Flashbacks oder 'ausgeliefert sein'

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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vulnerata
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Beitrag So., 23.06.2013, 21:08

Hallo Henrike,

dazu flogen mir ein paar Zeilen zu die ich in einem Gedicht verfasst habe...
Glück und Leid liegen nah beieinander...

Glück und Leid hatten das gleiche Kleid
und folgten mir so scheint es in die Ewigkeit,
doch das Leid war voller Neid,
und ließ das Glück irgendwann zurück.

Das Leid war mein Begleiter fortan,
das Glück war unerreichbar dann,
das Leid begrub meine Fröhlichkeit
und meine Seele trug ab sofort ein Trauerkleid.

Doch ein Kampf brach aus zwischen Glück und Leid
Das Glück wurde genährt von viel Heiterkeit,
es fand eine Seele verletzt so wie ich,
so gings gar weiter das Lachen im Glück,
und kann sogar Tränen vergießen Stück um Stück

So hat auch das Leid gefunden sein goldenes Kleid
denn als Freund hat es jetzt die Heiterkeit,
die Trauer kann frei werden und segeln im Meer,
ohne zu versinken im Tränenmeer

Die beiden Seelen können gewinnen nun Flügel
und kommen hinauf ohne Kraft nun den Hügel,
können erblicken nun die Schönheit der Welt,
fortan Glück und Leid sich die Waagschale hält...


Liebe Grüße

Vulnerata
Ich reise durch die Zeit,
um zu befreien meine Seele von des Schmerzes Leid,
um zu sehen bei jeder Rückkehr weder schwarz noch weiß die Welt,
sondern immer mehr eingekleidet in ein buntes Zelt...
(vulnerata)

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Henrike76
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Beitrag Mo., 24.06.2013, 11:21

Hallo vulnerata,

vielen Dank für dieses Gedicht. Nach öfterem Lesen verstehe ich den Sinn!

So könnte der Weg aussehen aus dem Tal.

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vulnerata
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Beitrag Mi., 26.06.2013, 07:53

Hallo Henrike,

Schreiben von Gedichten hilft mir oft sehr meine Gedanken und Gefühle auszudrücken....

Doch im Moment fühle ich mich meinen Flashbacks ausgeliefert...das Geschehene will an die Oberfläche und verursacht mir jedesmal höllische Angst sowie unerträgliche Schmerzen in meiner Seele.......

Ich habe einige Ressourcen die mich daran hindern am Boden liegen zu bleiben.....doch Flashbacks werden dadurch ja nicht verhindert...

Liebe Grüße

Vulnerata
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Henrike76
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Beitrag Mi., 26.06.2013, 09:38

Hallo vulnerata,

"Doch im Moment fühle ich mich meinen Flashbacks ausgeliefert...das Geschehene will an die Oberfläche und verursacht mir jedesmal höllische Angst sowie unerträgliche Schmerzen in meiner Seele......."

Das ist schlimm.
Meine Thera würde das gar nicht verstehen (was versteht die überhaupt?).

Welche Ressourcen nutzt Du denn aktuell?

Bist Du in der Lage positive Jugenderlebnisberichte zu schreiben?
Was hat Dich in der üblen Zeit über Wasser gehalten?

Ich persönlich breche die Trauma-Rückerinnerungen immer ab! Weil es nicht aushaltbar ist!

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vulnerata
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Beitrag Mi., 26.06.2013, 20:26

Hallo Henrike, danke für deinen Trost ...

hat deine Thera überhaupt irgendeine Ahnung von Psychologie...langsam frage ich mich doch ganz ernst

Habe heute in der Therapie u.a. dieses Problem des "ausgeliefert seins" geschildert und sie war sehr verständnisvoll.
Das nächste Mal werde ich die Tresorübung durchführen....das ist wohl eine Methode die Flashbacks erstmal wegzusperren, sodass sie keinen weiteren Schaden anrichten können, da bin ich mal gespannt....

Würde ich meinen Wohnort wechseln, würde ich auch 200 km fahren um in meine Therapiestunde zu kommen, denn ich möchte die Therapeutin nicht mehr wechseln....

Sie ist auch der Meinung nicht mit "Gewalt" in Traumaerinnerung zu gehen, weil es unter Umständen nur noch mehr Schaden anrichtet, da sollte sich deine Thera mal ein Beispiel nehmen....

Wieso meinst du sollte ich Jugenderlebnisse schreiben......das Trauma hat sich während meiner Ehe entwickelt......

Ich habe die Zeit überlebt als ich noch..............sorry kann ich jetzt nicht ausschreiben............ich habe nur noch funktioniert und die Schule war meine "Insel"


Doch jetzt habe ich Todesangst vor meinem Umzug.......als ich hier einzog, war der "Tag danach" ......es überfällt mich im Moment wie der Tod der nach mir greift............

Liebe Grüße

Vulnerata
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Henrike76
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Beitrag Mi., 26.06.2013, 21:55

Hallo vulnerata,

Meine "Thera" hat die Kenntnisse aus der Psychologie (also die Grundlagen) verlegt. Ich helfe íhr jetzt auch nicht mehr suchen!

Die Tresorübung ist aus PITT (steht in den Büchern). Denke das passt.

Was mir derzeit mehr hilft ist das Schreiben positiver Kindheitsberichte (die guten Helfer).

Wenn es sich bei Dir in der Ehe begeben hat, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen die positiven Erinnerungen ("Der sichere Ort") aus der Jugendzeit als Gegenpol aufzubauen.

Das ist bei mir auch z.T. nur ein Augenblick, in dem ich die menschliche Wärme gespürt habe.
Das weiss Deine Thera sicher viel besser. Da kannst Du Gott danken ne gute zu haben!

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vulnerata
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Beitrag Fr., 28.06.2013, 17:52

Hallo Henrike,

vergiss diese Thera, sie ist nicht gut für dich, wenn sie dir was aufzwingt was dir gar nicht bekommt....wie kann man da von "HIlfe" sprechen eher von Belastung!

Ich denke auch, du weißt was dir gut tut und genau das zählt....


Liebe Grüße

Vullnerata
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Henrike76
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Beitrag So., 30.06.2013, 12:18

Hallo vulnerata ,

wohin ziehst Du denn um, ist da schon ne Basis für ein Netzwerk?

Also wenns irgendwie geht werde ich nur da hingehen, wo schon 2 Basics da sind. Da werde ich kaum Zeit für nen Neuaufbau haben. Das ist ja mein Problem hier gewesen, dass ich da nix richtig etabliert hatte, was ich am neuen Ort wieder hätte nutzen können.

Also SHG und ggf. nen Kaninchenzüchterverein.

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vulnerata
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Beitrag So., 30.06.2013, 16:14

Hallo Henrike,

Stichwort: Neuaufbau...

dazu drängte sich dieses Gedicht in meine Gedanken, Ausdruck der Gefühle des "ausgeliefert seins`...

Und Wieder steh ich vor dem Berg des Grauens,
der verbündet ist mit Todesangst und Panik.
Eine eisige Kälte geht von ihm aus,
er bietet mir keinen halt, doch lädt mich ein ganz schlicht.
Bei jedem Schritt ins Herz einen Stich,
seine scharfen Kanten schneiden mich,
erstarrt bleibe ich stehn`,
kann nicht mehr weitergehen,
der Schmerz der mich durchbohrt,
reißt mich mit meiner Todesangst wieder fort,
wieder zurück an den vorhergehenden Ort,
vom Schmerz durchbohrt bleibe ich am Boden liegen,
wann wird er mich nicht mehr besiegen....
Tränen fließen und waschen mich rein,
und immer wieder atme ich tief ein
und gehe von neuem diesen Kampf ein .....
und ich weiß ich bin nicht allein,
denn schöne Erlebnisse werden bei mir sein,
wenn ich wieder steh vor dem Berg des Grauens,
der mit Todesangst und Panik verbündet scheint zu sein...


Liebe Grüße

Vull
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Beebee
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 09:44

Hallo Vulnerata!
Wie geht es dir? Hab mich noch nicht zu Wort gemeldet aber ich habe mitgelesen.
Erarbeitest du mit deiner Therapeutin denn Techniken, die Flashbacks und die Panikgefühle, die dadurch aufkommen, irgendwie abzufangen? Leider dauert sowas ein bisschen, bis es "wirkt", bis man es richtig anwenden kann...
Das Ausgeliefert sein ist das Schlimmste für mich und dann fühlt es sich so an, als würde alles grad nochmal real passieren. In solchen Momenten, wenn ich noch dazu komme, bemühe ich mich, in der Realität zu bleiben, indem ich Achtsamekeitsübungen mache, also mir Gegenstände genau angucke, sie anfasse, fühle, mich dadurch in der Gegenwart verankere. Es hilft mir auch, durch den Regen zu gehen, das Gefühl der Regentropfen auf der Haut spüren

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Henrike76
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 12:46

Hallo vulnerata ,

leider ist Dein liebes Gedicht für mich zu sehr niederdrückend. Sorry.

Ich verdränge ja die Traumata weitgehend und nehme mir den Baseballschläger gedanklich zur hand und hau den Peinigern das Ding gedanklich auf die Rübe.
Zunächst auf die Ohren bis die vibrieren und dann von oben auf den Schädel drauf!

Ich weiß nich ob man das hier so schreiben darf. Ich mache es trotzdem!

Da kommt keiner mehr. Wobei ich gerade überlege wo man das Pfefferspray herbekommt?

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vulnerata
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Beitrag Mi., 03.07.2013, 20:00

Hallo,
Beebee hat geschrieben:Das Ausgeliefert sein ist das Schlimmste für mich und dann fühlt es sich so an, als würde alles grad nochmal real passieren. In solchen Momenten, wenn ich noch dazu komme, bemühe ich mich, in der Realität zu bleiben, indem ich Achtsamekeitsübungen mache, also mir Gegenstände genau angucke, sie anfasse, fühle, mich dadurch in der Gegenwart verankere. Es hilft mir auch, durch den Regen zu gehen, das Gefühl der Regentropfen auf der Haut spüren
Genau, man ist ausgeliefert und hat das Gefühl alles passiert nach dem Gefühl "real" wieder....
Das mit den Achtsamkeitsübungen muss ich mal ausprobieren, das klingt gut...

Was mir noch sehr hilft wenn ich die Gefühle so wie ich sie spüre in Gedichtform niederschreibe...fühlt sich fast so an als würde ich jedesmal ein kleines Stück von diesem schrecklichen Gefühl abgeben...

Vulnerata
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Henrike76
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Beitrag Do., 04.07.2013, 10:50

Hallo vulnerata,

ja das kann genau DEIN Weg sein, das niederzuschreiben als Gedicht.

Das kannst Du sowieso machen, weil da schon Talent erkenne.

Versuche aber auch mal die positiven Jugendberichte.
Die fühlen sich für mich so unheimlich gut an!

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vulnerata
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Beitrag Do., 04.07.2013, 19:04

Als "Zeitreisende" in meine Hölle und wieder zurück, als musikalisches Stück:

Ich reise durch die Zeit,
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Beitrag Sa., 13.07.2013, 09:57

Hallo,

nun habe ich in der Therapie die Tresorübung kennengelernt...
Ich hatte eine große "Holztruhe" mit parabelförmigem Deckel, mit Eisenbeschlägen zur Verstärkung bestückt , im Kopf...
mit dieser Vorstellung geht es mir schon etwas besser, einen Platz bereit zu haben, um belastende Dinge abzulegen....ich hoffe das gelingt mir auch während einer mit Angst und Panik besetzten Situation...


Vulnerata
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