Systeme und Anteile

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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candle.
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Beitrag So., 02.06.2013, 20:56

lilu hat geschrieben: Ich finde es extrem gruselig, wenn mein Mann mir etwas erzählt, was noch gar nicht lange zurückliegt und ich mich nicht daran erinnern kann.
Das gibt es auch bei einer Depression. Ich hatte das auch sehr lange, es ist aber jetzt wieder weitgehend verschwunden.

candle
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lilu
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Beitrag So., 02.06.2013, 21:26

....so, wer lesen kann ist klar im Vorteil...Hab jetzt nochmal genau nachgelesen...Es gibt verschiedene Diss. Störungen, darunter halt DIS, Depers., etc.....

Aah ja, jetzt weiß ich Bescheid. Aber das mit dem System und den Anteilen, lässt mir keine Ruh`. Ich werde wohl meinen Mut zusammen nehmen müssen und meine Therapeutin mal fragen.

LG Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
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Goethe

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lilu
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Beitrag So., 02.06.2013, 21:31

habe ich im Netz gefunden....www.aufrecht.net (übrigens eine sehr gut geschriebene Seite, finde ich...)

"Beispielsweise unterscheidet sich die dissoziative Fugue von DIS im wesentlichen nur dadurch, dass (bisher) nur zwei oder ganz wenige verschiedene Persönlichkeiten beobachtet wurden, zwischen denen relativ selten, aber relativ unkontrolliert und mit drastischen Folgen umgeschaltet wurde. Zeit-Lücken sind geradezu charakteristisch für dissoziative Fugue. Phänomene wie innere Stimmen und das Gefühl "mehrere zu sein" sowie Zeit-Lücken können insbesondere auch bei der Depersonalisationsstörung auftreten. Treten fast nur Kind-Persönlichkeiten auf, ist sogar vorranging von einer Depersonalisation anstelle einer DIS auszugehen. Das Auftauchen von Kind-Persönlichkeiten ist beispielsweise auch bei dissoziativer Trance möglich.

Besonders eine Depersonalisation kann sehr ähnliche Symptome zur DIS aufweisen, einschließlich des Auftretens mehrerer Persönlichkeiten."
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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 03.06.2013, 03:42

@ lilu

wenn ich dir einen Tipp geben darf: Les nicht Homepages von anderen unstudierten Klienten, sondern such nach Fachliteratur von Psychotherapeuten, die Psychologie studiert haben und die nötige Kompetenz besitzen, zwischen den verschiedenen dissoziativen Störungen richtig unterscheiden zu können.
Denn z.B. dieser Satz hier
Treten fast nur Kind-Persönlichkeiten auf, ist sogar vorranging von einer Depersonalisation anstelle einer DIS auszugehen.
ist Blödsinn.

Ich habe die Diagnose "Depersonalisationsstörung" und bei mir treten keine "Kind-Persönlichkeiten" auf. Und auch in der DP-Selbsthilfegruppe, der ich damals angehörte, berichtete keiner von vorrangig "Kind-Persönlichkeiten".
Eine Depersonalisation ist dadurch gekennzeichnet, dass man sozusagen aus sich raus geht, sich von außen sieht, sich selbst beobachten kann, sich selber sprechen hört, ein inneres Gefühl der Leere empfindet, ein Gefühl der Selbstentfremdung verspürt, die eigenen Gefühle einem fremd erscheinen... z.B. weil man Gefühle nicht aushalten kann, unter Stress steht, ... Es entsteht das Gefühl jemand anderes zu sein, bei gleichzeitigem Bewusstsein, dass man das selber ist. Ähnlich wie du schriebst, dass du deine Stimme hörst, dich selbst siehst, ... aber du weißt, dass du das bist.

Die vielen dissoziativen Störungen lassen sich nicht auf eine einzig Beschreibung (wie hier "Kind-Persönlichkeiten") reduzieren. Im Aufrecht-Forum wird so vorgegangen, dass die Multiple Persönlichkeitsstörung als Mittelpunkt betrachtet wird und alle anderen dissoziativen Störungen nur mit dieser verglichen werden. Dabei wird verkannt, dass jede dissoziative Störung eine eigene Störung ist und eine von der DIS uanbhängige Betrachtung verdient.
Besonders eine Depersonalisation kann sehr ähnliche Symptome zur DIS aufweisen, einschließlich des Auftretens mehrerer Persönlichkeiten."
Alle dissoziativen Störungen weisen eine hohe Symptomüberlappung auf und es erfordert fundiertes Wissen, um die einzelnen dissoziativen Störungen voneinander unterscheiden zu können.

Wenn du dich näher mit der Depersonalisation beschäftigen möchtest, Dr. Hans Morschitzky hat sich dieser Problematik gewidmet:
http://www.panikattacken.at/depersonali ... depers.htm

Allerdings würde ich dir nahelegen (bevor du dich durch die überfordernde Literatur schlägst, die zudem sehr ideologienbehaftet ist), mit deiner Therapeutin zu sprechen und sie zu fragen, was sie mit "System" und "Anteile" genau meint. Gleichzeitig: Bleib bei dir selber und überprüf, ob sie dich richtig wahrnimmt und klassifiziert.
Lass dir von deiner Therapeutin erklären, warum sie von welcher Störung bei dir ausgeht. Guck bei dir selber, ob das stimmt und bitte sie, dir zu erklären, warum sie von Störung X und nicht von Störung Y ausgeht.
Bsp. Sollte sie z.B. sagen "ich gehe bei ihnen von einer DIS aus, da sie Stimmen hören", dann guck bei dir selber, ob du tatsächlich fremde Stimmen hörst oder deine eigene. Wenn sie z.B. sagen sollte, "sie bestehen aus Persönlichkeiten", dann guck bei dir selber, ob das stimmt, oder ob es nicht nur einfach innere Konflikte sind.
Denn jeder Mensch besteht aus verschiedenen "Persönlichkeiten". Gerade bei inneren Konfliktsituationen kann jede ambivalente Seite (Persönlichkeit) in einem verständlich und unabhängig von der anderen "Persönlichkeit" seinen Standpunkt erklären und vertreten.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 03.06.2013, 06:27

Gibt sehr viele unterschiedliche dis. Störungen. Diese Seite ist meienr Meinung nach besser: http://www.infonetz-dissoziation.de/t-formendd.html
Aber Multiplizität, Systeme und Anteile gibt es eben lediglich bei der DSNNS und DIS.

Das was du da in fett geschrieben hast lilu möchte ich anzweifeln, denn ich sehe dort keien Quellen zu genau diesem Hintergrund und er ist ein Betroffener der meines Wissens von Erfahrungen spricht. Oder hast du dort irgendwo Quellen gefunden im Bezug auf die Kind-Persönlichkeiten?

lg
..:..

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lilu
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Beitrag Di., 04.06.2013, 19:46

so....ich habe heute meine Therapeutin gefragt, bezügl. der Wortwahl System und Anteile. Nach langem Hin und Her (hin und her deswegen weil sie Diagnosen "hasst", weil sie Schall und Rauch sind, Schubladen) sagte sie mir, dass ich KEINE Identitätsstörung hätte. Es existiert aber bei mir ein System von dem verschiedene Persönlichkeitsanteile abgespalten sind. Diese gilt es in Einklang zu bringen......ALSO ist ein kein DIS, da ich ja von den Anteilen weiß. Sie meint, dass man bei DIS NICHTS von den Anderen weiß....

Ich bin froh, eine Antwort erhalten zu haben...obwohl ich trotzdem immer noch verwirrt bin. Ich habe ein System mit abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen????

LG Lilu
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 04.06.2013, 20:30

Also geht sie bei dir von DSNNS aus?
Ich habe ein System mit abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen????
Was denkst du selber?
Hast du deine Zweifel und Unsicherheiten angesprochen?
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lilu
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Beitrag Di., 04.06.2013, 20:52

Es ist mir sehr schwer gefallen, überhaupt davon zu sprechen. Ich habe wirklich alles versucht anzusprechen, auch dass ich mit ihrer Aussage nicht wirklich zufrieden bin. Es ist ja eher ein JEIN, was sie sagte.

Ich allerdings frag mich schon lange/immer, warum ich so verschieden bin. Ich dachte immer ich hätte extreme Charaktersprünge. Also in der einen Sekunde Kind, absolut albern, dann wieder die genervte Mutter die will das jetzt Ruhe ist, dann die wütende Frau.

Das Problem ist, dass sich in einer Situatione alle streiten, dann wird mir schwindelig und dann falle ich hinten aus mir raus. Ich spüre körperlich wie ich zwischen den Charakteren hin und her pendele. Es ist extrem anstrengend. Ob das jetzt irgendwas mit DIS oder ähnlichem zu tun hat, weiß ich ja nun nicht. Ich weiß nur das die sogenannten Anteile völlig verschiedene Gefühlswelten, Werte und Vorstellungen haben.

Auch bin ich eine von denjenigen, die sich besser fühlen, wenn sie eine Diagnose bekommen. Dann kann ich besser damit umgehen, kann es "ablegen" und daran arbeiten. So, weiß ich nicht, was das alles zu bedeuten hat. Mir hat es damals auch geholfen, die Diagnose Borderline gesagt zu bekommen. Das ist jetzt 4 Jahre her. Die Diagnose habe ich gespeichert und abgelegt und ich konnte gut daran arbeiten. Selbstverletzung kommt nun fast gar nicht mehr vor. Ich kann mir jetzt selbst vieles erklären. Ich fühle mich sicherer.

PTBS: Kleines Beispiel---ICh weiß jetzt, warum ich so extrem schreckhaft bin, jedesmal das Haus zusammenschreie, wenn ich mich erschrecke....Flashbacks habe ich auch noch oft, aber ich WEISS ja nun wo es herkommt und warum es passiert...

Ach alles seltsam manchmal.....LG Lilu
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 04.06.2013, 21:19

Auch bin ich eine von denjenigen, die sich besser fühlen, wenn sie eine Diagnose bekommen.
Kann ich gut verstehen.
Dennoch denke ich, dass es die richtige Diagnose sein sollte, weil aus der Diagnose die Behandlung abgleitet wird. Wenn sie bei dir von Abspaltung ausgeht, wird sie dich anders behandeln, als wenn sie davon ausgeht, dass du nicht abgespalten hast, sondern "nur" innnere Konflikte spürst.
Ich kann natürlich nur von dem ausgehen, was du hier schreibst, und du schriebst, dass du nicht das Gefühl hast, dass du die Ambivalenzen, die du spürst, abgespalten hast, sondern, dass du es als innere Konflikte erlebst.
Ich dachte immer ich hätte extreme Charaktersprünge. Also in der einen Sekunde Kind, absolut albern, dann wieder die genervte Mutter die will das jetzt Ruhe ist, dann die wütende Frau.
Wie erklärst du dir die Charaktersprünge?
Ich weiß nur das die sogenannten Anteile völlig verschiedene Gefühlswelten, Werte und Vorstellungen haben.
Gibt es einen Anteil, mit dem du dich identifizierst?
Was drücken die anderen Anteile aus? Sind es deine Wünsche, Bedürfnissen, ...? Magst du mal ein Beispiel nennen?
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Wandelröschen
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Beitrag Di., 04.06.2013, 21:31

lilu hat geschrieben:Sie meint, dass man bei DIS NICHTS von den Anderen weiß....
Das ist Schwachsinn. Spätestens wenn dir deine Umwelt spiegelt, dass da wohl jemand anderes agiert, „weißt“ du davon. Klar kriegt man das Agieren der anderen nicht immer mit, nenn ich mal die „Alleingänge“. Manchmal krieg ich´s aber schon mit, sogenanntes Cobewusstsein. Gib´s auch.
Les mal entsprechende Fachliteratur. Buchtipps kann ich dir momentan nicht geben, hab den Kopp noch nicht frei, kommt vielleicht später.

Die Rote
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.

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lilu
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Beitrag Di., 04.06.2013, 21:42

Hm, ja, Charaktersprünge...

das war ja schon immer so, mal kehrte ich die Selbstbewußte heraus, dann in Stresssituationen, streiten sich Anteile, als die verständnisvolle Mama, mit der Furie von Mutter, dem mitleidenden Kind....ich BIN in diesen manchmal sekundenbruchteilen voll und ganz dieser Teil, fühle und handle dann auch so....wie soll ich das erklären..es ist so anstrengend, weil es keine Einigung gibt....

Ich weiß nicht ob ich mich mit einem Anteil identifizieren kann....Wenn, dann bin ich die lustige, sensible, kreative

die anderen Anteile

bösartig, hasst alle Menschen, alle nerven, die stellen sich alle an, werde handgreiflich
mitleidig, alle Menschen tun mir leid, ich muss weinen
rotzfrech, immer einen lockeren Spruch auf Lager
Stur und überhaupt nicht tolerant, spießerisch, pocht auf Regeln und GEsetze, etc.
extrem albern, mit Kinderstimme etc. (das macht Spaß)
verzweifelte, Suizidgedanken
verurteilende, stell dich nicht so an und heul hier nicht so rum
strafende, das hast du nicht verdient
die mit dem erhobenen Zeigefinger
die Jury (3 Lebewesen) die mich bewertet (ob gut oder böse) und mich dann dementsprechend bald oder am Lebensende bestraft oder auch lobt....
und es gibt auch eine selbstbewußte, intelligente und gut im Beruf (die ist aber eher selten da).....:.(((

das sind nur ein paar beispiele
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 04.06.2013, 22:15

Spätestens wenn dir deine Umwelt spiegelt, dass da wohl jemand anderes agiert, „weißt“ du davon.
Aber von der Umwelt zu erfahren, dass man sich anders verhalten hat, dies und das getan und gesagt hat, ... bewirkt ja nicht, dass man zukünftig mitbekommt, wenn jemand anderes draußen ist und was er tut. Von der Umwelt erfährt man lediglich, dass etwas nicht stimmt, aber dadurch entsteht kein Co-Bewusstein zu der Person, die draußen war. Die Amnesie bleibt erhalten, auch wenn man im Kleiderschrank Kleider findet, die "einem nicht gehören", man auf sein Konto guckt und sich wundert, wo das Geld geblieben ist, ... Man weiß es nur, aber das ändert an der Amnesie nichts.
Eine Multiple erzählte mir z.B. mal, dass Verwandte ihr rückgemeldet haben, dass sie Geld geklaut hätte. Das tat sie viele Jahre, ohne davon Kenntnis zu haben. Obwohl sie von ihren Verwandten erfuhr, dass "sie" Geld klaut, war ihr nicht bewusst, dass in ihr eine Person lebt, die klaut. Sie bekam nach wie vor nichts vom Klauen mit. Sie wusste nur, dass sie das macht. aber sie konnte sich ihr Verhalten nicht erklären, denn sie bekam es nicht mit.
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 04.06.2013, 23:03

dann in Stresssituationen, streiten sich Anteile, als die verständnisvolle Mama, mit der Furie von Mutter, dem mitleidenden Kind
Wodurch entsteht der Stress?
Wie ist es, wenn du keinen Stress hast?
Was könntest du tun, um den Stress zu reduzieren?

Kann es sein (meine Spekulation), dass du mit der Situation überfordert bist, stressbedingt zur "Furie" wirst, obwohl du es nicht möchtest?
Wenn, dann bin ich die lustige, sensible, kreative
Was steht dir im Weg, so dass du nicht lustig, sensibel und kreativ sein kannst?

Mir fällt auf, dass du immer wieder Stress betonst und sagst, dass du die Probleme in Stresssituationen hast.
Wie wärst du, wenn der Stress weg wäre bzw., da er sich nicht immer vermeiden lässt, du wüsstest, wie du mit Stress umgehen kannst?
Gibt es eine Zeit in deinem Leben, in der es ruhiger war? Wie war es da? Hast du dich da auch so ambivalent erlebt oder war etwas anders?


Stresserleben ist übrigens auch eins meiner Hauptthemen. Und ich kenne das sehr gut, wie Stress aggressiv, ungeduldig, ... machen kann und es passieren kann, dass ich Menschen verletze, obwohl ich es nicht will.
Wenn ich merke, dass ich in Stress gerate, dann versuche ich inzwischen, dem entgegenzuwirken. Ich sorge dafür, dass ich runterkomme, gehe spazieren, setze mich ans Wasser, gehe bewusst ganz langsam, setzte mich gemütlich in den Sessel und höre Musik, nehme mir eine Auszeit, um auf andere Gedanken zu kommen, ...
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lilu
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Beitrag Mi., 05.06.2013, 19:55

Gibt es eine Zeit in deinem Leben, in der es ruhiger war? Wie war es da? Hast du dich da auch so ambivalent erlebt oder war etwas anders?
Ruhig war es noch nie in meinem Leben. Vielleicht die Zeit bevor die Kinder da waren, aber da war es dann mein Mann mit dem ich "Stress" hatte. Und vorher meine Mutter oder andere Leute. Auch als Kind konnte ich mich nie "entscheiden" wie ich sein soll/bin. Es ist aber nicht so, dass ich mich bewußt für einen Anteil entscheide, sondern es "passiert" einfach. Es strengt mich ungemein an, zwischen den Teilen hin und her gependelt zu werden (switchen?). Ich werde hin und her geschaltet und ich kann nichts dagegen tun.....außer aus der Situation raus gehen, alleine sein, was aber leider nicht immer möglich ist.
Wenn ich merke, dass ich in Stress gerate, dann versuche ich inzwischen, dem entgegenzuwirken. Ich sorge dafür, dass ich runterkomme, gehe spazieren, setze mich ans Wasser, gehe bewusst ganz langsam, setzte mich gemütlich in den Sessel und höre Musik, nehme mir eine Auszeit, um auf andere Gedanken zu kommen, ...
Das ist auch so ein Problem, da ja mir VERBOTEN wird mir eine Auszeit zu nehmen.
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Wandelröschen
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Beitrag Mi., 05.06.2013, 20:54

Hallo Jenny Doe,
Jenny Doe hat geschrieben: Aber von der Umwelt zu erfahren, dass man sich anders verhalten hat, dies und das getan und gesagt hat, ... bewirkt ja nicht, dass man zukünftig mitbekommt, wenn jemand anderes draußen ist und was er tut.
Das stimmt, das habe ich aber auch nicht behauptet. Ich habe nicht davon geschrieben, was irgendetwas bewirkt. Es ging mir nur um die Erkenntnis, und das sind zwei verschiedene Paar Stiefel.
Jenny Doe hat geschrieben: Von der Umwelt erfährt man lediglich, dass etwas nicht stimmt, aber dadurch entsteht kein Co-Bewusstein zu der Person, die draußen war.
Das gleiche in Grün. Diese Verbindung habe ich nicht gezogen. Natürlich entsteht durch Wissen nicht einfach man so ein Co-Bewusstsein. Ich wollte nur erwähnen, dass es das bei DIS durchaus geben kann. Wie es entsteht, keine Ahnung. Auch ich habe ein gewisses Co-Bewusstsein. Ich bekomme durchaus – hin und wieder – mit, wenn jemand anderes im Außen agiert, oft genug aber halt auch nicht.

Deine Story mit dem Klauen hat mich gerade an meine Kindheit erinnert. Da wurde mir auch vorgehalten, dass ich in der Schule geklaut habe (und andere Schandtaten begannen habe). Ich konnte mich an so etwas überhaupt nicht erinnern und hab natürlich – aus meiner Sicht wahrheitsgemäß – geschworen, dass ich es nicht war. Und schon war ich auch noch ein Lügner.
Gruß
Wandelröschen

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