Verliebtheit und Therapie

[1sylvia]

@Pinguin Pit, danke für die nette, ausführliche Antwort.
Ich komm mir ja schon etwas seltsam vor, in meinem Alter derartige "Gefühle" zu haben, sehe dass du auch 50+ bist, was mich etwas beruhigt.
Liebe, im Sinne wie ich es für einen Partner fühlen würde, ist es ja nicht, aber es ist etwas das ich nicht mit Worten auszudrücken kann, und ich habe Angst mich dabei ev. lächerlich zu machen.
Dennoch denke ich, dass es vermutlich so ist, dass Th. so etwas mitkriegt, meine jedenfalls hat einmal als ich meinte, ich fühle mich nach den Stunden immer besser, oft beschwingt, mit einem Lächeln u. sehr sanfter Stimme gemeint, "ich weis"....
Direkt über "unsere" Beziehung haben wir noch nie gesprochen, wie ich mich in den Stunden fühle u. wie wichtig die Termine für mich sind, schon oft.
Ja, ich denke mal, dass ich mir zuviele Gedanken mache, man müsste die Situation genießen können, wann bietet das Leben das schon, einen Menschen der zuhört u. einen gelten lässt wie man ist. Ich hatte das bisher nie.
Schönen Feiertag morgen an Alle.

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[minds]

Ist bei Verliebtheit nicht die ganze Aufmerksamkeit bei den Gefühlen und alles andere wird nicht mehr beachtet? Bringt das dann was für die Therapie, für die Besprechung der Inhalte?

[minds]

Gerade habe ich das noch gefunden:
http://www.psychologie-psychotherapie.c ... _Jonas.pdf

[Pinguin Pit]

Hallo minds,

es hängt wahrscheinlich von der Intensität der Gefühle ab, ob sie förderlich oder hemmend wirken.
Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen berichten: immer wenn ich das Gefühl hatte, etwas hemmt mich in der Therapie (ob es nun um Verliebtheit oder etwas anderes ging), dann habe ich das Thema angesprochen.
Das ist mir nicht leicht gefallen, weil ich mich auch geschämt habe, gedacht habe ich mache lächerlich. Aber ich habe dabei viel gelernt über mich, meine Ängste und Unsicherheiten, woher diese rühren.
Wo, wenn nicht in der Therapie könnte ich das sonst "gefahrlos" aussprechen und daraus lernen?
Also wenn Dich Deine Gefühle belasten, Du sie als hinderlich empfindest, sprich es an. Viel Erfolg dabei.

Den Link habe ich mir durchgelesen, da werden ja auch ein paar Aspekte angesprochen.

Grüßle, Pingu

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[Pinguin Pit]

Liebe Sylvia,

zärtliche Gefühle für jemanden zu empfinden, ist doch etwas wunderschönes! Und nicht vom Alter abhängig, das wäre ja schlimm, wenn es so wäre.

Deine Therapeutin hat es sicherlich gemerkt, so wie sie reagiert hat. Du fühlst Dich ja wohl bei ihr, so wie Du es beschreibst.

JA! Genieße die Situation und das Gefühl und nimm es mit in die Welt hinaus.

Ich hatte das bisher nie.

Deshalb fühlt es sich für uns so ungewohnt an, nicht wahr?

Herzliche Grüße, Pingu

[minds]

Wenn dieses Gefühl der Verliebtheit im Rahmen einer Therapie übermässig oft eintritt - dann gäbe es doch eine gute Möglichkeit für Menschen, die Schwierigkeiten haben sich zu verlieben: es treffen sich zwei Menschen (keine Therapeuten oder Patienten) mit der Vereinbarung einer Art Rollenspiel. Einer erzählt dem anderen alles mögliche über sich, während sich der andere zurückhält. Wie in einer Therapie eben. dann müsste doch die Wahrscheinlichkeit hoch sein, dass Verliebtheit entsteht und sich eine Beziehung anbahnt.....?

[Luxbordie]

Nur dass die Verliebtheit in der Therapie eben Übertragungsliebe ist. Man verliebt sich in den Therapeuten. Nicht in den Menschen der dahintersteckt. Der Thera zeigt in der Therapie ja nur die Seiten, nur das was für die Therapie von Vorteil ist. Ich denke so wie ein Therapeut sich in der Therapie verhält klappt in der Realität nicht.

[minds]

nun ja jede Verliebtheit ist Projektion, ob es in der Therapie ist oder in der Realität....
Warum soll es in der Realität nicht klappen? Schwieriger ist es höchstens, jemanden zu finden, der sich auf das Experiment einlassen würde. Und es müsste sich ja einer öffnen, Probleme erzählen...einem Fremden, der kein Therapeut ist.....

[Luxbordie]

Vielleicht weil der Therapeut seine Bedürfnisse während der Therapie nach hinten stellt. Er ist zu 100% für den Klienten da, seine einzige Bedingung ist dass der Klient mitarbeitet, teilnimmt. Im "richtigen" Leben müssen beide füreinander da sein.

[minds]

Das stimmt. Aber es geht doch nur darum, die Verliebtheit künstlich herbeizuführen. Wenn das passiert ist, kann sich jeder normal verhalten und eine normale Beziehung kann beginnen.

[Luxbordie]

Nur eben dass man sich dann in eine Rolle verliebt und den wahren Menschen dahinter eben vielleicht nicht lieben kann.

[minds]

Das wird sich nach der Verliebtheit zeigen....bei "künstlicher" und auch bei natürlicher Verliebung
Ich mag jedenfalls die Idee eines Rollenspiels und würde es gern mal probieren...

[Luxbordie]

Wer weiss - vielleicht findet sich ja mal jemand. Dann kannst du uns ja Bericht erstatten.

[minds]

Kann ich machen. Ich komme mir nur blöd vor, jmd Unbekanntem mein Projekt zu schildern. Da denkt doch jeder sofort, ich bin verrückt....?

[Luxbordie]

Naja - ein bisschen speziell ist es ja auch. Vielleicht findest du ja hier jemanden... ich würde mich sogar vielleicht darauf einlassen. Aber 1. bin ich nicht homosexuell und 2. bin ich für so ein Experiment nicht stabil genug.

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