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Sa., 31.05.2008, 12:18
Hallo!
Erst einmal finde ich, man sollte sich nicht zu viele Gedanken machen übers Kinderkriegen - entweder man will sie oder man will sie eben nicht. Natürlich gibt es "Probleme" im und Dinge Leben (Geldmangel? Erstmal Karriere und so, ne? etc...), die einen daran hindern können und natürlich kann es sein, dass der Wunsch erst langsam kommt. Wenn man das aber versucht so extrem durchzuplanen, "Mit 40 bekommen wir dann ein Kind" - das fände ich nicht so gut. Absichtlich Hinausschieben kann ja auch zu Problemen führen, eventuell klappt es im höheren Alter (ohne Hilfsmittel) nicht mehr, das kann, glaube ich, sehr stressig werden und wenn es dann garnicht mehr klappt, verbittern einige traurigerweise daran. Wer den Wunsch hat, soll einfach handeln Auch wer mit 40 oder darüber wirklich noch den Wunsch verspürt - bitte! Aber mit 60 und mit Hormonbehandlung etc... ne, da bin ich dagegen, da kann das Wort Liebe und so tausendmal fallen.
Allerdings:
Ich bin selbst ein "spät geborener", meine Eltern waren so um die 40, als sie mich bekamen (ausdrückliches Wunschkind). Ich sehe das ähnlich wie Nachtvogel. Ich hatte eine ganz normale Kindheit, aber als ich aus dem Kindesalter herauswuchs habe ich mir da schon viele Gedanken darüber gemacht. Meine Eltern werden früher sterben, als die Eltern gleichaltriger - sie werden mir dann, wenn ich schon etwas in die Jahre gekommen bin, nicht mehr mit ihrer Lebenserfahrung Rat geben können. Einerseits habe ich meine Eltern mit meiner späten Geburt glaube ich jung gehalten - meine Eltern sind manchmal moderner als die Eltern gleichaltriger. Andererseits hatten sie halt schon recht früh diese "Zipperlein" und naja... mit dem Alter bekommt man glaube ich so bestimmte "Eigenenheiten", Sturheiten, die sich mit zunehmendem Alter auch immer mehr verfestigen - die konnten und können mich bei meinen Eltern trotz ihrer Liberalität und relativ modernen Lebensführung manchmal auf die Palme bringen.
Ich glaube hier wurde jetzt viel geschrieben über "das erste Kinde mit 40". Bei mir ist es so, dass ich wesentlich ältere Geschwister habe. Ich verstehe mich heute mit meinen Geschwistern gut. Seltsam ist es dennoch manchmal irgendwie. Ich mag sie auch sehr gerne, aber manchmal ist es irgendwie belastend so alte Geschwister zu haben. Ich finde es ebenfalls sehr schade, dass ich nur eine sehr kleine Familie habe. Meine Großeltern waren z.T. schon tot als ich geboren wurde, oder starben, als ich noch sehr jung war, das war nicht mal traurig für mich, da ich kaum eine Verbindung zu ihnen hatte, trotz häufiger Besuche. Eine Großmutter hatte doch etwas länger "durchgehalten", aber auch zu ihr hatte ich keine Verbindung. Sie hatte sich irgendwie nie für mich interessiert und ich fand immer schade, dass ich nie mal ne Unterstützung, einen Rat, ein Gespräch, bekommen habe, einfach aus der Lebenserfahrung heraus. Auch meine Onkel, Tanten und Cousins/Cousinen sind mir irgendwie fremd - ich gehöre da nicht dazu. Aber nicht, weil sie mich vielleicht ablehnen könnten - nein, der extreme Altersunterschied stellt einfach ein fehlendes Bindeglied, eine große Lücke dar. "Die Alten" in meiner Familie wissen garnicht, was Menschen in meinem Alter denken, und häufig wollen sie es auch nicht. Sie haben keine Vorstellung davon was ich eigentlich wirklich mache (nicht weil sie dumm wären). Und sie wollen aus auch irgendwie nicht. Aber ich verstehe das, ich verstehe ja z.B. schon jetzt nicht mehr die "Jugend von Heute" Je größer aber der Altersunterschied, desto schlimmer wird das. Meine Eltern versuchen glaube ich auch manchmal echt ihr Bestes, aber auch sie können oftmals bestimmte Dinge nicht nachvollziehen und auch garnicht wissen!
Es ist mein Glück, dass ich mich nicht zu dem immer "Jüngsten" entwickelt habe, ich bin schon recht früh erwachsen und auch recht selbstständig geworden, wahrscheinlich auch, weil ich extrem ältere Geschwister hatte und früh auch "ältere" Leute kennenlernte. Ich durfte bestimmte Dinge bestimmt auch früher (alleine) machen als meine Geschwister. Ich hatte aber oft das Gefühl, dass meine Eltern gegenüber mir "schwach" waren, dass ich ihnen überlegen bin. Andersherum bedeutet das ja nun, dass ich dadurch das Gefühl habe, dass mir meine Eltern nichts mehr "beibringen" können, mir nicht "helfen" können, etc... die Alterskluft ist eben doch ziemlich groß.