Totale Überforderung, plötzlicher Therapieabbruch

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

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Ambi14
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 21:13

Scheiße. Das ist gerade heftig. Ich habe die Mail gerade erst bekommen...

Und ich denke noch über "menschlich" nach, was mir wichtiger als "fehlerfrei" ist.
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Tränen-reich
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 21:27

Liebe Ambi14,

also erstmal muss ich mein absolutes Bestürzen Kund tun. Ich mag das Gefühl nicht ertragen, was du grad durchmachst, denn auch ich stand/stehe in der Stagnation. Oder zumindest sagte meine Therapeutin nach einer meiner Aussagen mal "...und das nennt man dann Stagnation." Schock!

Ich ticke genauso wie du in der Therapie. Auch ich kann eher schreiben als reden. Aber die Art deiner Therapeutin lässt mich erschaudern. Ich musste die ganze Zeit mit dem Kopf schütteln.

Ich kriegs nicht in meine Birne, wie sie mit dir umgeht. Jemand, der solche Angst vor Verlust hat, der kann nicht noch sowas über eine Therapeutin erleben.
Auch ich äußere solche Ängste gegenüber meiner Thera. Sie allerdings hat ne Engelsgeduld mit mir, sie äußert zwar, was dabei herauskäme, damit ich motiviert werde, aber das war es dann auch. Einen Rausschmiss erteilte, wenn dann ich mir selbst, weil ICH nichts an mir zulasse. Würde meine Therapeutin mich aufgeben, säße ich da heute nicht mehr.

Sollte das eine Intervention deiner Thera sein, würde mich mal interessieren ob man dadurch Vertrauen fördert. Ich meine, nach so nem Ding würde ich dann (ich gehe jetzt mal von meinem Kopfkino einfach aus, wie das bei mir wäre) zwar denken, ok, ich gebe ab jetzt alles in der Therapie, damit sie nicht mehr stagniert etc, aber hätte ich dann Vertrauen zu ihr??? Also, würde praktisch zwar etwas gewonnen, aber auf der anderen Seite was verloren gehen...??

Nun, man kann Mutmaßungen anstellen wie man will, Fakt ist, dass du bis Dienstag aushalten musst und es einer Klärung bedarf. Verschiedene Beiträge gab es ja hier zu Hauf und in jedem steckt nen Fünkchen Antwortmöglichkeit drin.

Alles in einem, muss ich allerdings für mich sagen, ist es äußert verantwortungslos, was deine Thera da abgezogen hat. Haltsuchenende Menschen brauchen was anderes, nur keinen Rausschmiss. Und wenn die Thera da nicht mir dir weiterkommt, dann hat sie halt nicht mehr auf Lager und muss das halt anders regeln, aber nicht so! Tut mir Leid, da fehlt mir was....

Wünsche dir alle Kraft, dass du bis Dienstag durchhälst und ne Antwort und vor allem eine Lösung für dich findest.

Ich denke jedenfalls an dich, weil ich mich in dir wieder sehe....


Tränen-reich
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 21:38

Ambi14 hat geschrieben:Wie blöd"

Ich bin sprachlos. Noch nicht mal, dass ihr das leid tut...
Ambi14 hat geschrieben:Und ich denke noch über
"menschlich" nach, was mir wichtiger als "fehlerfrei" ist.
Und jetzt suchste nur noch mehr und mehr Fehler an ihr. Den größten hat sie doch jetzt getan: sie hat die Therapie abgebrochen. Lass deinen Unmut, deine Enttäuschung, die du eh schon deswegen hast nur dabei und suche nicht noch was an der Mail, was dir da fehlt, das zieht dich nur noch mehr runter.

Nutzt du nun nochmal das Gespräch, und guckst dir die die Alternativen an? Sie (und nur sie) ist scheinbar in Eurer therapeutischen Beziehung überfordert gewesen oder hatte einfach nicht die Geduld oder oder oder... es gibt zu viele Möglichkeiten....


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Ambi14
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 21:42

Ich bin wirklich fix und fertig. Merke, wie ich gerade alles in mir zusperre. Weil es zu heftig ist.

Ich denke nicht, dass ich da noch mal hingehe.
Sie soll mir die restlichen Stunden nennen, und ich muss mich da selbst drum kümmern.

Mit Hilfe von Beratern für so etwas.
Der trete ich nicht mehr unter die Augen. Das wäre Masochismus pur.
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stern
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 21:47

Puh, das ist ja mega-heftig... ich bin fassungslos.
Nach 14 Monaten Therapie, 2 mal die Woche, beendete meine Therapeutin diese am Dienstag.
Ich bin total schockiert, dass so etwas geht. Nach so langer Zeit, so unvorbereitet.

Wir haben in der Stunde davor über das Stagnieren und meinen Frust darüber gesprochen.
Ich fragte, was man dann macht. Und bekam zur Antwort, dass eine Therapie dann "eigentlich" zu Ende sei.
Ihr habt über die Stagnation sage und schreibe ein Sitzung geredet... und daraufhin hat sie beendet? Knall auf Fall sozusagen. Kaum zu glauben.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Tränen-reich
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 21:53

Stagnation ist echt kein Grund für das Beenden einer Therapie. Das kann ne Phase sein, die man sich anzugucken hat. Punkt (für mich).
Ambi14 hat geschrieben:Sie soll mir die restlichen Stunden nennen, und ich muss mich da selbst drum kümmern.
Den Satz versteh ich gerade nicht...

Wenn du das nicht machst, was wirst du dann tun (außer viell. sacken lassen)...?


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Ambi14
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 22:20

@stern: Stagnation war auch schon mal Thema, eher noch mein Hin- und Hergerissensein, ob, dass es mir schlecht geht.

Wie gesagt, vor Weihnachten, auch immer mal zw.durch habe ich geäußert (nicht sie), dass ich Angst hätte, nicht weiter zu kommen. In diesem Hin und Her gefangen zu bleiben.
Was auch so ist oder war.

Sie sagte im Dezember noch (lächelnd, fast "wegwischend"): "da lasse ich mich nicht mehr drauf ein. Ich schicke Sie hier nicht weg.".

Das hat mich beruhigt.

Ende Januar wurde es nun unerträglich. Auch mal nur ein Anschweigen. Aber nie die ganze Stunde.
Ich sagte, es sei gerade zäh. Ich sei verstopft, stecke fest.

Den Donnerstag, als ich dann ging, war die Stimmung frustriert. Ich sah mich in ihr gespiegelt. Und dachte noch "sie guckt, sitzt, verschränkt" sich wie ich. Wendet sich genauso ab. Sie will es mir spiegeln. Und ich komme trotzdem nicht aus der Rolle raus.
Ihr frustriertes Gesicht hat mich erschreckt. Ich dachte "oh Gott, das bin ich".

Da hat eine Mega Übertragung stattgefunden.

So "heftig" war es nur am Donnerstag.
Ich habe es angesprochen. Und was dann eben sei, was man dann mache.
Da kam es dann mit dem "eigentlichen" Ende.

Vorher wurde ein Ende deswegen nie thematisiert bzw. sie beruhigte mich ja sogar mit dem Gegenteil.
Die Stagnation war halt schon auch öfter Thema.
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Ambi14
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 22:23

@Tränen-reich:

(Sorry, ich bin neu hier, weiß noch nicht, wie man mit dem Smartphone zitiert)

Ich meine damit, dass sie mir sagen soll, wie viele Stunden von meinem Kontingent noch genau übrig sind.

Und mich dann woanders schlau machen, beraten lassen, wie, zu wem, in welche Form ich wechseln kann. Mit wie vielen Stunden dann.

Es gibt ja nur für die Analyse so viele.
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stern
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 22:33

Wirklich heftig, insbes. wenn man sich vorher noch dergestalt äußert:
"da lasse ich mich nicht mehr drauf ein. Ich schicke Sie hier nicht weg."
Man könnte echt meinen, sie hat das persönlich genommen. Es wirkt, so wie du es schilderst, halt wirklich so unverständlich und nicht nachvollziehbar. Bzw. "unvorbereitet" wie du geschrieben hast.

Geht nicht, finde ich. Und dass sie sich auch so kompromisslos zeigt. Also bitte, was soll das: Ist jetzt dein Ding, dass du damit fertig wirst und wie. Eine Stunde haben sie ja noch, so in der Art, da gebe ich ihnen pro forma noch ein paar Adressen und das war es dann .

Es ist fast beängstigend... denn du hattest ja, wenn ich dich recht verstehe, bisher einen einigermaßen guten Eindruck... puh.

Tut mir echt leid für dich.
Liebe Grüße
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Tränen-reich
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 22:47

Hast du nicht das Bedürfnis eine Erklärung von ihr zu verlangen oder dass du ihr noch mal deine Meinung geigen kannst?
Nun, scheinbar hast du ja zumindest deinen eigenen Stolz.
Du musst doch nicht wissen, wieviele Stunden du noch hast, rein theoretisch könntest du auch den Therapeuten gewechselt haben. Müsste halt nur mit der Kasse geklärt werden. Nach dem letzten Beitrag - so wie ich das verstehe - ist dir noch nicht klar, ob du auch die Therapieform wechselst? Wenn ne andere Form in Frage käme, würden die restlichen Stunden ja nicht mehr berücksichtigt werden. Da käme dann ein neuer Antrag zustande. Hm.. raff ich grad nicht, warum du das noch von ihr wissen musst, wenn du ihr nicht mehr unter die Augen treten möchtest. Oder willst du nicht doch noch (unbewusst) ***nurvorsichtiganfrag****???

Davon abgesehen, meine ich, du hast es dir nicht ausgesucht zu sagen, dass du fest steckst, dass es dir schlecht geht, Du machst es nicht aus Daffke, hin- und hergerissen zu sein. Das kommt alles nicht von ungefähr und dich erst so in Sicherheit wiegen zu lassen und dann knapp zwei Monate sowas abzuziehen. Nä unvorstellbar....


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Ambi14
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 23:09

Ich hatte total den guten Eindruck. Habe nie an ihr als Person gezweifelt.
Wenn ich von "Eingeweihten" gefragt wurde, sagte ich immer, dass ich sie gut fände, ICH aber nicht richtig weiterkomme".

Und ich dachte ja, trotz dieses Bruchs, mit ihr weitermachen zu können. Habe das auch wie einen Neubeginn empfunden. Weil ich plötzlich merkte, wie sehr ich ihr vertraue und dass bei mir was passiert.

Und jetzt fällt mir noch etwas ein - ich weiß aber leider gerade den Zusammengang nicht mehr. Am Dienstag stellte sie irgendwann die Frage "und jetzt wollen Sie mir die Schuld zuschieben?".

Ich weiß gerade wirklich nicht mehr wie der zustande kam.
Was mich aber total entsetzte. Worauf ich sagte "was für eine Schuld?!" Ich wollte der gar nix zuschieben. Eher mir.

Unglaublich. Sie wollte sich nicht selbst für ein Scheitern verantwortlich machen. Sich da noch vergewissern, oder was?

In ihrer Mail-Erklärung schrieb sie ja auch:

"Ich bin nach dem Verlauf der letzten Wochen und Ihren Aussagen
davon ausgegangen, dass Sie die Therapie bei mir als unbefriedigend und
stagnierend erleben und diese auch nicht zu Veränderungen in Ihrem Erleben
und Leben führt. So bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die mir
verfügbaren therapeutischen Mittel erschöpft sind bzw. ich Ihnen kein
Angebot mehr machen kann, mit dem ich Sie besser erreiche und Ihre Not
lindern kann."

Davon ausgegangen...
Ansprechen und Konsequenzen erklären und besprechen wäre ja auch gut gewesen.

Später aber:

"Wichtig ist mir, dass Sie dies nicht schuldhaft sich selbst zuschreiben,
sondern dass Sie es als “Passungsproblem” verstehen können zwischen Ihnen,
Ihrer Lebenssituation, der Therapiemethode und mir."

Immerhin. Ich bin nicht Schuld. Aber sie will es auch nicht sein.

Was sie in meinen Augen ja auch gar nicht ist.

Ich finde nur die Art, wie es endete, und ihr Abwenden wirklich verantwortungslos.

Und merke, wie der Schmerz langsam von verdammter Wut überdeckt wird...
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Ambi14
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 23:19

@Tränen-reich

Nein, ich hoffe auf keinen Neubeginn mehr. Nun nicht mehr. Das war vor der Mail heute.

Die hat mir die Augen mehr als geöffnet.

"Wie blöd"

Ich will das mit den Stunden wissen, falls ich nun innerhalb der Analyseform wechsle.
Falls nicht, wie es sich dann verhält, wie man mit dem verbleibenden Stundenkontingent dann umgeht. Z.B. für die tiefenpsychlogisch fundierte Therapie. Die ja eigentlich weniger Stunden beinhaltet.

Ich brauche diese "Zahl" für die Beratung, die ich in Anspruch nehmen werde. Nicht bei ihr.
Oder eine evtl. neue Therapeutin.

Ich kenne mich damit ja gar nicht aus.

Ich weiß auch nicht, ob es da einen Unterschied gibt, ob der Therapeut oder Patient den Abbruch vornimmt.

Ich muss das echt erst mal alles sacken lassen.

Und dann weitersehen. Aber ohne diese Frau.


Ich möchte mich erst mal beraten lassen. Keinen Rachefeldzug starten.
Ihr werde ich es sicher irgendwann mitteilen, was das mit mir anrichtet, angerichtet hat. Wie sch... das von ihr ist.
Aber nicht jetzt. Der Zeitpunkt wäre falsch. Zu emotionsgeladen. Sicher auf beiden Seiten.

Und für den "persönlichen" Dienstag fehlt mir sowohl die Kraft, ist mir der Verlust zu schmerzhaft. Gerade, wenn ich diesen vertrauten Ort, Raum, nochmals "verlassen" muss.
Und gleichzeitig ist da zu viel Wut.
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)


chaosfee
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 23:35

Für mich klingt das äußerst unseriös. Erst recht, einen Therapieabbruch NICHT in einem persönlichen Gespräch, sondern in einer geschmacklosen Mail zu erklären. Diese Mail klingt fast schon beleidigt, als habe sie dein Stagnieren als persönliche Kränkung erlebt.
Jeder stagniert mal in einer Therapie, manche mehr, manche weniger. Da muss man dann eben gemeinsam schauen - will der Patient überhaupt noch, kann er derzeit mehr Engagement aufbringen, muss erst stabilisiert werden, wäre eine Therapiepause sinnvoll, wo kann man ansetzen, damit es wieder vorangeht. Himmel, wir sind doch keine Maschinen, die nach Schema F funktionieren.
Ich würde an deiner Stelle wirklich die Ombudsstelle um Klärung bitten, und sei es nur, um Gewissheit zu bekommen, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung war. Immerhin fügt sie dir nicht nur psychisch einen enormen Schaden zu, sondern behindert dich auch in deinem weiteren Fortkommen. Soweit ich weiß, darfst du nämlich nur ein halbes Jahr Pause einlegen, sonst gilt die Therapie als abgebrochen und du bekommst keine weiteren Stunden in diesem Verfahren mehr. Vielleicht solltest du bei deiner Krankenkasse anrufen und nachfragen, wie es in so einem Fall - Rausschmiss durch Therapeuten und lange Wartezeiten für neuen Therapieplatz - aussieht. Kann ja nicht sein, dass du doppelt für die Inkompetenz dieser Therapeutin bestraft wirst.
Meine Kasse war damals kulant, ich habe nach 2 Abbrüchen sogar wieder ein komplettes Analyse-Kontingent bewilligt bekommen. Aber klären sollte man das eben.

LG chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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candle.
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 23:42

Hallo Ambi14!

Willkommen im Forum!
Ambi14 hat geschrieben:
Sie fragte mich, ob ich denke, dass mir jemand anderes evtl. besser helfen könne. Was ich verneinte. Weil es sicher bei jemand anderem auch nicht leichter bzw. besser sei, ich ihr ja vertrauen würde, dass eine Bindung da sei. Was meines Erachtens das Wichtigste ist.
Ich habe so eine ähnliche Situation erlebt in meiner ersten Therapie. An mich war erstmal gar nicht ranzukommen, das lese ich auch raus aus deinen Beiträgen. Ich merkte selber ja auch, dass es nicht voranging, es stagnierte so bei Stunde 30 und das war aus heutiger Sicht viel zu lange für eine Tiefenpsychologische Psychotherapie. Und es lag offenbar wirklich am mangelnden Vertauen wobei ich das damals gar nicht recht begriff.

Und so kam der Tag X als mein Therapeut mir die Vertrauensfrage stellte, ob ich nicht vielleicht bei einem anderen Therapeuten oder Methode vielleicht besser aufgehoben wäre? Jedenfalls schickte er mich eines Tages dann mit diesen Fragen nach Hause, ich sollte mir dazu Gedanken machen und ihm eine Woche später antworten ansonsten wäre die Therapie sonst beendet. Tja, was soll ich sagen: Es war ein Schock, es war harte aber eine wahre Ansage. Ich hätte vermutlich dann nicht anders weitergemacht, im besten Falle wäre ich sehr sehr langsam voran gekommen. Und es erschien mir plötzlich und hart, aber dennoch war diese Diskussion nicht erst eine Stunde vorher gestartet, sondern schon Monate vorher. Das kann ich mir jetzt schon eingestehen. Jedenfalls habe ich mit glühendem Kopf überlegt und mich entschlossen bei ihm weiterzumachen und eine Kehrtwende hingelegt. Und dann war es richtig gut.

Sie fragte, was ich mir von ihr wünsche, wie sie mir helfen kann.
Worauf ich keine Antwort wusste.
Das ist natürlich wirklich schade, dass du dazu nichts sagen konntest. An dem Punkt hätte sich vielleicht noch was ändern können. Für dich ist es hart, aber ich finde schon, dass man ab und an etwas Druck und klare Ansagen in Therapie gebrauchen kann.
Und dann die Antwort "ich gebe Sie nicht auf, ich beende nur die Therapie".
Diesen Satz kann man natürlich sehr unterschiedlich deuten. Die Masse findet es natürlich mies in deren Sicht. Das kann aber auch bedeuten: Nur Mut, sie werden ihre Probleme schon meistern können! Das heißt dann schon, dass sie an dich glaubt, nur das eben ihr Therapieangebot nicht auf dich paßt. Schuld hat wirklich keiner von euch.
Durch meinen Frust über die Stagnation, den ich ihr ganz sicher mehr übermittelt habe als das Glauben an ihre Kompetenzen.
Nur sollte sie das als Profi doch gesehen haben müssen.
Ich weiß ja nicht wie du und was du gesagt hast? Aber wieviel muß denn ein Profi deiner Meinung nach aushalten?

Viele Grüße!
candle
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stern
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Beitrag Fr., 07.02.2014, 23:51

Ambi14 hat geschrieben:Ich hatte total den guten Eindruck. Habe nie an ihr als Person gezweifelt.
Wenn ich von "Eingeweihten" gefragt wurde, sagte ich immer, dass ich sie gut fände, ICH aber nicht richtig weiterkomme".
War das von Anfang an so, dass du den Eindruck hattest, nicht voranzukommen? Und du hast auch nicht den Eindruck, von der Therapie (in der Zeit vor der Beendigung) in irgendeiner Form profitiert zu haben? Oder gab es schon frühzeitiger einen Knick?

Und wenn du sagst, sie war gut: Meinst du, dir lag dann die Methode vielleicht nicht so? Oder woran lag es, dass du manches nicht umsetzen konntest? An irgendwelchen deiner Mustern oder dass du die Therapie die Zeit über nicht nutzbringend erlebt hast?

Weil wenn es wirklich ein Passungsproblem sein sollte, wäre ja schon gut, wenn man ansatzweise Ideen hat, was nicht passte. "Nur" die Thera... vielleicht eher die Vorgehensweise... oder stand man sich selbst im Weg... war die Lebenssituation unpassend bzw. hätte anderes notwendig gemacht, usw.
Liebe Grüße
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