Ich muß nach Linz:
http://orf.at/stories/2197558/2197557/
Das mit dem positiven Vergessen hat mich angesprochen, was mich zum Thema Angemessenheit von Strafe bringt.
Das Problem in der Realität ist nämlich, dass jeder jeden andern andauernd irgendwie schädigt. Sei es, weil er Profit nimmt, sei es, weil er im Lotto gewinnt, sei es, weil er besser einkauft und dadurch Geld spart, während der ander für das Gleiche mehr Geld ausgibt und an anderer Seite sparen muß.
In Bezug auf die Verhältnismäßigkeit heißt das also, dass man sich zu Lebzeiten der eigenen Schuld nicht bewußt sein kann; solange man nicht psychotisch ist, ist man es, dann widerfährt einem so-oder-so das jüngste Gericht und man ist Angeklagter und Richter in einem.
Man kann jemanden durch ein falsches Grinsen zum falschen Zeitpunkt so aus dem Gleichgewicht bringen, dass das Trigger für Mord oder Selbstmord sein kann; nur ist das dem Grinser vermutlich nicht bewußt (wobei ich zugegebenermaßen unterstelle, dass doch). Falsches Grinsen kommt bei mir sowieso meistens davon weil ich sehe, dass es endlich anderen Leuten auch so schlecht geht wie mir und ich dabei nicht alleine bin ...
Daher, zurück zur Verhältnismäßigkeit. Wenn einem also nicht bewußt ist, was denn nun genau eine Bestrafung oberhalb einer gewissen Verhältnismäßigkeit hervorgerufen hat, regt einen das dann schon zum Nachdenken an.
Insofern bleibt die Befürchtung, dass, wenn ich geordnet sterbe sollte, sich irgend ein Wissender an meinem Sterbebett einfindet und mir dann erzählt, dass er mir im vollen Bewußtsein den Genuß am Leben versaut hat, einfach weil er es konnte und wollte für irgend eine Sache, die sich mir bis zum Schluß geistig nicht erschlossen hat.
Es seid denn natürlich, es gäbe Gott; wobei ich Gott, wenn es ihn den gibt, nicht zutraue, dass er sich in mein Leben einmischt, da ein Eingreifen in Experimente den Determinismus durcheinanderbrigt. Daher kann es Gott ruhig geben, aber ich schreibe ihm nicht meinen Zustand zu, es sei denn natürlich, mein Zustand ist deterministisch, aber dann hat er ja auch einen Sinn, für irgendwen. Dann wäre also Gott schuld, ich könnte ihm aber keinen Vorwurf machen, weil mein Leben so vorhergesehen war.
Ehrlich gesagt würde ich Gott aber schon gern fragen, "wozu das alles." Ich bin mir nicht sicher, ob andere primär die Steine im Wege sehen so wie ich, oder nicht. Jedenfalls glaube ich, dass Leute, die postitiv ins Leben sehen, einen doppelten Boden unterhalb des Drahtseils haben, und wissen, das wenn sie fallen, aufgefangen werden. Das habe ich nicht. Ich schließe daher von mir auf andere und vermute, dass die, die irgendwie auf sich alleine gestellt sind und durchkommen müssen, die Welt auch etwas dünkler sehen als die anderen.
In letzter Instanz ist für mich als Psychotiker das Vergessen daher negierbar, weil man ja nicht weiß, ob man dann doch mal wieder von einer Psychose eingeholt wird, was, defintiv, kein sehr angenehmes Erlebnis ist. BTW bin ich durch eine gewisse Anzahl von Deja Vus zur Erkenntnis gekommen, dass Vergessen auch in Paralleluniversen nicht so leicht möglich ist (das war jetzt ein Insiderwitz, den nur ich lustig finde, vermutlich).
Daher, auch wenn es mittels Mikroelektronik noch nicht so leicht möglich ist, was die zivile Forschung betrifft, bleibe ich dabei: Gedankenaustausch gibt es. Und zwar nicht erst seit heute.
Ich vermute nur im Innersten, das Um-Sich-Schlagen in Form von Postings o.ä. hilft genau gar nix, das wieder wegzubekommen. Vielleicht doch, und dann werd ich deppert sterben.