Therapeutenwechsel wegen mangelnder Warmherzigkeit??

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

pandas
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Beitrag Mo., 27.05.2013, 23:36

titus2 hat geschrieben: Ich sehe das zwar anders als biber und ich meine nicht, dass man es sich 'einbildet', dass man sich geborgen und gehalten fühlt und natürlich kann eine Analyse auch das Bedürfnis nach Nähe und Wärme befriedigen!
Na, aber ich habe ja nicht geschrieben, dass es sich um blosse Einbildung handelt!
Eine Analyse ist sicherlich keine Therapie, in der kuschelbedürfnisse im Sinne des Wortes erfüllt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass, wenn andere Patientinnen das so für sich erleben, dies etwas ist, was in ihren Phantasien liegt, die mitunter begünstigt werden.
Dennoch bin ich mir sicher, dass dies bei demselben Analytiker von seinen unterschiedlichen Patientinnen ganz unterschiedlich erlebt wird - eben, weil in einer PA nie wirklich gekuschelt wird, sondern manche dies imaginieren, andere nicht.
Da steht doch, dass das Setting die Basis schafft, dass das entstehen kann, aber der Grad, wie es entsteht und wie es imaginiert wird, ist abhängig von dem gesamten Prozess, der im Innen der einzelnen Patientin stattfindet. Imaginieren ist nicht das Gleiche wie Einbilden.

Aber die Vorstellung, dass manche Analytiker per se der Ausbund an Warmherzigkeit sind , na, die halte ich für falsch. Das entspricht auch nicht dem Theoriemodell der PA. Und ich wollte das kontraieren, weil ich das in der Fragestellung des Thread implizit fand, dass davon ausgegangen wird, dass es da grosse Unterschiede gibt.
Die Eigenschaften, die die TE an ihrem Analytiker wahrnimmt, würden andere mitunter als warmherzig erspüren.
(Wobei er es mit dem Schweigen zu übertreiben scheint. Das fände ich auch etwas kalt. So würde meiner letztlich nicht reagieren, wenn ich so wichtiges sage, geht er fast immer in der selben Stunde darauf ein, wenn er auch manchmal dann ein paar Minuten schweigt, um zu überlegen, aber dann geht er ausführlich auf alles ein.)
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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(e)
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Beitrag Di., 28.05.2013, 00:17

Zu viel Warmherzigkeit würde mich persönlich eher misstrauisch machen. Es käme mir unecht und gekünstelt vor. Es würde mich triggern. Deshalb bin ich ganz froh, dass mein Thera sich zwar emotional verhält, aber nicht zu überschäumend ist. Ich sagte ihm sowieso schon am Anfang, er sei zu nett, also wirkte ich bewusst dagegen. Jetzt ist er so authentisch, wie ich mir das von Anfang wünschte.
Lieben Gruß
elana

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weidenkatz
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Beitrag Di., 28.05.2013, 19:42

Hi,
elana hat geschrieben:Zu viel Warmherzigkeit würde mich persönlich eher misstrauisch machen. Es käme mir unecht und gekünstelt vor.
Wenn er jetzt auf Knopfdruck "warmherzig" wäre, würde mich das auch sehr skeptisch machen. Aber unechte Warmherzigkeit ist ja auch keine Warmherzigkeit!
elana hat geschrieben:Deshalb bin ich ganz froh, dass mein Thera sich zwar emotional verhält, aber nicht zu überschäumend ist. Ich sagte ihm sowieso schon am Anfang, er sei zu nett, also wirkte ich bewusst dagegen. Jetzt ist er so authentisch, wie ich mir das von Anfang wünschte.
Emotional? Hm, das will ich nicht (meine Gefühle sollen ja im Vordergrund stehen nicht seine), überschäumend natürlich auch nicht.

Vielleicht verstehst Du auch einfach etwas anderes als ich unter dem Begriff. Ich meine damit, wie ich oben schon beschrieben habe einfach mitfühlend zu sein und mir ein Gefühl von Geborgenheit und Gemochtwerden zu geben. Nicht immer natürlich, aber als grundsätzliche Haltung. Authentisch müsste es natürlich auch sein, deshalb ist ja die Frage, erstens ob ich diese (authentische) Warmherzigkeit für meine Gesundung wirklich brauche und zweitens ob das mit diesem Therapeuten überhaupt möglich ist.

Um das noch klarzustellen: Ich würde mir nicht wünschen, dass ein Therapeut immer nur nett und lieb ist. Mit meinem Analytiker hatte ich vor einer Weile schon mal das Thema, dass er "zu unkritisch" mir gegenüber war, das fand ich auch wiederum fragwürdig.

Liebe Grüße
weidenkatz

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sandrin
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Beitrag Di., 28.05.2013, 19:50

Hallo Weidenkatz,

ich kann dich sehr gut verstehen. Es geht um eine allgemeine Haltung - um das Gefühl, willkommen zu sein, dass da jemand da ist, der neugierig auf einen ist. Einer, der einem positiv gegenübersteht und das auch als ganze Person ausstrahlt: mit seiner Mimik, seiner Gestik, also auch nonverbal. Das man so etwas wie Nähe spürt anstatt Distanziertheit.

Schön fand ich auch, dass du schreibst, deine Emotionen sollen im Vordergrund stehen. Genau: Emotionen sollen im Vordergrund stehen. Nicht Analysieren auf einer Metaebene. Das schafft Distanz, nicht Warmherzigkeit.

GLG Sandrin

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(e)
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Beitrag Di., 28.05.2013, 20:30

Gar keine Warmherzigkeit fänd ich natürlich auch nicht gut. Es müsste eben nicht übertrieben sein, sondern normal und glaubhaft authentisch.
Lieben Gruß
elana

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Luxbordie
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Beitrag Di., 28.05.2013, 20:37

Es ist schön wenn Thera während der Sitzung in die Elternrolle umswitcht. Dann kommt die ganze Warmherzigkeit in Worten rüber. Hilft dem Kind enorm.
LG
Luxbordie
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weidenkatz
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Beitrag Di., 28.05.2013, 21:19

lonely69 hat geschrieben:Du kannst für Dich mal gucken, ob die von Dir beschriebenen Gefühle solchen ähneln, die Du von früher kennst. Wenn ja, stehen die Chancen gut, dass die mangelnde Warmherzigkeit zumindest zum Teil auch auf Übertragung beruht.
Natürlich kenne ich ähnliche Gefühle aus meiner Kindheit, sonst bräuchte ich wahrscheinlich keine Therapie. Aber ich denke momentan, dass eine therapeutische Beziehung, in der eine positive Übertragung stattfindet, für mich heilsamer wäre.
lonely69 hat geschrieben:Und dann könntest Du ja auch sagen: "Aufgrund meiner Entwicklung brauche ich von Ihnen ein deutliches Signal der Warmherzigkeit. Können Sie mir im Rahmen Ihres Setting eines geben?"
Funktioniert das für manche Menschen tatsächlich so? Dazu müsste ich doch daran glauben, dass die gefühlsmäßige Grundlage bei ihm da ist?!
lonely69 hat geschrieben:ich könnte mir vorstellen, dass es bei Deinem Analytiker auch so ähnlich ist, dass er Dir schon hilfreiche Signale sendet, die du aber anders empfängst.
Das kann sein. Er hat z.B. vor kurzem zum ersten Mal überhaupt von sich aus den Dialog in einer Stunde eröffnet, nach langem Schweigen. Er hat in einem vertraulicheren Ton als üblich gesprochen, aber ich konnte es nicht als Warmherzigkeit annehmen, weil ich es als bemüht, eingeübt, im Endeffekt als unecht empfunden habe.

Ich möchte Euch für Eure Ideen und Hinweise danken, auch wenn ich meiner Entscheidung bisher noch nicht wirklich näher gekommen bin, hilft mir der Austausch mit Euch, meine Gedanken und Gefühle zu klären! Und mir geht es auch schon viel besser!

liebe grüße
weidenkatz

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Beitrag Di., 28.05.2013, 21:23

Liebe weidenkatz

Diese Warmherzigkeit kann noch kommen, war z. B. bei meinem Hausarzt nicht von Anfang an da, aber jetzt umso mehr. Das kommt mit den vielen vertrauten Gesprächen und wächst. Da Du offenbar noch nicht frei von der Leber erzählen kannst und ihr beide viel schweigt, braucht es da noch etwas Zeit, aber irgendwo beginnt es jetzt zu keimen, so wie Du das erzählst.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Di., 28.05.2013, 22:24

sandrin hat geschrieben:Es geht um eine allgemeine Haltung - um das Gefühl, willkommen zu sein, dass da jemand da ist, der neugierig auf einen ist. Einer, der einem positiv gegenübersteht und das auch als ganze Person ausstrahlt: mit seiner Mimik, seiner Gestik, also auch nonverbal. Das man so etwas wie Nähe spürt anstatt Distanziertheit.
Ja, genau so.
sandrin hat geschrieben:mit seiner Mimik, seiner Gestik, also auch nonverbal.
Das ist ein guter Punkt. Bevor ich in der Klinik war, hatte ich eigentlich keine Beziehung zu ihm, sondern habe ihn als Seelenmüllhalde benutzt. Als wir danach mit der Analyse begannen, schlug er mir vor, im Liegen zu arbeiten. Ich konnte mir das erst mal gar nicht vorstellen, wo ich doch gerade erst begonnen hatte, das Gegenüber in der Therapie als solches wahrzunehmen und die Beziehung als Arbeitsmittel aber auch als Heilmittel zu nutzen und die Gefühle zuzulassen, die sich daraus entwickelten. Ich probierte es mit dem Liegen aus und konnte ja tatsächlich auf einer gewissen Ebene für mich so ganz gut arbeiten. Aber Mimik und Gestik fallen dabei natürlich weg. Vielleicht hätte ich auf meine innere Stimme hören sollen.
sandrin hat geschrieben:Schön fand ich auch, dass du schreibst, deine Emotionen sollen im Vordergrund stehen. Genau: Emotionen sollen im Vordergrund stehen. Nicht Analysieren auf einer Metaebene. Das schafft Distanz, nicht Warmherzigkeit.
Da hast Du Recht, Sandrin. Seine Herangehensweise ist oft sehr intellektuell, und entspricht damit dem, was in meiner Familie als das Einzig Wahre dargestellt wurde. Einerseits also der Weg, den ich kenne, andererseits aber auch sehr einschränkend.

uh, mein Bett ruft ganz dringend nach mir ...
liebe Grüße
weidenkatz

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weidenkatz
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Beitrag Mi., 29.05.2013, 10:56

Hi,

zwar habe ich wiederum nur die letzten beiden Seiten von titus2s Blog gelesen, die inzwischen neu dazu gekommen sind, aber beim Lesen sind mir einige Gedanken gekommen, die für mich relevant sind.

Wenn man sich auf die therapeutische Beziehung einlässt wie ich denke, dass es für mich notwendig ist, besteht die Gefahr, dass sich (wie in den Partnerbeziehungen zur Genüge erlebt) das ganze Leben um den Anderen dreht, die Gefühle des Anderen wichtiger werden als die eigenen.
Manchmal habe ich das Gefühl, mein Leben ist an mir vorbeigegangen, weil ich all meine Energien in meine Partner und Beziehungen gesteckt habe, nur um hinterher vor einem Scherbenhaufen zu stehen, mit dem Gefühl, dass ich von mir selbst gezehrt habe, um die Beziehung zu nähren.

Das will ich nicht mehr. Und leider auch noch aus den "falschen" Gründen: Nicht mal weil ich alles gegeben habe, nein, weil der Andere das nicht getan hat.

Früher dachte ich, ich muss nur lernen, alleine mit mir selbst glücklich zu sein, dann kann ich auch in einer Beziehung glücklich sein, aber so funktioniert das leider nicht. Dann dachte ich, die einzige Möglichkeit ist, keine Beziehung mehr einzugehen, weil ich sie nicht überleben würde.

Ich weiß nicht, ob es überhaupt für mich möglich ist, aber ich würde gerne lernen, Beziehungen anders zu führen. Dazu müsste ich aber genug Vertrauen haben, mich darauf einzulassen und all das Schwierige offen zuzugeben. Und dazu muss ich eine nahe Beziehung mit diesem Menschen führen wollen. Und ich weiß nicht, ob ich dieses Vertrauen zu ihm habe. Teilweise wegen seiner Distanziertheit, teilweise wohl einfach, weil er ein Mann ist und relativ jung und ich ihn nicht "kenne".

Oh Gott. Ich bin so verkorkst. Ich fühle mich so verkorkst. Es lähmt mich dermaßen, ich kriege zur Zeit nichts gebacken.

Naja, heute habe ich eine Stunde, da kann ich hoffentlich einiges klären.

lg
weidenkatz

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weidenkatz
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Beitrag Do., 30.05.2013, 11:07

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch von meiner gestrigen Stunde berichten.

Es war wieder schwierig, einen Einstieg zu finden. (Übrigens elana, in den über 2 Jahren, die ich bei ihm bin, war Schweigen durchaus die Ausnahme, es gab einmal eine kurze Phase vor ein paar Monaten und eben jetzt wieder.) Ich schaffte es nach ein paar Minuten anzufangen, indem ich von meinem Gefühl von Inkompetenz, was Beziehungen angeht, sprach. Über meine momentanen Rückzugstendenzen. Über die wenigen Aktivitäten der letzten Tage, wo ich frei hatte und mich fast nur vergraben habe. Darüber, dass ich spontan in die Klinik gegangen und zu dem Stockwerk hochgestiegen bin, auf dem mein Klinik-Thera sein Büro hat, nur um mich ihm ein bisschen näher zu fühlen. Auch über meine Angst, er (der Klinik-Thera) könnte nicht mehr da sein. Zwei Sachen hat er dazu gesagt. Einmal, dass es einen verlorenen Eindruck macht, wenn ich da so im Treppenhaus der Klinik stehe und in den Park runterschaue. Und zweitens, in Bezug auf meine Angst, er könne weg sein: "Irgendwo wird er schon sein."
Ich war dermaßen frustriert darüber, dass ich es nicht schaffte, mich zu überwinden, meine Bedürfnisse noch mal in Bezug auf unsere Beziehung zu thematisieren. Ich wurde auch ärgerlich darüber dass er mir da null entgegenkam, obwohl ich ihm letztes Mal ja gesagt habe, wie schwer das für mich ist und warum, dass ich ein bisschen fies wurde. Also eigentlich sehr, wenn man davon ausgeht, dass er mir ja durchaus einiges gibt.

Und zwar sagte ich in ziemlich kaltem und vielleicht ein bisschen gemeinem Ton, dass es für mich nun mal bedrohlich sei, wenn ich nicht in Gedanken (oder eben in Notfällen in Wirklichkeit) an den Ort gehen kann, wo ich mich geborgen fühlen kann. Und dass ich mich im Treppenhaus der Station weniger verloren fühle als sonst. Und dass es über die lange Zeit hinweg immer schwieriger wird, das Gefühl von Geborgenheit durch meine Erinnerungen aufrecht zu erhalten, dass ich das aber brauche und die Illusion von Geborgenheit immerhin besser ist als garnichts.

Dann sagten wir beide die restlichen 5 Minuten nichts mehr.

Vielleicht ist es ja doch gut, so wie es ist. Es passiert ja einiges in meiner Therapie, auch ohne dass er viel sagt oder erklärt. Vielleicht zeigt es sein Vertrauen in meine Fähigkeiten, das selbst herauszufinden. Und vielleicht mutet er mir das Gefühl des Verlorenseins auch nur deswegen zu weil er sicher ist, dass ich meine Bedürfnisse selbst (und wenn es nur in meinem Kopf ist) erfüllen kann.

Vielleicht rede ich es mir aber auch nur schön ...

Jedenfalls habe ich gestern abend meinem Klinik-Thera einen Brief geschrieben, den ich auch tatsächlich abschicken will. Mit der Bitte um ein Gespräch. Vielleicht hilft mir das ja über die schwierige Zeit hinweg.

lg
weidenkatz

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Tristezza
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Beitrag Do., 30.05.2013, 14:36

Vielleicht kann dir der Kliniktherapeut ja einen Therapeuten empfehlen, der so arbeitet wie er? Ich habe wirklich den Eindruck, dass du mit deinen Bedürfnissen bei deinem Analytiker nicht gut aufgehoben bist. Der Satz "Irgendwo wird er schon sein" als Antwort auf deine Angst, dass dein Kliniktherapeut nicht mehr in der Klinik arbeiten könnte, klingt wirklich alles andere als warmherzig. Und dann das Schweigen, wenn du über dein Bedürfnis nach Geborgenheit sprichst ... Er könnte doch mal fragen, warum du dich bei ihm so gar nicht geborgen fühlst, wenn er daran interessiert wäre, an der Situation etwas zu ändern.

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Luxbordie
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Beitrag Do., 30.05.2013, 14:41

Ich kann Tristezza nur Recht geben. War auch mal bei einer Analytikerin. Die war überhaupt nicht empathisch. Und sehr auf Distanz und hat fast nie was gesagt. Nach 2 Monaten habe ich abgebrochen und möchte seitdem auch keine Analyse und keinen weiblichen Thera mehr.
LG
Luxbordie
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Beitrag Do., 30.05.2013, 15:08

Ich würd mal abwarten, wie er auf den Brief und das neue Gespräch reagiert. Vielleicht hat er wirklich noch zu wenig Erfahrung aufgrund seiner Jugend. Falsch ist es ja nicht zu sagen, dass der Klinikthera irgendwo sei, das kann auch Geborgenheit geben, dies zu wissen, dass er wenigstens irgendwo im Haus ist und überhaupt existiert, das nennt sich Objektkonstanz.

Außerdem ging es da um den Klinikthera und nicht um ihn. Er hätte vielleicht persönlicher reagiert, wenn das alles auf ihn bezogen gewesen wäre. So denkt er eher, dass er nicht genügt, dass er den Klinikthera nicht ausstechen kann.
Lieben Gruß
elana

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lonely69
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Beitrag Fr., 31.05.2013, 06:12

Also ich glaube eher, dass er Dich damit darauf bringen will, was Du wirklich willst, Weidenkatz. Ich kenne das auch so von Analytikern, dass sie ziemlich trocken die Realitätsebene "raushängen" lassen. Ich fand das auch eher abschreckend, fühlte mich unverstanden, verloren. Aber vielleicht dient sowas ja auch nur daraus, unsere Probleme in der Therapie herauszulocken.
Wenn Du nun versuchst, die Warmherzigkeit, die Therapeut 1 Dir nicht gibt, von Therapeut 2 zu erhalten, triangulierst Du die Beziehung zu Therapeut 1. Das ist weder für eure Beziehung noch für die Wirksamkeit der Therapie gut. Daher würde ich Dir unbedingt empfehlen, das bei Therapeut 1 anzusprechen - auch wenn es schwerfällt. Vielleicht kann er so von Deiner Not durch die entbehrte Warmherzigkeit erfahren, die ja so noch nicht Thema war.

Viel Erfolg!
Lonely

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