Ist das eine Antisoziale Persönlichkeitsstörung?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Mo., 07.04.2014, 16:01

Betthupferl hat geschrieben:An "inmirGefangen",
Du hast eine schwere Kindheit, wie wäre es einfach damit
dass du anfängst dir "selbst Hilfe an zu bieten"?
ShadowofTheVoid mag ja nicht so unrichtig liegen,
man kommt sicher auch mit seinen Macken seht gut durchs Leben...
LG
Das Problem vieler.
Das eigene Handeln und Denken infrage zustellen, weil es nicht "der Norm" entspricht.
Es mag den "Normalen", befremdlich vorkommen, wenn jemand seine dunkelsten Gedanken teilt, wenn auch nur bruchstückhaft.
Es wird direkt Hilfe angeboten oder mit Verkommenheit gedroht. (Nicht direkt auf deine Aussage bezogen)
Ist es nicht viel mehr die Angst vor dem Tun, eines von allen Fesseln befreiten Geistes?
Ein Verstand der sich nicht schämt oder bedrückt fühlt von den düstersten Gedanken?
Gedanken die, bei genormten Menschen, Schweißausbrüche, Beklemmungen und Fassungslosigkeit auslösen.

Dazu muss ich sagen, sowas geht nur im Internet, würde man im echten Leben mit derartigen Wahrheiten um sich werfen, hätte man zwar interessante Reaktionen, aber auch bald kein Einflussgebiet mehr. Schnell ziehen sich die Personen abgeschreckt zurück, auch nicht erstrebenswert

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Betthupferl
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Beitrag Di., 08.04.2014, 18:30

ShadowOfTheVoid,

was ist in unserer Gesellschaft nicht alles nicht möglich,
da wird mir oft schlecht...
jeder sein dürfen wie er will, wäre ein erstrebenswerter Zustand der Menschheit -
NUR eines wäre mir persönlich schon wichtig:
wenn jeder sein darf wie "er" will,
dann soll "er" (oder sie) aber auch DAS GEGENÜBER IN RUHE UND FRIEDEN LASSEN...
also, weisst schon was ich meine, oder

Ich denke einfach, JEDEM DAS SEINE aber ohne damit anderen ernsthaft zu schaden.
Ach ja, und die schwarzen Gedanken, ich denk mir oft,
was müssen Krimiautoren ect. für miese Geister sein, dass einem sowas einfällt, oder?
Liebe und Lachen wirken Wunder

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Di., 08.04.2014, 18:45

Oder die Autoren von SAW... Man bedenke die perfiden Tötungsapparate und die Spirale der Infiltration.

Ich weiß was du meinst: Die Grenzen der eigenen Entfaltungen enden, am Beginn der Grenzen des Anderen. Sehr philosophisch, aber ist das nicht sehr restriktiv? Zumal das eine gewisse Art der Interaktion unterbindet. Förderlich oder nicht.

D.h. ein System á la "Jedem das Seine.. und mir das Meiste" kommt für dich nicht infrage?

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Betthupferl
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Beitrag Di., 08.04.2014, 19:22

"Jedem das Seine - und mir das Meiste" -

ja klar kommt das auch zu gewissen Zeiten in Frage
Ich bin ja nicht "Mutter Theresa" -
irgendwie finde ich "bin ich eine gesunde Mischung aus allem"
einwenig schwarze Gedanken, einbißchen Papst Franziskus, einkleinwenig Lady Di, etwas von Martin Luther, sicher auch 1% von Einstein, leider garnichts von Schwarzenegger, und schon überhaupt nicht von Shakira, dafür etwas von Barbamama,... - naja, ganz normal halt, oder
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Krang2
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Beitrag Sa., 17.05.2014, 23:02

@Shadowofthevoid,
Antisoziale Persönlichkeiten werden nicht gefürchtet, weil ihr Seelenleben zensiert werden soll, sondern weil sie wiederholt anderen schweren Schaden zufügen. Hier ein Artikel über antisoziale Persönlichkeitsforschung (leider mit einem Fehlbeispiel, aber trotzdem sehr interessant).
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-89801891.html

@InMirGefangen,
Du schreibst, daß du andere Menschen auch non-verbal gut lesen und einschätzen kannst. Das spricht meiner Ansicht nach gegen Asperger-Autismus. Wie sieht deine Motorik aus?
Aus einzelnen Teilbeschreibungen würde ich nicht auf eine bestimmte Störung schließen (ich erfülle auch einige Kriterien der antisozialen PS oder des Aspergersyndroms, obwohl ich beides definitiv nicht habe), sondern eher das Gesamtbild vergleichen, das sich beim Lesen der Beschreibungen ergibt.
Wenn du Reue oder Mitgefühl tatsächlich schwächer oder gar nicht empfinden kannst, ist es auch unsinnig darüber zu diskutieren, das wäre so, wie einem Blinden Farben erklären zu wollen. Da du sicher sehr intelligent bist, sollte das Wissen ausreichen, daß die Gesellschaft nicht so wehrlos ist wie kleine Molche, wenn du ihre Regeln dauerhaft mißachtest. Das stelle ich ohne jede moralische Wertung fest. Allerdings wäre es meiner Meinung nach auch ein Hinweis auf eine antisoziale Persönlichkeit, wenn du vor Strafe weniger Angst empfindest als andere Kriminelle, sie dich also weniger abschreckt.
Ich habe mal die Theorie gelesen, daß antisoziale Persönlichkeiten keine zu schwache, sondern eine viel zu starke Gewissensinstanz haben und ihre Straftaten ein ständiges Ausagieren ihres Kampfes dagegen sind. Leider habe ich den Artikel nicht mehr, war aber einleuchtend geschrieben. Träfe das auf dich zu?


Eremit
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Beitrag Sa., 17.05.2014, 23:59

Haha, ein Spiegel-Artikel... Was für ein Blödsinn darin steht, unglaublich. Da werden wieder mal Äpfel mit Birnen verglichen. Nun, Spiegel-Niveau eben...
Krang2 hat geschrieben:Ich habe mal die Theorie gelesen, daß antisoziale Persönlichkeiten keine zu schwache, sondern eine viel zu starke Gewissensinstanz haben und ihre Straftaten ein ständiges Ausagieren ihres Kampfes dagegen sind. Leider habe ich den Artikel nicht mehr, war aber einleuchtend geschrieben.
Die Theorie würde ich auch gerne lesen...

Leider scheitert die Forschung ja schon an den Begrifflichkeiten. Antisoziale Persönlichkeitsstörung, dissoziale Persönlichkeitsstörung, jeder Arzt/Forscher legt diese Begriffe vollkommen anders aus, einheitliche Definitionen existieren nicht. Auch gibt es noch unzählige Unterkategorien und Auslöser, die mal mit einem, mal mit einem anderen Begriff assoziiert werden. So kann auch ein geistig gesunder Mensch jederzeit zu einem Psychopathen werden, wenn er z.B. an einer Meningitis erkrankt oder eine entsprechend schwere Hirnverletzung erleidet.

Eines haben aber haben Menschen mit solchen Diagnosen gemeinsam: Sie sind alle nach wie vor unheilbar und auch nicht behandelbar...

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag So., 18.05.2014, 13:14

Eremit hat geschrieben:Haha, ein Spiegel-Artikel... Was für ein Blödsinn darin steht, unglaublich. Da werden wieder mal Äpfel mit Birnen verglichen. Nun, Spiegel-Niveau eben...
Stimmt, ich habe zum Bespiel nie das Verlangen gehabt Tiere zu quälen.
Bringt mir ja nix im Knast zu hocken, Wirtschaftskriminalität jedoch ist sehr lukrativ
Kleinere Straftaten hat doch jeder gemacht: Vandalismus, Diebstahl usw. Ich wurde aber nie erwischt :D

Liegt aber auch daran dass die Psychopathen mit Gewaltverbrechen eher impulsive Typen sind und keine manipulativen. Mir liegt es mehr Anderen zu sagen was sie tuen sollen und falls irgendwas auf meine Fäden hindeutet, kann ichs immernoch sehr glaubhaft abstreiten
Krang2 hat geschrieben:Ich habe mal die Theorie gelesen, daß antisoziale Persönlichkeiten keine zu schwache, sondern eine viel zu starke Gewissensinstanz haben und ihre Straftaten ein ständiges Ausagieren ihres Kampfes dagegen sind. Leider habe ich den Artikel nicht mehr, war aber einleuchtend geschrieben.
Finde ich auch sehr interessant, ich wäge meine Taten sehr genau ab. Eine einfache Kosten/Nutzen Rechnung.
Als Beispiel:
Raube ich eine Bank aus bekomme ich viel Geld, lande dafür umso schneller im Knast und die Kohle is futsch! Fälsche ich aber sämtliche Dokumente, Zeugnisse usw. und trickse mich hoch, bin ich bald Manager der Bank und hab auf Dauer wesentlich mehr davon OHNE Gefahr.
Das unterscheidet Klasse 1 und 2 Psychopathen.
Eremit hat geschrieben: Eines haben aber haben Menschen mit solchen Diagnosen gemeinsam: Sie sind alle nach wie vor unheilbar und auch nicht behandelbar...
Wer will sich mit so einer Gabe auch behandeln lassen? :D Mal ehrlich

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Krang2
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Beitrag So., 18.05.2014, 18:37

@Eremit,
ich habe nicht behauptet, daß der Spiegel mit Science vergleichbar ist. Deine Kritik trifft meiner Meinung nach auf ALLE Persönlichkeitsstörungen zu, ist alles sehr WischiWaschi.
@ShadowOftheVoid,
Wenn dich dein Charakter nicht stört und du auch keine Gewalttaten oder Verbrechen begehst, bist du auch nicht behandlungsbedürftig. Und wenn du eine Nische gefunden hast, in der du erfolgreich bist, hast du dich auch integriert und wenn dann noch jemand meint, du müßtest behandelt werden, würde ich auch sagen, daß da der Neid spricht. Die Kehrseite dieser Gabe ist meines Wissens, daß erfüllende echte Beziehungen und Freundschaften nicht mehr möglich sind und man recht einsam wird. Denn, auch mal ehrlich, welcher intelligente Mensch bleibt freiwillig lange dein Freund?
Bei dem Eröffner, der hier wohl nicht mehr mitliest (?), lag der Fall allerdings völlig anders, da waren wohl massive Probleme vorhanden.


Eremit
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Beitrag So., 18.05.2014, 23:02

Nun, ShadowOfTheVoid: Diese Wesenszüge findet man genauso bei Narzissten oder Machiavellisten, und nicht nur bei denen.
ShadowOfTheVoid hat geschrieben:Wer will sich mit so einer Gabe auch behandeln lassen? :D Mal ehrlich
Es ist faktisch keine Gabe, es fehlt nur ein Hindernis, das die meisten Menschen "eingebaut" haben, das ist alles. Der Vorteil von Soziopathen bzw. Psychopathen ist die Simplizität. Sie sind effizienter darin, ihr Ziel zu erreichen, weil sie keine Hemmungen, keine Skrupel, kein Gewissen, kein Mitgefühl haben. Für sie gibt es keine emotionalen Widersprüche, nur einen Weg, nur ein Ziel, nur ein Bedürfnis. Das kann vor allem in bestimmten Situationen von unschätzbarem Wert sein. Auch die "Normalen" bedienen sich gerne an diesen Vorteilen, z.B., wenn wieder mal Krieg ansteht, dann schickt man Psychopathen und Soziopathen los, um den Job zu erledigen. Oder Medizin, man denke nur mal an Chirurgen, diese sind prinzipiell Psychopathen mit einem starken sadistischen Bedürfnis, denn kein "normaler" Mensch ist in der Lage, einen anderen Menschen komplett aufzuschneiden, hochkonzentriert, fokussiert. Insofern hat jede Spielart seinen Platz in der Welt gefunden. Wären Psychopathen und Soziopathen nicht mehr notwendig, wären sie schon längst ausgestorben.

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Krang2
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 07:33

@Eremit, das hast du schön erklärt, bis auf eine unzulässige Verallgemeinerung: Nicht jeder, der gern Menschen aufschneiden möchte, ist ein Psychopath/Soziopath (nehme mich da als Beispiel). Ich bin zwar auch nicht normal, aber ich habe auch "normale" Menschen kennengelernt, die aus wissenschaftlichem Interesse Berufe dieser Art ergreifen wollten. Es ist ja auch nicht jeder Feuerwehrmann ein Pyromane oder jeder Banker ein Psychopath oder jeder Erzieher ein Pädophiler usw.

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 16:07

Für mich ist es eine Gabe, weil ich die Vorzüge als essentiell empfinde.
Schon allein meine Sichtweise der Dinge in der Welt, die kein anderer bisher zu verstehen vermag.
Ich rede gerne davon, erkläre und skizziere meine Welt, nicht nur aus dem Narzismus heraus, um zu beweisen wie genial diese Augen sind mit denen ich die Welt sehe, sondern speziell aus dem Sadismus heraus. Es fasziniert mich wie Menschen an genau der Grenze scheitern die meine und ihre Welt trennt.
Als letzte Instanz kommt meist nur: "Was bist du nur für ein krankes Schwein!".
Weil sie nicht verstehen, wie leicht ihr Leben aus meiner Sicht wäre, ohne den nervigen Boss der sie schikaniert und 5min vor Feierabend nochmal zur Lieferung rausschickt, weil sie ein schlechtes Gewissen eingeredet bekommen, oder die Freundin die ihnen die Kohle ausn Taschen zieht, die Freunde die einen ausnutzen, dem Lehrer der einen aufm Kieker hat... etc.

Mit deinen Beispielen hast du wohl recht, jedoch sind Mediziner weniger psychopathisch.
Sie scheitern an der Empathie, für Patienten und Kollegen.
Ich habs versucht im Krankenhaus, fand den OP auch wahnsinnig interessant
Zwar nicht als Arzt, die Laufbahn war mir zu lang, doch im Krankenhaus bist du so unter psychologischer Kontrolle, dass ich da auch recht schnell auffällig geworden bin. Supervision sei verdammt.

Krieg jedoch, sehr wahrscheinlich. Ich selbst hab auch mit dem Gedanken gespielt zur Bundeswehr zu gehen. Ich liebe Hierarchien, da kann man schnell aufsteigen. Man bekommt recht schnell einen Zug zugewiesen zum führen oder eine Kompanie. Das Geld is auch net übel und als Psychopath is man sowieso vorwiegend allein, also auch kein Bezug zur "Familienfreundlichkeit" oder "Ortsbezug", d.h. schnell Auslandseinsatzfertig usw. Beste Vorraussetzungen, wie du schon bemerkt hast.
Eremit hat geschrieben:Nun, ShadowOfTheVoid: Diese Wesenszüge findet man genauso bei Narzissten oder Machiavellisten, und nicht nur bei denen.
ShadowOfTheVoid hat geschrieben:Wer will sich mit so einer Gabe auch behandeln lassen? :D Mal ehrlich
Es ist faktisch keine Gabe, es fehlt nur ein Hindernis, das die meisten Menschen "eingebaut" haben, das ist alles. Der Vorteil von Soziopathen bzw. Psychopathen ist die Simplizität. Sie sind effizienter darin, ihr Ziel zu erreichen, weil sie keine Hemmungen, keine Skrupel, kein Gewissen, kein Mitgefühl haben. Für sie gibt es keine emotionalen Widersprüche, nur einen Weg, nur ein Ziel, nur ein Bedürfnis. Das kann vor allem in bestimmten Situationen von unschätzbarem Wert sein. Auch die "Normalen" bedienen sich gerne an diesen Vorteilen, z.B., wenn wieder mal Krieg ansteht, dann schickt man Psychopathen und Soziopathen los, um den Job zu erledigen. Oder Medizin, man denke nur mal an Chirurgen, diese sind prinzipiell Psychopathen mit einem starken sadistischen Bedürfnis, denn kein "normaler" Mensch ist in der Lage, einen anderen Menschen komplett aufzuschneiden, hochkonzentriert, fokussiert. Insofern hat jede Spielart seinen Platz in der Welt gefunden. Wären Psychopathen und Soziopathen nicht mehr notwendig, wären sie schon längst ausgestorben.

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Kaltblüter
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Beitrag Di., 20.05.2014, 00:03

Eremit hat geschrieben:Oder Medizin, man denke nur mal an Chirurgen, diese sind prinzipiell Psychopathen mit einem starken sadistischen Bedürfnis, denn kein "normaler" Mensch ist in der Lage, einen anderen Menschen komplett aufzuschneiden, hochkonzentriert, fokussiert.
Ich bezweifle, dass das auf den durchschnittlichen Chirurgen so zutrifft. Wenn Du einmal in einem Medizinerforum herumliest, wirst Du schnell feststellen, dass sehr viele am Anfang ihres Studiums massive Zweifel haben, ob sie mit den blutigeren Aspekten der Arbeit zurechtkommen werden, dann aber langsam in die Aufgaben hineinwachsen. Auch manchem Chirurgen ist am Anfang im OP übel geworden. Im Übrigen fällt es erfahrungsgemäß sogar leichter, verstörende Aufgaben selbst auszuführen, als dabei zuzuschauen. Der enge Fokus auf die zu erledigenden Handschritte kann auch eine Art sein, nicht zu genau darüber nachzudenken, was man da eigentlich tut.
ShadowOfTheVoid hat geschrieben:Ich habs versucht im Krankenhaus, fand den OP auch wahnsinnig interessant
Zwar nicht als Arzt, die Laufbahn war mir zu lang, doch im Krankenhaus bist du so unter psychologischer Kontrolle, dass ich da auch recht schnell auffällig geworden bin. Supervision sei verdammt.
So ein Riesenvorteil ist deine "Gabe" vielleicht doch nicht, wenn sie dir den Weg in den gewählten Beruf versperrt.

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ShadowOfTheVoid
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Beitrag Di., 20.05.2014, 05:02

Kaltblüter hat geschrieben:
ShadowOfTheVoid hat geschrieben:Ich habs versucht im Krankenhaus, fand den OP auch wahnsinnig interessant
Zwar nicht als Arzt, die Laufbahn war mir zu lang, doch im Krankenhaus bist du so unter psychologischer Kontrolle, dass ich da auch recht schnell auffällig geworden bin. Supervision sei verdammt.
So ein Riesenvorteil ist deine "Gabe" vielleicht doch nicht, wenn sie dir den Weg in den gewählten Beruf versperrt.
War ja net im Zuge der Berufswahl sondern Zivi. Jeder kann jeden Beruf erlernen, man muss nur überzeugend sein, wobei diese Gabe ja sehr hilfreich ist

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Beitrag Di., 20.05.2014, 08:08

@Kaltblüter, sehe ich genauso.
@ShadowOfTheVoid, Nein, nicht jeder kann jeden Beruf erlernen, jeder sollte lernen, wofür er geeignet ist. Oder denkst du, du wärst ein guter Erzieher oder Altenpfleger?
Daß die Probleme der anderen für einen selbst "leichter" zu lösen oder kleiner erscheinen, geht nicht nur dir so - wegen der unterschiedlichen Reaktionen und Persönlichkeiten bleiben eben für jeden "seine" Probleme übrig. Klar, daß du keinen Streß mit der Familie hast, wenn du gar keine hast. Andererseits wirst du dich vielleicht als alter Mann einsamer fühlen als ein Großvater. Es ist immer leicht zu sagen, die Probleme der anderen seien hausgemacht, denn das geht jedem so.

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Krang2
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Beitrag Di., 20.05.2014, 09:13

Mich würde interessieren, welche Werte Menschen mit antisozialen Persönlichkeitsstörungen besonders wichtig sind. Damit meine ich nicht moralische Werte oder irgendwelche Normen, sondern vielmehr, was ihnen besonders wichtig im Leben ist. Auf mich wirken die wenigen, die ich kennengelernt habe und so einordnen würde, nämlich manchmal so, als sei ihnen eigentlich alles egal und unwichtig und alles nur ein Spiel für sie. So, als würden sie nicht nur die anderen Menschen abwerten, sondern eigentlich alles um sie herum, also einfach nicht so wichtig und erfüllend finden. Beispielsweise ihren Beruf, ihre Hobbys, ihre Freundschaften, ihre Wohnumgebung, usw.
Aber das ist nur, was sie mir gezeigt haben, ich frage mich, wie sie wirklich empfunden haben. Vielleicht mag mir jemand das aus seiner Sicht oder Erfahrung beantworten, gern auch über PN, falls es zu persönlich fürs Forum ist.

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