Verantwortung
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Jetzt beginnt also einer neuer Abschnitt. "Ein Meilenstein in Richtung Ende", sagte eine Freundin neulich. Seit 10 Jahren geht es immer wieder ein bisschen schlechter, eins nach dem anderen lässt nach, für jedes neue Problem müssen Lösungen gefunden werden.
Ich bin noch nicht dazu gekommen, mich damit emotional zu beschäftigen - das Praktische steht erstmal im Vordergrund. Jetzt kommen diese Gedanken langsam hoch. Ich mag sie nicht, verdränge sie. Zusehen, wie ein einstmals starker, vitaler, aktiver Mensch immer schwächer und hilfloser wird, das tut weh.
Sie weiß es selbst, sie leidet darunter. Aber wir konzentrieren uns auf das hier und jetzt. Der Zukunftshorizont ist ganz klein geworden. Aus "irgendwann einmal" ist "jetzt" geworden.
Ich bin noch nicht dazu gekommen, mich damit emotional zu beschäftigen - das Praktische steht erstmal im Vordergrund. Jetzt kommen diese Gedanken langsam hoch. Ich mag sie nicht, verdränge sie. Zusehen, wie ein einstmals starker, vitaler, aktiver Mensch immer schwächer und hilfloser wird, das tut weh.
Sie weiß es selbst, sie leidet darunter. Aber wir konzentrieren uns auf das hier und jetzt. Der Zukunftshorizont ist ganz klein geworden. Aus "irgendwann einmal" ist "jetzt" geworden.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Typischer Vorfall:
Sie hat immer sehr gerne gekocht, bis zuletzt. Es strukturierte ihren Tag, beschäftigte sie, machte ihr Spaß. "Essen auf Rädern" hat sie immer abgelehnt, und das war auch OK.
In den letzten 5 Tagen habe ich für sie gekocht, sie war zu schwach und zu müde.
Gestern musste ich wieder arbeiten. Ich bot ihr an, etwas vorzukochen, damit sie nur aufwärmen müsste - wütende Ablehnung. Sie würde es schon selbst schaffen, ich solle nicht so ein Theater machen, etc. etc. Also gab ich nach. Ich will sie ja nicht zwingen.
Natürlich hat sie es nicht selbst geschafft.
Und ich mache mir natürlich Vorwürfe. Bin ich dafür verantwortlich oder nicht? Soll ich abwarten und nichts tun oder handeln?
PS: Ich hoffe, es sind nicht alle verscheucht worden, die zu dem Thema etwas sagen wollen/können.
Sie hat immer sehr gerne gekocht, bis zuletzt. Es strukturierte ihren Tag, beschäftigte sie, machte ihr Spaß. "Essen auf Rädern" hat sie immer abgelehnt, und das war auch OK.
In den letzten 5 Tagen habe ich für sie gekocht, sie war zu schwach und zu müde.
Gestern musste ich wieder arbeiten. Ich bot ihr an, etwas vorzukochen, damit sie nur aufwärmen müsste - wütende Ablehnung. Sie würde es schon selbst schaffen, ich solle nicht so ein Theater machen, etc. etc. Also gab ich nach. Ich will sie ja nicht zwingen.
Natürlich hat sie es nicht selbst geschafft.
Und ich mache mir natürlich Vorwürfe. Bin ich dafür verantwortlich oder nicht? Soll ich abwarten und nichts tun oder handeln?
PS: Ich hoffe, es sind nicht alle verscheucht worden, die zu dem Thema etwas sagen wollen/können.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Hallo Ratlosigkeit!
Zum Thema selbst hab ich leider nichts zu sagen - aber etwas anderes finde ich interessant: du bist das einzige Kind, und deine Mutter war bereits über 40, als sie dich bekommen hat?! Die Hintergründe dazu würden mich interessieren - aber wenns dir zu persönlich ist, dann vergiss es bitte einfach (dann mal ich mir halt selber was aus).
Zum Thema selbst hab ich leider nichts zu sagen - aber etwas anderes finde ich interessant: du bist das einzige Kind, und deine Mutter war bereits über 40, als sie dich bekommen hat?! Die Hintergründe dazu würden mich interessieren - aber wenns dir zu persönlich ist, dann vergiss es bitte einfach (dann mal ich mir halt selber was aus).
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verscheucht? Warum denn das? Neeeneee, dazu sind wir ja hier, zum Mitlesen.
Hat sie das Essen nicht warmbekommen? Vergessen? Anbrennen lassen?
Und wie ging es danach weiter?
In meinen Augen bist du nicht verantwortlich für das, was sie selbst nun mit dieser Mahlzeit gemacht hat.
Aber aus dieser EWrfahrung heraus könntest du das nächste Mal mit ihr gemeinsam eine bessere Lösung zu finden veruschen. Vielleicht kann man sie mit ins Boot holen, indem man sie um Rat oder um eigene Vorschläge bittet, statt ihr eine Lösung aufzudrücken?
Was hat sich denn mit der Hilfsdame ergeben?
Ich überlege gerade, was das genau meint:Natürlich hat sie es nicht selbst geschafft.
Hat sie das Essen nicht warmbekommen? Vergessen? Anbrennen lassen?
Und wie ging es danach weiter?
In meinen Augen bist du nicht verantwortlich für das, was sie selbst nun mit dieser Mahlzeit gemacht hat.
Aber aus dieser EWrfahrung heraus könntest du das nächste Mal mit ihr gemeinsam eine bessere Lösung zu finden veruschen. Vielleicht kann man sie mit ins Boot holen, indem man sie um Rat oder um eigene Vorschläge bittet, statt ihr eine Lösung aufzudrücken?
Was hat sich denn mit der Hilfsdame ergeben?
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Sie hat an dem Tag -gestern- einfach gar nichts gegessenleuchtturm hat geschrieben:Hat sie das Essen nicht warmbekommen? Vergessen? Anbrennen lassen?
Und wie ging es danach weiter?
Aber heute hat sich die Situation schon gebessert, sie hat sich wieder selbst etwas gekocht Sie hat aber hinter meinem Rücken (wie ich erfuhr) eine Bekannte nach Essen auf Rädern ausgefragt. Mir gegenüber lehnt sie das total ab.
Die Situation belastet mich ehrlich gesagt ganz schön. 2 Mal war jetzt eine Heimhilfe morgens da. Mal sagt sie, es ist OK (es IST eine Erleichterung für sie, wenn sie Hilfe beim Waschen und Anziehen hat, das gibt sie selbst durchaus zu, und ich weiß ja selbst , wie schwer sie sich dabei tut), aber dann wieder kommen Meldungen, die mich total fertig machen: dass sie jetzt wohl endgültig ein Pflegefall wäre (wegen einer Stunde Hilfe am Tag!). Schließlich sagte sie: naja, ein oder zwei Wochen könne man das ja machen, aber dann braucht sie niemanden mehr.
Ich glaube, sie ist selbst in einer totalen Krise, hasst ihren Zustand und will sich nicht damit abfinden. Was ich ja total verstehen kann. Dazu kommen Argumente in Richtung: Sie will mich nicht belasten, sie braucht niemanden, ich soll mir keine Sorgen machen und mich nicht mehr um sie kümmern, sie schafft es bald wieder alleine.
Ich ziehe alle Register an Argumenten, von Appellen an die Vernunft über das Ganze herunterspielen bis zu ernsten Worten. Ich halte ihr vor Augen, dass sie bisher IMMER alles was ich ihr an Hilfe angebracht habe, zuerst vehement abgelehnt und schließlich dankbar und zufrieden akzeptiert hat (das war wirklich so - ich habe 2 Jahre gebraucht um sie dazu zu bringen eine Putzfrau zu nehmen, 3 Monate um sie dazu zu bringen einen Stock zu benutzen, ein Arzt den ich hinzuzog wurde zuerst als völliger Unsinn abgelehnt - heute war es meine beste Idee überhaupt, den zu holen).
Ich gebe mich optimistisch und fröhlich, zähle ihr alle Vorteile auf. Und fühle mich dabei saumies - als würde ich ihr ein großes Unrecht antun.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Liebe Ratlosigkeit,
Oje, das hat meine Mutter auch gesagt - in einer Situation, in der es ihr sehr schlecht ging und von der sie hinterher gesagt hat, sie wüsste gar nicht, wie es ohne mich hätte gehen sollen. Da gehen wirklich Wunsch und Realität manchmal gewaltig auseinander, und das für Töchter (und Söhne sicher auch) echt eine schwierige Situation. Aber nach einem schlimmen Streit habe ich jetzt beschlossen, dass ich sie lasse und es einfach so mache, wie sie gesagt hat. Das schont unser beider Nerven, und sie ist erwachsen genug, um sich ihre eigenen Gedanken zu machen (und das funktioniert auch viel besser, wenn ich nicht versuche, sie von irgendwas zu überzeugen, wo sie das Gefühl hat, sie muss ihre Gegenposition verteidigen), und letztlich ist es ihr Leben.
Und schon verfehlt die Strategie nicht nur ihre Wirkung, sondern geht sogar nach hinten los.
Ein gutes Wochenende wünsche ich Dir
D.
ich glaube, das ist eine sehr häufige Reaktion. Nach allem, was Du schreibst, scheint es mir, als ob sie da einen ähnlichen Autonomiekampf mit Dir kämpft wie Du mit ihr vor etwa 45 Jahren vermutlich auch - nur mit umgekehrten Rollen (also damals, als Kleinkind, hast Du um die Autonomie gekämpft, meine ich). Mir scheint, Du bemühst Dich unheimlich, aber sie sieht ihre Autonomie dadurch bedroht - und hat vermutlich Angst, wenn sie Dich direkt fragen würde, dann würde sie Dir damit viel zu sehr "entgegenkommen" und signalisieren, dass sie tatsächlich bereit ist, diese Autonomie aufzugeben, obwohl sie das mit der Frage noch gar nicht beabsichtigt, sondern erstmal die Lage "sondieren" will.Ratlosigkeit hat geschrieben:Sie hat aber hinter meinem Rücken (wie ich erfuhr) eine Bekannte nach Essen auf Rädern ausgefragt. Mir gegenüber lehnt sie das total ab.
Ratlosigkeit hat geschrieben:Sie will mich nicht belasten, sie braucht niemanden, ich soll mir keine Sorgen machen und mich nicht mehr um sie kümmern, sie schafft es bald wieder alleine.
Oje, das hat meine Mutter auch gesagt - in einer Situation, in der es ihr sehr schlecht ging und von der sie hinterher gesagt hat, sie wüsste gar nicht, wie es ohne mich hätte gehen sollen. Da gehen wirklich Wunsch und Realität manchmal gewaltig auseinander, und das für Töchter (und Söhne sicher auch) echt eine schwierige Situation. Aber nach einem schlimmen Streit habe ich jetzt beschlossen, dass ich sie lasse und es einfach so mache, wie sie gesagt hat. Das schont unser beider Nerven, und sie ist erwachsen genug, um sich ihre eigenen Gedanken zu machen (und das funktioniert auch viel besser, wenn ich nicht versuche, sie von irgendwas zu überzeugen, wo sie das Gefühl hat, sie muss ihre Gegenposition verteidigen), und letztlich ist es ihr Leben.
Das wäre für mich, ehrlich gesagt, der Schlüsselreiz, sofort in den Widerstand zu gehen. Das hat meine Mutter mit mir auch immer gemacht, wenn sie genervt oder ärgerlich war, und sie ist erst vor wenigen Jahren aus allen Wolken gefallen, als herauskam, dass ich ihr dieses optimistisch und fröhlich nicht abgenommen habe. Aber bei mir ist das immer schon falsch und verlogen angekommen. Entschuldige bitte, das klingt wahrscheinlich echt hart, so ist es gar nicht gemeint. Was ich eigentlich sagen will, ist, dass wenn Du Dich optimistisch und fröhlich gibst, vermutlich irgendwo nonverbal rüberkommt, dass Du es nicht wirklich bist. Das muss sie nicht mal bewusst mitkriegen, aber ich bin überzeugt davon, dass da unterschwellig sowas wie eine Warnung bei ihr ankommt: Achtung, das, was sie da vorschlägt, hat einen Haken. Das ist nicht echt, da stimmt was nicht. Besser nicht drauf einlassen.Ratlosigkeit hat geschrieben:Ich gebe mich optimistisch und fröhlich
Und schon verfehlt die Strategie nicht nur ihre Wirkung, sondern geht sogar nach hinten los.
Ein gutes Wochenende wünsche ich Dir
D.
Alles hat seine Zeit.
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Hallo Dampfnudel,
Ja, du siehst das sicher ganz richtig. Kampf um Autonomie. Was ich ja sehr gut verstehe, aber es ist ganz objektiv einfach zu - riskant für sie und zu belastend für mich. Ich habe jetzt 10 Jahre im Zustand der Angst gelebt. Da ich nicht mir ihr zusammenlebe, muss ich ihr vertrauen, wenn ich sie frage, wie es ihr geht. Und das kann ich nicht. Sie schummelt, sie verschweigt, will mich nicht belasten. Ich versuche am Telefon zu erraten, wie es ihr wirklich geht. Schaffe ich natürlich nie. Nachmittags sagt sie mir, es geht ihr super, und nachts kommt dann der Hilferuf, und dann muss sie jedes Mal ins Spital. 2 Mal stand es arg auf der Kippe. Sie will mich nicht belasten, aber genau dadurch belastet sie mich erst recht.
So habe ich es bisher auch gehandhabt - aber mittlerweile trau ich mich das nicht mehr. Im letzten halben Jahr wurde es immer schlechter - vor allem was das Gehen betrifft. Ich kann einfach nicht mehr wegsehen.
Sie nimmt es mir übel, dass ich jetzt einfach gehandelt habe. Aber sie war so elend, dass ich nicht mehr zuwarten konnte, ohne mich selbst mit schlechtem Gewissen und Angst fertig zu machen (von den Alltagsproblemen ganz zu schweigen). Vielleicht lebte sie bisher in der Illusion, dass sie eines Tages wieder ganz in Ordnung sein würde. Der Schritt jetzt beweist ihr eindeutig, dass das eine Illusion war. Es wird nicht mehr besser. Es wird nur schlechter. Ich kann verstehen, wie grausam das ist, wie schwer zu akzeptieren.
Ich habe jetzt weniger Angst, dafür aber ein schlechtes Gewissen, das mich fertig macht. Vorher hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich NICHT eingriff, jetzt habe ich es WEIL ich eingegriffen habe.
Ich versuche deswegen auf optimistisch zu machen, weil ich sie nicht noch mehr reizen will, indem ich mir meine Sorgen anmerken lassen. Ach, ich weiß einfach nicht - vielleicht ist das wirklich falsch. Soll ich sie mit meinen Ängsten konfrontieren? Würde das nicht alles noch schlimmer machen, noch mehr in die Schiene: "Mir gehts eh gut, mach Dir kkeine Sorgen" treiben?
Ja, du siehst das sicher ganz richtig. Kampf um Autonomie. Was ich ja sehr gut verstehe, aber es ist ganz objektiv einfach zu - riskant für sie und zu belastend für mich. Ich habe jetzt 10 Jahre im Zustand der Angst gelebt. Da ich nicht mir ihr zusammenlebe, muss ich ihr vertrauen, wenn ich sie frage, wie es ihr geht. Und das kann ich nicht. Sie schummelt, sie verschweigt, will mich nicht belasten. Ich versuche am Telefon zu erraten, wie es ihr wirklich geht. Schaffe ich natürlich nie. Nachmittags sagt sie mir, es geht ihr super, und nachts kommt dann der Hilferuf, und dann muss sie jedes Mal ins Spital. 2 Mal stand es arg auf der Kippe. Sie will mich nicht belasten, aber genau dadurch belastet sie mich erst recht.
Genau. Und das Problem ist, zu entscheiden - auch gegen den Willen der Mutter, weil man ja sieht, sie ist gar nicht in der Lage, selbst zu entscheiden.Dampfnudel hat geschrieben:Oje, das hat meine Mutter auch gesagt - in einer Situation, in der es ihr sehr schlecht ging und von der sie hinterher gesagt hat, sie wüsste gar nicht, wie es ohne mich hätte gehen sollen. Da gehen wirklich Wunsch und Realität manchmal gewaltig auseinander
Dampfnudel hat geschrieben:Aber nach einem schlimmen Streit habe ich jetzt beschlossen, dass ich sie lasse und es einfach so mache, wie sie gesagt hat.
So habe ich es bisher auch gehandhabt - aber mittlerweile trau ich mich das nicht mehr. Im letzten halben Jahr wurde es immer schlechter - vor allem was das Gehen betrifft. Ich kann einfach nicht mehr wegsehen.
Sie nimmt es mir übel, dass ich jetzt einfach gehandelt habe. Aber sie war so elend, dass ich nicht mehr zuwarten konnte, ohne mich selbst mit schlechtem Gewissen und Angst fertig zu machen (von den Alltagsproblemen ganz zu schweigen). Vielleicht lebte sie bisher in der Illusion, dass sie eines Tages wieder ganz in Ordnung sein würde. Der Schritt jetzt beweist ihr eindeutig, dass das eine Illusion war. Es wird nicht mehr besser. Es wird nur schlechter. Ich kann verstehen, wie grausam das ist, wie schwer zu akzeptieren.
Ich habe jetzt weniger Angst, dafür aber ein schlechtes Gewissen, das mich fertig macht. Vorher hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich NICHT eingriff, jetzt habe ich es WEIL ich eingegriffen habe.
Ich versuche deswegen auf optimistisch zu machen, weil ich sie nicht noch mehr reizen will, indem ich mir meine Sorgen anmerken lassen. Ach, ich weiß einfach nicht - vielleicht ist das wirklich falsch. Soll ich sie mit meinen Ängsten konfrontieren? Würde das nicht alles noch schlimmer machen, noch mehr in die Schiene: "Mir gehts eh gut, mach Dir kkeine Sorgen" treiben?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Hallo Ratlosigkeit,
nee, genau wie leuchtturm bereits schrieb, auch mich hast du nicht vertrieben!
Wenn ich im Forum lese, dann lese ich auch das, was in diesem Thread seit meinem letzten Besuch geschrieben wurde. Kann aber sein, dass das nicht jeden Tag passiert.
Und zu deinem Beitrag am Mittwoch? Hilfreiches Schreiben fiel mir nicht ein. Nichts zu schreiben schien mir da besser! Auf etwas eingehen? Stärkt ja nicht immer nur das Positive!
Was du grad mitmachst?
Zwar doch ganz schön anders, aber den grundlegenden Wandel, Prozess, den hab ich zusammen mit meiner Mutter auch erlebt. Allein, sprich mein Vater war bereits lange tot, Geschwister habe ich nicht.
Rückblickend denke ich, so verschieden empfanden meine Mutter und ich damals gar nicht, als ihr Schlaganfall auf einmal vieles änderte, sehr schnell änderte.
Es kämpften zwei gegen die Situation. Gegen so was wie eine Naturgewalt. Beide kannten diese Gewalt so nicht. Und beide wollten nicht Grundschüler sein. So viel eigenes Unvermögen, so viel Lernen? Nee, nicht in dem jeweiligen Alter. Und sei es nur, das bisherige Selbstverständnis als Vergangenheit zu sehen, als etwas, das nicht mehr ist. Schon das ging nicht, nicht sofort, nicht einfach mal so.
Vieles dabei überhaupt nicht rational. Psyche, die sich grundlegend neu einstellen, justieren musste.
Manches ging dann nach und nach, manches nicht.
Um es nicht zu lang zu machen: Ja, es gab viele „Unglücke“, weil auch meine Mutter so manches nicht mehr konnte, aber (grad deshalb um so mehr) wollte.
So entglitt ihr so einiges. Manches merkte ich es, wenn ich nach Hause kam. Und manches nicht. Nicht nur, aber auch in Sachen „sich was Kochen“, überhaupt Ernährung. Selbst Einkaufen, so wie früher, war eigentlich schon oft Überlastung.
Aber meist ließ es sich nicht vorweg verhindern. Meine Mutter? Sammelte Niederlagen! Und klar, soweit ihr möglich erzählte sie die mir nicht.
Mir heute sehr verständlich. Einer der vielen Gründe dafür: Oft kamen von mir vorher zu so was ja Ideen, ums gar nicht soweit kommen zu lassen. Zwar ritt ich hoffentlich nicht darauf herum. Aber meine Mutter erlebte selber so natürlich immer auch die Bestätigung von all dem, was ich und andere ihr vorher bereits aufgezeigt hatten. Umso schwerer wohl das Eingestehen grad auch nach außen.
Wenn deine Mutter nun z.B. selber nach so was wie Essen auf Rädern fragt?
Ist doch gut! Richtig! Meine hat so was nicht getan! Hat sich allenfalls mal z.B. von Nachbarn ihren Einkauf nach Hause tragen lassen! Und auch das nur, wenn sie es mit vollen Taschen nicht mehr nach Hause zurück schaffte.
Ja, erst mal fiel mir auch schwer, vieles nicht so persönlich zu nehmen. Grad auch wenn ich außen vor blieb, wenn sie mir manches verschwieg.
Und es war dann auch ein Prozess. Später ließ mich meine Mutter zunehmend zumindest „miterleben“. Nicht dass die Unglücke wirklich gründlich vermieden wurden. Aber manche Unglücke? Ich kann bis heute nicht behaupten, dass ich es klasse finde, wenn mir jemand recht gründlich berichtet, welche Schwierigkeiten ganz konkret das Anziehen von Stützstrümpfen bereiten kann, überhaupt das Anziehen, das Entleeren von Darm und Blase, die Wirkung von Entwässerungstabletten etc.
Erstaunlich, was da alles nicht Funktionieren kann, welche Unglücke es da so geben kann, und welche Folgen diese Unglücke dann so haben, welche Mühen meist meine Mutter allein, immer mehr aber auch ich als Helfender, mit solchen Geschehnissen hatte.
Wie sich es bei deiner Mutter und dir entwickelt?
Keine Ahnung. Ich hoffe so, dass ihr euch nicht zu sehr aneinander aufreibt.
Und dass vor allem all das nicht mehr zählt, als unbedingt nötig.
Versuch auch, anders herum zu helfen! Geh mit ihr Eis essen, Kaffee trinken, mach all das, unterstütze all das, was ihr Spaß machen könnte. Bestärke all das, was ganz gut geht, was immer noch geht. Bestätigung! Grad die kannst du ihr sehr gut geben.
Und wenn du sie gibst, hast du auch selber was davon, wenn du merkst, dass diese Bestätigung ankommt. Wohlfühlen! Das geht (trotzdem)! Und hilft, die neuen Unfähigkeiten möglichst niedrig zu hängen, alltäglich normal werden zu lassen!
Liebe Grüße
hawi
nee, genau wie leuchtturm bereits schrieb, auch mich hast du nicht vertrieben!
Wenn ich im Forum lese, dann lese ich auch das, was in diesem Thread seit meinem letzten Besuch geschrieben wurde. Kann aber sein, dass das nicht jeden Tag passiert.
Und zu deinem Beitrag am Mittwoch? Hilfreiches Schreiben fiel mir nicht ein. Nichts zu schreiben schien mir da besser! Auf etwas eingehen? Stärkt ja nicht immer nur das Positive!
Was du grad mitmachst?
Zwar doch ganz schön anders, aber den grundlegenden Wandel, Prozess, den hab ich zusammen mit meiner Mutter auch erlebt. Allein, sprich mein Vater war bereits lange tot, Geschwister habe ich nicht.
Rückblickend denke ich, so verschieden empfanden meine Mutter und ich damals gar nicht, als ihr Schlaganfall auf einmal vieles änderte, sehr schnell änderte.
Es kämpften zwei gegen die Situation. Gegen so was wie eine Naturgewalt. Beide kannten diese Gewalt so nicht. Und beide wollten nicht Grundschüler sein. So viel eigenes Unvermögen, so viel Lernen? Nee, nicht in dem jeweiligen Alter. Und sei es nur, das bisherige Selbstverständnis als Vergangenheit zu sehen, als etwas, das nicht mehr ist. Schon das ging nicht, nicht sofort, nicht einfach mal so.
Vieles dabei überhaupt nicht rational. Psyche, die sich grundlegend neu einstellen, justieren musste.
Manches ging dann nach und nach, manches nicht.
Um es nicht zu lang zu machen: Ja, es gab viele „Unglücke“, weil auch meine Mutter so manches nicht mehr konnte, aber (grad deshalb um so mehr) wollte.
So entglitt ihr so einiges. Manches merkte ich es, wenn ich nach Hause kam. Und manches nicht. Nicht nur, aber auch in Sachen „sich was Kochen“, überhaupt Ernährung. Selbst Einkaufen, so wie früher, war eigentlich schon oft Überlastung.
Aber meist ließ es sich nicht vorweg verhindern. Meine Mutter? Sammelte Niederlagen! Und klar, soweit ihr möglich erzählte sie die mir nicht.
Mir heute sehr verständlich. Einer der vielen Gründe dafür: Oft kamen von mir vorher zu so was ja Ideen, ums gar nicht soweit kommen zu lassen. Zwar ritt ich hoffentlich nicht darauf herum. Aber meine Mutter erlebte selber so natürlich immer auch die Bestätigung von all dem, was ich und andere ihr vorher bereits aufgezeigt hatten. Umso schwerer wohl das Eingestehen grad auch nach außen.
Wenn deine Mutter nun z.B. selber nach so was wie Essen auf Rädern fragt?
Ist doch gut! Richtig! Meine hat so was nicht getan! Hat sich allenfalls mal z.B. von Nachbarn ihren Einkauf nach Hause tragen lassen! Und auch das nur, wenn sie es mit vollen Taschen nicht mehr nach Hause zurück schaffte.
Ja, erst mal fiel mir auch schwer, vieles nicht so persönlich zu nehmen. Grad auch wenn ich außen vor blieb, wenn sie mir manches verschwieg.
Und es war dann auch ein Prozess. Später ließ mich meine Mutter zunehmend zumindest „miterleben“. Nicht dass die Unglücke wirklich gründlich vermieden wurden. Aber manche Unglücke? Ich kann bis heute nicht behaupten, dass ich es klasse finde, wenn mir jemand recht gründlich berichtet, welche Schwierigkeiten ganz konkret das Anziehen von Stützstrümpfen bereiten kann, überhaupt das Anziehen, das Entleeren von Darm und Blase, die Wirkung von Entwässerungstabletten etc.
Erstaunlich, was da alles nicht Funktionieren kann, welche Unglücke es da so geben kann, und welche Folgen diese Unglücke dann so haben, welche Mühen meist meine Mutter allein, immer mehr aber auch ich als Helfender, mit solchen Geschehnissen hatte.
Wie sich es bei deiner Mutter und dir entwickelt?
Keine Ahnung. Ich hoffe so, dass ihr euch nicht zu sehr aneinander aufreibt.
Und dass vor allem all das nicht mehr zählt, als unbedingt nötig.
Versuch auch, anders herum zu helfen! Geh mit ihr Eis essen, Kaffee trinken, mach all das, unterstütze all das, was ihr Spaß machen könnte. Bestärke all das, was ganz gut geht, was immer noch geht. Bestätigung! Grad die kannst du ihr sehr gut geben.
Und wenn du sie gibst, hast du auch selber was davon, wenn du merkst, dass diese Bestätigung ankommt. Wohlfühlen! Das geht (trotzdem)! Und hilft, die neuen Unfähigkeiten möglichst niedrig zu hängen, alltäglich normal werden zu lassen!
Liebe Grüße
hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Das ist halt in jedem Fall was sehr wichtiges?Ratlosigkeit hat geschrieben:Und das Problem ist, zu entscheiden - auch gegen den Willen der Mutter, weil man ja sieht, sie ist gar nicht in der Lage, selbst zu entscheiden.
Ist immer auch recht unterschiedlich.
Meine Mutter war geistig bis zum Schluss fähig, selber zu entscheiden, denke ich.
So merkwürdig manch Entscheidung auch war, so wenig rational, auch oft nicht so, dass ihr ihre Entscheidungen nur nutzten.
Anfänglich habe ich wohl schon sehr versucht, ihr „reinzureden“. Aber für sie was entschieden? Ganz selten und nie, wenn mir bewusst war, sie wollte nicht.
Vorwürfe gab es dann schon mal.
Ich denke aber heute, nur so behielt ich zu 99% ihr Vertrauen. Beschwindelt, hintergangen wurde ich nie, fühlte ich mich nie. Wohl auch, weil ich eben nie die Seiten gewechselt habe, mich gegen sie, ihren Willen verhalten habe.
Sicher muss da in anderen Fällen auch mal anders gehandelt werden.
Nur dann?
Dass sie dich nicht belasten will, ist eine Sicht. Die zum Teil sicher richtig ist.Sie schummelt, sie verschweigt, will mich nicht belasten
Die andere Wahrheit, die ich meine, zu sehen, ist aber auch, dass sich deine Mutter mit Ehrlichkeit ja der Gefahr aussetzt, dass du Entscheidungen triffst, die sie für sich nicht will.
Schon dass du es überhaupt tust, dürfte ihr meist nicht zusagen.
So gesehen doch ein sehr vernünftiges Verhalten, dir so manch Wahrheit vorzuenthalten.
Würde ich jedenfalls bestimmt an ihrer Stelle genauso machen.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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Bertrand Russell
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2001
Das Beispiel mit dem Essen auf Rädern finde ich klasse. Einfach klasse, und zwar aus 2 Gründen:
1. finde ich es auch super, dass sie sich Hilfe holt. Sie sieht also ein, dass sie alleine Probleme mit dem Essenzubereiten hat. Und sie holt sich Hilfe. Selbst.
Genau da greift für mich
2. Sie will die Hilfe anscheinend schon, wenn sie 1. die Notwendigkeit einsieht und 2. das nicht von dir kommt. Offenbar wirklich ein Abnabelungsproblem. Das Verhalten deiner Mutter erinnert mich stark an mich slebst mit ca. 14 Jahren
Meine Frage: hat deine Mutter vll eine Freundin/Nachbarin, die du mit ins Boot holen kannst und mit deren Unterstützung deine Mutter vll besser klarkommt als wenn die Hilfe von dir kommt?
Mutter und Tochter sind sich oft zu nahe, und oft hängen zu viele alte Konflikte noch unterschwellig in der Beziehung, als dass die Tochter o. Mutter die beste Ratgeberin sein könnte. Auch wenn sie objektiv gesehen durchaus Recht haben kann.
Was ich nur nciht verstehe: warum dein schlechtes Gewissen? Weil deine Mutter einen Tag mal ken Mittagessen hatte?
Finde ich jetzt nicht sooo dramatisch. Und wenn sie daraus gelernt hat, dass sie Hilfe möchte und das auch mit Hilfe dieser anderen Frau anleiert, umso besser
Dann hat sie doch daraus gelernt.
Oder hast du ein schlechtes Gewissen, weil du nicht erahnen kannst, wie es deiner Mutter wirklich geht?
Deine Mutter ist erwachsen und nicht entmündigt. Sie muss dir nicht alles sagen. Selbst wenn es schwer scheint, weil du natürlich siehst, dass es weiterhin bergab gehen wird und einen anderen Überblick hast über die Notwendigkeit von Hilfsmaßnahmen. Zwangsbeglücken wirst du deine Mutter nicht können. Das ist schwierig. Doch ein schlechtes Gewissen besagt ja, dass du dich verantwortlich für ihr Wohlergehen fühlst. Das bist du aber nicht. Zumindest nicht in vollem Umfang.
Ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwer ist zu akzeptieren, denn anders als bei den eigenen Kindern geht es bei den eigenen Eltern ja eher bergab mit der Selbstständigkeit.
Trotzdem möchte ich dich dazu ermutigen, die eigene Verantwortlichkeit nicht zu hoch zu stellen.
1. finde ich es auch super, dass sie sich Hilfe holt. Sie sieht also ein, dass sie alleine Probleme mit dem Essenzubereiten hat. Und sie holt sich Hilfe. Selbst.
Genau da greift für mich
2. Sie will die Hilfe anscheinend schon, wenn sie 1. die Notwendigkeit einsieht und 2. das nicht von dir kommt. Offenbar wirklich ein Abnabelungsproblem. Das Verhalten deiner Mutter erinnert mich stark an mich slebst mit ca. 14 Jahren
Meine Frage: hat deine Mutter vll eine Freundin/Nachbarin, die du mit ins Boot holen kannst und mit deren Unterstützung deine Mutter vll besser klarkommt als wenn die Hilfe von dir kommt?
Mutter und Tochter sind sich oft zu nahe, und oft hängen zu viele alte Konflikte noch unterschwellig in der Beziehung, als dass die Tochter o. Mutter die beste Ratgeberin sein könnte. Auch wenn sie objektiv gesehen durchaus Recht haben kann.
Was ich nur nciht verstehe: warum dein schlechtes Gewissen? Weil deine Mutter einen Tag mal ken Mittagessen hatte?
Finde ich jetzt nicht sooo dramatisch. Und wenn sie daraus gelernt hat, dass sie Hilfe möchte und das auch mit Hilfe dieser anderen Frau anleiert, umso besser
Dann hat sie doch daraus gelernt.
Oder hast du ein schlechtes Gewissen, weil du nicht erahnen kannst, wie es deiner Mutter wirklich geht?
Deine Mutter ist erwachsen und nicht entmündigt. Sie muss dir nicht alles sagen. Selbst wenn es schwer scheint, weil du natürlich siehst, dass es weiterhin bergab gehen wird und einen anderen Überblick hast über die Notwendigkeit von Hilfsmaßnahmen. Zwangsbeglücken wirst du deine Mutter nicht können. Das ist schwierig. Doch ein schlechtes Gewissen besagt ja, dass du dich verantwortlich für ihr Wohlergehen fühlst. Das bist du aber nicht. Zumindest nicht in vollem Umfang.
Ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwer ist zu akzeptieren, denn anders als bei den eigenen Kindern geht es bei den eigenen Eltern ja eher bergab mit der Selbstständigkeit.
Trotzdem möchte ich dich dazu ermutigen, die eigene Verantwortlichkeit nicht zu hoch zu stellen.
Und genau DAS ist das rücksichtslose Hinwegsetzen über Persònlichkeitsrechte mit dem soviel Elend auf dieser Welt entsteht.Ratlosigkeit hat geschrieben:Und das Problem ist, zu entscheiden - auch gegen den Willen der Mutter, weil man ja sieht, sie ist gar nicht in der Lage, selbst zu entscheiden.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Nein Nico,Nico hat geschrieben:Und genau DAS ist das rücksichtslose Hinwegsetzen über Persònlichkeitsrechte mit dem soviel Elend auf dieser Welt entsteht.Ratlosigkeit hat geschrieben:Und das Problem ist, zu entscheiden - auch gegen den Willen der Mutter, weil man ja sieht, sie ist gar nicht in der Lage, selbst zu entscheiden.
so dogmatisch, wie du es formulierst, halte ich es für falsch formuliert.
Es gibt schon auch rücksichtsvolles Entscheiden, auch wenn es erst mal gegen den erklärten Willen eines anderen, hier eines älteren, immer gebrechlicher werdenden, geschieht.
Demenz wohl das klarste Stichwort. Da geht es gar nicht anders, als auch mal gegen den Willen des Erkrankten. Aber auch sonst, die Übergänge sind da aus meiner Sicht schon ziemlich fließend. Auch dann bereits, wenn rein rechtlich jemand noch nicht so behindert ist, dass ihm ein Betreuer zustünde.
Ein Thema, ein Sachverhalt, der sich umso besser handhaben lässt, je weniger gleich z.B. Menschenrechtskeulen geschwungen werden, Opfer-/Tätersichten hindern meist mehr als dass sie helfen.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Klar gibt es Fälle in denen diese Vorgehensweise berechtigt ist aber das macht den dauernden Mißbrauch auch nicht legitimer. Ich frage mich wo da der Schutz der Persönlichkeitsrechte bleibt wenn sich bloß aufgrund des Alters einer Person ( egal ob zu jung oder zu alt) jemand quasi in Eigenregie zu dessen alleinberechtigte Entscheidungsinstanz aufschwingen kann.
Meiner Meinung nach müsste das zumindest von einer unabhängigen Kommission begutachtet und entschieden werden.
So kann sich jeder nach Belieben zu " man der das ja sieht" erklären und drüberfahren.
Meiner Meinung nach müsste das zumindest von einer unabhängigen Kommission begutachtet und entschieden werden.
So kann sich jeder nach Belieben zu " man der das ja sieht" erklären und drüberfahren.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Nico, ich verstehe dein Unbehagen, teile ziemlich deine Bedenken.
Nur nicht mehr das, was du für dich draus schlussfolgerst. Meist (nicht immer) geht es ohne Eingriffe von außen besser. Finden sich z.B. zwischen Mutter und Tochter allein eher Verhaltensweisen, die zueinander passen, als dass vor allem irgendeine Obrigkeit noch reinpfuscht.
Kurz noch ein Gedanke, der mit dazu grad noch gekommen ist:
Es könnte sein, dass ich später meine Mutter selber so behandelt habe, wie ich es umgekehrt von klein auf mal von ihr, von meinen Eltern gelernt habe.
Natürlich nicht ganz genauso. Eher abstrahiert. Es ging nicht nur allein nach meinem Willen. Aber gegen ihn halt auch fast nie.
Und so hab ich es wohl gegenüber meiner Mutter dann auch gemacht (es aber auch so machen können). Überreden, raten, helfen und so viel wie irgend möglich aufpassen, dabei aber auch laufen lassen. Auch mal das selbst nicht für richtig angesehene. Irgendwie so.
Auch das vielleicht ein persönlicher Apekt, der wichtig ist, um zu beurteilen, was grad passt, im Innenverhältnis zueinander passt.
Nur nicht mehr das, was du für dich draus schlussfolgerst. Meist (nicht immer) geht es ohne Eingriffe von außen besser. Finden sich z.B. zwischen Mutter und Tochter allein eher Verhaltensweisen, die zueinander passen, als dass vor allem irgendeine Obrigkeit noch reinpfuscht.
Kurz noch ein Gedanke, der mit dazu grad noch gekommen ist:
Es könnte sein, dass ich später meine Mutter selber so behandelt habe, wie ich es umgekehrt von klein auf mal von ihr, von meinen Eltern gelernt habe.
Natürlich nicht ganz genauso. Eher abstrahiert. Es ging nicht nur allein nach meinem Willen. Aber gegen ihn halt auch fast nie.
Und so hab ich es wohl gegenüber meiner Mutter dann auch gemacht (es aber auch so machen können). Überreden, raten, helfen und so viel wie irgend möglich aufpassen, dabei aber auch laufen lassen. Auch mal das selbst nicht für richtig angesehene. Irgendwie so.
Auch das vielleicht ein persönlicher Apekt, der wichtig ist, um zu beurteilen, was grad passt, im Innenverhältnis zueinander passt.
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Hawi du gehst von dem Fall aus, dass tatsächlich " nur das Beste" für diese Person erreicht werden soll, ich gehe genau vom Gegenteil aus. In der Realität wird es"sowohl als auch" geben und in den meisten Fällen wird es sich um irgendwas dazwischen handeln.
Dem Kind zur Seite stehen und ihm dennoch die Freiräume zum Wachsen zu geben ist genau so schwer wie den alten Menschen vor Schaden zu bewahren und ihm dennoch seine Idividualität und Autonomie zu lassen.
Aber dennoch sollte man danach streben es zu schaffen und zu beherzigen.
Dem Kind zur Seite stehen und ihm dennoch die Freiräume zum Wachsen zu geben ist genau so schwer wie den alten Menschen vor Schaden zu bewahren und ihm dennoch seine Idividualität und Autonomie zu lassen.
Aber dennoch sollte man danach streben es zu schaffen und zu beherzigen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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