Psychotherapie heilt - Wunschdenken oder Realität?
Inwiefern da Komorbität vorliegt, keine Ahnung. Mit mir redet ja keiner. Ich weiß nur, dass ich damit schon ein Leben lang kämpfe und ehrlich gesagt nicht mehr daran glaube, dass ich das wegkriege. Traurig, aber wahr.
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Schööön, ziegenkind! Auch wenn ich nicht ganz verstehe, wie sich RL und Therapie auf diese Weise trennen lassen.
Sandrin: Frag deinen Therapeuten ...
Sandrin: Frag deinen Therapeuten ...
Hab ich ja schonmal. Nur erfahr ich nichts. Ehrlich gesagt ist es mir aber auch egal. Es geht ja darum, wie ich mich mit diesem Zustand in meinem bisherigen Leben wahrgenommen habe und wie mein Gefühl so ist. Und da bin ich mir einfach sehr, sehr sicher, dass mich diese depressiven Zustände mein Leben lang begleiten werden. Davon bin ich aber auch schon vor der Therapie ausgegangen. Dennoch kann ich ja an meiner Lebenssituation was verbessern.
Ich finde auch den Vergleich mit dem Physiotherapeuten nicht schlecht. Wenn ich einen Bandscheibenvorfall habe, dann kann mir eine Massage helfen, die Schmerzen zu lindern. Der Vorfall bleibt aber.
Ich finde auch den Vergleich mit dem Physiotherapeuten nicht schlecht. Wenn ich einen Bandscheibenvorfall habe, dann kann mir eine Massage helfen, die Schmerzen zu lindern. Der Vorfall bleibt aber.
Nein, ich halte das nicht für einen Mythos.Haltet ihr es für einen Mythos, dass Psychotherapien heilen?
Ich sehe jedoch die Schwierigkeit einen Therapeuten zu finden, der zu einem passt.
Aber die Frage, ob Therapie helfen/heilen kann, kann ich ganz klar mit ja beantworten, ... wenn man den richtigen Therapeuten gefunden hat.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Und genau das ist wie ein Sechser im Lotto.Jenny Doe hat geschrieben: ... wenn man den richtigen Therapeuten gefunden hat.
Prinzipiell sollte man erwähnen, daß eine "Heilung" im medizinischen Sinne nicht möglich ist (in Hinblick auf Psychopharmaka und Psychotherapien). Kein seriöser Therapeut würde etwas anderes behaupten. Was aber möglich ist, ist eine (mitunter erhebliche) Steigerung der Lebensqualität (je nach Fall).
Es gibt ja auch jede Menge körperliche Krankheiten, die nicht vollkommen heilbar, aber immerhin behandelbar sind. Es geht einfach nur darum, die Situation des Patienten zu verbessern.
Meine Freundin z.B. hat auch eine Therapie hinter sich, und sie hat ihr wirklich ein klein wenig geholfen. Davon kann sich jeder, der sie kennt, überzeugen. Mir wiederum würde keine Therapie helfen, weil ich da ein ganz anderer Fall bin (für mich sind Psychopharmaka die erste Wahl). Es kommt eben auch auf den Patienten an.
Es gibt ja auch jede Menge körperliche Krankheiten, die nicht vollkommen heilbar, aber immerhin behandelbar sind. Es geht einfach nur darum, die Situation des Patienten zu verbessern.
Meine Freundin z.B. hat auch eine Therapie hinter sich, und sie hat ihr wirklich ein klein wenig geholfen. Davon kann sich jeder, der sie kennt, überzeugen. Mir wiederum würde keine Therapie helfen, weil ich da ein ganz anderer Fall bin (für mich sind Psychopharmaka die erste Wahl). Es kommt eben auch auf den Patienten an.
"die freundliche Liebe von Herzen kann mit zur Heilung aus eigener Kraft helfen" - seit heute glaub ich wieder dran,
ich hatte einen angenehmen Therapie Termin.
ich hatte einen angenehmen Therapie Termin.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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wo was heil wird, muss ja vorher was kaputt sein oder krank. irgendwie klingt das in meinen ohren falsch. ich war nicht kaputt. ich hab mich kaputt gemacht. und, ich lerne damit aufzuhören. ich lerne, mir in den arm zu fallen, weil ich das lange studiert habe: wann, warum und wie ich den arm gegen mich erheben, zum schlag aushole.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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- Forums-Gruftie
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meine erfahrung ist, therapie bringt eine menge, wenn man aktiv mitmacht, auch dinge annimmt und auch außerhalb der stunden an sich arbeitet. aber sie ist nur ein teil von dem, was einen "heilt". wichtig ist, dass man selbst immer übt und lernt und arbeitet. wenn ich also nur zu meiner thera ginge um mich auszuquatschen und sie mir nur zucker in den hintern bläst, was ich für ein armes würstchen wäre, würde mir das gar nichts bringen.
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- Forums-Gruftie
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Das trifft es ziemlich gut wie ich finde und erinnert mich sowohl an einen Thread aus den Erfolgsberichten als auch an mein aktuelles Wohlbefinden In den Erfolgsberichten habe ich mal den für mich extrem einprägsamen Satz / Threadüberschrift gelesen "Erfolg beginnt nicht erst be 100%" - mir geht dieser Satz seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Ich denke niemand der aus einer Therapie herausgeht, hat einen 100%igen Erfolg zu berichten bzw. ist zu 100% geheilt - aber muss das überhaupt sein? Ich sehe es eher so, dass es bereits ein "ausreichender Erfolg" (=Heilung) sein kann, wenn sich die Sicht auf bestimmte Dinge / vorangegangene Erlebnisse / Phasen des Lebens verändert, sodass es eben wieder möglich ist Freude am Leben zu haben. Bestimmte Dinge lassen sich nicht aus dem Lebenslauf löschen, wie soll man da eine 100%ige Heilung erreichen? Für mich fängt die Heilung an der Stelle an, an der das Leiden aufhört und man das was passiert ist, in ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben integrieren kann.leberblümchen hat geschrieben:.... Er wünsche mir Freude am Leben. Das wäre dann auch für mich Heilung: Freude TROTZ Persönlichkeitsstörung. Freude, die nicht an das Verhalten oder die Existenz eines bestimmten Objekts gebunden ist.
Mir geht es seit wenigen Wochen richtig gut - obwohl ich ohne groß nachzudenken etliche unbearbeitete Baustellen aufzählen könnte. Aber aktuell fühle ich mich diesen Baustellen gegenüber nicht mehr ausgeliefert. Sie bestimmen nicht (mehr) mein Leben. Ich schaffe es im Moment sie anzunehmen als etwas was noch da ist und "bei Zeiten" reif für die Bearbeitung ist. Das gute und halbwegs zufriedene Grundgefühl ist vorherschend und das erinnert mich eben wieder daran, dass Erfolg nicht erst bei 100% anfängt.
Ich persönlich habe für mich keinen Anspruch auf 100%igen Erfolg / Heilung. Ich möchte Freude am Leben haben und die gelegentlich zurückkehrenden Schmerzen der Vergangenheit gehören einfach dazu. Das ist für mich Heilung genug .....
So sehe ich es auch .... und in dem Augenblick wo man seine Erkrankung angenommen hat und dennoch ein zufriedenes Leben führen kann, dürfte Heilung eingetreten sein (auch wenn nicht 100%ig). Ich denke dass je nach Krankheitsbild dies als Therapieziel reichen kann.sandrin hat geschrieben:Die Depression war, ist und bleibt ein Teil meines Lebens. Meine Aufgabe ist es, sie anzunehmen und mit ihr zu leben ......
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)
Das Heilen einer z. B. Depression hieße für mich, dass ich nach der Heilung bzw. durch die Heilung frei von Depression wäre. Nach nunmehr über 5 Jahren IN Depression und nach mehreren Therapien glaube ich nicht mehr an (m)eine Heilung. Es ist für mich also weder Wunschdenken noch Realität.
Dass eine Therapie (welche denn noch, und die wievielte letztendlich?) mir langfristig (!) Linderung verschaffen kann, ist immer noch irgendwie im Rahmen des Möglichen. DAS ist allerdings (mein) Wunschdenken.
Heilung bzw. langfristige Linderung verspreche ich mir am ehesten durch die Änderung von Lebensumständen, die die Depression erst geschaffen hat. Die Änderung von Lebensumständen kann durch eine Therapie ermöglicht oder beschleunigt werden, aber eben nicht durch eine Therapie allein. Bemerkenswert, dass ich durch Lebensumstände depressiv geworden bin, die um so vieles besser waren als die Lebensumstände, die die Depression mir im Laufe der Jahre beschert hat. Wie also soll man da noch gesund (oder "heil") werden?
Sorry, vielleicht bin ich gerade ein bisschen zu pessimistisch? Oder zu realistisch? Kann aber leider aus eigener Erfahrung nichts positiveres beitragen.
Dass eine Therapie (welche denn noch, und die wievielte letztendlich?) mir langfristig (!) Linderung verschaffen kann, ist immer noch irgendwie im Rahmen des Möglichen. DAS ist allerdings (mein) Wunschdenken.
Heilung bzw. langfristige Linderung verspreche ich mir am ehesten durch die Änderung von Lebensumständen, die die Depression erst geschaffen hat. Die Änderung von Lebensumständen kann durch eine Therapie ermöglicht oder beschleunigt werden, aber eben nicht durch eine Therapie allein. Bemerkenswert, dass ich durch Lebensumstände depressiv geworden bin, die um so vieles besser waren als die Lebensumstände, die die Depression mir im Laufe der Jahre beschert hat. Wie also soll man da noch gesund (oder "heil") werden?
Sorry, vielleicht bin ich gerade ein bisschen zu pessimistisch? Oder zu realistisch? Kann aber leider aus eigener Erfahrung nichts positiveres beitragen.
Ich denke, ich glaube an Heilung.
Warum?
Weil ich glaube. genau die richtige Therapeutin für mich gefunden zu haben.
Weil es mir so viel besser geht und zwar kontinuierlich seit ich in Therapie bin.
Weil mir das alles sooo gut tut.
Weil ich wirklich von Mal zu Mal immer offener sein kann und es mich deutlich entlastet zu spüren, dass ich einfach so angenommen werde. So wie es ist. So wie ich es empfinde, so wie es mir geht.
Ich merke deutlich, dass ich im Alltag viel ruhiger, viel gelassener geworden bin, ich hinterfrage mehr, Dinge, die mich aufgeregt haben, belustigen mich nur noch.
Bis jetzt merke ich also einen deutlichen Aufwärtstrend. Mir ist bewusst, dass es auch wieder mal abwärts gehen wird, aber ich bin zuversichtlich, dass ich mehr und mehr besser damit zurecht kommen werde.
Warum?
Weil ich glaube. genau die richtige Therapeutin für mich gefunden zu haben.
Weil es mir so viel besser geht und zwar kontinuierlich seit ich in Therapie bin.
Weil mir das alles sooo gut tut.
Weil ich wirklich von Mal zu Mal immer offener sein kann und es mich deutlich entlastet zu spüren, dass ich einfach so angenommen werde. So wie es ist. So wie ich es empfinde, so wie es mir geht.
Ich merke deutlich, dass ich im Alltag viel ruhiger, viel gelassener geworden bin, ich hinterfrage mehr, Dinge, die mich aufgeregt haben, belustigen mich nur noch.
Bis jetzt merke ich also einen deutlichen Aufwärtstrend. Mir ist bewusst, dass es auch wieder mal abwärts gehen wird, aber ich bin zuversichtlich, dass ich mehr und mehr besser damit zurecht kommen werde.
"Psychotherapie" ist wie Chemotherapie: Eine black box - keiner weiß, was passieren wird (zumindest von OnkologInnen habe ich das mehrfach gehört; meine Therapeutenbekanntschaften sind da eher begrenzt). Und "Heilung" - und sei's in Gestalt der Freudschen Klassiker - oder auch nur Lebensverlängerung ist weder beim einen noch beim anderen "sicher".
Und vielleicht gibt es noch eine Parallele zwischen Psycho- und Chemotherapie: Vielleicht zeigen einem beide, wer man ist; vielleicht führen einen beide an den Kern der eigenen Wahrheit.
Ich hab bisher nur Psychotherapie gemacht. Ich habe den Liebsten bei der Chemotherapie begleitet. Uns beide hat die jeweilige "Therapie" ans Ende geführt: Er hat sich, ich habe mich gesehen.
Und vielleicht gibt es noch eine Parallele zwischen Psycho- und Chemotherapie: Vielleicht zeigen einem beide, wer man ist; vielleicht führen einen beide an den Kern der eigenen Wahrheit.
Ich hab bisher nur Psychotherapie gemacht. Ich habe den Liebsten bei der Chemotherapie begleitet. Uns beide hat die jeweilige "Therapie" ans Ende geführt: Er hat sich, ich habe mich gesehen.
Danke dafür, dass sowohl allgemeine Überlegungen als auch individuelle Erfahrungen eingebracht werden können .Tristezza hat geschrieben:Daher meine Frage an euch: Haltet ihr es für einen Mythos, dass Psychotherapien heilen? Müssen wir 130 Jahre nach der "Erfindung" der Psychoanalyse einsehen, dass sie psychisches Leiden in vielen Fällen nur mindern können? Oder ist doch oft etwas möglich, was als Heilung bezeichnet werden kann? Es sind sowohl allgemeine Überlegungen als auch individuelle Erfahrungsberichte erwünscht.
Ich glaube an Heilung... aber auch daran, dass das ein längerer Prozess ist, der sich nach der Therapie fortsetzt. Noch bin ich allerdings nicht da, sondern auf dem Stand der Besserung.
Eine bestimmte Besserung fiel mir schon seit so ca. 4-5 Wochen auf, kürzlich auch der Therapeutin, was mir insofern gut getan hat, dass ich es nicht nur selbst so wahrnehme, sondern dass es auch bemerkbar ist. Besserungen stellen sich teilweise "gefühlt" plötzlich ein... im Sinne "auf einmal sind sie da" (wobei wohl etwas vorausgegangen ist, mal mehr mal weniger Zeit), sind aber nicht sofort stabil... also mit dem ein oder anderen Rückschlag rechne ich dann. Und so werden die verschiedenen Pendel dann hoffentlich mal bei Heilung stehen bleiben (stehen bleiben ist zwar ein unpassendes Bild, aber egal). Garantie gibt es nicht. Besserung in ein paar bestimmten (für mich besonders belastenden) Punkten würde mir aber vermutlich bereits ausreichen (als Mindestvorstellung).
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Ich denke was man bekommen kann sind Fertigkeiten mit den vorhandenen Defiziten umzugehen und so eine gewisse Lebensqualität erreichen.
Vergangenheit kann man nicht ändern oder nachholen und Fakten bleiben Fakten. Manches lässt sich einfach nicht mehr retten, ändern oder heilen.
Vergangenheit kann man nicht ändern oder nachholen und Fakten bleiben Fakten. Manches lässt sich einfach nicht mehr retten, ändern oder heilen.
After all this time ? Always.
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