Wer liegt auf der Couch, wer sitzt?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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hopelife
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:08

ich wünsche dir auch gute Selbsterfahrungen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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sandrin
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:16

Ich werde das mit dem Hinlegen mal versuchen, möchte auch versuchen, mich zu öffnen, nur wenn ich merke, dass ich auf die Nase falle, werde ich relativ schnell zurückrudern. Ich fühle mich irgendwie so, als bräuchte ich die Supervision dringender als ein Therapeut . Muss halt schauen, dass ich keinen Schaden nehme.

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Fify
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:20

Ich war in Supervision. Hatte mir aber nicht wirklich was gebracht, bzw. mein psychischer Zustand hatte sich trotzdem verschlechtert. Wie hilft dir deine Supervision?

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sandrin
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:27

Das war eher als Spaß gedacht. Du warst wirklich in Supervision für Patienten? Erzähl mal....Wo gibt es sowas?

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Fify
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:35

Ich war in Supervision, weil ich das mit meinem Leben und der Arbeit nicht so auf die Reihe bekommen habe. War ja auch krank und irgendwann wurde deutlich, dass eine Therapie passender wäre.

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sandrin
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:43

Achso, ne ich meinte ich brauch eine Supervision für die Therapie .

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Fify
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 20:54

Da gab es wohl zwischen uns ein kleines Missverständnis


pandas
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Beitrag Fr., 20.12.2013, 22:24

sandrin, aber wie war es denn in Deiner ersten PA? Hast Du nicht daher Erfahrungen mit dem Couchliegen?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


chaosfee
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 00:41

Ich sitze, mache aber eh keine echte Analyse. Das Sitzen gehört zu der Therapieform, die ich mache, da gibt's keine Couch. Und die ist wohl bei bestimmten Erkrankungen eh kontraindiziert. Ich nehme mal an, dann wäre ein zu tiefes Abtauchen in die Vergangenheit schädlich. Mein Therapeut behält mich jedenfalls immer im Blick, achtet sehr auf nonverbale Kommunikation und so, das wäre wohl im Liegen schwierig. Er sieht relativ schnell, wo ich gerade bin, was hilfreich ist, wenn man Schwierigkeiten mit dem Reden hat.
Manchmal wäre es mir lieber, er würde mich nicht ansehen und ich kann ihm auch nach 2 Jahren noch nicht in die Augen schauen. Allerdings habe auch ich ein starkes Kontrollbedürfnis, das durch die Sitzposition einigermaßen befriedigt wird.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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sandrin
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 08:04

@pandas: Ich bin immer gesessen, die Frage stellte sich gar nicht.

@ chaosfee: Also so, wie ich meinen Therapeuten einschätze, möchte der gar nicht viel von der Vergangenheit hören. Er fragt auch nicht viel dahingehend nach. Ich glaube, ihm geht's eher um das Abtauchen in die eigene Gefühlswelt, das Beenden des Rationalisierens.


Tränen-reich
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 08:44

Ich mache seit mehr als einem Jahr eine Analyse, die anfangs im Sitzen stattfand (Sessel-zu-Sessel). Als dann die Zeit begann, in der ich meiner Therapeutin beim Reden überhaupt nicht mehr in die Augen gucken konnte und mein "Text" auch immer karger wurde, fragte sie mich, ob ich mir vorstellen kann auf der Couch zu liegen. Ich sagte gleich zu. Es ging auch eine Weile ganz gut, redete wieder fast wie ein Wasserfall, bis wir dann eine Krise hatten, in der ich fast die Analyse hinschmiss.

Es ist nicht zwingend, liegen oder sitzen zu bleiben. Mittlerweile ist es so, dass ich seit der Krise nicht liegen kann und sie auch rücklings nicht vertragen könnte, aber von der Couch möchte ich wiederum auch nicht. Also sitze ich da drauf und kann mich aber jederzeit hinlegen, wenn es richtig peinlich wird.

Im Grunde hampel ich da viel rum, und sie hat ihren Sessel so hingestellt, dass ich sie zwar direkt ansehen kann, aber wenn ich liege, dass ich sie nur schemenhaft sehe. Hat ein bisschen gedauert, bis wir das Richtige gefunden haben. Blind geht bei mir irgendwie nicht mehr, vielleicht kommt das mal wieder, aber so wie es ist, ist es gut.
Mir hat auch oft die Decke meiner Thera geholfen, wenn ich lag, manche Theras lesen Körpersprache in den Schweigeminuten (meine Erfahrung).

Ich finde, wenn man sich nicht sicher ist, finde ich das flexible Bewegen sehr angebracht. Man passt sich das so an, wie es der Stimmung gerade in den Sinn kommt....

Also so gesehen muss sie für mich erst den Sessel und den Wecker umstellen, allein dafür liebe ich sie...

Lg Tränen-reich

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sandrin
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 09:03

Das ist ein interessanter Aspekt mit dem flexiblen Handhaben. Ich überlege nur,in ob ich das überhaupt hinbekommen würde, von selber zu sagen, dass ich mich wieder hinsetzen möchte. Das ist ein großes Problem,weil ich mich dadurch schon wieder - wie soll ich sagen - nicht angepasst zeigen würde.

Naja, da liegt bei mir schon viel im eher komplizierten Bereich. Es hat auch viel damit zu tun, dass ich mich nicht unbedingt "ganz" zeigen will, weil ich mich dadurch angreifbar mache.

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Tristezza
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 09:49

Sandrin, wenn du dich nicht "ganz" zeigen willst, macht Analyse meiner Meinung nach keinen Sinn. Wozu der ganze Aufwand, Analyse überhaupt und das Liegen auf der Couch im Besonderen, durch das die Gefühle leichter kommen und die Gedanken leichter ausgesprochen werden sollen, wenn du dich dabei doch zensieren willst? Das ist irgendwie ein Widerspruch in sich.

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sandrin
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 10:06

Ich versteh schon, was du meinst, tristezza. Ich glaub, ich hab mich da auch falsch ausgedrückt. Er war es, der mir zu verstehen gegeben hat, dass er über manches nicht mehr sprechen will, weil er sich zu sehr darüber aufregt. Verstehst du? Ich muss mich ja ein wenig selbst schützen. Es hilft doch auch nichts, wenn ich da in offene Messer laufe. Mir ist schon klar, dass das irgendwo ein Widerspruch ist, nur was soll ich denn tun? Ist schon auch ne schwierige Situation für mich. Ich kann dieses Zurechtgewiesenwerden einfach nicht mehr ab und ich möchte ihn auch nicht nerven.

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Tristezza
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Beitrag Sa., 21.12.2013, 10:31

sandrin hat geschrieben:Er war es, der mir zu verstehen gegeben hat, dass er über manches nicht mehr sprechen will, weil er sich zu sehr darüber aufregt.
Nun, dann ist er als Analytiker ein Widerspruch in sich selbst. Entweder wünsche ich mir absolute Offenheit von der Patientin und möchte deshalb, dass sie auf der Couch liegt, oder ich sage ihr, dass ich manches nicht mehr von ihr hören will. Beides zusammen funktioniert nicht. Ich verstehe sehr wohl, dass dich das in Bedrängnis führt - falls du ihn da richtig verstanden hast.

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