Wie mit dem Prinzip 'Psychotherapie' klarkommen?
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- Helferlein
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Hallo Polla,
nach dem Lesen deiner Beiträge, vor allem aber des ersten, habe ich den Eindruck, dass die Angst vor dem Ende bei dir so stark ist, dass du jetzt (unbewusst) versuchst, dir selbst die Therapie schlechtzureden. Dir also quasi selbst zu sagen, dass du das alles doch gar nicht brauchst, weil es ja sowieso nichts taugt, weil... und weil... und weil... Könnte das sein?
Nein, ich meine das keinesfalls böse. Das ist mir nur beim Lesen aufgefallen.
Denn aus deinem ersten Beitrag meine ich herauszulesen, dass du deiner Thera sehr wohl Vertrauen entgegenzubringen scheinst und dass dir das alles wichtig ist - denn sonst müsstest du vor dem Ende keine Angst haben.
Ich halte es für sehr wichtig, mit ihr genau über diese Angst zu sprechen, wie andere dir auch schon geschrieben haben. Denn diese Angst, die ich auch selbst kenne und die bei mir phasenweise ziemlich heftig ausfällt, kann dich auch lähmen und verhindern, dass du mit deinen Problemen vorankommst. Das wäre schade. So eine Therapie kann eine sehr große Chance sein, wenn man jemanden gefunden hat, mit dem man eine tragfähige Beziehung herstellen kann. Natürlich ist das nur auf Zeit, doch das weiß man ja vorher (was es nicht unbedingt leichter macht, ich weiß schon).
Willst du nicht lieber deine Energie darauf ausrichten, die verbleibende Zeit so für dich zu nutzen, dass dir mit deinen Grundproblemen geholfen wird, deretwegen du die Therapie begonnen hast? Da wäre sie sicher für dich besser investiert, als wenn du - oder der gerade trotzig mit dem Fuß aufstampfende junge innere Anteil - weiterhin versuchst, es dir schlechtzureden, um so quasi das Ende selbst vorwegzunehmen. Es vielleicht dadurch auch in gewisser Weise "kontrollieren" zu können.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt mit alledem ganz richtig liege, doch ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute und hoffe, dass du für dich die Kurve bekommst und dass zu zulassen kannst, dass deine Therapie dir hilft. Und noch einmal: nichts von dem, was ich geschrieben habe, ist böse gemeint, sondern es war lediglich ein Auszug aus meinen Gedanken.
ichbins(nur)
nach dem Lesen deiner Beiträge, vor allem aber des ersten, habe ich den Eindruck, dass die Angst vor dem Ende bei dir so stark ist, dass du jetzt (unbewusst) versuchst, dir selbst die Therapie schlechtzureden. Dir also quasi selbst zu sagen, dass du das alles doch gar nicht brauchst, weil es ja sowieso nichts taugt, weil... und weil... und weil... Könnte das sein?
Nein, ich meine das keinesfalls böse. Das ist mir nur beim Lesen aufgefallen.
Denn aus deinem ersten Beitrag meine ich herauszulesen, dass du deiner Thera sehr wohl Vertrauen entgegenzubringen scheinst und dass dir das alles wichtig ist - denn sonst müsstest du vor dem Ende keine Angst haben.
Ich halte es für sehr wichtig, mit ihr genau über diese Angst zu sprechen, wie andere dir auch schon geschrieben haben. Denn diese Angst, die ich auch selbst kenne und die bei mir phasenweise ziemlich heftig ausfällt, kann dich auch lähmen und verhindern, dass du mit deinen Problemen vorankommst. Das wäre schade. So eine Therapie kann eine sehr große Chance sein, wenn man jemanden gefunden hat, mit dem man eine tragfähige Beziehung herstellen kann. Natürlich ist das nur auf Zeit, doch das weiß man ja vorher (was es nicht unbedingt leichter macht, ich weiß schon).
Willst du nicht lieber deine Energie darauf ausrichten, die verbleibende Zeit so für dich zu nutzen, dass dir mit deinen Grundproblemen geholfen wird, deretwegen du die Therapie begonnen hast? Da wäre sie sicher für dich besser investiert, als wenn du - oder der gerade trotzig mit dem Fuß aufstampfende junge innere Anteil - weiterhin versuchst, es dir schlechtzureden, um so quasi das Ende selbst vorwegzunehmen. Es vielleicht dadurch auch in gewisser Weise "kontrollieren" zu können.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt mit alledem ganz richtig liege, doch ich wünsche dir in jedem Fall alles Gute und hoffe, dass du für dich die Kurve bekommst und dass zu zulassen kannst, dass deine Therapie dir hilft. Und noch einmal: nichts von dem, was ich geschrieben habe, ist böse gemeint, sondern es war lediglich ein Auszug aus meinen Gedanken.
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[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
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Hallo Polla,
ich kenne diese Angst. Ich hatte auch eine Phase, da hatte ich die Riesenbefürchtung, meine Th. macht sich insgeheim über mich lustig und freut sich daran, wie sie mich so "lustig" manipulieren kann. Irgendwie war ich mir in dieser Zeit auch so fremd und habe mich in der Therapie nicht wohl gefühlt. Wochenlang hatte ich das Gefühl, das bin doch nicht ich! Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob sie mir nicht nur alles einredet und mich überhaupt erst "krank" macht (und abhängig und irgendwie "lächerlich").
Ich bin so froh, dass ich damals nicht abgebrochen habe! Ich glaube, es ist völlig normal, wenn man in der Therapie ins Schwimmen gerät und sich mit sich selbst nicht mehr auskennt. Irgendwie scheint das die Zeit zu sein, in der das eigene Selbstbild ins Wackeln gerät und zerbricht. Aber nur Mut: irgendwann bildet sich ein neues Selbstbild - und darauf kannst du dann neu "bauen" (vielleicht habe ich deine momentane Situation damit nicht getroffen, ich habe hier in erster Linie von mir selbst gesprochen)
Auf jeden Fall alles Gute!
Und noch etwas: mich hat auch lange Zeit richtig "verbittert", dass die therapeutische Beziehung so "ungleich" ist - während ich mich seelisch völlig entkleide, bleibt die Therapeutin immer völlig "angezogen" sitzen (dabei sind mir schon schnell einige "therapiebedürftige" Macken an ihr aufgefallen (hihi)). Immerhin ein kleiner "Trost"...
Klar, ist die therapeutische Beziehung total "künstlich". Aber eigentlich geht es ja auch nur um dich - es ist in erster Linie eine Arbeits-Beziehung (wenn auch eine ganz besondere, intime und persönliche!!). Sowas gibt es ja im normalen Leben gar nicht. Ich glaube, gerade deswegen funktioniert Therapie!
ich kenne diese Angst. Ich hatte auch eine Phase, da hatte ich die Riesenbefürchtung, meine Th. macht sich insgeheim über mich lustig und freut sich daran, wie sie mich so "lustig" manipulieren kann. Irgendwie war ich mir in dieser Zeit auch so fremd und habe mich in der Therapie nicht wohl gefühlt. Wochenlang hatte ich das Gefühl, das bin doch nicht ich! Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob sie mir nicht nur alles einredet und mich überhaupt erst "krank" macht (und abhängig und irgendwie "lächerlich").
Ich bin so froh, dass ich damals nicht abgebrochen habe! Ich glaube, es ist völlig normal, wenn man in der Therapie ins Schwimmen gerät und sich mit sich selbst nicht mehr auskennt. Irgendwie scheint das die Zeit zu sein, in der das eigene Selbstbild ins Wackeln gerät und zerbricht. Aber nur Mut: irgendwann bildet sich ein neues Selbstbild - und darauf kannst du dann neu "bauen" (vielleicht habe ich deine momentane Situation damit nicht getroffen, ich habe hier in erster Linie von mir selbst gesprochen)
Auf jeden Fall alles Gute!
Und noch etwas: mich hat auch lange Zeit richtig "verbittert", dass die therapeutische Beziehung so "ungleich" ist - während ich mich seelisch völlig entkleide, bleibt die Therapeutin immer völlig "angezogen" sitzen (dabei sind mir schon schnell einige "therapiebedürftige" Macken an ihr aufgefallen (hihi)). Immerhin ein kleiner "Trost"...
Klar, ist die therapeutische Beziehung total "künstlich". Aber eigentlich geht es ja auch nur um dich - es ist in erster Linie eine Arbeits-Beziehung (wenn auch eine ganz besondere, intime und persönliche!!). Sowas gibt es ja im normalen Leben gar nicht. Ich glaube, gerade deswegen funktioniert Therapie!
Hallo @all!
Ja, kann sein, dass ich das es da Parallelen zu meiner Vergangenheit gibt und das ich auf manche Dinge vielleicht etwas zu extrem reagiere. Also ich will darüber hier jetzt nicht so ausführlich schreiben, aber ich weiß, was du meinst mit dem, was du geschrieben hast. Ich habe mir auch wirklich Gedanken darüber gemacht.
Naja, zumindest scheinst du ja trotzdem nicht abgebrochen habe.
Ich habe halt auch schon ein paar Therapie abgebrochen. Und ich habe mir eigentlich vorgenommen, dass ich dieses Mal auf keinen Fall abbrechen werde. Außer ich würde denke die Therapie wäre irgendwie schlecht für mich oder so. Aber das denke ich eigentlich jetzt nicht. Aber ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt kann, ob ich überhaupt für eine Therapie geeignet bin usw. Keine Ahnung. Ich werde jetzt auf jeden Fall nicht gleich nächst Woche abbrechen und erst mal abwarten und da jetzt keine Entscheidung treffen. Das ist, glaube ich, gerade auch besser.
hopeless81 hat geschrieben: Und das wäre jetzt Dein Job als Patient, genau in Dich zu hören, welcher Teil das nicht glauben will, welcher Teil zweifelt denn da? Woher kommen Dir diese Zweifel bekammt vor, siehst DU parallelen in Deiner Vergangenheit? Für wen steht Deine Therapeutin?
Ja, kann sein, dass ich das es da Parallelen zu meiner Vergangenheit gibt und das ich auf manche Dinge vielleicht etwas zu extrem reagiere. Also ich will darüber hier jetzt nicht so ausführlich schreiben, aber ich weiß, was du meinst mit dem, was du geschrieben hast. Ich habe mir auch wirklich Gedanken darüber gemacht.
Ich würde das auch gern einfach aus meinem Kopf kriegen. Vor allem, es sind nicht nur Gedanken, es fühlt sich eben an wie so eine Gewissheit. Aber die beruht ja auf überhaupt keinen Tatsachen. Keine Ahnung, warum dann eine Vermutung oder ein Gedanke bei mir gleich zu so einer Gewissheit wird und ich dann auch ständig dazu so Bilder in meinem Kopf habe.leberblümchen hat geschrieben:Mir sind dabei gar nicht die Gedanken gekommen, dass er das albern finden könnte.
Ja, ich weiß auch nicht, vielleicht eine Art Entlastung. Vermutlich macht sie das ja auch gar nicht. Sage ich mir rational. Aber es ist irgendwie so ein Gefühl als wäre es so. Also bei mir passt das einfach nie zusammen, dass was ich denke und dass was ich dann für Emotionen habe.leberblümchen hat geschrieben:Aber es geht nicht darum, dass man sich darüber lustig macht - was hätten die auch davon?
Ja, eigentlich natürlich schon. Aber es kommt halt immer irgendetwas dazwischen. Aber ich kann ja halt auch nicht mehr mit ihr richtig reden, wenn ich so ein Bild von ihr habe und ich kriege es nicht mehr aus meinem Kopf, gerade.ichbins(nur) hat geschrieben:Willst du nicht lieber deine Energie darauf ausrichten, die verbleibende Zeit so für dich zu nutzen, dass dir mit deinen Grundproblemen geholfen wird, deretwegen du die Therapie begonnen hast?
Ja, vermutlich. Obwohl ich mir nicht so richtig vorstellen kann, was das bringen soll. Aber ich werde es versuchen.ichbins(nur) hat geschrieben:Ich halte es für sehr wichtig, mit ihr genau über diese Angst zu sprechen, wie andere dir auch schon geschrieben haben.
Ja, genau so etwas denke und befürchte ich im Moment die ganze Zeit auch.Rosella hat geschrieben:ich kenne diese Angst. Ich hatte auch eine Phase, da hatte ich die Riesenbefürchtung, meine Th. macht sich insgeheim über mich lustig und freut sich daran, wie sie mich so "lustig" manipulieren kann. Irgendwie war ich mir in dieser Zeit auch so fremd und habe mich in der Therapie nicht wohl gefühlt. Wochenlang hatte ich das Gefühl, das bin doch nicht ich! Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob sie mir nicht nur alles einredet und mich überhaupt erst "krank" macht (und abhängig und irgendwie "lächerlich"). (....)
Und noch etwas: mich hat auch lange Zeit richtig "verbittert", dass die therapeutische Beziehung so "ungleich" ist - während ich mich seelisch völlig entkleide, bleibt die Therapeutin immer völlig "angezogen" sitzen (dabei sind mir schon schnell einige "therapiebedürftige" Macken an ihr aufgefallen (hihi)). Immerhin ein kleiner "Trost"...
Naja, zumindest scheinst du ja trotzdem nicht abgebrochen habe.
Ich habe halt auch schon ein paar Therapie abgebrochen. Und ich habe mir eigentlich vorgenommen, dass ich dieses Mal auf keinen Fall abbrechen werde. Außer ich würde denke die Therapie wäre irgendwie schlecht für mich oder so. Aber das denke ich eigentlich jetzt nicht. Aber ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt kann, ob ich überhaupt für eine Therapie geeignet bin usw. Keine Ahnung. Ich werde jetzt auf jeden Fall nicht gleich nächst Woche abbrechen und erst mal abwarten und da jetzt keine Entscheidung treffen. Das ist, glaube ich, gerade auch besser.
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Guten Morgen!
Ich weiß natürlich nicht, ob das bei dir ähnlich wirkt wie bei mir, doch mir hilft es ganz ungemein, wenn ich solche hartnäckig klebenden Gedanken habe und mit der betreffenden Person darüber rede, hier jetzt mit dem/der Thera. Indem du es aussprichst und thematisierst, lässt du es aus deinem Kopf raus. Bzw. du eröffnest dir selbst die Möglichkeit, durch evtl. frischen Input von außen diesem Gedankenkreisel eine andere Richtung zu geben. Verstehst du?
Du schreibst, du weißt nicht, warum das bei dir gleich so eine Reaktion auslöst. Nun, auch da könnte dir deine Thera durch Denkanstöße von außen evtl. einen Hinweis darauf geben, warum das so ist. Vielleicht überträgst du da etwas sehr Altes auf sie, dessen du dir gar nicht mehr bewusst bist, z. B. weil es zu lange her ist. So etwas erlebe ich in meiner Therapie, und ich habe gelernt, zum einen darüber zu reden, auch wenn es mir wahnsinnig unangenehm ist, und zum anderen habe ich gesehen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn ich darüber rede, sondern dass ich dann sogar Unterstützung bekomme, um damit besser umzugehen zu lernen (und es vielleicht schließlich auch ganz loszuwerden).
Alles Gute dir - und auf eine noch lange (= länger als bis nächste Woche) dauernde Therapie!
ichbins(nur)
Was das bringen soll? Nun, du schreibst doch hier:Polla hat geschrieben:Ja, vermutlich. Obwohl ich mir nicht so richtig vorstellen kann, was das bringen soll. Aber ich werde es versuchen.
Du willst es aus dem Kopf haben.Polla hat geschrieben:Aber es kommt halt immer irgendetwas dazwischen. Aber ich kann ja halt auch nicht mehr mit ihr richtig reden, wenn ich so ein Bild von ihr habe und ich kriege es nicht mehr aus meinem Kopf, gerade.
Ich weiß natürlich nicht, ob das bei dir ähnlich wirkt wie bei mir, doch mir hilft es ganz ungemein, wenn ich solche hartnäckig klebenden Gedanken habe und mit der betreffenden Person darüber rede, hier jetzt mit dem/der Thera. Indem du es aussprichst und thematisierst, lässt du es aus deinem Kopf raus. Bzw. du eröffnest dir selbst die Möglichkeit, durch evtl. frischen Input von außen diesem Gedankenkreisel eine andere Richtung zu geben. Verstehst du?
(Unterstreichung von mir hinzugefügt)Polla hat geschrieben:Ich würde das auch gern einfach aus meinem Kopf kriegen. Vor allem, es sind nicht nur Gedanken, es fühlt sich eben an wie so eine Gewissheit. Aber die beruht ja auf überhaupt keinen Tatsachen. Keine Ahnung, warum dann eine Vermutung oder ein Gedanke bei mir gleich zu so einer Gewissheit wird und ich dann auch ständig dazu so Bilder in meinem Kopf habe.
Du schreibst, du weißt nicht, warum das bei dir gleich so eine Reaktion auslöst. Nun, auch da könnte dir deine Thera durch Denkanstöße von außen evtl. einen Hinweis darauf geben, warum das so ist. Vielleicht überträgst du da etwas sehr Altes auf sie, dessen du dir gar nicht mehr bewusst bist, z. B. weil es zu lange her ist. So etwas erlebe ich in meiner Therapie, und ich habe gelernt, zum einen darüber zu reden, auch wenn es mir wahnsinnig unangenehm ist, und zum anderen habe ich gesehen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn ich darüber rede, sondern dass ich dann sogar Unterstützung bekomme, um damit besser umzugehen zu lernen (und es vielleicht schließlich auch ganz loszuwerden).
Vor allem, ganz wichtig: rede mit ihr über genau das, auch wenn es dir total bescheuert vorkommt. Gib dir (!) und auch ihr die Chance. Gib ihr die Möglichkeit, dir zu helfen. Und das kann sie nur, wenn du mit ihr redest.Polla hat geschrieben:Ich habe halt auch schon ein paar Therapie abgebrochen. Und ich habe mir eigentlich vorgenommen, dass ich dieses Mal auf keinen Fall abbrechen werde. Außer ich würde denke die Therapie wäre irgendwie schlecht für mich oder so. Aber das denke ich eigentlich jetzt nicht. Aber ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt kann, ob ich überhaupt für eine Therapie geeignet bin usw. Keine Ahnung. Ich werde jetzt auf jeden Fall nicht gleich nächst Woche abbrechen und erst mal abwarten und da jetzt keine Entscheidung treffen. Das ist, glaube ich, gerade auch besser.
Alles Gute dir - und auf eine noch lange (= länger als bis nächste Woche) dauernde Therapie!
ichbins(nur)
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wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]
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Hallo Polla,
was glaubst du, wie oft ich an mir (und der Therapie - aber das ist wohl austauschbar) gezweifelt habe!! Das Ende meiner Th. liegt ja nun einige Monate zurück. Inzwischen steigt manchmal der bedauernde Gedanke in mir auf: "Jetzt wäre ich reif für eine Therapie!" (was ja in sich total unsinnig ist). Ich konnte damals nämlich so viel nicht ansprechen, die fehlende Offenheit war ja gerade mein Problem (selbst in der letzten Stunde noch!). Ich merke aber, dass vieles erst nach Abschluss der Therapie anfängt zu wirken (das fasziniert mich richtig). Ich habe inzwischen den Eindruck, dass jeder seine (individuelle) Reifezeit benötigt (manche Äpfel werden erst nach den ersten Frösten reif - und lecker!!).
Mein Wunsch an dich: lass die Therapie einfach (gelassen) wirken...
was glaubst du, wie oft ich an mir (und der Therapie - aber das ist wohl austauschbar) gezweifelt habe!! Das Ende meiner Th. liegt ja nun einige Monate zurück. Inzwischen steigt manchmal der bedauernde Gedanke in mir auf: "Jetzt wäre ich reif für eine Therapie!" (was ja in sich total unsinnig ist). Ich konnte damals nämlich so viel nicht ansprechen, die fehlende Offenheit war ja gerade mein Problem (selbst in der letzten Stunde noch!). Ich merke aber, dass vieles erst nach Abschluss der Therapie anfängt zu wirken (das fasziniert mich richtig). Ich habe inzwischen den Eindruck, dass jeder seine (individuelle) Reifezeit benötigt (manche Äpfel werden erst nach den ersten Frösten reif - und lecker!!).
Mein Wunsch an dich: lass die Therapie einfach (gelassen) wirken...
Man kann von Therapeuten auch auf anderem Weg lernen als dadurch, dass man für eine vorher festgelegte Stundenzahl Patient wird.
Man kann z.B. Bücher lesen, die von Psychotherapeuten geschrieben wurden.
Es gibt Menschen, die sich für Psychotherapie aufgrund ihrer psychischen Verfassung nicht so gut eignen. Normalerweise werden diesen Menschen Medikamente verabreicht oder man teilt ihnen mit, man könne ihnen leider nicht helfen.
Man kann z.B. Bücher lesen, die von Psychotherapeuten geschrieben wurden.
Es gibt Menschen, die sich für Psychotherapie aufgrund ihrer psychischen Verfassung nicht so gut eignen. Normalerweise werden diesen Menschen Medikamente verabreicht oder man teilt ihnen mit, man könne ihnen leider nicht helfen.
ichbins(nur) hat geschrieben: Vor allem, ganz wichtig: rede mit ihr über genau das, auch wenn es dir total bescheuert vorkommt. Gib dir (!) und auch ihr die Chance. Gib ihr die Möglichkeit, dir zu helfen. Und das kann sie nur, wenn du mit ihr redest.
Ich werde zumindest versuchen, da irgendwie mit klar zu kommen und eventuell auch darüber zu reden. Aber ich weiß noch nicht, ob ich das hinkriege. Die letzte Stunde lief auch etwas besser so insgesamt als die davor. Aber falls ich in Zukunft dann doch mal wieder überhaupt nicht damit klar komme, werde ich es thematisieren, bevor ich gar nichts sage und die Stunde nur zur Zeitverschwendung wird.Rosella hat geschrieben:Mein Wunsch an dich: lass die Therapie einfach (gelassen) wirken...
Eigentlich wünsche ich mir das manchmal sogar, dass man mir das sagt. Dann könnte ich endlich damit abschließen, dass mir diese Menschen helfen können. Aber ich äußere so etwas ständig nur und alle reden mir dann das Gegenteil ein, dass ich aus den und den Gründen für eine Therapie geeignet bin. Aber ich glaube so etwas dann sowieso nicht, weil ich denke, dass es mir nur gesagt wird, um mir nicht die Hoffnung zu nehmen. In der Klinik hat man mir auch nicht gesagt, dass ich nur Medikamente nehmen soll, sondern dass eine Psychotherapie wichtig wäre. Und das haben mir eben mehrere Menschen gesagt, die gar nichts miteinandern zu tun habe, Ärzte in der Klinik, Ärzte ambulante, Therapeuten selbst. Naja und irgendwann weiß man halt selbst nicht mehr, was man glauben soll und was nicht.Ulrich hat geschrieben:Es gibt Menschen, die sich für Psychotherapie aufgrund ihrer psychischen Verfassung nicht so gut eignen. Normalerweise werden diesen Menschen Medikamente verabreicht oder man teilt ihnen mit, man könne ihnen leider nicht helfen.
Ich meine manchmal merkt man ja, dass man etwas wirklich falsch wahrgenommen hat. Zumindest ich merke das häufiger mal also auch so im normalen Leben. Und irgendwie verunsichert mich das ja auch, weil ich manchmal einfach nicht mehr weiß, wie weit ich mir selbst trauen sollte. Im Grunde führt meine Wahrnehmung auch nicht - nie - zu irgendwas postivem in solchen Situationen.
Dadurch bin ich ständig irgendwie unsicher, weil ich dann auch ein paar Tage später ohne den Einfluss von anderen alles schon wieder ganz anders sehe.
Ach keine Ahnung, so halt irgendwie. Und deshalb weiß ich nicht, ob mir Bücher in dem Sinne so weiter helfen, weil sie ja nicht individuell auf mich zugeschnitten sind und manchen Situationen, wenn dann nicht andere Menschen irgendwie da sind, habe ich auch niemanden der mich da wieder von diesen "Trips" runterbringt. Allerdings muss ich auch einfach allein klar kommen.
Aber ich bin einfach überhaupt nicht stressresistent und alles möglich macht mich dann wirklich ziemlich fertig. Dann fühle ich mich eben als Versager, weil ich das alles einfach nicht so schaffe, wie ich sollte. Und dann denke ich, dass ich gar keine Berechtigung habe zu irgendwas, noch nicht mal meine Existenz hat irgendeinen Berechtigung.
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Polla, ich kann verstehen, dass du verwirrt bist und dich irritiert, dass dir jeder etwas anderes sagt; ich kenne eine solche Situation aus eigener Erfahrung. Und wusste damals auch nicht, wem ich nun was glauben sollte, da ich meiner eigenen Wahrnehmung da schon längst nicht mehr traute.
Zum zweiten Punkt: Natürlich muss du allein klarkommen, zumal niemand außer dir dein Leben leben kann. Gleichzeitig spricht aus meiner Sicht nichts (mehr) dagegen, wenn man sich während einer schwierigen Phase Unterstützung dazuholt. Um zu lernen, noch besser (und evtl. gesünder, sofern es ins Selbstschädigende abgleitet, was bei manchen ja durchaus der Fall ist) allein klarzukommen.
Doch ich kenne es auch von mir selbst. Und muss sagen, ich habe die ganzen vergangenen fast 37 Jahre genauso gedacht - und gelebt. Meine Daseinsberechtigung ziehe ich ausschließlich aus meiner Leistung; leiste ich nichts, habe ich als Mensch keinen Wert. So läuft das bei mir. Während meiner Therapie passiert es nun zum ersten Mal überhaupt, dass ich all diese quasi in mir eingewachsenen, fest verwurzelten Vorstellungen in Frage zu stellen beginne, darüber nachzudenken beginne, ob es nicht vielleicht neben permanenter Selbstabwertung noch etwas anderes geben könnte. Ist mir die Versagerdenke doch allzugut vertraut...
Polla, ich hoffe sehr und wünsche dir, dass du mit der Thera "zusammenkommst" und dass ihr es gemeinsam schafft, dass du dir solche Gedanken wie im letzten zitierten Absatz nicht mehr (oder zumindest viel seltener) machen muss. Alles Gute!
Ich denke, dass eine Therapie - eine gute und tragfähige Beziehung zum/zur Thera vorausgesetzt - genau an diesem Punkt ansetzen könnte, um dir genau da zu helfen.Ich meine manchmal merkt man ja, dass man etwas wirklich falsch wahrgenommen hat. Zumindest ich merke das häufiger mal also auch so im normalen Leben. Und irgendwie verunsichert mich das ja auch, weil ich manchmal einfach nicht mehr weiß, wie weit ich mir selbst trauen sollte. Im Grunde führt meine Wahrnehmung auch nicht - nie - zu irgendwas postivem in solchen Situationen.
Zum ersten Punkt: Bücher können innerhalb eines gewissen Rahmens durchaus hilfreich sein, wenn sie einem ein Wissen vermitteln, das man vorher noch nicht hatte und das einem weiterhilft. Doch du hast vollkommen Recht damit, dass ein Buch niemals individuell zugeschnitten sein kann.Ach keine Ahnung, so halt irgendwie. Und deshalb weiß ich nicht, ob mir Bücher in dem Sinne so weiter helfen, weil sie ja nicht individuell auf mich zugeschnitten sind und manchen Situationen, wenn dann nicht andere Menschen irgendwie da sind, habe ich auch niemanden der mich da wieder von diesen "Trips" runterbringt. Allerdings muss ich auch einfach allein klar kommen.
Zum zweiten Punkt: Natürlich muss du allein klarkommen, zumal niemand außer dir dein Leben leben kann. Gleichzeitig spricht aus meiner Sicht nichts (mehr) dagegen, wenn man sich während einer schwierigen Phase Unterstützung dazuholt. Um zu lernen, noch besser (und evtl. gesünder, sofern es ins Selbstschädigende abgleitet, was bei manchen ja durchaus der Fall ist) allein klarzukommen.
Das liest sich für mich sehr traurig.Aber ich bin einfach überhaupt nicht stressresistent und alles möglich macht mich dann wirklich ziemlich fertig. Dann fühle ich mich eben als Versager, weil ich das alles einfach nicht so schaffe, wie ich sollte. Und dann denke ich, dass ich gar keine Berechtigung habe zu irgendwas, noch nicht mal meine Existenz hat irgendeinen Berechtigung.
Doch ich kenne es auch von mir selbst. Und muss sagen, ich habe die ganzen vergangenen fast 37 Jahre genauso gedacht - und gelebt. Meine Daseinsberechtigung ziehe ich ausschließlich aus meiner Leistung; leiste ich nichts, habe ich als Mensch keinen Wert. So läuft das bei mir. Während meiner Therapie passiert es nun zum ersten Mal überhaupt, dass ich all diese quasi in mir eingewachsenen, fest verwurzelten Vorstellungen in Frage zu stellen beginne, darüber nachzudenken beginne, ob es nicht vielleicht neben permanenter Selbstabwertung noch etwas anderes geben könnte. Ist mir die Versagerdenke doch allzugut vertraut...
Polla, ich hoffe sehr und wünsche dir, dass du mit der Thera "zusammenkommst" und dass ihr es gemeinsam schafft, dass du dir solche Gedanken wie im letzten zitierten Absatz nicht mehr (oder zumindest viel seltener) machen muss. Alles Gute!
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Wenn alle dir raten eine Psychotherapie zu machen, bedenke, dass viele dich gar nicht richtig kennen. Vor allem die Ärzte im Krankenhaus nicht. Deine Freunde, falls es welche sind, kennen dich wohl auch nicht so gut. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe das richtige für dich.Polla hat geschrieben:Hallo!
Wie soll man damit klar kommen, wenn zuerst ein Mensch alles dafür tut, dass man Vertrauen aufbaut und das passiert dann. Man erzählt dann sehr private Dinge, macht sich verletzlich usw. Dadurch hat man ganz automatisch eine Bindung zu dieser Person, je weniger abgestumpft desto mehr.
Und dann bezahlt die Krankenkasse nicht mehr, weil die Stunden aufgebaucht sind und spätestens dann verschwindet diese Person aus dem Leben.
Und reißt einen damit das Herz raus.
Wie soll man damit klar kommen?
Ich komme damit auf jeden Fall nicht klar, denke ich. Vielleicht bin ich nicht therapiegeeignet,......
Ich kenne dich natürlich auch nicht. Am besten kennst du dich selbst. Natürlich kannst du dich beraten lassen. Aber wenn alle das gleiche raten ist es oft nur Zufall oder der Gruppeneffekt.
Wenn du keine Lust hast auf Psychotherapie lass dir bloß nichts aufschwatzen. Vielleicht hast du die falschen Freunde. Vielleicht wollen sie dich auf diese Weise in was netteres fügsameres umwandeln oder einfach nur abschieben.
Mir helfen Bücher jedenfalls, und ich bin noch ein größerer Versager als du. Es ist wahr, dass Bücher nicht auf Leser zugeschnitten sein können, aber man kann sich ja eine einigermaßen passendes Buch raussuchen, und dann abwarten. Viele Bücher entfalten ihre heilsame Wirkung erst im Nachhinein, und zwar eher auf unbewusste Art. Du kannst deine innere Weisheit mit den richtigen Büchern nähren. Schreiben ist eine Methode das Gelesene zu verarbeiten und so für die eigene Person verwendbar zu machen. Dazu braucht man natürlich eine gewisse Schreibbegabung. Aber die Art wie du schreibst wirkt so auf mich, als könntest du damit weitermachen.Polla hat geschrieben: Und deshalb weiß ich nicht, ob mir Bücher in dem Sinne so weiter helfen, weil sie ja nicht individuell auf mich zugeschnitten sind und manchen Situationen, wenn dann nicht andere Menschen irgendwie da sind, habe ich auch niemanden der mich da wieder von diesen "Trips" runterbringt. Allerdings muss ich auch einfach allein klar kommen.
Aber ich bin einfach überhaupt nicht stressresistent und alles möglich macht mich dann wirklich ziemlich fertig. Dann fühle ich mich eben als Versager, weil ich das alles einfach nicht so schaffe, wie ich sollte. Und dann denke ich, dass ich gar keine Berechtigung habe zu irgendwas, noch nicht mal meine Existenz hat irgendeinen Berechtigung.
Die Höchstgrenze bis zu der die Gesetzliche Krankenkasse bezahlt liegt ja bei 300 Stunden, wobei zunächst 240 genehmigt werden. Ich weiß nicht genau, wie es zu diesem politischen Kompromiss gekommen ist. Ich kann mich aber erinnern, dass eine Kostenbeteiligung auch zur Debatte stand. Dann hat man sich aber für diese komische Lösung entschieden. Gesundheitspolitiker, die solche Gesetze beschließen, haben ja in der Regel Null Ahnung von Psychotherapie. Was sie da mit den Krankenkassen und Psychotherapie-Verbänden ausgehandelt haben ist meiner Ansicht nach nicht viel mehr als ein fauler Kompromiss. Das schlimmste an diesen Kompromiss ist, dass der Eindruck vermittelt wird, die Zeitdauer, die eine Behandlung benötigt, sei im Voraus bereits bekannt. Wenn jemand eine "240 Stunden Therapie" genehmigt bekommen hat und schon nach 180 Stunden geheilt ist, was ist dann eigentlich? Wird dann die restliche Zeit Karten gespielt oder über irgendwelche belanglosen Dinge geredet? Oder ist es nicht eher so. dass man einfach "weitermacht"? Jemanden weiter zu behandeln, der eigentlich schon geheilt ist, ist aber ein Kunstfehler. Der Kranke braucht den Arzt, nicht der Gesunde. So ist es auch bei Psychotherapie. Psychotherapie ist nicht gut für Gesunde, so wenig, wie medizinische Behandlung für körperliche Gesunde gut ist. Dieses Problem dürfte den behandelnden Psychotherapeuten mehr oder weniger bewusst sein. Die Frage ist, wie kommen sie damit klar? Einen Patienten als gesund zu erklären und schon vor Erreichen der 240 Stunden aus der Therapie entlassen lohnt sich nicht. Die Krankenkasse belohnt ein solches Verhalten nicht. Wie kommt er also damit klar, dass er einen Patienten schon nach 180 Stunden geheilt hat und eigentlich nichts mehr mit anfangen kann? Vielleicht redet er sich nach und nach ein, dass Heilung sowieso grundsätzlich nicht möglich sei, und dass Psychotherapie eigentlich nie aufzuhören braucht. Mit so einer Haltung lässt sich aber nur arbeiten, wenn man entsprechend lasch an die Fälle herangeht. Viele Therapeuten, die gesetzlich Versicherte behandeln unternehmen nach meiner Theorie also gar keinen ernsthaften Heilungsversuch. Natürlich kann so etwas niemand, der ernsthaft krank ist länger als 20 Stunden aushalten. Daher ist es für den Threrapeuten ein Risiko Leute mit ernsthaften Problemen in Behandlung zu nehmen. Denn solche Leute brechen die "Behandlung" (die eigentlich keine ist) vorzeitig ab. Das was ich schreibe gilt wohlgemerkt nur für die Gesetzliche KV. Bei privat Versicherten und Selbstzahlern ist die Motivation der Therapeuten zu heilen im Durchschnitt vermutlich besser.Polla hat geschrieben:
Und dann bezahlt die Krankenkasse nicht mehr, weil die Stunden aufgebaucht sind und spätestens dann verschwindet diese Person aus dem Leben.
Und reißt einen damit das Herz raus.
Was Du schreibst ist allerdings auch für die Gesetzlichen KV (Deutschland) so nicht zutreffend.Das was ich schreibe gilt wohlgemerkt nur für die Gesetzliche KV.
Weder werden per se 240 Stunden pro Therapie zur Verfügung gestellt - jede Therapieform hat ihre eigenen Maximalkontingente-, noch werden diese Kontigente immer sofort in der Höhe genehmigt - dafür gibt es die Anträge auf Umwandlung/Verlängerung, Prüfung durch Gutachter - sondern häufig gestaffelt bewilligt.
After all this time ? Always.
Ich glaube, ich kann das einfach nicht.
Diese Ungleichgewicht. Das ist irgendwie demütigend.
Ich erzähle die privatesten Dinge, einem vollkommen fremden Mensch und von der anderen Seit kommt so gut wie nichts. Im realen Leben hätte ich schon längst den Kontakt abgebrochen bzw. erst gar nichts von mir erzählt.
Das macht mich wirklich fertig. Ich bin im Moment nur noch gestresst deshalb. Weil ich einfach oft keinen Halt habe, überhaupt keinen und deshalb das Gefühl habe die Thera zu brauchen.
Gleichzeitig aber einfach nicht damit klar komme, dass von mir voller emotionaler Einsatz verlangt wird, mein Persönliches preiszugeben, mich wirklich darauf einzulassen und sorry, aber wie soll sowas gehen ohne dass man eine Bindung zum Therapeuten aufbaut? Gar nicht. Und dann am Ende ist die Therapie einfach zuende und spätestens dann wird ja klar, dass man quasi verarscht wurde, dass man dem Therapeuten doch letztendlich egal ist, dass es von seiner Seite nur eine Geschäftsbeziehung ist, was es ja auch ist. Aber man wird als Patient dahin gedrägt alles zu erzählem, das, was man nur dem aller, allerengstem Vertrauten sagen würde.
Mich macht das irgendwie soo fertig und ich fühle mich "schmutzig", weil ich der Thera überhaupt ansatzweise vertraut habe.
Ich fühle mich wirklich so schlecht deshalb, habe Herzrasen und so weiter.
Ich habe der Therapeutin, das alles auch gestern geschrieben und sie hat zurückgeschrieben, dass wir das in der nächsten Stunde besprechen, die ist morgen. Aber ich denke, ich werde die Stunde absagen. Auch wenn es so kurzfristig ist, aber was soll man da noch besprechen? Ich komme damit eben nicht klar, da gibt es nichts mehr zu besprechen.
Diese Ungleichgewicht. Das ist irgendwie demütigend.
Ich erzähle die privatesten Dinge, einem vollkommen fremden Mensch und von der anderen Seit kommt so gut wie nichts. Im realen Leben hätte ich schon längst den Kontakt abgebrochen bzw. erst gar nichts von mir erzählt.
Das macht mich wirklich fertig. Ich bin im Moment nur noch gestresst deshalb. Weil ich einfach oft keinen Halt habe, überhaupt keinen und deshalb das Gefühl habe die Thera zu brauchen.
Gleichzeitig aber einfach nicht damit klar komme, dass von mir voller emotionaler Einsatz verlangt wird, mein Persönliches preiszugeben, mich wirklich darauf einzulassen und sorry, aber wie soll sowas gehen ohne dass man eine Bindung zum Therapeuten aufbaut? Gar nicht. Und dann am Ende ist die Therapie einfach zuende und spätestens dann wird ja klar, dass man quasi verarscht wurde, dass man dem Therapeuten doch letztendlich egal ist, dass es von seiner Seite nur eine Geschäftsbeziehung ist, was es ja auch ist. Aber man wird als Patient dahin gedrägt alles zu erzählem, das, was man nur dem aller, allerengstem Vertrauten sagen würde.
Mich macht das irgendwie soo fertig und ich fühle mich "schmutzig", weil ich der Thera überhaupt ansatzweise vertraut habe.
Ich fühle mich wirklich so schlecht deshalb, habe Herzrasen und so weiter.
Ich habe der Therapeutin, das alles auch gestern geschrieben und sie hat zurückgeschrieben, dass wir das in der nächsten Stunde besprechen, die ist morgen. Aber ich denke, ich werde die Stunde absagen. Auch wenn es so kurzfristig ist, aber was soll man da noch besprechen? Ich komme damit eben nicht klar, da gibt es nichts mehr zu besprechen.
Hallo Polla,
deine Worte kommen mir alle so bekannt vor, du bist mir da richtig sympathisch (du scheinst der gleiche Kontroll-Freak zu sein wie ich damals)! Mich haben während meiner Th. ähnliche Gefühle gequält, bis ich meiner Therapeutin gesagt habe, ich könne mich nicht der Gefahr aussetzen mich zu öffnen, wenn von ihrer Seite nicht mehr "Transparenz" käme. Ich hatte einfach ein riesiges Sicherheitsbedürfnis (und wie du sagst, Angst vor "Verar***"). In den anschließenden Gesprächen habe ich dann verstanden, dass Therapie nur funktionieren kann, wenn man das Wagnis "Vertrauen" eingeht und versucht. Der Weg über die Therapeutin, zunächst ihr zu vertrauen, führt am Ende nämlich zum Vertrauen in sich selbst (das scheint mir der eigentliche Kern des Problems zu sein!). Der Clou ist ja , dass man in der Therapie im Umweg über die therapeutische Beziehung letztendlich lernt, sich sich selbst gegenüber zu öffnen und sich selbst zu vertrauen. Das ist kein schneller und einfacher Weg, aber ich habe die Erfahrung gemacht, es geht!
deine Worte kommen mir alle so bekannt vor, du bist mir da richtig sympathisch (du scheinst der gleiche Kontroll-Freak zu sein wie ich damals)! Mich haben während meiner Th. ähnliche Gefühle gequält, bis ich meiner Therapeutin gesagt habe, ich könne mich nicht der Gefahr aussetzen mich zu öffnen, wenn von ihrer Seite nicht mehr "Transparenz" käme. Ich hatte einfach ein riesiges Sicherheitsbedürfnis (und wie du sagst, Angst vor "Verar***"). In den anschließenden Gesprächen habe ich dann verstanden, dass Therapie nur funktionieren kann, wenn man das Wagnis "Vertrauen" eingeht und versucht. Der Weg über die Therapeutin, zunächst ihr zu vertrauen, führt am Ende nämlich zum Vertrauen in sich selbst (das scheint mir der eigentliche Kern des Problems zu sein!). Der Clou ist ja , dass man in der Therapie im Umweg über die therapeutische Beziehung letztendlich lernt, sich sich selbst gegenüber zu öffnen und sich selbst zu vertrauen. Das ist kein schneller und einfacher Weg, aber ich habe die Erfahrung gemacht, es geht!
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Hallo Polla,
ich kann Dich sehr gut verstehen. Wie lange machst Du denn schon Therapie ? Ich hatte (und habe teilweise immer noch) die gleichen Probleme wie Du mit meiner Thera.
Ich bin kaum damit klar gekommen, daß es da einen Menschen gibt, dem ich mich so sehr öffne, alles erzähle, vertraue und dachte es ist wirklich eine, wenn auch nur therapeutische, Beziehung. Und es hat mich gequält wie verrückt daß diese Beziehung anscheinend nur während der Stunden exisitiert. Zwischen den Stunden fühlte ich mich, genauso wie Du, verarscht, belogen und einfach nicht wichtig genommen. Ich darf und durfte meiner Thera zwischen den Stunden e-mails, SMS usw. schicken und bekam auch immer eine Antwort.
Aber die Antworten waren meistens nicht das, was ich mir gewünscht hatte. Denn es waren kurze und sehr knappe Allerweltsantworten die wohl jeder Patient erhält. Das alles hat mich rasend gemacht vor Wut. Weil ich mich nicht ernst genommen gefühlt habe. Weil ich mich ignoriert gefühlt habe. Wie oft habe ich mit Abbruch gedroht, mir den Kopf zermartert. Wie oft habe ich mit meiner Thera drüber gesprochen...es waren wirklich Jahre (!)...
Und nun bin ich schon 4 Jahre bei ihr. Ich bin immer noch bei ihr. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, das Prinzip Therapie ein klein wenig besser zu verstehen. Ich habe kapiert daß es natürlich eine Beziehung ist, aber eine ganz andere, eine, die es im täglichen Leben nicht gibt. Und von der man auch nicht erwarten kann, daß es wie im täglichen Leben läuft, oder wie man sich das eben vorstellt.
Und das zu erkennen war unfassbar schmerzhaft und ist es von Zeit zu Zeit immer noch. Aber ich habe mittlerweile akzeptiert, daß meine Thera eben nur meine Therapeutin ist und daß in dieser therapeutischen Beziehung einfach Grenzen sind. Die auch nicht überschritten werden dürfen denn sonst läuft es nicht mehr. Das tut weh. Sehr weh.
Aber es wird mit der Zeit leichter. Ich habe im Laufe der Jahre verstanden wie es läuft. Daß es eben nur eine therapeutische Beziehung ist, ich meiner Thera, auch wenn ich nicht sooo viel von ihr weiß, trotzdem vertrauen kann, sie trotzdem an meiner Seite ist und mich niemals im Stich lassen würde. Und daß es eben in erster Linie um MICH geht. Nur um mich. Nicht um sie. Und ich nur bei mir bleiben kann und an mir arbeiten kann wenn sie sich so verhält wie es eben in einer therapeutischen Beziehung notwendig ist. Neutral. Absolut neutral. Alles andere würde nicht funktionieren. Niemals. Zu viele Vermischungen.
Ich bin auch immer noch damit beschäftigt daß alles zu verstehen und zu akzeptieren und mir genau aus eben so einer "nur" therapeutischen Beziehung meinen Nutzen zu ziehen. Das ist nicht immer einfach und tut sehr oft weh, aber es geht.
Es ist immer noch so daß ich meine Thera ständig und immer vermisse und große Angst habe sie zu verlieren. Aber es ist besser geworden. Etwas. Ich hätte das auch nie gedacht.
Es wird...mit der Zeit....
CrazyChild
ich kann Dich sehr gut verstehen. Wie lange machst Du denn schon Therapie ? Ich hatte (und habe teilweise immer noch) die gleichen Probleme wie Du mit meiner Thera.
Ich bin kaum damit klar gekommen, daß es da einen Menschen gibt, dem ich mich so sehr öffne, alles erzähle, vertraue und dachte es ist wirklich eine, wenn auch nur therapeutische, Beziehung. Und es hat mich gequält wie verrückt daß diese Beziehung anscheinend nur während der Stunden exisitiert. Zwischen den Stunden fühlte ich mich, genauso wie Du, verarscht, belogen und einfach nicht wichtig genommen. Ich darf und durfte meiner Thera zwischen den Stunden e-mails, SMS usw. schicken und bekam auch immer eine Antwort.
Aber die Antworten waren meistens nicht das, was ich mir gewünscht hatte. Denn es waren kurze und sehr knappe Allerweltsantworten die wohl jeder Patient erhält. Das alles hat mich rasend gemacht vor Wut. Weil ich mich nicht ernst genommen gefühlt habe. Weil ich mich ignoriert gefühlt habe. Wie oft habe ich mit Abbruch gedroht, mir den Kopf zermartert. Wie oft habe ich mit meiner Thera drüber gesprochen...es waren wirklich Jahre (!)...
Und nun bin ich schon 4 Jahre bei ihr. Ich bin immer noch bei ihr. Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, das Prinzip Therapie ein klein wenig besser zu verstehen. Ich habe kapiert daß es natürlich eine Beziehung ist, aber eine ganz andere, eine, die es im täglichen Leben nicht gibt. Und von der man auch nicht erwarten kann, daß es wie im täglichen Leben läuft, oder wie man sich das eben vorstellt.
Und das zu erkennen war unfassbar schmerzhaft und ist es von Zeit zu Zeit immer noch. Aber ich habe mittlerweile akzeptiert, daß meine Thera eben nur meine Therapeutin ist und daß in dieser therapeutischen Beziehung einfach Grenzen sind. Die auch nicht überschritten werden dürfen denn sonst läuft es nicht mehr. Das tut weh. Sehr weh.
Aber es wird mit der Zeit leichter. Ich habe im Laufe der Jahre verstanden wie es läuft. Daß es eben nur eine therapeutische Beziehung ist, ich meiner Thera, auch wenn ich nicht sooo viel von ihr weiß, trotzdem vertrauen kann, sie trotzdem an meiner Seite ist und mich niemals im Stich lassen würde. Und daß es eben in erster Linie um MICH geht. Nur um mich. Nicht um sie. Und ich nur bei mir bleiben kann und an mir arbeiten kann wenn sie sich so verhält wie es eben in einer therapeutischen Beziehung notwendig ist. Neutral. Absolut neutral. Alles andere würde nicht funktionieren. Niemals. Zu viele Vermischungen.
Ich bin auch immer noch damit beschäftigt daß alles zu verstehen und zu akzeptieren und mir genau aus eben so einer "nur" therapeutischen Beziehung meinen Nutzen zu ziehen. Das ist nicht immer einfach und tut sehr oft weh, aber es geht.
Es ist immer noch so daß ich meine Thera ständig und immer vermisse und große Angst habe sie zu verlieren. Aber es ist besser geworden. Etwas. Ich hätte das auch nie gedacht.
Es wird...mit der Zeit....
CrazyChild
LG, CrazyChild
***stay strong***
***stay strong***
Das beschreibt gerade sehr gut meine zentrale Angst. Mir geht es ebenso. Ich bin momentan etwa in der hälfte der genehmigten Stunden und immer wenn ich daran denke, dass es "bald" endet, bekomme ich regelrecht Panik.Polla hat geschrieben:Hallo!
Wie soll man damit klar kommen, wenn zuerst ein Mensch alles dafür tut, dass man Vertrauen aufbaut und das passiert dann. Man erzählt dann sehr private Dinge, macht sich verletzlich usw. Dadurch hat man ganz automatisch eine Bindung zu dieser Person, je weniger abgestumpft desto mehr.
Und dann bezahlt die Krankenkasse nicht mehr, weil die Stunden aufgebaucht sind und spätestens dann verschwindet diese Person aus dem Leben.
Und reißt einen damit das Herz raus.
Wie soll man damit klar kommen?
Ich komme damit auf jeden Fall nicht klar, denke ich.
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