kaja hat geschrieben:Die Mühe zu erklären, das der Tod eines -wirklich- Liebsten, nichts ist was man hübsch bearbeiten und ins Leben einbauen kann, erspare ich mir an dieser Stelle.
Liebe
kaja, es gibt (viele) Menschen, die dies vermögen (nicht im Sinne eines "Könnens" und weil sie sich besonders "anstrengen" etc.).
Mit "hübsch" würde dies (mit einiger Sicherheit) wahrscheinlich keiner bezeichnen; es ist individuell. Und ob es ein "Einbauen" oder "Integrieren" oder Anderes ist:
das sollte jedem überlassen bleiben, wie er dies beschreibt.
Manche Menschen werden nicht mehr glücklich - auch das ist in Anlass, Ursprung, Situation etc. höchst individuell.
Danke für das Marai-Zitat und danke für alle eure weiteren hilfreichen Antworten, liebe
leberblümchen, Tigerkind, hopeless81, pandas, Waldschratin.
Therapieende ist für mich ein Ende mit viel Trauer (danke, Waldschratin, für Deine Deutung von Trauer). Habe Stunden damit verbracht zu "argumentieren", dass ich ja einfach nicht mehr zu kommen bräuchte.
Man könnte doch eine Therapie "ganz leicht" beenden. Und tief im Inneren zog es mir den Boden weg. Ich brauchte feste (beruflich bedingt leider nicht fixe) Termine.
Als ich es einmal ausprobierte, mich immer zu melden, wenn ich kommen wollte, scheiterte dies; ich kam damit nicht zurecht.
O.k., auch dies besserte sich, indem ich mir zugestand, dass dies so sein darf und genauer angeschaut werden kann. (Darin halfen mir im Nachhinein diese Bücher und vorher manche Aufsätze und die Stunden natürlich an sich.)
Das Therapie"ende" bedeutete nicht, dass ich "tot umfiel". Selbst
damit könnte es "weitergehen" oder auch nicht. Es geht weiter, linear, kontinuierlich oder so (war im Prozess eher unwichtig).
Denke aber nicht mehr so ausschließlich in den Kategoerien "Anfang" und "Ende" und wenn manche nach einem Therapieende einen neuen Anfang sehen,
dann trifft dies ja auch sehr oft zu. Und für viele ist dieses Denken sehr hilfreich! Dieses zu verurteilen hilft nicht weiter.
Es geht anders, "neu", weiter und es gibt ein (wie auch immer geartetes) Ende. Ich falle nicht tot um. Für viele ist das etwas ganz Wertvolles und Kostbares, weil z.B. etwas gewachsen ist.
Aber auch dies spielte für mich eine untergeordnete Rolle im Hier und Jetzt des Prozeses (denn ich wusste um das "Gewachsene" und anderes).
Die Kategorien "Anfang" und "Ende" sind auch naturwissenschaftlich in Teilen sehr schwer zu definieren.
Es sind hilfreiche Konstrukte, die vieles vereinfachen: der Tag fängt an, er endet, das Leben beginnt und es "endet" (damit wird's schon schwerer), viele Physiker denken nicht mehr linear in Anfang und Enden, sondern z.B. in einem Kontinuum usw. in der Biologie gibt es viele zirkuläre Prozesse (ein Laubblatt "stirbt" und es lebt zugleich immer in anderer Form weiter; Werden und Vergehen, Kreislauf; "Sein") usw. usf.
Also: ich tu' mir damit - auch mangels Wissen - schwer.
"Ende" ... und viele Grüße
Anne