Therapeut hat mich verunsichert
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Hallo, siri,
ich glaube, ich kann dich total gut verstehen! Ich weiß nicht, ob du hier noch liest, aber ich hatte neulich eine ähnliche Situation. Es ging zwar um etwas Anderes, aber das Ergebnis war dasselbe: Ich hab mich geschämt ohne Ende, hab mich dafür verflucht, dieses Thema angesprochen zu haben und vor allem so blöd gewesen zu sein, darauf zu hoffen, damit gut bei ihm aufgehoben zu sein. Ich konnte nicht verstehen, was plötzlich aus diesem "Sie können (und sollen!) alles erzählen!" geworden ist. DAS soll Analyse sein, wenn ich mir vorher überlegen muss, ob ich meinen Therapeuten überfordere, wenn es dreckig, eklig und schweinisch wird????????????
Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schon mal so enttäuscht war. Bei mir war es allerdings so, dass das Thema selbst gar nicht so schlimm und belastend war wie bei dir. Ich wollte einfach nur ehrlich sein und hab halt offen geredet über Träume mit sexuellem Inhalt oder meine erotischen Phantasien über ihn.
Da hat er mich so abgeblockt - es war einfach offensichtlich: Er war überfordert. Er meinte es gar nicht böse, wie dein Therapeut natürlich auch! Auch mein Therapeut hat es relativiert, hat ewig rumgeeiert, hat von seinen Grenzen gesprochen und davon, dass JEDER Therapeut Grenzen hat und dass er halt andere habe als andere Therapeuten. Das war gar nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern ehrlich. Und auch da gilt, was du gesagt hast: Normale Menschen können das verstehen; ich aber hab mich in Grund und Boden geschämt.
Jetzt hat er mir versichert, dass ich auch weiterhin über ALLES mit ihm reden könne. Aber irgendwas ist kaputtgegangen - meine Zuneigung zu ihm ist prompt weg. Sympathie ja, aber dieses Verbundenheitsgefühl, diese tiefe Nähe, die ich persönlich für eine Analyse so wichtig finde, das ist irgendwie auf Eis gelegt.
Natürlich kann man sagen, dass dein Therapeut professionell erkannt hat, wo seine Grenzen sind. Vermutlich ist das deutlich besser, als wenn er so auf Teufel komm raus rumgestochert hätte in diesem Problem. Trotzdem sehe ich es definitiv so: Wenn Analyse, dann mit Haut und Haaren. Du hattest ihm ja vorher gesagt, dass es um den MB gehen würde. Er hätte dir dann schon in der Anamnese sagen müssen, dass das nicht sein Spezialgebiet ist, denke ich. Jetzt hat er dich genommen, und nimmt dich nicht mit all deinen Anteilen an. So wirkt es jedenfalls, oder? Als würdest du dich nicht sowieso schon wegen dieses Themas irgendwie unwohl und beschmutzt fühlen! Und dann sagt er dir - sinngemäß: "Wir wollen es hier mal lieber sauber halten. Den Schmutz geben Sie bitte bei meinen Kollegen ab!" - auch wenn du 100x weißt, dass er es nicht so meinte!
ich glaube, ich kann dich total gut verstehen! Ich weiß nicht, ob du hier noch liest, aber ich hatte neulich eine ähnliche Situation. Es ging zwar um etwas Anderes, aber das Ergebnis war dasselbe: Ich hab mich geschämt ohne Ende, hab mich dafür verflucht, dieses Thema angesprochen zu haben und vor allem so blöd gewesen zu sein, darauf zu hoffen, damit gut bei ihm aufgehoben zu sein. Ich konnte nicht verstehen, was plötzlich aus diesem "Sie können (und sollen!) alles erzählen!" geworden ist. DAS soll Analyse sein, wenn ich mir vorher überlegen muss, ob ich meinen Therapeuten überfordere, wenn es dreckig, eklig und schweinisch wird????????????
Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schon mal so enttäuscht war. Bei mir war es allerdings so, dass das Thema selbst gar nicht so schlimm und belastend war wie bei dir. Ich wollte einfach nur ehrlich sein und hab halt offen geredet über Träume mit sexuellem Inhalt oder meine erotischen Phantasien über ihn.
Da hat er mich so abgeblockt - es war einfach offensichtlich: Er war überfordert. Er meinte es gar nicht böse, wie dein Therapeut natürlich auch! Auch mein Therapeut hat es relativiert, hat ewig rumgeeiert, hat von seinen Grenzen gesprochen und davon, dass JEDER Therapeut Grenzen hat und dass er halt andere habe als andere Therapeuten. Das war gar nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern ehrlich. Und auch da gilt, was du gesagt hast: Normale Menschen können das verstehen; ich aber hab mich in Grund und Boden geschämt.
Jetzt hat er mir versichert, dass ich auch weiterhin über ALLES mit ihm reden könne. Aber irgendwas ist kaputtgegangen - meine Zuneigung zu ihm ist prompt weg. Sympathie ja, aber dieses Verbundenheitsgefühl, diese tiefe Nähe, die ich persönlich für eine Analyse so wichtig finde, das ist irgendwie auf Eis gelegt.
Natürlich kann man sagen, dass dein Therapeut professionell erkannt hat, wo seine Grenzen sind. Vermutlich ist das deutlich besser, als wenn er so auf Teufel komm raus rumgestochert hätte in diesem Problem. Trotzdem sehe ich es definitiv so: Wenn Analyse, dann mit Haut und Haaren. Du hattest ihm ja vorher gesagt, dass es um den MB gehen würde. Er hätte dir dann schon in der Anamnese sagen müssen, dass das nicht sein Spezialgebiet ist, denke ich. Jetzt hat er dich genommen, und nimmt dich nicht mit all deinen Anteilen an. So wirkt es jedenfalls, oder? Als würdest du dich nicht sowieso schon wegen dieses Themas irgendwie unwohl und beschmutzt fühlen! Und dann sagt er dir - sinngemäß: "Wir wollen es hier mal lieber sauber halten. Den Schmutz geben Sie bitte bei meinen Kollegen ab!" - auch wenn du 100x weißt, dass er es nicht so meinte!
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Beebee hat geschrieben:Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen.
Versuche, ihm dankbar zu sein, dass er so sehr auf dich achtet und vor dir die Grenzen seiner Kompetenzen eingesteht. Ich finde das super und sehr fürsorglich von ihm.
Hätte ich mir bei meiner ehemaligen Therapeutin im Nachhinein gewünscht oder sogar erwartet. Ja, erwartet, denn mir hat die "Aufarbeitung" in dieser Form wirklich noch mehr geschadet, wie ich heute finde. Das hätte einfach nicht sein müssen.
Rede nochmal mit deinem Therapeuten darüber, wie du dich jetzt fühlst. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass er das weiß und *daran* könnt ihr bestimmt auch zusammen weiterarbeiten.
Vielleicht kann er dir behilflich sein, den Erstkontakt zu dieser Beratungsstelle oder einem anderen Therapeuten herzustellen. Schreib doch mal ganz unverfänglich ne Email hin, meistens geht das auch anonym. Und schildere dort den Sachverhalt mit deiner jetztigen Therapie und dann sollten alle Beteiligten sich gemeinsam um eine für dich bestmögliche Lösung bemühen.
Ich wünsche dir alles Gute!
edith: die letzten Beiträge noch nicht gelesen
Vielen Dank, liebe Beebee...
Ja, ums Reden komme ich vermutlich nicht herum, um das zu klären. Mit der Beratungsstelle - ich weiß auch nicht. Ich stelle mich an wie der erste Mensch, habe eine riesen Angst, auch davor, da auch wieder abgeschoben zu werden, oder dass ich nicht glaubwürdig bin, dass man mich verletzt, es noch schlimmer macht, ich nicht genügend vertrauen kann... schaffe ich das überhaupt?
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."
sondern so, wie wir sind."
Hallo Leberblümchen,
genau so ist es, so fühlt sich das an! Ich bin überrascht, dass das jemand so gut in Worten wiedergeben kann. Da haben wir wohl wirklich ein ähnliches Problem - wobei du mir schon ein wenig voraus bist, weil ihr darüber reden konntet. Hat es sich denn wieder geklärt, dass ihr trotzdem gut miteinander arbeiten könnt? Wird das wieder mit dieser "Verbundenheit", meinst du?
Ich weiß momentan gar nicht mehr, was ich ansprechen kann und darf und wo ich in den roten Bereich komme.
Es fühlt sich wirklich so an, als sei etwas kaputt gegangen.
genau so ist es, so fühlt sich das an! Ich bin überrascht, dass das jemand so gut in Worten wiedergeben kann. Da haben wir wohl wirklich ein ähnliches Problem - wobei du mir schon ein wenig voraus bist, weil ihr darüber reden konntet. Hat es sich denn wieder geklärt, dass ihr trotzdem gut miteinander arbeiten könnt? Wird das wieder mit dieser "Verbundenheit", meinst du?
Genau so fühle ich mich! Als müsste ich jetzt genau abwägen, was in Ordnung ist und was nicht - bis wohin ich gehen kann, und ab wann er mich für unmöglich oder unzumutbar hält.Ich hab mich geschämt ohne Ende, hab mich dafür verflucht, dieses Thema angesprochen zu haben und vor allem so blöd gewesen zu sein, darauf zu hoffen, damit gut bei ihm aufgehoben zu sein. Ich konnte nicht verstehen, was plötzlich aus diesem "Sie können (und sollen!) alles erzählen!" geworden ist. DAS soll Analyse sein, wenn ich mir vorher überlegen muss, ob ich meinen Therapeuten überfordere, wenn es dreckig, eklig und schweinisch wird????????????
Oh Gott, da kann ich mir gut vorstellen, wie enttäuscht und verletzt du sein musstest. Ist ja auch ein sehr heikles Thema, für das man sich dann, wenn man zurückgewiesen wird, in Grund und Boden schämt! (also ich zumindest)Ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben schon mal so enttäuscht war. Bei mir war es allerdings so, dass das Thema selbst gar nicht so schlimm und belastend war wie bei dir. Ich wollte einfach nur ehrlich sein und hab halt offen geredet über Träume mit sexuellem Inhalt oder meine erotischen Phantasien über ihn.
Wie seid ihr dann weiter vorgegangen? Konntet ihr dann doch noch reden über alles? Oder ist das seither auf Eis gelegt das Thema?Da hat er mich so abgeblockt - es war einfach offensichtlich: Er war überfordert. Er meinte es gar nicht böse, wie dein Therapeut natürlich auch! Auch mein Therapeut hat es relativiert, hat ewig rumgeeiert, hat von seinen Grenzen gesprochen und davon, dass JEDER Therapeut Grenzen hat und dass er halt andere habe als andere Therapeuten. Das war gar nicht vorwurfsvoll gemeint, sondern ehrlich. Und auch da gilt, was du gesagt hast: Normale Menschen können das verstehen; ich aber hab mich in Grund und Boden geschämt.
Ich weiß momentan gar nicht mehr, was ich ansprechen kann und darf und wo ich in den roten Bereich komme.
Es fühlt sich wirklich so an, als sei etwas kaputt gegangen.
Ja, soweit kann ich das auch vernunftsmäßig nachvollziehen. Ich schätze ja auch seine Professionalität.Natürlich kann man sagen, dass dein Therapeut professionell erkannt hat, wo seine Grenzen sind. Vermutlich ist das deutlich besser, als wenn er so auf Teufel komm raus rumgestochert hätte in diesem Problem.
So dachte ich eben bis heute morgen auch noch. Dass es da nichts gibt, was ich auslassen, worauf ich achten müsste.Trotzdem sehe ich es definitiv so: Wenn Analyse, dann mit Haut und Haaren.
Genau, ich weiß, er meint es vermutlich nicht so. Aber es fühlt sich so beschämend an. Und ich fühle mich weggestoßen, im Stich gelassen damit. Schaffe ich es nicht, zu dieser Beratungsstelle zu gehen, war es das wohl mit der Aufarbeitung dieses Themas. Dann muss ich das wohl mit mir herumtragen. Das macht mir auch irgendwie Angst.Als würdest du dich nicht sowieso schon wegen dieses Themas irgendwie unwohl und beschmutzt fühlen! Und dann sagt er dir - sinngemäß: "Wir wollen es hier mal lieber sauber halten. Den Schmutz geben Sie bitte bei meinen Kollegen ab!" - auch wenn du 100x weißt, dass er es nicht so meinte!
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
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Nun er möchte Dein scherer Ort und Dein sicherer Hafen sein. Dort wo Du alles ansprechen darfst undSiri81 hat geschrieben:
Nur: Wenn er nur zuhören kann / will und nicht mehr, was bringt das dann? Dann steht er etwas wortlos da in der Therapie und mir ist auch nicht geholfen. Dann müsste er es ja gar nicht anbieten? (ok, vermutlich wieder zu extrem gedacht, aber irgendwie.. ich verstehe nicht, warum er überhaupt noch darauf eingegangen ist nach dieser Empfehlung mit der Beratungsstelle. Nur um mich in meiner Verzweiflung zu beruhigen (was eher das Gegenteil jetzt bewirkt hat)?).
Er hat auch gesagt, wir könnte eben darüber reden, soweit MIR das möglich ist. Aber er würde es eben nicht forcieren, mir nicht den "Schutz" wegreißen wollen
Dich geborgen fühlen kannst.
Sieh es vielleicht so, die anderen machen die "Drecksarbeit" und zu ihm darfst dann gehen, Dich "an ihn kuscheln" und Dich geborgen fühlen. Und bei ihm kannst Du dann vielleicht ( falls Du die Tresorübung kennst) alle belastenden Gefühle und Erinnerungen abladen, die Du mit der Traumaarbeit verbindest. Ich finde die Vorstellung ganz wunderbar.
und genau das will er vermeiden....Entschuldige bitte meinen jetzigen Ausdruck, aberSonst könnte er doch sich mit mir behutsam vortasten und sehen, was passiert? Ohne gleich und zuallerlerst auf eine andere Lösung zu verweisen?
bist Du des Wahnsinns? Was wenn Du dekompensierst oder, oder, oder...
Das kommt dem Russisch Roulette schon sehr nahe.....
So und an dieser Stelle stoppe ich nun, weil tatsächlich nur Dein Therapeut in der Lage sein wird,
dich aus diesem Gedankenkarussel wieder herauszuholen.
Alles was ich weiter sagen würde, würde nicht bei Dir ankommen.
Das meine ich absolut nicht negativ, aber ich kenne diese, Deine Gedanken nur zu gut und
weiß, das hier keiner in der Lage sein wird, Dich zu beruhigen.
Wir können hier aber trotzdem für Dich da sein und mit Dir gemeinsam die Zeit bis zur nächsten Sitzung überbrücken
..
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Hallo, Siri,
das Drama war an einem Dienstag. Ich war völlig aufgelöst, und er bot mir noch eine Stunde am nächsten Tag an. Dann hatten wir noch eine Stunde am Donnerstag und in diesen beiden Tagen haben wir ganz 'normal' darüber geredet. Ich hab brav meinen Verstand mitgebracht und versucht, unser Problem zu analysieren. Es schien dann auch alles in Ordnung, und mein Therapeut meinte, alle Beziehungen hätten immer mal Stress und Streit; das sei geradezu ein Gütekriterium... Er hat versucht, das als Missverständnis darzustellen.
Ich hab dann aber gemerkt, dass das, was sich in mir drinnen abspielt, was ganz Anderes war als dieses verstandmäßige "Sie haben Recht und ich kann Sie verstehen, und Sie verstehen mich auch, und jetzt ist alles wieder gut" - ich war immer noch zutiefst verletzt. Am folgenden Montag haben wir es also nochmal gefühlsmäßig aufgerollt, und das war dann gut. Ich hab nochmal ordentlich losgeheult und nicht mehr daran gedacht, dass er es ja 'bestimmt nicht so gemeint hat', sondern ich hab beschrieben, wie ICH mich fühlte: gedemütigt, bloßgestellt, beschämt. Ich habe ausdrücklich noch mal über diesen sexuellen Traum mit ihm gesprochen, und diesmal hat er mich ausreden lassen...
Er war dann auch sehr betroffen und er hat gesagt, dass es ihm leid tat (was mehr war als eine Floskel). Ich hab ihn in dieser Stunde mehrmals gefragt, was denn nun sei: ob ich denn nun über ALLES mit ihm reden könne. Seltsamerweise kam da keine Antwort, und ich hab mich gefragt, ob das für ihn eine Selbstverständlichkeit war - oder ob er es tatsächlich selbst nicht wusste... Ganz am Ende hab ich ihn gefragt, warum er mir die Frage nicht beantwortet hat und dann kam es endlich: "Sie dürfen hier über alles reden und ich werde mein Bestes geben, Sie zu verstehen". Diesen Satz hab ich gebraucht; alles andere wäre eine Katastrophe gewesen.
Nun sind zwei Wochen vergangen und es fühlt sich O.K. an, aber das, was mir ja vorher so wichtig war, diese Verbundenheit mit ihm incl. der entsprechenden Phantasien, das ist erstmal wie weggeblasen: Ich träume nicht mehr von ihm usw.
Er wird das vielleicht gut finden (seine Befürchtung war, dass er mir zu wichtig werden könnte; angeblich war der Sex selbst nicht das Problem), ich aber fand es vorher besser: Er SOLL mir doch wichtig sein! Darum geht es doch. Also, was ich sagen will: Einerseits ist es geklärt zwischen uns, andererseits ist der Riss schon noch da; das lässt sich nicht leugnen.
das Drama war an einem Dienstag. Ich war völlig aufgelöst, und er bot mir noch eine Stunde am nächsten Tag an. Dann hatten wir noch eine Stunde am Donnerstag und in diesen beiden Tagen haben wir ganz 'normal' darüber geredet. Ich hab brav meinen Verstand mitgebracht und versucht, unser Problem zu analysieren. Es schien dann auch alles in Ordnung, und mein Therapeut meinte, alle Beziehungen hätten immer mal Stress und Streit; das sei geradezu ein Gütekriterium... Er hat versucht, das als Missverständnis darzustellen.
Ich hab dann aber gemerkt, dass das, was sich in mir drinnen abspielt, was ganz Anderes war als dieses verstandmäßige "Sie haben Recht und ich kann Sie verstehen, und Sie verstehen mich auch, und jetzt ist alles wieder gut" - ich war immer noch zutiefst verletzt. Am folgenden Montag haben wir es also nochmal gefühlsmäßig aufgerollt, und das war dann gut. Ich hab nochmal ordentlich losgeheult und nicht mehr daran gedacht, dass er es ja 'bestimmt nicht so gemeint hat', sondern ich hab beschrieben, wie ICH mich fühlte: gedemütigt, bloßgestellt, beschämt. Ich habe ausdrücklich noch mal über diesen sexuellen Traum mit ihm gesprochen, und diesmal hat er mich ausreden lassen...
Er war dann auch sehr betroffen und er hat gesagt, dass es ihm leid tat (was mehr war als eine Floskel). Ich hab ihn in dieser Stunde mehrmals gefragt, was denn nun sei: ob ich denn nun über ALLES mit ihm reden könne. Seltsamerweise kam da keine Antwort, und ich hab mich gefragt, ob das für ihn eine Selbstverständlichkeit war - oder ob er es tatsächlich selbst nicht wusste... Ganz am Ende hab ich ihn gefragt, warum er mir die Frage nicht beantwortet hat und dann kam es endlich: "Sie dürfen hier über alles reden und ich werde mein Bestes geben, Sie zu verstehen". Diesen Satz hab ich gebraucht; alles andere wäre eine Katastrophe gewesen.
Nun sind zwei Wochen vergangen und es fühlt sich O.K. an, aber das, was mir ja vorher so wichtig war, diese Verbundenheit mit ihm incl. der entsprechenden Phantasien, das ist erstmal wie weggeblasen: Ich träume nicht mehr von ihm usw.
Er wird das vielleicht gut finden (seine Befürchtung war, dass er mir zu wichtig werden könnte; angeblich war der Sex selbst nicht das Problem), ich aber fand es vorher besser: Er SOLL mir doch wichtig sein! Darum geht es doch. Also, was ich sagen will: Einerseits ist es geklärt zwischen uns, andererseits ist der Riss schon noch da; das lässt sich nicht leugnen.
Liebes Leberblümchen,
Genau das hat er ihr am Anfang aber gesagt. Den Rest was Du schriebst finde ich sehr schön, aber bei sexueller Traumatisierung ist es nun einmal so eine Sache.Er hätte dir dann schon in der Anamnese sagen müssen, dass das nicht sein Spezialgebiet ist, denke ich. Jetzt hat er dich genommen, und nimmt dich nicht mit all deinen Anteilen an. So wirkt es jedenfalls, oder? Als würdest du dich nicht sowieso schon wegen dieses Themas irgendwie unwohl und beschmutzt fühlen! Und dann sagt er dir - sinngemäß: "Wir wollen es hier mal lieber sauber halten. Den Schmutz geben Sie bitte bei meinen Kollegen ab!" - auch wenn du 100x weißt, dass er es nicht so meinte!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Hm ok, das ist mal eine andere, positive Sichtweise.. vielleicht hilft mir das, es auch mal anders zu sehen..hopeless81 hat geschrieben: Nun er möchte Dein scherer Ort und Dein sicherer Hafen sein. Dort wo Du alles ansprechen darfst und
Dich geborgen fühlen kannst.
Sieh es vielleicht so, die anderen machen die "Drecksarbeit" und zu ihm darfst dann gehen, Dich "an ihn kuscheln" und Dich geborgen fühlen. Und bei ihm kannst Du dann vielleicht ( falls Du die Tresorübung kennst) alle belastenden Gefühle und Erinnerungen abladen, die Du mit der Traumaarbeit verbindest. Ich finde die Vorstellung ganz wunderbar.
Ok klar, aber das kann mir doch in der Traumatherapie auch passieren? Und dann ist niemand da, dem ich wirklich vertraue.. und mein Therapeut will vielleicht nichts mehr damit zu tun haben, weil sich ja jetzt jemand anders darum kümmert. Das macht mir mindestens ebenso viel Angst.und genau das will er vermeiden....Entschuldige bitte meinen jetzigen Ausdruck, aber
bist Du des Wahnsinns? Was wenn Du dekompensierst oder, oder, oder...
Das kommt dem Russisch Roulette schon sehr nahe.....
Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck erwecke, dass nichts von euren Worten bei mir ankommt. Es stimmt schon, momentan bin ich ziemlich in ein Gefühlschaos versunken und dieses Gefühl, allein gelassen zu sein und die Enttäuschung sind sehr präsent momentan.. vielleicht brauche ich ein wenig, damit sich mein Verstand wieder zuschalten kannSo und an dieser Stelle stoppe ich nun, weil tatsächlich nur Dein Therapeut in der Lage sein wird,
dich aus diesem Gedankenkarussel wieder herauszuholen.
Alles was ich weiter sagen würde, würde nicht bei Dir ankommen.
Das meine ich absolut nicht negativ, aber ich kenne diese, Deine Gedanken nur zu gut und
weiß, das hier keiner in der Lage sein wird, Dich zu beruhigen.
Danke, das hilft mir gerade wirklich sehr!!Wir können hier aber trotzdem für Dich da sein und mit Dir gemeinsam die Zeit bis zur nächsten Sitzung überbrücken
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."
sondern so, wie wir sind."
Naja, er hat am Anfang (also nachdem ich ihm das mitteilte, da waren schon einige Monate Therapie) gesagt, dass es eben noch eine Stelle gebe, an die man sich da wenden könnte. Das klang aber damals schon sehr unverbindlich, eher als Empfehlung - kann, aber muss nicht. So hatte ich das auch aufgefasst.hopeless81 hat geschrieben:Liebes Leberblümchen,Genau das hat er ihr am Anfang aber gesagt. Den Rest was Du schriebst finde ich sehr schön, aber bei sexueller Traumatisierung ist es nun einmal so eine Sache.Er hätte dir dann schon in der Anamnese sagen müssen, dass das nicht sein Spezialgebiet ist, denke ich. Jetzt hat er dich genommen, und nimmt dich nicht mit all deinen Anteilen an. So wirkt es jedenfalls, oder? Als würdest du dich nicht sowieso schon wegen dieses Themas irgendwie unwohl und beschmutzt fühlen! Und dann sagt er dir - sinngemäß: "Wir wollen es hier mal lieber sauber halten. Den Schmutz geben Sie bitte bei meinen Kollegen ab!" - auch wenn du 100x weißt, dass er es nicht so meinte!
Als ich ihm das damals in einer Email erstmals schrieb, was passiert war (grob in ein paar Sätzen), schrieb er nur zurück, dass wir "sehr behutsam damit umgehen würden". Da nahm ich schon an, er würde sich darum kümmern (können).
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."
sondern so, wie wir sind."
Mein Verstand geht gerade auch überhaupt nicht mit meinen Gefühlen konform.leberblümchen hat geschrieben: Ich hab dann aber gemerkt, dass das, was sich in mir drinnen abspielt, was ganz Anderes war als dieses verstandmäßige "Sie haben Recht und ich kann Sie verstehen, und Sie verstehen mich auch, und jetzt ist alles wieder gut" - ich war immer noch zutiefst verletzt. Am folgenden Montag haben wir es also nochmal gefühlsmäßig aufgerollt, und das war dann gut. Ich hab nochmal ordentlich losgeheult und nicht mehr daran gedacht, dass er es ja 'bestimmt nicht so gemeint hat', sondern ich hab beschrieben, wie ICH mich fühlte: gedemütigt, bloßgestellt, beschämt. Ich habe ausdrücklich noch mal über diesen sexuellen Traum mit ihm gesprochen, und diesmal hat er mich ausreden lassen...
Vermutlich würde es helfen, wenn ich über meine Gefühle rede beim nächsten Mal. Vorausgesetzt, ich schaffe das, bei mir sind gerade alle Antennen auf "Vorsicht" ausgerichtet.
Das klingt nach einer guten, stabilen Beziehung zu deinem Therapeuten. Es ist schön, dass er dir so geantwortet hat, das hat sich er gut getan und sich wieder ein wenig sicherer angefühlt.Er war dann auch sehr betroffen und er hat gesagt, dass es ihm leid tat (was mehr war als eine Floskel). Ich hab ihn in dieser Stunde mehrmals gefragt, was denn nun sei: ob ich denn nun über ALLES mit ihm reden könne. Seltsamerweise kam da keine Antwort, und ich hab mich gefragt, ob das für ihn eine Selbstverständlichkeit war - oder ob er es tatsächlich selbst nicht wusste... Ganz am Ende hab ich ihn gefragt, warum er mir die Frage nicht beantwortet hat und dann kam es endlich: "Sie dürfen hier über alles reden und ich werde mein Bestes geben, Sie zu verstehen". Diesen Satz hab ich gebraucht; alles andere wäre eine Katastrophe gewesen.
Kann ich verstehen. Dauert wohl eine Weile, bis das wieder heilt.. ich wünsche es dir, dass es wieder so wird, diese Verbundenheit und Nähe.Also, was ich sagen will: Einerseits ist es geklärt zwischen uns, andererseits ist der Riss schon noch da; das lässt sich nicht leugnen.
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."
sondern so, wie wir sind."
Die Traumatherapeuten sind darin geschult, sie können Dir einen Rahmen schaffen in dem das nicht passiert. Wahrscheinlich werden sie auch Doppelstunden verwenden, um zu Stabilisieren etc. all das, was dein jetztiger Therapeut wohl nicht leisten kann.Siri81 hat geschrieben:
Ok klar, aber das kann mir doch in der Traumatherapie auch passieren? Und dann ist niemand da, dem ich wirklich vertraue.. und mein Therapeut will vielleicht nichts mehr damit zu tun haben, weil sich ja jetzt jemand anders darum kümmert. Das macht mir mindestens ebenso viel Angst.
Ich bitte Dich, Dich mal mit dem Thema Traumatherapie auseinanderzusetzen, damit Du vielleicht auch Deinen Therapeuten mit versönlicheren Augen sehen kannst.
Ich kann Dir leider Deine Gedanken gerade nicht abnehmen, ich schaffe es auch nicht, Dir aufzuzeigen, dass Deine Ängste, Sorgen und Befürchtungen einzig und allein aus Dir herauskommen. Gerade der Satz "er will vielleicht nichts damit zu tun haben" zeigt deutlich Deine Verunsicherung. Aber die kann Dir nur Dein Therapeut nehmen.
Inwieweit Du es schaffst, Dich einem neuen Therapeuten zu öffnen weiß ich nicht, aber ich denke Du musst das auch nicht nächste Woche tun. Vielleicht brauchst Du noch 2 Jahre in denen Du mit Deinem jetzigen Thera erst einmal Dein Vertrauensproblem bearbeitest und viele andere Dinge mehr.
Eine Traumatherapie erfordert viel, viel Stabilität.
Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Seele sich deshalb so stark wehrt, weil sie noch gar nicht so weit ist.
Nein Du erweckst nicht diesen Eindruck, sicher nicht. Aber ich möchte vermeiden, dass ich hier zu viel interpretiere, Dir zu viele Sichtweisen aufzeige und Du mit dem ganzen überfordert bist. Ich sehe Dein Problem zwar empathisch, aber mit viel Abstand. Dementsprechend bin ich auch in der Lage klar zu sehen, wo mögliche Denkfehler sind, wo Deine Verlassenheitsangst spricht, und wo das MB- Opfer aus Dir spricht.Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck erwecke, dass nichts von euren Worten bei mir ankommt. Es stimmt schon, momentan bin ich ziemlich in ein Gefühlschaos versunken und dieses Gefühl, allein gelassen zu sein und die Enttäuschung sind sehr präsent momentan.. vielleicht brauche ich ein wenig, damit sich mein Verstand wieder zuschalten kann
Aber Dir das aufzuzeigen hat wenig Sinn, nicht weil ich glaube, dass Du es nicht verstehst, sondern weil DU das selbst lernen musst zu erkennen.
Ja, Du bist gerade emotional sehr aufgewühlt, absolut verständlich. Vielleicht liest Du Dir Dein Geschriebenes morgen selbst noch einmal durch und versuchst es mal zu analysieren.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Liebe Siri,
ich kann mich meiner Vorrednern eigentlich nur anschließen.
Allerdings glaube ich, dass es wirklich rein gar nichts damit zu tun hat, dass Du Dinge in Deiner Therapie nun nicht mehr ansprechen darfst. Die Erlaubnis hat Dir Dein Thera ja gegeben. Es geht doch viel mehr darum, dass er seine Grenzen kennt, was die Be- und Verarbeitung von Traumata betrifft. Dein Thera ist sich um seiner Grenzen bewusst, er verspricht Dir nicht, dass er dieses Trauma mit Dir Verarbeiten kann. Das bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass es kein Thema in Eurer Therapie sein darf.
Ich weiß sehr wohl wie viel Vertrauen es braucht um an diesem Thema zu arbeiten, sich überhaupt vorstellen zu können mit jemandem darüber zu sprechen, aber versuch es doch mal so zu sehen: Du gehst mit Dir sehr "peinlichen" Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt weil du ihm sehr vertraust. Dieser merkt aber, dass Deine Beschwerden seine Kompetenzen überschreiten und er überwesit Dich zum Gyn weil er weiß, dass dieser explizit auf diese Beschwerden /Symptome / Krankheiten ausgebildet ist. Wenn du das nächste mal zu Deinem Hausarzt gehst kannst und darfst Du vor allem, ja auch ihm von der Erkrankung und den dazugehörigen Schwierigkeiten berichten. Eine Lösung erwartest Du von Deinem Hausarzt aber nicht.
Ich glaube, dass es ganz wichtig wäre, dass Du mit Deinem Thera klärst, was Du von ihm erwartest. Geht es Dir darum den M**b***ch thematisieren zu können, über die daraus resultierenden Schwierigkeiten sprechen zu können? Oder erwartest Du, dass er das Geschehene mit Dir aufarbeitet? Ersteres ist mit Sicherheit gar kein Thema. Bei zweiterem hat er Dir seine Grenzen aufgezeigt, weil ihm dazu ganz banal die Ausbildung fehlt und er Dir die best mögliche Behandlung zur Verarbeitung angedeien lassen will.
Vielleicht bringt es Dir wirklich etwas, Dich noch einmal mit Deinen Erwartungen an Ihn auseinander zu setzen. Diese kannst Du dann mit ihm besprechen. Und auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass es überhaupt nicht darum geht, dass er Dich, Deine Geschichte, Deine Erfahrungen nicht ertragen kann oder will. Ihm geht es um Dich und darum, dass es Dir besser gehen kann.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
ich kann mich meiner Vorrednern eigentlich nur anschließen.
Allerdings glaube ich, dass es wirklich rein gar nichts damit zu tun hat, dass Du Dinge in Deiner Therapie nun nicht mehr ansprechen darfst. Die Erlaubnis hat Dir Dein Thera ja gegeben. Es geht doch viel mehr darum, dass er seine Grenzen kennt, was die Be- und Verarbeitung von Traumata betrifft. Dein Thera ist sich um seiner Grenzen bewusst, er verspricht Dir nicht, dass er dieses Trauma mit Dir Verarbeiten kann. Das bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass es kein Thema in Eurer Therapie sein darf.
Ich weiß sehr wohl wie viel Vertrauen es braucht um an diesem Thema zu arbeiten, sich überhaupt vorstellen zu können mit jemandem darüber zu sprechen, aber versuch es doch mal so zu sehen: Du gehst mit Dir sehr "peinlichen" Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt weil du ihm sehr vertraust. Dieser merkt aber, dass Deine Beschwerden seine Kompetenzen überschreiten und er überwesit Dich zum Gyn weil er weiß, dass dieser explizit auf diese Beschwerden /Symptome / Krankheiten ausgebildet ist. Wenn du das nächste mal zu Deinem Hausarzt gehst kannst und darfst Du vor allem, ja auch ihm von der Erkrankung und den dazugehörigen Schwierigkeiten berichten. Eine Lösung erwartest Du von Deinem Hausarzt aber nicht.
Ich glaube, dass es ganz wichtig wäre, dass Du mit Deinem Thera klärst, was Du von ihm erwartest. Geht es Dir darum den M**b***ch thematisieren zu können, über die daraus resultierenden Schwierigkeiten sprechen zu können? Oder erwartest Du, dass er das Geschehene mit Dir aufarbeitet? Ersteres ist mit Sicherheit gar kein Thema. Bei zweiterem hat er Dir seine Grenzen aufgezeigt, weil ihm dazu ganz banal die Ausbildung fehlt und er Dir die best mögliche Behandlung zur Verarbeitung angedeien lassen will.
Vielleicht bringt es Dir wirklich etwas, Dich noch einmal mit Deinen Erwartungen an Ihn auseinander zu setzen. Diese kannst Du dann mit ihm besprechen. Und auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass es überhaupt nicht darum geht, dass er Dich, Deine Geschichte, Deine Erfahrungen nicht ertragen kann oder will. Ihm geht es um Dich und darum, dass es Dir besser gehen kann.
Ganz liebe Grüße,
LovisTochter
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)
Hallo siri81
Du hast ja wunderbare Antworten bekommen, wollte dir nur meine persönliche Meinung dalassen.
Ich kann dich sehr gut verstehen, aber wie stellt dein Therapeut sich das denn vor?
Woher soll das Vertrauen kommen, klar Traumatisierung werden methodisch behandelt, aber in erster Linie geht das doch meistens nur, wenn das Fundament Vertrauen geben ist.
Also so war das bei mir. Ich könnte mich niemals einem fremden Menschen so mitteilen....
Deswegen find ich das schwach von seiner Seite.
Ich hab Traumatherapie angefangen und bin damals wirklich durchgedreht, das braucht Raum, Vertrauen und vorallem Zeit! Ich bin jetzt zwei Jahre in Therapie und bin immer noch in der Stabilisierung und war noch nicht wirklich in der Konfrontation. Das wird auch noch dauern. Alles andere (meine Einschätzung) überfordert die Psyche nur.
Jetzt hab ich eine Thera, die auch nicht ausgebildet ist und ihre Empathie hilft mir viel mehr, als jede Methode.
es gibt ja auch gute Kollegen, gerade dann wenn er mit denen arbeitet!Therapeut kann sich doch immer irgendwie informieren, beraten lassen...
Das er nicht damit persönlich ablehnt, das glaube ich nicht, allerdings ist es ja nicht untypisch mit solchen Themen in eine Therapie zu gehen und deine Problematik hängt vermutlich damit zusammen, so sagte das meine Thera immer. Das eine Probleme begünstigt doch auch das andere..
Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du nochmal mit ihr reden kannst.
Du hast ja wunderbare Antworten bekommen, wollte dir nur meine persönliche Meinung dalassen.
Ich kann dich sehr gut verstehen, aber wie stellt dein Therapeut sich das denn vor?
Woher soll das Vertrauen kommen, klar Traumatisierung werden methodisch behandelt, aber in erster Linie geht das doch meistens nur, wenn das Fundament Vertrauen geben ist.
Also so war das bei mir. Ich könnte mich niemals einem fremden Menschen so mitteilen....
Deswegen find ich das schwach von seiner Seite.
Ich hab Traumatherapie angefangen und bin damals wirklich durchgedreht, das braucht Raum, Vertrauen und vorallem Zeit! Ich bin jetzt zwei Jahre in Therapie und bin immer noch in der Stabilisierung und war noch nicht wirklich in der Konfrontation. Das wird auch noch dauern. Alles andere (meine Einschätzung) überfordert die Psyche nur.
Jetzt hab ich eine Thera, die auch nicht ausgebildet ist und ihre Empathie hilft mir viel mehr, als jede Methode.
es gibt ja auch gute Kollegen, gerade dann wenn er mit denen arbeitet!Therapeut kann sich doch immer irgendwie informieren, beraten lassen...
Das er nicht damit persönlich ablehnt, das glaube ich nicht, allerdings ist es ja nicht untypisch mit solchen Themen in eine Therapie zu gehen und deine Problematik hängt vermutlich damit zusammen, so sagte das meine Thera immer. Das eine Probleme begünstigt doch auch das andere..
Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du nochmal mit ihr reden kannst.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
wäre es damals nichts gewesen wie es war!
Liebe LovisTochter,
vielen Dank für deine Antwort und Sichtweise. Es hilft mir sehr, dass hier so viele einer Meinung sind und ich schon daran merke, dass nicht mein Therapeut wirklich etwas falsch macht, sondern bei mir etwas falsch läuft...
Irgendwie drehe ich mich damit im Kreis. Ich will, wie Hopeless hier ja schon schrieb, wohl immer "alles oder nichts" und das scheint es hier ja nicht zu geben, es könnte ein "Dazwischen" sein, aber damit kann ich irgendwie nichts anfangen.
Ich weiß nicht wirklich, worin der Unterschied liegt zwischen "thematisieren", darüber sprechen und "aufarbeiten". Geht das nicht fließend ineinander über? Ist es nicht so, dass man durch das Reden darüber etwas aufarbeitet? Zumindest funktioniert das ja auch mit anderen Themen in der Therapie so, warum ist das bei diesem Thema anders?
vielen Dank für deine Antwort und Sichtweise. Es hilft mir sehr, dass hier so viele einer Meinung sind und ich schon daran merke, dass nicht mein Therapeut wirklich etwas falsch macht, sondern bei mir etwas falsch läuft...
Genau daran scheitere ich irgendwie immer wieder beim Darüber-Nachdenken: Es darf Thema sein, aber ja nicht zu viel davon? Wie viel ist dann erlaubt, was ist möglich? Macht es überhaupt Sinn, etwas zum Thema zu machen, wenn man es nicht gemeinsam bearbeiten kann? Ich will ja nicht "ins Leere" reden, wohlwissend, dass mein Gegenüber damit nichts anfangen kann.Es geht doch viel mehr darum, dass er seine Grenzen kennt, was die Be- und Verarbeitung von Traumata betrifft. Dein Thera ist sich um seiner Grenzen bewusst, er verspricht Dir nicht, dass er dieses Trauma mit Dir Verarbeiten kann. Das bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass es kein Thema in Eurer Therapie sein darf.
Irgendwie drehe ich mich damit im Kreis. Ich will, wie Hopeless hier ja schon schrieb, wohl immer "alles oder nichts" und das scheint es hier ja nicht zu geben, es könnte ein "Dazwischen" sein, aber damit kann ich irgendwie nichts anfangen.
Danke, das macht es verständlich. Für mich war mein Therapeut halt bislang nur weniger der Hausarzt als vielmehr der "Gott in Weiß" , der möglichst alles mit mir hinkriegen soll. Einen anderen will ich momentan gar nicht wirklich an mich ranlassen. Nur muss ich wohl lernen, dass nicht alles so geht, wie man es gerne hätte (ohne daraus gleich so ein Theater zu machen ).Ich weiß sehr wohl wie viel Vertrauen es braucht um an diesem Thema zu arbeiten, sich überhaupt vorstellen zu können mit jemandem darüber zu sprechen, aber versuch es doch mal so zu sehen: Du gehst mit Dir sehr "peinlichen" Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt weil du ihm sehr vertraust. Dieser merkt aber, dass Deine Beschwerden seine Kompetenzen überschreiten und er überwesit Dich zum Gyn weil er weiß, dass dieser explizit auf diese Beschwerden /Symptome / Krankheiten ausgebildet ist. Wenn du das nächste mal zu Deinem Hausarzt gehst kannst und darfst Du vor allem, ja auch ihm von der Erkrankung und den dazugehörigen Schwierigkeiten berichten. Eine Lösung erwartest Du von Deinem Hausarzt aber nicht.
In erster Linie geht es mir schon erst mal darum, das zu thematisieren, es einfach ansprechen, darüber reden zu dürfen. Das habe ich ja gestern auch versuchen wollen, bevor er das Gespräch darauf gelenkt hat, dass das besser woanders hin soll das Thema.Ich glaube, dass es ganz wichtig wäre, dass Du mit Deinem Thera klärst, was Du von ihm erwartest. Geht es Dir darum den M**b***ch thematisieren zu können, über die daraus resultierenden Schwierigkeiten sprechen zu können? Oder erwartest Du, dass er das Geschehene mit Dir aufarbeitet? Ersteres ist mit Sicherheit gar kein Thema. Bei zweiterem hat er Dir seine Grenzen aufgezeigt, weil ihm dazu ganz banal die Ausbildung fehlt und er Dir die best mögliche Behandlung zur Verarbeitung angedeien lassen will.
Ich weiß nicht wirklich, worin der Unterschied liegt zwischen "thematisieren", darüber sprechen und "aufarbeiten". Geht das nicht fließend ineinander über? Ist es nicht so, dass man durch das Reden darüber etwas aufarbeitet? Zumindest funktioniert das ja auch mit anderen Themen in der Therapie so, warum ist das bei diesem Thema anders?
Danke, ich hoffe das so sehr!Und auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass es überhaupt nicht darum geht, dass er Dich, Deine Geschichte, Deine Erfahrungen nicht ertragen kann oder will. Ihm geht es um Dich und darum, dass es Dir besser gehen kann.
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
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Sehe ich auch so: Ich denke, da geht es weniger um das Thema, sondern um die grundsätzliche Art der Intervention und des Durcharbeitens: In einer Analyse geht man mit einem Trauma anders um als in einer anderen Therapie. Aber man sagt doch nicht: "Das Thema 'Missbrauch' ist nicht analysegeeignet und muss daher grundsätzlich woanders behandelt werden".Ich weiß nicht wirklich, worin der Unterschied liegt zwischen "thematisieren", darüber sprechen und "aufarbeiten". Geht das nicht fließend ineinander über? Ist es nicht so, dass man durch das Reden darüber etwas aufarbeitet? Zumindest funktioniert das ja auch mit anderen Themen in der Therapie so, warum ist das bei diesem Thema anders?
Es wird doch eine Indikation gestellt - und danach die Therapieform ausgewählt. Und wenn ein Therapeut in der Anamnese einen Missbrauch feststellt, dann kann er sich überlegen, ob er damit analytisch arbeiten kann oder nicht. Anzunehmen, dass man für jedes Trauma und für jedes Problem einen weiteren Spezialisten beauftragt, widerspricht doch völlig dem Sinn und Zweck einer Analyse! Praktisch kann ich mir das noch immer nicht vorstellen, wie das gehen soll: Wenn ich in einer Analyse über ein Problem rede, dann entstehen dabei automatisch schwierige Gefühle, und die MÜSSEN ja auch so kommen! Und nun deutet er dir an: "Reden Sie ruhig darüber, aber bitte ohne schwierige Gefühle, denn mit denen können wir hier nicht umgehen"???
Liebe Hopelife,
vielen Dank für deine Meinung.
Ich habe außerdem auf der Seite von dieser Stelle geschaut, und da sind nur Frauen als Beraterinnen... und keine ausgebildeten Psychotherapeuten, sondern Pädagogen mit Zusatzausbildungen.. (ich merke schon, dass ich Vorurteile habe). Ich KANN nicht zu einer Frau, das geht echt gar nicht!! Ich habe mir auch ganz bewusst damals einen Mann als Therapeuten gesucht, mit einer Frau hätte ich mir das nicht vorstellen können - absolutes Vertrauensproblem...
Aber so wie ich hier lese, sind die nicht Ausgebildeten dann doch überfordert ab einem gewissen Punkt..
Vielleicht hatte ich einfach die falschen Erwartungen. Dass ER eben mein Ansprechpartner ist für alles, was mich bewegt, belastet, was ich bearbeiten will. Ich hab mich zu sehr darauf fixiert, war mir zu sicher, dass er mir helfen will und kann, dass es da keine Dinge gibt, die ausgespart werden müssen. Ich hab blöderweise anfangen, "blind" zu vertrauen, wo ich doch vorher immer so vorsichtig war.
Ich hoffe es auch...
vielen Dank für deine Meinung.
Genau eben das ist mein Problem! Ich kann mir das nur vorstellen mit jemandem, dem ich SEHR vertraue. Und das hat lange gedauert, bis das mit meinem jetzigen Thera so weit war. Ich kann mir nicht vorstellen, zu einem fremden Menschen hinzugehen und gleich mit so einem Thema zu beginnen (und die Beratungsstelle wäre ja wirklich genau darauf ausgerichtet, also müsste ich ja gleich darüber reden - und schon allein "zugeben" warum ich da bin, was ich will usw.).aber wie stellt dein Therapeut sich das denn vor?
Woher soll das Vertrauen kommen, klar Traumatisierung werden methodisch behandelt, aber in erster Linie geht das doch meistens nur, wenn das Fundament Vertrauen geben ist.
Ich habe außerdem auf der Seite von dieser Stelle geschaut, und da sind nur Frauen als Beraterinnen... und keine ausgebildeten Psychotherapeuten, sondern Pädagogen mit Zusatzausbildungen.. (ich merke schon, dass ich Vorurteile habe). Ich KANN nicht zu einer Frau, das geht echt gar nicht!! Ich habe mir auch ganz bewusst damals einen Mann als Therapeuten gesucht, mit einer Frau hätte ich mir das nicht vorstellen können - absolutes Vertrauensproblem...
So dachte ich eben auch - dass es weniger auf die Methode, als vielmehr auf Vertrauen und Empathie ankommt, Einfühlungsvermögen..Jetzt hab ich eine Thera, die auch nicht ausgebildet ist und ihre Empathie hilft mir viel mehr, als jede Methode.
Aber so wie ich hier lese, sind die nicht Ausgebildeten dann doch überfordert ab einem gewissen Punkt..
Vielleicht hatte ich einfach die falschen Erwartungen. Dass ER eben mein Ansprechpartner ist für alles, was mich bewegt, belastet, was ich bearbeiten will. Ich hab mich zu sehr darauf fixiert, war mir zu sicher, dass er mir helfen will und kann, dass es da keine Dinge gibt, die ausgespart werden müssen. Ich hab blöderweise anfangen, "blind" zu vertrauen, wo ich doch vorher immer so vorsichtig war.
Danke!Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du nochmal mit ihr reden kannst.
Ich hoffe es auch...
"Dinge sehen wir nicht so, wie sie sind,
sondern so, wie wir sind."
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