Persönlich übergriffig in Foren

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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leuchtturm
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 16:10

Würde es dir helfen, eine Weile nur mitzulesen und nichts zu antworten?
Oder bestimmte User zu ignorieren? Die Ignore-Funktion gibt es in fast jedem Forum.

Oder erst eine Zeit vergehen zu lassen, bevor du "zurückschießt"?
Wenn du dich bedroht fühlst nach so einer dummen Antwort (denn nichts anderes ist es ja!):
Was genau kann dich bedrohen? In einem Forum werden sich kaum Gruppen gegen eine bestimmte andere Person bilden. Wie genau sieht die Bedrohung für dich aus?

noch eine Frage von mir: wie fühlt sich Kritik für dich im echten Leben an?

soooo viele Fragen

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Thread-EröffnerIn
Rezna
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 16:56

leuchtturm hat geschrieben:soooo viele Fragen
Frag nur.
leuchtturm hat geschrieben:Würde es dir helfen, eine Weile nur mitzulesen und nichts zu antworten?
Nehme ich mir immer wieder vor und mache ich größtenteils auch. Sehr oft formuliere ich zwar Antworten, schicke sie aber nicht ab, weil ich denke: Bringt nix. Wird schon ein anderer schreiben. Nicht angreifbar machen, indem man sichtbar wird.
leuchtturm hat geschrieben:Oder bestimmte User zu ignorieren? Die Ignore-Funktion gibt es in fast jedem Forum.
Das mache ich - allerdings weiß ich ja nicht im Vorhinein, wer mich abschießen wird. Es geschieht ja spontan, ohne Vorgeschichte und manchmal treffe ich das erste Mal überhaupt auf diesen User. Die Ignore-Funktion kann ich also stets erst nutzen, wenn es "zu spät" ist, weitere Angriffe erfolgen aber schon deswegen nicht, weil ich mich ohnedies dann völlig raushalte.
leuchtturm hat geschrieben:Oder erst eine Zeit vergehen zu lassen, bevor du "zurückschießt"?
In der Regel kann ich eh nicht anders, da ich in dem Moment nicht tippen kann. Bevor ich antworte, muss ich etwas abkühlen. Ja, oft warte ich tatsächlich auch einen Tag, ehe ich etwas darauf schreibe, schlafe nochmal drüber. Es ist daher normalerweise auch in dem Sinn kein "Zurückschießen" sondern eine nüchtere Erklärung, extrem neutral gehalten - also ich greife den Angreifer auch nicht an, erkläre eher allgemein, dass ich dieses Verhalten mir gegenüber nicht akzeptiere. (Bis auf gestern )
leuchtturm hat geschrieben:Was genau kann dich bedrohen? In einem Forum werden sich kaum Gruppen gegen eine bestimmte andere Person bilden. Wie genau sieht die Bedrohung für dich aus?
Zunächst: Doch, ich habe in Foren schon mehrmals Gruppenbildung gegen eine andere Person beobachtet. Gottseidank noch nicht mir gegenüber, da waren es nur einzelne User, aber der Alarm springt an.

Wie soll ich sagen: Bei jeder Kommunikation tritt man ja in Verbindung zu anderen - öffnet sich. Will man das nicht, kommuniziert man eh nicht. Man hat also etwas "zu geben", sag ich mal. Know How, Erfahrung, Mitgefühl, was auch immer. Indem man schreibt, offenbart man sich, auch jenseits des Inhalts ... man zeigt sich - indem man eine Meinung äußert oder um Hilfe bittet oder Support liefert. Bildlich gesehen: Man stellt eine Torte auf den Tisch - das ist das Thema, aber einer der Gäste schneidet sich kein Stück von der Torte ab, sondern rammt dir das Messer in den Leib.
Auch wenn es im Forum keine physische Bedrohung ist. Da wie dort (wir sind soziale Wesen) ist das Soziale auch die stärkste Waffe. Unsere schlimmsten Strafen sind stets soziale. Jemanden ignorieren, wegsperren, Kommunikation verweigern oder Doppelbotschaften und so weiter - dieses "Virtuelle" bedroht uns mehr, als Physisches. Worte haben Leute schon in den Tod getrieben. Würde es nicht so schlimm sein, wäre die bewährteste Sanktionsmethode nicht die Isolationshaft und die gewollteste Heilmethode soziale Interaktion (Stichwort Selbsthilfegruppe, mit jemandem reden).

Ähm, also es ist eine seelische Bedrohung durch Trigger/Retraumatisierung.
leuchtturm hat geschrieben:Wie fühlt sich Kritik für dich im echten Leben an?
Tut weh, aber ich kann damit umgehen. Es kommt natürlich auch auf die Art der Kritik an, aber ich sage mal: Kritik ist die konstruktive Form von Feedback, einfach nur hinhauen ist keine Kritik sondern Beleidigung mit der Absicht, zu verletzen und nicht, etwas zu verbessern. Gut hervorgebrachte, vernünftige und nachvollziehbare Kritik finde ich toll. Als Kreativer ist sie sogar unerlässlich, wenn man besser werden will. Ich extrahiere die für mich sinnvollen Punkte und versuche sie in mein Handeln, Denken, Schaffen zu integrieren - was nicht passt oder für mich nicht annehmbar ist - oder etwa eine Absicht von mir (damit wäre Kritik eben Bestärkung) lasse ich.

Das sie am Anfang wehtut, stört mich oft, denn ich wünsche ja Kritik, aber ich kann das mit der Vernunft nicht abstellen. Allerdings kenne ich niemanden, der bei (negativer) Kritik nicht zumindest einen kleinen Stachel spürt.

Womit ich nicht klarkomme, ist Kritik die keine ist. Also wenn etwas an mir bemängelt wird, das nicht in meiner Hand liegt, nicht in meiner Macht, auf das ich nicht reagieren oder es besser machen kann. Ich bin der Typ, der dann im Kreis rennt, weil ich irgendwie Einfluss nehmen will, es "besser" machen, aber wenn ich das nicht kann (technisch, logistisch, aus der Natur der Sache) macht mich das echt fertig, weil ich mich frage: Wozu kritisiert man das an mir, wenn ich daran nichts ändern kann? Dann hat das den Geschmack einer reinen Attacke. Das fühlt sich grausam an.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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lonely69
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 22:19

Ja, du bist der Sündenbock. Hat das was zu tun mit der Retraumatisierung?
LG
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Rezna
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Beitrag Fr., 17.01.2014, 01:27

lonely69 hat geschrieben:Ja, du bist der Sündenbock. Hat das was zu tun mit der Retraumatisierung?
Ich häng mit der Frage.

Also das mit Sündenbock - das verstehe ich nicht. Meinst du das, weil jemand aus Neid übergriffig wurde? Aber inwiefern sollte das Problem ANDERER mit MEINER Retraumatisierung zu tun haben? Ich meine ... meine Traumata lösen doch nicht aus, dass die mal eben hintreten. Öhm. Ich stehe gerade sehr, sehr kräftig auf der Leitung.
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(e)
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Beitrag Fr., 17.01.2014, 05:58

Hey Rezna

Ich bin auch selbständig und kenne solche beruflichen Support-Foren. Das ist ganz normal, was Du erlebst, denn Du bist schlichtweg Konkurrenz im Geschäft. Wenn Du im Forum dort andere mit guten Ratschlägen versorgst, die weiterhelfen, wirst Du einerseits Anerkennung erhalten, wie von Dir beschrieben (und nur die zählen!), wodurch Du eine gewisse Position im Support-Forum erhältst, was aber eben dann auch die Konkurrenz auf den Plan ruft. Diese Dynamik ist absolut logisch! Wer Anerkennung erhält, wird auch immer Neider haben. Anders geht es nicht, sonst müsstest Du auch auf die Anerkennung verzichten.

Vielleicht gut, dass Du Gründe hast, nicht zu viel Support zu geben, sonst vernachlässigst Du am Ende Deinen Beruf. Ich würde es als natürliche Grenze betrachten, so wie der eine Wolf den anderen in seine Schranken weist und umgekehrt.
Lieben Gruß
elana

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Méabh
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Beitrag Fr., 17.01.2014, 13:49

Hi Rezna,

ich hatte vor kurzer Zeit einen "Sündenbock -Thread" aufgemacht. So langsam glaube ich, dass lonely69 dich und mich durcheinander wirft, weil ich hier auch geantwortet habe.

Ansonsten verstehe ich seine "Interpretation" überhaupt nicht, zumal sein Hinweis auf Retraumatisierung (??) bei mir in dem Punkt nicht greift, weil mich die Foren-mecker- Sachen nicht weiter beschäftigt haben - damit scheint er dann also dich zu meinen.

Gibt es immer mal, so selbstverständlich angewandte "Quer-über-Threads - Interpretationen".



Aber vielleicht liege ich ja falsch.

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Verocasa
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Beitrag Fr., 17.01.2014, 15:58

Forenkritik hat mich früher auch hart getroffen; ich konnte mich aber durch Wollen und gezieltes Denken dagegen immunisieren.

Mir half z. B. zu erkennen, dass mich diese Menschen nicht persönlich kannten. Wen also konnten sie schon meinen? Die Worte, die Sätze? Wenn schon!

Und selbst wenn sie "mich" meinten: Ja und?! Jedermanns Freund ist jedermanns Depp!

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(e)
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Beiträge: 3983

Beitrag Fr., 17.01.2014, 18:16

Also mich trifft das nicht mehr, hab schon genug miterlebt in Foren. Ich lass mich da von niemandem mehr vergraulen und ich sage auch offen, wenn sich jemand mir gegenüber übergriffig verhält und weise ihn in seine Grenzen, wo es nötig ist. Denn ich sehe es so, dass in einem Forum niemand dem anderen reinreden muss, jeder soll für sich das sagen, was er für richtig hält. Solange sich jemand an die Netiquette hält und der Admin und die Modis keine Einschränkungen machen, besteht Redefreiheit. Aber trotzdem glauben manche User, anderen vorschreiben zu dürfen, wie sie sich zu verhalten haben, mobben oftmals (aber nicht immer) Stammuser manchen Neulingen fies hinterher, das grenzt teilweise sogar an Stalking. Ich hab es sogar schon erlebt, dass diese Mobbing- und Stalking-Bereitschaft sich gegen die Administration richtete und das Forum fast zum Kentern brachte, mehr als einmal miterlebt, ganze Forenwars.

Also langweilig ist es nicht, aber ich hab wohl sehr viel Zeit an solche unwichtigen Netkämpfe verschwendet, wo andere ihre Karriere vorwärtstrieben. Wichtig ist einfach, sich nichts gefallen zu lassen, sonst wird man komplett in den Netboden gerammt. Ich kann nicht verstehen, weshalb man nicht einfach mal eine Aussage eines anderen so dastehen lassen kann als dessen Ansicht. Man muss nicht gleicher Meinung sein, aber sollte die Ansicht des Gegenübers immerhin zulassen können und ihm nicht einen Maulkorb verpassen wollen, nur weil man anderer Ansicht ist. Aber es gibt eben immer Leute, die das nicht können, deren Welt gleich einstürzt, wenn es nicht nach ihren Vorstellungen geht.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Rezna
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Beitrag Fr., 17.01.2014, 20:35

Danke.

Ich bin wohl einfach ohne Haut im Moment, was verschiedene Ursachen hat. Aktuell halte ich mich raus - und WENN ich was schreibe, lese ich die Antworten darauf nicht. Ist zwar nicht die feine Art, aber ... anders geht es nicht.
(e) hat geschrieben:Vielleicht gut, dass Du Gründe hast, nicht zu viel Support zu geben, sonst vernachlässigst Du am Ende Deinen Beruf.
Richtig. Der Support "braucht" mich nicht, aber ich brauche mich.
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Ephraim
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Beitrag Sa., 18.01.2014, 13:37

leberblümchen hat geschrieben: Es könnte ja sein, dass du beim Anderen diese Reaktionen hervorrufst, z.B. indem du evtl. signalisierst: "Ihr könnt mich mal, denn ich bin nicht berührbar" - und das provoziert dann die Anderen.
Ist das nicht unmöglich, weil der erste Teil des Satzes schon angreift, berührt?
"Sometimes we battle to protect someone, sometimes we battle to protect someones honor" Ichigo Kurosaki; Ich stelle keine rhetorischen Fragen

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lonely69
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Beitrag Sa., 18.01.2014, 17:32

Rezna hat geschrieben:
lonely69 hat geschrieben:Ja, du bist der Sündenbock. Hat das was zu tun mit der Retraumatisierung?
Ich häng mit der Frage.

Also das mit Sündenbock - das verstehe ich nicht. Meinst du das, weil jemand aus Neid übergriffig wurde? Aber inwiefern sollte das Problem ANDERER mit MEINER Retraumatisierung zu tun haben? Ich meine ... meine Traumata lösen doch nicht aus, dass die mal eben hintreten. Öhm. Ich stehe gerade sehr, sehr kräftig auf der Leitung.
Also ich beziehe das auf folgige vorige Antwort von Dir:
Womit ich nicht klarkomme, ist Kritik die keine ist. Also wenn etwas an mir bemängelt wird, das nicht in meiner Hand liegt, nicht in meiner Macht, auf das ich nicht reagieren oder es besser machen kann. Ich bin der Typ, der dann im Kreis rennt, weil ich irgendwie Einfluss nehmen will, es "besser" machen, aber wenn ich das nicht kann (technisch, logistisch, aus der Natur der Sache) macht mich das echt fertig, weil ich mich frage: Wozu kritisiert man das an mir, wenn ich daran nichts ändern kann? Dann hat das den Geschmack einer reinen Attacke. Das fühlt sich grausam an.
Zwei Aspekte davon:
1. Wenn jemand kritisiert wird für etwas, für das er nichts kann, macht man ihn m.E. zum Sündenbock.
2. Da Dir das sehr viel ausmacht, fragte ich, ob es was zu tun hat mit der Retraumatisierung. Das kann so sein, muss aber nicht, denn wie Du schreibst: "Da wie dort (wir sind soziale Wesen) ist das Soziale auch die stärkste Waffe. Unsere schlimmsten Strafen sind stets soziale. Jemanden ignorieren, wegsperren, Kommunikation verweigern oder Doppelbotschaften und so weiter - dieses "Virtuelle" bedroht uns mehr, als Physisches."
Wobei ich mit dem letzten Punkt nicht ganz d'accord bin - die stärkste Bedrohung ist doch wohl immer die physische? Aber in der Tat könnne wir nach einer Ausgrenzungsdrohung z.B. den physischen Tod erleiden.

Eine Stütze für 2. findet sich in Méabhs Beitrag:
Ansonsten verstehe ich seine "Interpretation" überhaupt nicht, zumal sein Hinweis auf Retraumatisierung (??) bei mir in dem Punkt nicht greift, weil mich die Foren-mecker- Sachen nicht weiter beschäftigt haben - damit scheint er dann also dich zu meinen.
Denn Du reagierst ja anders als sie.
Ob es freilich deshalb ist, kannst nur Du ermessen - deshalb fragte ich ja
LG
Lonely

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Schlampowski
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Beitrag Sa., 18.01.2014, 17:55

Im Prinzip ist es nur Blabla, die alten Griechen haben auch immer geplaudert und waren sich oft uneins über ihr Bla. BlaBla kann vielen verschiedenen Zwecken dienen, einerseits um der Langeweile zu entfliehen, um zu provozieren oder wenn einmal wirklich jemand was zu sagen hat hört sowieso keiner zu. Unser Heil liegt in den psychisch Kranken, denn nur die reagieren adäquat auf die Menschenfeindliche Welt in der wir leben, so oder so ist es ein ständiger Prozess aus sich erkennen und wieder verlieren, nur um wieder im Bla verhaftet zu sein.

Wer sagt eigentlich dass alle Antworten auf die Fragen die ich habe, dass ich die nicht selbst in mir trage. Nichts anderes ist ja auch eine Therapie die den Klienten auf den inneren Fokus konzentriert um die Selbstheilungskräfte in gang zu setzen. Nach dem Motto, heilen kannst du dich nur selbst. Aber hilft da dass Bla?

Dass BlaBla ist nur der Zustand vor dem erkennen, vor dem eigentlichen Ziel eines jeden aus einem affenartigen Wesen entstandenen Menschen, einfach nur zu SEIN und zu Ruhe in sich selbst zu finden um den Verstand nur mehr auf Abruf zu benutzen.

Nach diesem Zustand ist kein Bla dass sinnentleert ist mehr möglich, einmal beim Kern, nie wieder wegwollen vom Kern, klar wird man häufig angegriffen und kritisiert, die Menschen sind einfach unsensibel, stellt sich nur die Frage wer mehr darunter leidet; die die nicht wissen und nicht da sind, oder die die wissen und da sind aber mit dem Goliath aus nicht transformierten Kriegern ständig konfrontiert sind. (Um es mal salopp mit der Sprache von Thomas.D. zu sagen)

Ich wünsche allen alles, aber dass bedeutet Arbeit, viel Arbeit denn ich kann nicht sagen zu dir A-B weil für dich mein A-B möglicherweise Z-D ist und insfoern keine geordnete Kommunikation im Sinne von ich gebe dir nicht möglich ist.

Dass ist dann Therapie, mich zu mir selbst, selbst zu führen um zu erkennen was Ich bin.

Liebe Grüsse aus dem symbiotischen Kosmos der Reduktion.
Wenn der Mensch kein ewiges Gewissen hätte, das Große und das Geringe, aus dem Strudel dunkler Leidenschaften hervorbrächte, wenn darunter sich die bodenlose, durch nichts zu füllende Leere verberge - was wäre dann das Leben anderes als Verzweiflung?

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Thread-EröffnerIn
Rezna
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Beitrag Sa., 18.01.2014, 23:33

lonely69 hat geschrieben:1. Wenn jemand kritisiert wird für etwas, für das er nichts kann, macht man ihn m.E. zum Sündenbock.
Stimmt.
lonely69 hat geschrieben:2. Da Dir das sehr viel ausmacht, fragte ich, ob es was zu tun hat mit der Retraumatisierung.
Natürlich triggert ungerechtfertigte Kritik. Meine Kindheit ist eine Fundgrube an Situationen, diese Sache betreffend. Beispiel: Ich komme von der Schule nach Hause und meine Mutter schlägt mich, weil sie gerade die Wohnung aufgeräumt hat und diese Arbeit sie frustrierte. Zwar haben insgesamt sechs Personen die Arbeit verursacht, aber ich bin eben zufällig die erste, die ihr über den Weg läuft. Zack. Bamm. Bei den anderen ist sie dann wieder gut drauf (hatte ja eh mich als Punchingball).
Als älteste von einer Handvoll Geschwister wurde ich auch immer für das herangezogen, was die Jüngeren machten - weil "ich es doch hätte wissen müssen". Also wird nicht der Dreijährige für das geschimpft, was er angestellt hat, sondern die Sechsjährige, weil sie den Kleinen hätte aufhalten müssen. Ob ich davon wusste, was der Kleine anstellte, etwas dagegen tun hätte können, es überhaupt in meiner Macht lag, war uninteressant. Meine Mutter hatte ihre Aufsichtspflicht verletzt und mich als Sündenbock missbraucht. Einmal hatte meine Mutter eine schwere Krankheit und es sah eine Zeitlang so aus, als würde sie daran sterben. Mein Vater sagte, daran wären wir Kinder (= ich, da ich ja verantwortlich für die anderen war) schuld. Also ... ICH war Schuld an einer chronischen Autoimmunerkrankung und dem daraus drohenden Tod meiner Mutter. (Das hätte damals sicher einige Ärzte interessiert, vielleicht hätte meine Hinrichtung zu einer Spontanheiliung geführt).
So zieht sich das durch meine Kindheit und Jugend. Damals entwickelte ich einerseits eine Art Helfersyndrom (den anderen helfen, damit ich nicht stellvertretend wieder die Probleme bekomme - also kein "echtes" Helfersyndrom, sag ich mal), Parentifizierung und ein gigantischer Schuldkomplex, den ich einfach nicht los werde. Ich kann mir den Schädel heute wegen etwas zertrümmern wollen, das ich mit fünf Jahren gesagt oder gedacht habe. Ein harmloser Smalltalk mit der Nachbarin kann zu einem seelischen Boomerang werden, wenn ich dann Nachts im Bett liege. Die Dinge, die in mir keine Schuldgefühle auslösen, müssen erst noch erfunden werden, glaube ich. Und es sind zersetzende Gefühle.
Eine ungerechtfertigte Kritik ist wie eine Tankfüllung Super-Plus für diesen Komplex. Erst kommt die Verletzung, dann der Ärger und mit einiger Verzögerung, dafür umso vernichtender die nagenden Gedanken, die mir das Fundament abgraben.
lonely69 hat geschrieben:... die stärkste Bedrohung ist doch wohl immer die physische?
Klar, eine Kugel ist effizienter, einen Menschen zu vernichten, als ein Wort und die Todesstrafe ein Schritt weiter, als die Isolationshaft. Ich denke, für die meisten Menschen wäre es weniger schlimm, für immer ein Körperteil zu verlieren, als für immer sozial geächtet zu werden.
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Rezna
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Beitrag Sa., 18.01.2014, 23:36

Schlampowski hat geschrieben:... klar wird man häufig angegriffen und kritisiert, die Menschen sind einfach unsensibel ...
Ich hab ein bisschen Schwierigkeiten, deinem Beitrag zu folgen, möchte dem Satz aber widersprechen. Kritik ist nicht gleich unsensibel. Angriff und Kritik daher auch nicht dasselbe. Daher unterscheide ich da auch. Eine Kritik ohne sinnigen Inhalt werte ich als Angriff. Ob sensibel oder nicht ist eher eine Sache der Herangegensweise. Natürlich kann man eine Kritik so formulieren, dass der andere vernichtet ist. Da Kritik als Begriff aber nichts darüber aussagt, ob sie positive oder negative Inhalte bringt, lässt sich das nicht pauschalisieren. Ich widerspreche auch, dass Menschen "per se" unsensibel sind, meine aber, dass den meisten die Sensibilität rigoros abtrainiert wird. Oft noch ehe sie überhaupt die Schulreife erlangen. Es ist ein reiner Selbstschutzmechanismus. Wer sich selbst nicht zugesteht, verletzlich zu sein, gesteht es auch anderen nicht zu. Viele Menschen schaltens ich daher selbst ab, um in einer Gemeinschaft bestehen zu können. Dass sich an den Spitzenpositionen unserer Gesellschaft mehr Psychopathen tummeln als in jedem Gefängnis für abnorme Rechtsbrecher, sagt uns eh schon einiges. Einem Kind "Hör auf zu weinen", zu sagen, ist der erste Schritt - machen aber viele, weil es ihnen nicht gut damit geht, ein Kind weinen zu sehen. Die Übersetzung dieser Forderung: "Hör auf, mir deine Gefühle zu zeigen!". Da der Erwachsene aber ja keine Heuchelei verlangt (zumindest absichtlich, indirekt tut er genau das), ist die Botschaft: "Hör auf zu fühlen." Am Anfang lernt das Kind, seine Gefühle zu verstecken, irgendwann verliert es den Kontakt dazu. Dann fühlt es sich in gewissen Situationen irgendwie unwohl, irgendwie betäubt, fängt an zu fressen, rauchen, saufen oder anderen eine reinzuhauen und manchmal, nach Jahren Therapie, findet es heraus, dass es eigentlich nur traurig ist. Das wiederum bedeutet: Je kränker ein Mensch in unserer Gesellschaft, umso gesünder ist er in seinem Kern. Und damit schließe ich den Bogen zu deinem Satz:
Schlampowski hat geschrieben:Unser Heil liegt in den psychisch Kranken, denn nur die reagieren adäquat auf die Menschenfeindliche Welt in der wir leben ...
Sehe ich auch so. Ich glaube daher auch nicht, dass es prinzipiell "falsch" ist, dass ich durch solche Angriffe sehr verletzt und getroffen bin. Ich glaube, es ist eine "adäquate" Reaktion. So wie es mir wehtun würde, wenn mir jemand eine Nadel in den Arm rammt. Da würde ich mir auch nicht abverlangen, das einfach nicht an mich ranzulassen und es nicht zu spüren und für die Zukunft auf Neuropathie hintrainieren. Vermutlich würde ich den Menschen oder die Gegend meiden - was ich aktuell auch mache. Mich "abhärten" aber werde ich nicht. Kann ich auch nicht. Es hat 40 Jahre nicht funktioniert - ich bin lediglich sensibler geworden.
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lonely69
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Beitrag So., 19.01.2014, 15:38

Rezna hat geschrieben:Natürlich triggert ungerechtfertigte Kritik. Meine Kindheit ist eine Fundgrube an Situationen, diese Sache betreffend. Beispiel: Ich komme von der Schule nach Hause und meine Mutter schlägt mich, weil sie gerade die Wohnung aufgeräumt hat und diese Arbeit sie frustrierte. Zwar haben insgesamt sechs Personen die Arbeit verursacht, aber ich bin eben zufällig die erste, die ihr über den Weg läuft. Zack. Bamm. Bei den anderen ist sie dann wieder gut drauf (hatte ja eh mich als Punchingball).
Als älteste von einer Handvoll Geschwister wurde ich auch immer für das herangezogen, was die Jüngeren machten - weil "ich es doch hätte wissen müssen". Also wird nicht der Dreijährige für das geschimpft, was er angestellt hat, sondern die Sechsjährige, weil sie den Kleinen hätte aufhalten müssen. Ob ich davon wusste, was der Kleine anstellte, etwas dagegen tun hätte können, es überhaupt in meiner Macht lag, war uninteressant. Meine Mutter hatte ihre Aufsichtspflicht verletzt und mich als Sündenbock missbraucht. Einmal hatte meine Mutter eine schwere Krankheit und es sah eine Zeitlang so aus, als würde sie daran sterben. Mein Vater sagte, daran wären wir Kinder (= ich, da ich ja verantwortlich für die anderen war) schuld. Also ... ICH war Schuld an einer chronischen Autoimmunerkrankung und dem daraus drohenden Tod meiner Mutter. (Das hätte damals sicher einige Ärzte interessiert, vielleicht hätte meine Hinrichtung zu einer Spontanheiliung geführt).
So zieht sich das durch meine Kindheit und Jugend. Damals entwickelte ich einerseits eine Art Helfersyndrom (den anderen helfen, damit ich nicht stellvertretend wieder die Probleme bekomme - also kein "echtes" Helfersyndrom, sag ich mal), Parentifizierung und ein gigantischer Schuldkomplex, den ich einfach nicht los werde. Ich kann mir den Schädel heute wegen etwas zertrümmern wollen, das ich mit fünf Jahren gesagt oder gedacht habe. Ein harmloser Smalltalk mit der Nachbarin kann zu einem seelischen Boomerang werden, wenn ich dann Nachts im Bett liege. Die Dinge, die in mir keine Schuldgefühle auslösen, müssen erst noch erfunden werden, glaube ich. Und es sind zersetzende Gefühle.
Eine ungerechtfertigte Kritik ist wie eine Tankfüllung Super-Plus für diesen Komplex.
Hierzu noch ein paar Gedanken:
a) spüre ich hier ein gerüttelt Maß an Aggression - zunächst gegen Dich selbst gerichtet ("Schädel zertrümmern wollen"), aber präsent auch in der Interaktion (zumindestens in dieser) und damit latent auch für Dein Gegenüber spürbar. Das hat dann verschiedene Möglichkeiten, auf den Zug aufzuspringen.
b) sehe ich da noch einen Zwischenschritt - damit die ungerechtfertigte Kritik zur Tankfüllung für den Komplex wird, braucht es, dass Du dies geschehen lässt! Da fehlt es mir an einer hilfreichen inneren Instanz, die das sieht und dagegen einschreitet.
c) fühle ich mich von Deinem Thema nun auch dadurch angesprochen, dass Du die Ebene der Ältestenrolle ins Spiel bringst - die habe ich nämlich auch. Wenn Du magst, freue ich mich über einen diesbezüglichen Austausch.
LG
Lonely

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