen situation

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