Die Antwort, die ich selber finden musste

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Tigerkind
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 14:18

Ich schreibe später noch ausführlicher, habe jetzt nicht die Zeit, aber ganz kurz:
ballpoint hat geschrieben:Der meint das mit dem Missbrauch wird wohl einigermaßen übertrieben sein. Oder der Arzt will sie nicht wegen PTBS krankschreiben. Zum Verzweifeln.
Wer sagt denn, das es so sein wird?
Ich glaube das nicht, ich denke es ist sehr wahrscheinlich das ihr Partner ihr glauben wird und der Arzt sie sehr wohl wegen PTBS krankschreiben wird.

Mißbrauchsopfer haben eine ganz große Lobby(und das ist auch gut so), die unschuldig Angeklagten die haben so gut wie keine Lobby.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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candle.
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 14:21

Tigerkind hat geschrieben: Mißbrauchsopfer haben eine ganz große Lobby(und das ist auch gut so), die unschuldig Angeklagten die haben so gut wie keine Lobby.
Eigentlich ist es genau umgekehrt. Ich meine, ich habe das Thema gerade politisch diskutiert gesehen, dass Opfer mehr in den Vordergrund gehören.

Neni-lein, wo bist du?

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hopelife
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 14:35

tigerkind.versteh echt gar nicht warum es hier um Angeklagte geht.
wo steht das denn? steht das irgendwo?
weißt du wie lange sowas dauert bis es zu einer Anklage kommt???
ich kenn Fälle wo die Beweislage klar ist und den Opfer dennoch nicht geglaubt wird! also so schnell wird keiner verurteilt...nicht nach den Jahren.
sprechen doch von einem Kind, was sich erinnert.
Geht es hier um unschuldige Angeklagte?
ich hoffe, die Userin ist jetzt nicht verunsichert, denn das kann dazu führen das sie sich für schuldig erklärt. Hat ja schon ihre oma gemacht das muss ich nicht auch noch tun.
Warum muss das jetzt thematisiert werden.. das lässt sich nicht klären und darum geht es auch nicht.
hier ein link... meisten bringt es nur Entschädigung und die Täter laufen frei herum aber immerhin könne man damit seine Therapie bezahlen.
http://www.vdsrv.de/index.php?option=co ... n&Itemid=9
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Tigerkind
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 21:18

Ich will hier auch gar nicht von Neni-lein abkommen, ich erwähnte ja auch das ich Neni-lein glaube und dafür brauche ich keine Beweise.
Es kam bei mir so an das es jetzt um einen Kampf gegen den Täter gehen sollte, ich glaube das Neni-lein damit nicht geholfen ist.

Ich glaube das ein Verzeihen Neni-lein mehr helfen könnte, natürlich nur mit therapeutischer Begleitung.

Selbstverständlich ist es Horror was Neni-lein und auch Du HoffnungLeben da durchgemacht haben und dafür habt ihr mein vollstes Mitgefühl!

Ich weiß es ist schwer, nur ist es ja leider oft so das auch der Täter ein z.B. kleiner mißbrauchter Junge gewesen ist-also auch ein Opfer war.

Aber ich weiß verzeihen ist schwer und man es natürlich auch wollen.
Das schreibe ich nicht um den Täter damit zu entlasten, sondern damit es Neni-Lein besser geht und natürlich auch Dir HoffnungLeben.

Ich weiß das sind schwer nachvollziehbare Gedankengänge, aber sowas wird ja z.B. durchaus in Psychotherapien angeboten und hilft ja.

@HoffnungLeben: Du schreibst Du hast Jungen aus Deiner Klasse extrem gequält-ich kann das absolut verstehen in der furchtbaren Zwangslage in der Du befunden hast. Aber glaubst Du der Junge hat das damals verstanden wie ihm geschieht?

@candle:
candle. hat geschrieben: Tigerkind schrieb:
Mißbrauchsopfer haben eine ganz große Lobby(und das ist auch gut so), die unschuldig Angeklagten die haben so gut wie keine Lobby.

Eigentlich ist es genau umgekehrt.
Du sagst das jetzt einfach so, das es umgekehrt ist, das heißt aber nicht das es so ist.
Ich und auch viele andere erleben es ganz anders.

@HoffnungLeben: Ich denke das unschuldig Angeklagte eben auch Mißbrauchsopfer sind und deshalb finde ich das Thema nämlich nicht weg vom Ursprungsthema.
Können uns jetzt aber gerne wieder voll und ganz Neni-leins Mißbrauchsgeschichte widmen und wie wir ihr helfen können.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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candle.
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 21:29

Tigerkind hat geschrieben:
Du sagst das jetzt einfach so, das es umgekehrt ist, das heißt aber nicht das es so ist.
Ich und auch viele andere erleben es ganz anders.
Ich weiß ja nicht was und wo du das erlebst, aber es ist so. Es ist nicht nur eine Behauptung. Es ist aber auch eine Behauptung, dass man Verzeihen muß um zu genesen. Das entspricht wohl mehr dem christlichen Glauben, aber sicher nicht einer Traumatherapie.

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montagne
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 21:35

Und wenn immer nur verziehen wird, wird sich kaum etwas ändern.
Natürlich ist gerade jemand, der so etwas erleben musste in erster Linie für sich selbst da und muss für sich selbst den besten Weg finden, damit umzugehen. Ich betone für sich selbst!
Wenn das für dich Tigerkind verzeihen ist, dann ist es okay für dich.

Für andere kann es etwas anderes sein. Kann eine Anzeige sein, muss aber nicht. Kann gesellschaftliches Engagement sein, was auch immer.

Letzlich ist jede Anzeige eines stattgefundenen Missbrauchs gesellschaftlich sinnvoll. Missbrauch kann nur so lange stattfinden, wie es das Tabu gibt sich darüber zu äußern, solange sich Täter in Sicherheit wiegen können. Je offener und transparenter eine Geselslchaft an dem Punkt wird, je mehr Menschen sich trauen hinzusehen, umso schwieriger wird es für Täter und umso leichter wird es für künftige Opfe,r die es leider wohl immer geben wird.

Letzlich sind wir ja eine Gesellschaft und nicht nur für uns alleine da, sondern gestalten Gesellschaft mit, zwangsläufig, egal was wir tun.

Ich will damit nicht sagen, das Opfer die Pflicht häten etwas zu unternehmen. Ich denke aber, dass kann einer der Wege sein, die auch zufrieden machen. Kann dazu führen ruhiger zu werden, sich selbst zu glauben und zu verzeihen. Es sind ja starke Gefühle da und Gefühle bringen uns in die Aktivität und starke Gefühle in starke Aktivität. Dass kann konstruktiv genutzt werden oder schlicht abgeleitet und was konstruktives kommt als Nebenprodukt dabei raus.
amor fati

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stern
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 21:40

Tigerkind hat geschrieben:Es kam bei mir so an das es jetzt um einen Kampf gegen den Täter gehen sollte, ich glaube das Neni-lein damit nicht geholfen ist.
...
Das schreibe ich nicht um den Täter damit zu entlasten, sondern damit es Neni-Lein besser geht und natürlich auch Dir HoffnungLeben.
Ich glaube durchaus, dass du damit eine hilfreiche Sichtweise anbieten willst. Nur würde ich beachten: Das mag das sein, dass DU machen würdest und DIR gut tun würde bzw. DU es so machen würdest (hattest du ja erwähnt). Nur sind Menschen unterschiedlich, so dass man da dass eigene Vorgehen nicht dergestalt auf andere projizieren kann: Wenn du es so oder so macht, glaube ich, dass es dir auch besser geht/hilft.

Muss jeder selbst entscheiden, was hilft, würde ich sagen. Und um Anzeige ging es ja nicht.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Tigerkind
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 21:59

candle. hat geschrieben:Ich weiß ja nicht was und wo du das erlebst, aber es ist so. Es ist nicht nur eine Behauptung.
Ja, das ist aber nur Deine Meinung.
Ich habe auch nicht geschrieben das man verzeihen muß um zu genesen.
candle. hat geschrieben:Das entspricht wohl mehr dem christlichen Glauben, aber sicher nicht einer Traumatherapie.
Auch in Psychotherapie werden Verzeihensprozesse durchaus angeboten.
Auch bei so grausamen Themen wie z.B. Mißbrauch.

@montagne und stern: Selbstverständlich muß jeder für sich selbst entscheiden und selbstverständlich habe ich nur meine Sichtweise dargestellt sowie ihr die Eurige!

@montagne: Mit der Gesellschaft stimme ich Dir zu und deshalb würde ich mich gerne mal darüber austauschen wie geht unsere Gesellschaft eigentlich mit Straftätern um und wie kommt es eigentlich dazu? Das muß natürlich nicht hier sein!
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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stern
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 22:02

Auch in Psychotherapie werden Verzeihensprozesse durchaus angeboten.
Auch bei so grausamen Themen wie z.B. Mißbrauch.
Mögllich ist das mMn gegen des psychischen Prozesses, z.B. durch Verzeihen loszulassen... aber lese ich was falsch: Soweit ist doch die TE nicht. Sondern am Anfang, sich erstmal mit allem auseinanderzusetzen, sich ein Bild zu machen von damals:
Seit Jänner versuche ich nun die Puzzleteile meiner Vergangenheit zusammenzubauen.
Und die Frage war:
Hat irgendjemand von euch auch das Problem niemanden an sich ran zu lassen, oder ähnliche Angstgefühle wenn es um die Einsamkeit geht?
Liebe Grüße
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Tigerkind
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 22:05

Also was hat Dich gestört stern, ging Dir mein Vorschlag zu schnell?

@montagne: Ich denke nicht das man Mißbräuche durch Anzeigen
verhindern kann, ich denke das Thema geht doch tiefer.
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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 10.07.2013, 23:41

Hallo Neni-lein,

es ist schlimm, was dir passiert ist und ich fühle mit dir.

Den Vorschlag von ballpoint, Beweise zu sichern, halte ich durchaus für sinnvoll.
Nicht, um damit gleich vor Gericht zu ziehen, sondern um alle Optionen weiterhin zur Verfügung zu haben, in erster Linie für dich, falls mal wieder Selbstzweifel kommen (und die werden kommen!), ob das alles wirklich so wahr ist oder ob du dir nicht doch nur alles einbildest. Und auch, wenn du jetzt keine Anzeige machen willst, wer sagt denn, dass du in 10 Jahren, wenn du viel stabiler bist, es nicht doch willst. Tscha, und bis dahin kann die einzige Zeugin, die Oma, entweder verstorben oder senil sein, so dass keine Zeugin mehr vorhanden ist. Wenn es jetzt eine Zeugin gibt, dann sichere Beweise, halt als Option für dich.

Neni-lein kommt aus Österreich, ich weiß nicht, ob es da so etwas wie ein Opferentschädigungsgesetz wie in Deutschland gibt. Und ob es anzuraten ist, diesen Weg zu gehen (dann wirst du um eine Anzeige, wenn der Täter noch lebt, nicht drum herum kommen), wage ich aus den Erfahrungen in meinem Umfeld (ich persönlich bin den weg nicht gegangen) zu bezweifeln (drei von den 4 mir persönlich bekannten würden es im Nachhinein nicht nochmal machen).

Auch mit dem Verzeihen ist es so eine Sache. Sicher, irgendwann sollte man an einem Punkt anlangen, dass man die ganze Sache loslassen kann (christlich geprägte sagen da eher verzeihen, aber mit diesem Begriff habe auch ich meine größte Schwierigkeit), abgeben kann. Aber bis dahin ist es ein sehr langer Weg. Und Nemi-lein steht noch ganz am Anfang ihrer Therapie.

Jetzt aber was ganz anderes, was Nemi-lein auch ansprach, wozu sich aber noch niemand geäußert hat:
Beziehung
Du bist 25 und alle in deinem Umfeld sind jetzt irgendwie in Partnerschaft, als letztes jetzt deine beste Freundin. Und da hast du verständlicher Weise Angst, dass das bei dir nichts mehr wird wegen deiner Vorgeschichte, dem Missbrauch.
Ich möchte dich da ein bisschen beruhigen, weiß natürlich nicht, ob es geht.
Das eine muss mit dem anderen nicht zwangsweise was zu tun haben. Ich habe Menschen in meinem Umfeld, die nicht sex. Gewalt erfahren haben und trotzdem erst mit +- 40 ihren Partner fürs Leben gefunden haben (und davor war nichts). Und ich kenne welche, die trotzdem einen Partner gefunden haben und eine sehr langfristige Beziehung haben (einschließlich mich, mit 25 den Partner gefunden, mit dem ich immer noch zusammen bin und einige Kinder großgezogen habe).
Will heißen, mach dir da keinen Stress. Der Zug ist beileibe nicht abgefahren.
Klar, wird es für dich schwieriger sein, einen passenden Partner zu finden, weil du vielleicht viel vorsichtiger bist, weil du dich schützen musst, um nicht wieder verletzt zu werden. Aber unmöglich ist es beileibe nicht.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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hopelife
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Beitrag Do., 11.07.2013, 00:25

@HoffnungLeben: Du schreibst Du hast Jungen aus Deiner Klasse extrem gequält-ich kann das absolut verstehen in der furchtbaren Zwangslage in der Du befunden hast. Aber glaubst Du der Junge hat das damals verstanden wie ihm geschieht?

Hallo Tigerkind,
ich habe es vielleicht falsch ausgedrückt.
Natürlich habe ich sie nicht misshandelt oder sie traumatisiert.

Ich hatte nur keine Geduld für Jugen in meinen Alter....


ich denke nicht, dass sie durch mich schwer traumatisiert sind.

Ich wollte nur erklären, dass ich sehr auffällig war,
aus heutiger Sicht, tut mir das äussert leid.

Aber damals war ich ein Kind.
Und kann nur objektiv mein Verhalten anschauen.

Aber das hätte Pädagogen machen sollen, nachdem "Warum" suchen und
nicht versuchen mit Sanktionen mir ein Verhalten auszutreiben.

Ich habe viel erlebt in meinem Leben, aber darunter leide ich eigentlich nicht so sehr.
Aber unter diesem Trauma leide ich, obwohl ich viele habe. Aber unter diesem einen leide ich.

Warum?
Weil es das Einzige ist, worüber ich keine Kontrolle habe! So keine. Ich kann es nur akzeptieren.

Wie eine Krankheit, ich kann einen Umgang damit erlernen. Ich kann mir die Geschichte meiner Mutter anschauen, die selbst vergwaltigt wurde innerhalb der Familie.
Und rein rational hilft mir das, aber irgendwie macht es die Situation nicht besser.

Und ich zahle die Therapie bald selbst, um einen Umgang damit zu erlernen.

Ich bin wirklich stark, aber das sind Gefühle, die ich nicht beschreiben kann.
Das sind Todesängste, die kann ich nicht beschreiben. Und es geht nicht um den Missbrauch bei mir, sondern als Kind um sein Leben fürchten, das ich auch in den Teich komme, wenn ich nicht das mache, was er will.

Und es ist das Einzige, was mir wahrlich quält!!!!

Ich kann mir das Verhalten meiner Eltern erklären, aber diese Ängste werde ich nicht los.

Und wäre ein Mensch da gewesen, der mit mir zum Arzt gegangen wäre, ich weiß, dass es mir heute besser gehen würde.

Keine Frage, das die Täter auch viel durchmachten, aber als Opfer kann ich das nicht sehen.
Und ich habe leider nicht "nur" Depressionen deswegen, somdern wahrlich schlimmere Probleme.
Und auch wenn du schreibst du glaubst der Userin, warum schreibst du denn zeitgleich, dass
es auch ungeschuldigte Angeklagte gibt?

Ich bin nicht so der Profi, was die Statistik angeht, aber mal ehrlich, bevor jemand
wirklich angeklagt wird, da muss es schon objektive Beweise geben.
Und Täter, die wissen das!
Deswegen gehen sie ihrem Trieb auch nach.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


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Beitrag Do., 11.07.2013, 07:26

Tigerkind, du hast explizit geschrieben eine Anzeige wuerde ihr nicht gut tun, verzeihen waere besser fuer sie oder fuer Missbrauchsopfer allgemein.
Das war mir bisschen viel eigene Meinung an der falschen Stelle.
Was anderes waere es zu sagen, mein Weg war dieser und es hat mir sehr gut getan. Punkt.
Ich sagte dazu nur, es ist ein moeglicher Weg, es gibt auch andere. Naemlich gesellschaftliches Engagement oder Anzeige oder..... ein Buch schreiben, das Thema wissenschaftlich aufarbeiten? Jeder nach seinen Vorlieben und Moeglichkeiten.

Ich sagte auch nicht, Anzeige verhindert Missbrauch per se. Da simplifizierst du mein Post. Was aber Fakt ist, es gibt eine Korrelation zwischen Hinsehens-Kultur und haueslicher Gewalt und Missbrauch aller Art. Je mehr Offenheit, umso weniger Missbrauch. Je mehr sich jeder nur um seins kuemmert, umso mehr.
Da ist sowohl zeitlich eine Aenderung zu erkennen, als auch im internationalen Vergleich eine Tendenz erkennbar.

Aber wie gesagt, jeder muss eh fuer sich entscheiden. Wichtig ist aus der Ohnmacht rauszukommen.

Was Therapie angeht, so sagt zum Beispiel Michaela Huber explizit, das sie Klienten natürlich unterstützt, wenn sie verzeihen moechten. Haelt Forderungen danach von aussen aber fuer kontraproduktiv. Sie schlaegt es den Klienten nichtvor. Und ich habe das auch bei keiner anderen renomierten Traumatherapeuthin gelesen.
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Tigerkind
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Beitrag Do., 11.07.2013, 08:37

montagne hat geschrieben:Tigerkind, du hast explizit geschrieben eine Anzeige wuerde ihr nicht gut tun, verzeihen waere besser fuer sie oder fuer Missbrauchsopfer allgemein.
Wo bitte genau ließt Du das raus???
montagne hat geschrieben:Das war mir bisschen viel eigene Meinung an der falschen Stelle.
Solche Sätze werde ich in Zukunft überlesen, es gibt nicht zu viel eigene Meinung!
montagne hat geschrieben:ch sagte auch nicht, Anzeige verhindert Missbrauch per se. Da simplifizierst du mein Post.
Und auch das habe ich nirgends geschrieben, das Du das verhindert hast, wenn hier zuviel virtuell reininterpretiert wird, dann ist das leider so.

Forderungen habe ich bezgl. Verzeihen auch in keiner Therapie erlebt, sowie Forderungen allgemein nicht.
Und wer meine Posts je mit etwas Aufmerksamkeit gelesen hat, der wird wissen, das ich von Forderungen nichts halte.

Es war ein Vorschlag von mir, weil ich davon denke, es könnte Neni-lein tiefgehend helfen.
Aber hier kam es bei mir so an als ob jetzt Kampf mit Gericht etc. gestartet werden soll, ich denke das hilft nicht.
Meine Meinung halt.
Sollten meine Posts hier als Forderung angekommen sein, tut mir das leid, so war es keinesfalls gemeint!
montagne hat geschrieben:Je mehr Offenheit, umso weniger Missbrauch. Je mehr sich jeder nur um seins kuemmert, umso mehr.
Sehe ich genaus, allerdings muß der Mibrauch mit dem Mibrauch auch sehr viel mehr Öffentlichkeit erfahren.
Will jetzt aber nicht allzu sehr wieder auf das politische kommen, sondern wieder mehr zum Thema zurück wie man Neni-lein helfen könnte.

Aber das ich Verzeihen fordere das kann und will ich so keinesfalls stehenlassen.

@HoffnungLeben:Antwort kommt etwas später!
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 11.07.2013, 09:23

@HoffnungLeben:
HoffnungLeben hat geschrieben:Ich wollte nur erklären, dass ich sehr auffällig war,
aus heutiger Sicht, tut mir das äussert leid.
Ja, das glaube ich Dir und es ist ganz, ganz schlimm das Du soviel Leid erfahren mußtest.

Deine Geschichte ist wirklich ganz, ganz tragisch und ich kann gut verstehen das Du in Deiner Lage nicht sehen kannst das auch der Täter (wahrscheinlich ja selber ein auch ein Opfer) leidet.

HoffnungLeben hat geschrieben:Ich bin nicht so der Profi, was die Statistik angeht, aber mal ehrlich, bevor jemand
wirklich angeklagt wird, da muss es schon objektive Beweise geben.
Nein, angeklagt werden kann jeder von uns, das kann jedem passieren.
Ob die Unschuld dann bewiesen wird oder nicht, spielt keine Rolle, der Makel ist auch bei Freispruch immer da.

Und wenn Du mich fragst warum ich bei diesem Thema auch unschuldig Angeklagte erwähne, dann deshalb weil auch viel Mißbrauch mit dem Thema Mißbrauch getrieben wird.
Und Mibrauch ist immer eine grausame Gewalt auch wenn sie "nur" psychisch stattfindet.

Ich wünsche Dir HoffnungLeben wirklich von ganzem Herzen das Du einen Weg findest mit dieser entsetzlichen Geschichte fertig zu werden und hoffentlich eines Tages wieder ein glückliches Leben führen kannst.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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