Überteuerte Rechnung-soll ich es ansprechen?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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stern
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 18:45

sandrin hat geschrieben:Im Falle einer Therapiestunden kriegen die bei einem Kassenpatienten glaub ich so um die 50 Euro, bei einem Privatpatienten 92,50 Euro.
neeee, der reguläre Kassensatz ist auch um einiges höher... auf jeden Fall über 80 € würde ich sagen, wieviel darüber, müsste man nachsehen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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FreudsLeiden
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 18:46

ich meinte den unsäglichen Thread viewtopic.php?f=72&t=29061

Mein Problem war eigentlich "NUR" wenn ich in Österreich die jährliche KK-Abrechnung bekomme, das ist nur ein Leistungsnachweis, und dann sehe ich, dass sich der Psychiater einen satten Tausender holt, nur weil ich mir die Rezepte hole. Das finde ich beschämend.
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
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Und dann schließt sich der Kreis
Falco

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hopelife
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 19:55

soweit ich weiß ist es so, dass man nur 50 Minuten abrechnen kann.
Er kann gar nicht 45 min abrechnen.
Er könnte aber auch nicht 60min abrechnen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 20:54

Hallo Sunny Girl,

also 5-10 Min. sind 10-20% nicht erbrachter Leistung. Wenn du ein Produkt kaufst und da fehlen 20% in der Packung, ist es schlicht und ergreifend eine Mogelpackung. Sehe es doch einmal so: 5 Therapiesitzungen bekommst du, er rechnet aber praktisch 6 ab. Sympathie hin oder her, dass ist einfach Betrug.

Offen ansprechen? Hm. Ich würde zuerst mal so vorgehen und mal sehen, wie er reagiert:
Mach es wie Kojak, wenn er nach 40min dich verabschieden will komm mal mit „einen Moment, eine Frage hab ich noch“ und dann komm mal noch mit einen Thema, kannst du dir ja ev. vorher überlegen. Und wenn er dich dann abwürgt, so nach dem Motto, das Wartezimmer ist voll, kannst du ja sanft wie ein Lamm gucken und sagen, „ich hab doch noch ein paar Minuten“. Dann ist zumindest er in Zugzwang, mal sehen, wie er reagiert.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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Sunny girl
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 23:55

@ Wandelröschen

Aber ein Therapiegespräch kann man nicht mit einer Sache vergleichen. Wenn ich eine Schokolade kaufe, weiß ich was drin ist.
Bei Leistungen, die durch ein Gespräch erbracht werden, ist es anders. Ich habe es schon oft bei anderen Therapeuten erlebt, dass wir zwar ganze 50 min gesprochen haben, aber sie mir wenig bis gar nichts gebracht haben. Ob der Therapeut nicht besser konnte oder warum auch immer. Dann sind praktisch die ganzen 50 min für mich enttäuschend und verlorene Zeit. Obwohl die Therapeuten formell betrachtet die volle Leistung erbracht haben. Das ist mir neulich mit einer Ergotherapeutin passiert. Sie hat fast nur Fragen gestellt und selbst irgendwas sehr allgemeines und sehr schwammigis gesagt. Aber formell betrachtet hat sie sich die ganze Zeit mit mir beschäftigt. Inhaltlich ist die "Leistung" meines Therapeuten um Welten besser.

Zwar finde ich es weiterhin nicht in Ordnung wie er abrechnet. Und es ärgert mich, weil es nicht einmal Betrug ist, denn es ist völlig offensichtlich falsch. Ich sehe es ja sofort in der Rechnung. Jedoch war es sehr schwierig einen so guten und vor allem zu mir/meiner Problematik passenden Th. zu finden. Er ist genau so wie ich mir eine Vertrauensperson in meiner Wunschvorstellung vorgestellt habe. Ich finde bestimmt keinen anderen der das auch ist und dazu noch korrekt abrechnet.

Weißt du, man/ich sollte vlt. versuchen nicht zu pingelig zu sein. Er liest ja auch Briefe von mir und das kann er nicht abrechnen. Wenn ich das mit der fehlenden Zeit anspreche, könnte er sagen, ich darf keine Briefe mehr schreiben. Dann wäre das ja legitim.
Wandelröschen hat geschrieben:Offen ansprechen? Hm. Ich würde zuerst mal so vorgehen und mal sehen, wie er reagiert:
Das ist eine gute Idee. Leider schaffe ich es aber (zumindest im Moment) nicht. Ich bin im Moment ziemlich angeschlagen und möchte keine Auseinandersetzungen.

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 04.07.2013, 21:26

Hallo Sunny girl,
Sunny girl hat geschrieben: Aber ein Therapiegespräch kann man nicht mit einer Sache vergleichen.
Doch, das kannst du. Nimm mal eine Flasche Wein. Oft weißt du ja nicht einmal, ob der Wein, der 6,90€ die Flasche kostet oder der, der 4,80€ kostet, der Bessere ist. Also welcher Inhalt der Bessere ist, sprich, welcher Therapeut der Bessere ist. Wenn du feststellst (nachdem du den Inhalt gekostet hast bzw den Thera in der Stunde erlebt hast, welcher dir dienlicher ist) und festgestellt hast, es ist der Wein für 6,90€ (dein jetziger Thera), dann wärst du mit Sicherheit nicht zufrieden, wenn du immer nur eine Flasche kaufst, die nur zu gut ¾ voll ist!
Sunny girl hat geschrieben: Und es ärgert mich, weil es nicht einmal Betrug ist, denn es ist völlig offensichtlich falsch .
Natürlich ist es Betrug! Betrug an deiner Krankenkasse, den DU sogar (eng gesehen) unterstützt/billigst, denn du reichst ja die offensichtlich falsche Rechnung bei der KK ohne zu murren ein, so dass sie dir die Kosten erstattet. Die KK weiß ja nicht, dass die Rechnung falsch ist, du aber schon, und billigst es.
Sunny girl hat geschrieben: Das ist eine gute Idee. Leider schaffe ich es aber (zumindest im Moment) nicht. Ich bin im Moment ziemlich angeschlagen und möchte keine Auseinandersetzungen.
Mein Vorschlag ist ja erst einmal keine Auseinandersetzung, denn du hällst ihn ja nicht sein Fehlverhalten unter die Nase. Du „pochst“ ja nur mal auf deine ganze Zeit, sprich die 50min, und lotest aus, wie er darauf reagiert. Danach kann man dann ja mal weiter schauen, wie man vorgeht.

Aber jetzt mal eine etwas provokante Frage.
Was willst DU eigentlich?
Du ärgerst dich. Du bekommst permanent weniger Zeit als dir zusteht, bezahlst (über die KK) aber die vollen 50min.
Du willst aber an der Situation trotzdem nichts verändern, weil dir im Moment die Kraft für eine Auseinandersetzung fehlt.
Dafür redest du dir sein Verhalten schön, denn er ist ja schließlich der schwer findbare Thera deines Vertrauens, der zu dir passt. Da willst du nicht pingelig sein (wer spricht da in dir?)
Du gehst davon aus, wenn du dich wegen der zu geringen Zeit mit ihm auseinander setzt, dass er dich vor die Tür setzt und nicht weiter behandelt. Zitat: „Ich finde bestimmt keinen anderen der das auch ist und dazu noch korrekt abrechnet.“
Du entschuldigst sein Verhalten, weil er liest ja auch außerhalb deiner Zeit noch deine Briefe (das muss er ja nicht, und wenn er es trotzdem tut, ist es sein Bier).
So what???
Dich hier ausjammern und zu hoffen, dass du zu hören bekommst „ach du armes Tuck-Tuck“?

Du bist für dein Tun oder Nicht-Tun letztendlich selbst verantwortlich, und musst die Konsequenzen daraus selber tragen. Und sei es die Konsequenz, dich weiterhin schlecht zu fühlen, dich zu ärgern und dich ungerecht behandelt zu fühlen!
Kennst du das vielleicht? Alte Muster? Lieber erdulden als Gefahr laufen, eine liebgewonnene Bezugsperson zu verlieren?
Naja, musst du selberwissen.

Lieben Gruß von der Roten aus unserem Team
Gruß
Wandelröschen

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chaosfee
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Beitrag Do., 04.07.2013, 21:53

Ich sehe da ehrlich gesagt auch eine gewisse gemeine Verantwortung. Schon mal daran gedacht, dass der Therapeut das nicht nur bei dir so macht? Und dass nicht nur dein Therapeut sich auf diese Art und Weise an den Patienten bereichert?
Ich habe zweimal erlebt, dass Therapeuten Stunden abgerechnet haben, die nicht stattgefunden hatten. Diese Menschen sind keine Heiligen, auch wenn sie uns gut tun, aber das berechtigt sie nicht, Grenzen zu überschreiten.
Du hast ein Recht auf 50 min, und wenn er sie dir nicht geben will, dann ist er ein - tschuldige - Arsch, der den Hals nicht vollkriegen kann. Da ist es an dir, mal den Mund aufzumachen und dich für deine Interessen einzusetzen.
Wenn er deine Briefe nicht lesen will, wird er dir das sicher auch deutlich sagen. Wenn er dir freiwillig etwas Gutes tut, berechtigt ihn das nicht, dir dafür an anderer Stelle etwas Schlechtes zu tun.

Ich hatte übrigens mal einen, der wollte mir weismachen, dass in den 50 min Vor- und NAchbereitung inkludiert seien und die reine Sitzungszeit nur 35 min betrage. Haha.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno


leberblümchen
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Beitrag Do., 04.07.2013, 22:00

Gibt es denn auch mal Sitzungen, die 55 oder 60 Minuten dauern? Und wie oft kommen diese verkürzten Sitzungen vor?

Ich kenne es überhaupt nicht - und möchte es auch nicht kennen lernen -, dass Sitzungen weniger als 50 Minuten dauern, aber wenn es vielleicht einmal im Monat vorkommt, und dafür wird einmal im Monat fünf Minuten länger gemacht, würde es sich ja ausgleichen.

Ob das automatisch Betrug ist? Was ist denn, wenn der Therapeut 55 Minuten macht - da würde er doch auch nicht mehr Geld einfordern.

Mir persönlich würde es da übrigens weniger ums Geld gehen, sondern um die Frage, wie es sich anfühlt, öfter schon nach 40 Minuten weggeschickt zu werden. Ich könnte mir das emotional gar nicht vorstellen! Hast du damit denn kein Problem? Dann würde ich auch keines daraus machen!

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Wandelröschen
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Beitrag Do., 04.07.2013, 22:21

titus2 hat geschrieben: Hast du damit denn kein Problem? Dann würde ich auch keines daraus machen!
Natürlich HAT sie ein Problem damit, denn sie findet ja sein Verhalten nicht in Ordnung und sie ärgert sich. Wenn sie kein Problem damit hätte, würde sie genau darüber doch hier nicht posten.
Gruß
Wandelröschen

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chaosfee
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Beitrag Do., 04.07.2013, 22:26

titus2 hat geschrieben: Ob das automatisch Betrug ist? Was ist denn, wenn der Therapeut 55 Minuten macht - da würde er doch auch nicht mehr Geld einfordern.
Find ich auf jeden Fall. Denn er erbingt etwas nicht, wozu er sich mit dem Behandlungsvertrag verpflichtet hat. Wenn er den Vertrag übererfüllen will, ist das sein Problem, solange er nicht mehr Geld als vereinbart abkassiert.

Wenn die TE mal 10 EUR weniger bezahlt und dafür irgendwann mal 5 EUR mehr, möchte ich mal das Gesicht des Therapeuten sehen. Oder, anderes Beispiel: Wenn du bei Rewe an der Kasse dem Kassierer einen Euro mehr gibst, ist das dein Problem. Wenn du nen Euro zu wenig gibst, wird er dich sicher nicht mit deinen Einkaufstaschen ziehen lassen, sondern die Polizei rufen. So läuft's hier nun mal.


leberblümchen
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Beitrag Do., 04.07.2013, 22:29

Wandelröschen: Danke, dass du für sie antwortest...

Ich sprach von einem emotionalen Problem. Das ist etwas anderes als die kaufmännische Frage, ob nun die Weinflasche zu 95% oder zu 98% gefüllt ist und ob die 'Füllhöhe technisch bedingt' ist.

Sie sagt ja selbst, dass es ihr finanziell eher weniger um die fehlenden Minuten geht, weil sie sich ansonsten gut aufgehoben fühlt. Ärgern tut sie die Abrechnungsfrage als solche, nicht aber die fehlende Zeit. Da möchte ich schon nachhaken - wenn's genehm ist.

Chaosfee, nun ist aber der Besuch beim Therapeuten kein Einkauf bei Rewe. Ich finde es schwierig, das in genauen Minuten zu bemessen; mir käme es eher auf das Gefühl an, gut aufgehoben zu sein. Und natürlich sollte sich das irgendwie ausgleichen.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 06:41

Richtig titus, es geht darum, dass man gut aufgehoben ist und solche LAPALIEN sollten SELBSTVERSTÄNDLICH nicht vorhanden sein! Sind sie aber! Und das finde ichd as heftige.
Es gibt ganz klare Regelungen und diese müßen eingehalten werden, so wie der Patient vorher anrufen muß und absagen muß, muß der Tehrapeut die vollen 50 Minuten geben und wenn er mal früher schluß macht die Zeit nachholen oder es ansprechen. 50 Minuten sind verflucht wenig Zeit, aber 45 sind viel zu wenig!
Bei mir ist das so, in 5 Minuten kann man noch ganz viel einbringen und ja da gehts ums Prinzip und um die Selbstverständlichkeit der "Vertragsbedingungen".

Aber letztlich kann man nix anderes machen als: Selbst ansprechen, darüber reden und das Problem lösen. Der Therapeut wird schon etwas dazu sagen können :>
..:..

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Sunny girl
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 09:36

Ich sehe, dass es hier alle stört und ärgert, dass jemand eine Leistung nur zum Teil erbringt, aber volle Bezahlung verlangt. Das ist gut und richtig, keine Frage. Natürlich besteht ein Anspruch auf die volle Leistung.

Allerdings möchte ich nochmal erwähnen, dass es bei Ärzten sehr verbreitet ist, dass sie zumindest zum Teil nicht korrekte bzw. überhöhte Rechnungen schreiben. Die Spitze war ein Hautarzt, der sich gerade mal 2 min mit mir beschäftigt hat und dann 50€ abgerechnet hat. Damit möchte ich sagen, dass es nicht möglich ist als Privatpatient zu versuchen Misstände zu korrigieren. Wenn ich jeden Arzt zur Rede stellen würde, ist es gut möglich, dass ich mir immer neue Ärzte suchen muss.

Trotzdem ist es nicht so einfach in der Therapie das zu problematisieren und gar zu fordern. Ich habe hier im Forum den Eindruck, dass die meisten von ihren Therapeuten nicht etwas so zielstrebig verlangen würden wie z.B. an der Supermarktkasse oder bei anderen Dienstleistern. So ein Vergleich haut nicht hin.
Wandelröschen hat geschrieben:Was willst DU eigentlich?
Eine komische Frage in einem Diskussionsforum. Wenn ich wüsste, dass ich den Th. zur Rede stellen will oder wüsste, dass ich es hinnehmen will, würde ich das tun und nicht hier schreiben. Bei anderen Dienstleistern würde sich die Eingangsfrage für mich nicht stellen, aber bei diesem Th. bin ich mir so unsicher. Also die fehlende Zeit stört mich da schon, aber ich frage mich, ob ich nicht etwas in der Beziehung zertören würde, wenn ich versuche Rechte durchzusetzen. Also ich möchte darüber sprechen bzw. schreiben und vlt. ist das ja hilfreich.
Wenn dich mein Thread stört, dann einfach nicht hier reinlesen

In der therapeutischen Beziehung ist es ähnlich wie in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen auch - es ist ein nehmen und geben. Was mir dieser Th. gibt, ist auch in der verkürzten Zeit sehr viel und sehr viel mehr als mir andere Th. in 50+ min geben konnten. Dass er meine Briefe liest, ist nicht selbstverständlich und wohl auch nicht üblich. Das könnte er mir ersatzlos streichen. Aber das tut er nicht, sondern macht mir so zu sagen dieses "Geschenk". Ich bin am überlegen, ob es wirklich angemessen ist, wenn ich auf die volle 50 min bestehe. Denn irgendwo ist es nicht gerecht zu sagen, er muss mir die volle Zeit geben und Geschenke (also die Briefe), die nehme ich natürlich auch entgegen. Klar ist das rechtlich gesehen völlig in Ordnung, aber es geht mir nicht um eine rein rechtliche Betrachtung.
titus2 hat geschrieben:Gibt es denn auch mal Sitzungen, die 55 oder 60 Minuten dauern? Und wie oft kommen diese verkürzten Sitzungen vor?
Da er eine Arztpraxis hat, muss ich immer warten und mein Termin beginnt nie pünktlich. Da habe ich nicht jedes mal genau auf die Uhr geguckt wann die Sitzung angefangen hat. Ich kann es nicht ausschließen, dass es schon mal vorgekommen ist, dass eine Sitzung 55-60 min gedauert hat. Aber üblicherweise sind es 40-45 min. Er sagte mir am Anfang, dass ein Gespräch etwa 45 min dauere. Ich habe mich geschämt zu fragen warum denn nicht 50 min.

Es gibt noch etwas anderes. Es ist in den Sitzungen so, dass es mir immer noch schwer fällt über mich zu erzählen und deshalb sage ich nicht so viel. Der Th. ist der aktivere Teil. Ich habe den Eindruck das wirkt begünstigend, dass er etwas früher Schluss macht. Vlt. würde er das nicht machen, wenn ich sehr viel erzählen würde oder viele Fragen hätte. Aber ich schaffe es leider (noch) nicht meine Zeit voll zu nutzen. Bisher ist noch nicht vorgekommen, dass er mich unterbrochen hat mit dem Verweis, dass die Zeit um sei. Also weggeschickt hat er mich nicht. Es ist eher so, dass er mehr spricht als ich und dann etwas früher fertig ist z.B. mit seiner Erklärung. Ich traue mich dann nicht in den letzten 5 min eine neue Diskussion zu starten und dann sind wir früher fertig. Ich weiß nicht wie er es handhabt mit anderen Patienten, die von sich aus sehr viel reden.
titus2 hat geschrieben:Mir persönlich würde es da übrigens weniger ums Geld gehen, sondern um die Frage, wie es sich anfühlt, öfter schon nach 40 Minuten weggeschickt zu werden. Ich könnte mir das emotional gar nicht vorstellen! Hast du damit denn kein Problem? Dann würde ich auch keines daraus machen!
Also er schaut mich am Ende immer fragend und erwartungsvoll an. Da mir dann meist nichts einfällt, was in den paar Minuten erzählen könnte, sage ich meist ok oder sowas. Das ist dann für ihn das Signal, dass er Schluss machen kann. Ja, ich merke schon, das ich wohl auch sehr dazu beitrage, dass die Gespräche kürzer sind. Aber ich schaffe es nicht selbst das Gespräch aufrecht zu erhalten. Mir ist es immer lieber, wenn er das tut....


leberblümchen
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 09:44

Ich kenne es eher so, dass man 50 Minuten Zeit hat - Zeit, die einem mit dem Therapeuten gehört. Zeit, in der man reden, schweigen oder weinen kann. Ohne dass etwas 'Sichtbares' vorgezeigt werden muss. Das Schweigen ist auch Teil des Beisammenseins und wenn in den letzten fünf Minuten geschwiegen wird, dann ist das nichts, das man irgendwie als unwichtig betrachten würde. So von wegen: "Zeit ist nur dann sinnvoll genutzt, wenn etwas erzählt wird und wenn der Patient nichts zu sagen hat, dann kann er ja gehen" - das wäre ja furchtbar, oder?

Nun scheint das bei euch anders zu sein; das ist etwas, das ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen kann, weil es nicht meinem Verständnis von Therapie entspricht: dass da ein volles Wartezimmer ist und ich irgendwie 'abgehakt' und rasch versorgt werde. Keine Ahnung, ob das bei ärztlichen Therapeuten so üblich ist, kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen.


chaosfee
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 20:17

Sunny girl hat geschrieben:Allerdings möchte ich nochmal erwähnen, dass es bei Ärzten sehr verbreitet ist, dass sie zumindest zum Teil nicht korrekte bzw. überhöhte Rechnungen schreiben.
Na und? Legitimiert das irgendwas? Für das beschissene Abrechnungssystem, in dem jeder Arzt abrechnen kann, wozu er lustig ist, muss man sie doch nicht auch noch belohnen, indem man wegguckt. Am Ende sind wir Kassenpatienten es, die draufzahlen, weil nämlich auf diese Art und Weise immer mehr Leistungen aus dem Leistungskatalog der Kassen fliegen.
Sunny girl hat geschrieben:Ich habe hier im Forum den Eindruck, dass die meisten von ihren Therapeuten nicht etwas so zielstrebig verlangen würden wie z.B. an der Supermarktkasse oder bei anderen Dienstleistern. So ein Vergleich haut nicht hin.
Wenn du damit mich ansprichst: Doch, ich habe das gemacht, jedes Mal, soohl beim Arzt als auch beim Therapeuten. Und habe mir freiwillig einen neuen Arzt gesucht, denn ich möchte nicht von Leuten behandelt werden, die mich oder meine Kasse ausnehmen. Die meisten haben auch wirklich ekelhaft reagiert, was mich in meiner Meinung bestätigt hat. So jemandem kann ich doch nicht vertrauen, ob es nun um meine Galle oder meine Psyche geht.

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