@ lilu
wenn ich dir einen Tipp geben darf: Les nicht Homepages von anderen unstudierten Klienten, sondern such nach Fachliteratur von Psychotherapeuten, die Psychologie studiert haben und die nötige Kompetenz besitzen, zwischen den verschiedenen dissoziativen Störungen richtig unterscheiden zu können.
Denn z.B. dieser Satz hier
Treten fast nur Kind-Persönlichkeiten auf, ist sogar vorranging von einer Depersonalisation anstelle einer DIS auszugehen.
ist Blödsinn.
Ich habe die Diagnose "Depersonalisationsstörung" und bei mir treten keine "Kind-Persönlichkeiten" auf. Und auch in der DP-Selbsthilfegruppe, der ich damals angehörte, berichtete keiner von vorrangig "Kind-Persönlichkeiten".
Eine Depersonalisation ist dadurch gekennzeichnet, dass man sozusagen aus sich raus geht, sich von außen sieht, sich selbst beobachten kann, sich selber sprechen hört, ein inneres Gefühl der Leere empfindet, ein Gefühl der Selbstentfremdung verspürt, die eigenen Gefühle einem fremd erscheinen... z.B. weil man Gefühle nicht aushalten kann, unter Stress steht, ... Es entsteht das Gefühl jemand anderes zu sein, bei gleichzeitigem Bewusstsein, dass man das selber ist. Ähnlich wie du schriebst, dass du deine Stimme hörst, dich selbst siehst, ... aber du weißt, dass du das bist.
Die vielen dissoziativen Störungen lassen sich nicht auf eine einzig Beschreibung (wie hier "Kind-Persönlichkeiten") reduzieren. Im Aufrecht-Forum wird so vorgegangen, dass die Multiple Persönlichkeitsstörung als Mittelpunkt betrachtet wird und alle anderen dissoziativen Störungen nur mit dieser verglichen werden. Dabei wird verkannt, dass jede dissoziative Störung eine eigene Störung ist und eine von der DIS uanbhängige Betrachtung verdient.
Besonders eine Depersonalisation kann sehr ähnliche Symptome zur DIS aufweisen, einschließlich des Auftretens mehrerer Persönlichkeiten."
Alle dissoziativen Störungen weisen eine hohe Symptomüberlappung auf und es erfordert fundiertes Wissen, um die einzelnen dissoziativen Störungen voneinander unterscheiden zu können.
Wenn du dich näher mit der Depersonalisation beschäftigen möchtest, Dr. Hans Morschitzky hat sich dieser Problematik gewidmet:
http://www.panikattacken.at/depersonali ... depers.htm
Allerdings würde ich dir nahelegen (bevor du dich durch die überfordernde Literatur schlägst, die zudem sehr ideologienbehaftet ist), mit deiner Therapeutin zu sprechen und sie zu fragen, was sie mit "System" und "Anteile" genau meint. Gleichzeitig: Bleib bei dir selber und überprüf, ob sie dich richtig wahrnimmt und klassifiziert.
Lass dir von deiner Therapeutin erklären, warum sie von welcher Störung bei dir ausgeht. Guck bei dir selber, ob das stimmt und bitte sie, dir zu erklären, warum sie von Störung X und nicht von Störung Y ausgeht.
Bsp. Sollte sie z.B. sagen "ich gehe bei ihnen von einer DIS aus, da sie Stimmen hören", dann guck bei dir selber, ob du tatsächlich fremde Stimmen hörst oder deine eigene. Wenn sie z.B. sagen sollte, "sie bestehen aus Persönlichkeiten", dann guck bei dir selber, ob das stimmt, oder ob es nicht nur einfach innere Konflikte sind.
Denn jeder Mensch besteht aus verschiedenen "Persönlichkeiten". Gerade bei inneren Konfliktsituationen kann jede ambivalente Seite (Persönlichkeit) in einem verständlich und unabhängig von der anderen "Persönlichkeit" seinen Standpunkt erklären und vertreten.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.