Umgang mit Beleidigungen

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:39

Nico hat geschrieben:
Werd ich schon haben, aber anscheinend deutlich weniger als du, denn ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern wann ich das letzte Mal ausgezuckt bin und bei dir geschieht es anscheinend öfter.
eigentlich nicht öfter, aber in den letzten 6 Wochen insgesamt 3mal. Davor wurde ich jahrelang mit diesem Thema nicht konfrontiert. Ich versuche da für mich einen "spirituellen Zusammenhang" zu sehen, denke darüber nach, "warum, gerade jetzt in meinem Leben?" und ich spüre, dass mich diese Beleidigungen zwar einerseits echt ziemlich wütend machen, aber andererseits auch ziemlich traurig, und deshalb wollte ich diesen Opa auch nicht gleich anfahren, sondern im "rückmelden", dass mich solche Lästereien echt verletzen.

Ausblenden, ignorieren, zurückschießen, "ihn segen", sind auf einer praktischen Ebene sicher Dinge wovon ich einiges ausprobieren möchte, wobei ich nicht genau weiß wie sowas gehen soll....aber was mach ich mit der Verletzung? Es ist doch, ich nenne es mal "ungesund", wenn ich einem alten Opa der mir rational soviel bedeutet wie der Sack in China soviel "Macht" gebe, dass mich seine Beschimpfung bis ins Mark treffen....warum ist das so?

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kaja
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:45

Weil du nicht Gandhi bist und es keine Schande ist sich über solche Deppen auch mal aufzuregen. Man muss sich nicht alle scheinbar negativen Gefühlsregungen abtrainieren. Ohne negative gäb es auch keine positiven Gefühle. Das man auf eine Beleidigung (steckt schon im Wort) als verletzend empfinden kann ist nicht ungesund sondern eine normale Reaktion.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:50

geht ja auch nicht darum etwas nicht verletzend zu empfinden
sondern um den Umgang damit
oder hab ich das falsch verstanden?
und da denke ich schon wie montagne
dass man das entscheiden kann.
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kaja
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:52

Meine Antwort bezog sich auf yamahas letzten Post.
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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:55

doch es geht auch darum etwas nicht als verletzend zu empfinden....ich meine die die sagen, dass sie solche Beleidigungen "ausblenden", "nicht an sich ran lassen", müssen da ja eine andere Strategie haben als ich, und mich würde interessieren welche....wie das geht....
Zuletzt geändert von yamaha1234 am Mo., 29.07.2013, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:57

kaja hat geschrieben:Weil du nicht Gandhi bist und es keine Schande ist sich über solche Deppen auch mal aufzuregen.
es ist nicht nur aufregen, irgendwas in mir würde jetzt am Liebsten das Fahrrad putzen, was ich jetzt aber aus Prinzip nicht mache....um 3 hab ich einen Termin, wieder im Ort und ich werde wieder mit meinem dreckigen Fahrrad da gleich hinfahren, aber ein "komisches" Gefühl habe ich schon, also so als ob ich mich nun "verstecken" müsste....das ist so ätzend und rational verbiete ich mir das auch!!!

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praline
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 12:59

Oh ich wurde schon mal von einer an mir vorbeifahrenden fremden Fahrrad-Fahrerin als "Schlampe" beschimpft. Weil ich gerade auf dem Fahrradweg stand. Das gemeine dabei war, dass sie natürlich gleich abgerauscht ist und ich so nicht mal die Gelegenheit hatte, etwas zu erwidern. Das ist mal gemein!! Ich hätte natürlich was hinterherrufen können, aber ich war echt verdutzt und ausserdem wollte ich naja nicht unbedingt das mich alle anstarren in dem Moment...

Ich bin auch nicht besonders schlagfertig und mich machen solche Beleidigungen innerlich wütend aber auch traurig. Ich bin da wohl sehr verletzlich... Ich wünschte mir, mich mehr wehren zu können, schlagfertiger zu sein in solchen Situationen. Klar sollte das einem Sch***egal sein, aber ehrlich: ich schaff das nicht.

Bei deiner Opa-Situation könnte ich mir ein ruhiges, ja sachliches "Selber Drecksau." vorstellen. Aber ganz kühl. Und dann ganz normal weitergehen.
Ich finde es schon wichtig, dass man so was irgendwie von sich weisen kann - nach aussen. Für einen selbst ist das doch ein besseres Gefühl, als es einfach zu schlucken.
Solange es einen innerlich trifft. Wenn es einem WIRKLICH nichts ausmacht, ist das nicht nötig. Aber das wäre bei mir nie der Fall...
Zuletzt geändert von praline am Mo., 29.07.2013, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:00

also das kann ich mir nicht vorstellen
dass es überhaupt irgendeinen Menschen gibt
der keine Verletzung empfindet
nur eben der Umgang damit
den kann man schon selbst entscheiden;
da finde ich die Antwort von montagne einfach hervorragend.

LG und: regnets bei euch nicht?
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Lady Amalzia
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:01

Quatsch, nicht verstecken... pack Dir einen Putzlappen unter den Sattel und wenn die Opis wieder irgendwo rumlungern: Lappen in die Hand drücken und sagen, sie würden ja anscheinend genügend Zeit haben, störende, dreckige Fahrräder zu kommentieren - dann müssten die ja auch genügend Zeit haben sie zu putzen, wenn´s denn so stört

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:03

montagne hat geschrieben: Die Frage ist, warum gibt man wildfremden Menschen eine solche Macht über sich? Kann mir unterschiedliche Gründe vorstellen.
sorry montagne, hatte deinen Post überlesen....welche Gründe kannst du dir denn vorstellen?

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:04

Lady Amalzia hat geschrieben:Quatsch, nicht verstecken... pack Dir einen Putzlappen unter den Sattel und wenn die Opis wieder irgendwo rumlungern: Lappen in die Hand drücken und sagen, sie würden ja anscheinend genügend Zeit haben, störende, dreckige Fahrräder zu kommentieren - dann müssten die ja auch genügend Zeit haben sie zu putzen, wenn´s denn so stört
ja, das könnte ich, wenn die Diskussion auf der Sachebene geblieben wäre. Aber "Drecksau" nehme ich schon sehr persönlich....

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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:08

praline hat geschrieben:
Bei deiner Opa-Situation könnte ich mir ein ruhiges, ja sachliches "Selber Drecksau." vorstellen. Aber ganz kühl. Und dann ganz normal weitergehen.
.

ich glaube das könnte ich nicht, mein Impuls ist: "töten, vom Fahrrad hauen, zusammen treten" und ich brauch meine Kraft für meine Selbstbeherrschung, denn ausagieren würde ich meinen Impuls nie! Für ein "lockeres" "Selber Drecksau" bin ich in der Situation viel zu emotional...


leberblümchen
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:09

Hm, also ich nehme so was tatsächlich nicht persönlich: Ich selbst sehe es so: Für mich wäre es schlimm, wenn der Andere sich daran aufgeilt, mich erniedrigt haben zu WOLLEN. Ich denke nicht: "Oh, ich bin eine Drecksau", sondern ich denke: "Der Typ hat mich benutzt, um seinen Penis zu verlängern, und da hack ich ihm das Teil gleich mal ab". Ich lasse mich nicht benutzen, um anderer Leute Selbstwertproblem zu verschleiern. Vielleicht ist es bei dir auch so? Dass du dich nicht benutzen lassen willst? Und indem du nicht reagierst, HAT er dich ja benutzt. Oder?

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Tröte
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:09

yamaha1234 hat geschrieben: es ist nicht nur aufregen, irgendwas in mir würde jetzt am Liebsten das Fahrrad putzen, was ich jetzt aber aus Prinzip nicht mache....um 3 hab ich einen Termin, wieder im Ort und ich werde wieder mit meinem dreckigen Fahrrad da gleich hinfahren, aber ein "komisches" Gefühl habe ich schon, also so als ob ich mich nun "verstecken" müsste....das ist so ätzend und rational verbiete ich mir das auch!!!

hallo yamaha,
ich kenne sowas auch und es kommt auch immer sehr darauf an, welche tagesform ich habe.
meist versuche ich dann einen spruch zurückzukellen so ala " lieber ein dreckiges fahrrad als niveaulose kinderstube wie sie hatten" oder "es freut mich sehr, dass sie scheinbar keine anderen probleme haben, als sich über ander leuts fahrräder zu echauffieren", aber sowas fällt einem natürlich nicht immer direkt ein und die wut ist in dem moment natürlich auch nicht weg. allerdings habe ich auch erfahren, dass ignoranz oder intensive freundlichkeit den anderen am meisten ärgert und auch meisten bringt.

vg tröte
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yamaha1234
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Beitrag Mo., 29.07.2013, 13:11

**AufdemWeg** hat geschrieben:also das kann ich mir nicht vorstellen
dass es überhaupt irgendeinen Menschen gibt
der keine Verletzung empfindet
nur eben der Umgang damit
den kann man schon selbst entscheiden;
da finde ich die Antwort von montagne einfach hervorragend.

LG und: regnets bei euch nicht?
also würdest du sagen, dass dich so etwas auch verletzt, du aber auf einer Handlungsebene "heute" damit anders umgehst?
Ich hatte dich da eingangs anders verstanden....

Ps: Bei mir regnets nicht.

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