Ist das Glas nun halb leer oder halb voll?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Kaltblüter
Helferlein
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weiblich/female, 27
Beiträge: 49

Beitrag So., 19.05.2013, 23:25

Ich leide unter psychosomatischer Übelkeit mit Angst vorm Erbrechen, und manchmal, wenn ich in so einem Übelkeits/Angst-Zustand bin, merke ich, dass die Beschäftigung mit meiner Psyche und der Versuch, besonders reif und vernünftig mit der Situation umzugehen, die Übelkeit noch verschlimmert. Es tut mir dann auch nicht gut, hier im Forum unterwegs zu sein, weil dabei der Druck auf meinen Magen immer mehr wächst, bis ich dann irgendwann schreien will: "Aber es muss doch möglich sein, auch irgendwo mal NICHT genauer hinzuschauen, sich kritisch zu hinterfragen, den eigenen Anteil zu reflektieren! Es muss doch erlaubt sein, auch einfach mal in seiner ganzen unanalysierten Unreflektiertheit zu agieren, oder auf deutsch gesagt: Sich so zu verhalten, wie man sich fühlt, selbst, wenn das Ergebnis NICHT irgendeinem psychologischen Ideal vom Menschen entspricht!" Oder sich auch einfach nur zu fühlen, wie man sich fühlt, ohne sich selbst dabei des Neurotizismus zu verdächtigen.

Ich habe an und für sich schon ein starkes Bedürfnis, mich selbst zu reflektieren, und durchaus auch kritisch. Immer wieder wird das allerdings zu einem Gefühl der Verpflichtung, und dagegen zu rebellieren ist dann richtig befreiend. Es fühlt sich manchmal einfach gesund an.

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Thread-EröffnerIn
(e)
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mo., 20.05.2013, 20:27

Hallo Kaltblüter

Ich hab auch festgestellt, dass ich z. B. in Zwänge- und Angst-Foren getriggert werde, weil da ja ständig meine Symptomatik beschrieben wird. Bis mir bewusst wurde, dass auch allgemein eine allzu starke Beschäftigung mit Psychologie und der eigenen Diagnose und Problematik ebenso triggert auf Dauer.

Wie Du sagst, es ist irgendwo auch gesund, einfach mal zu fühlen und zu "sein", ohne dieses Sein zu hinterfragen. Ich merke jedenfalls schon eine Verbesserung in der Symptomatik, es ist nicht mehr so geladen wie vorher, eher oberflächlich, als könnte ich mich austricksen, eben eher pragmatisch überlegt und nicht mehr diese große Aufladung durch die allzu starke Beschäftigung damit.

Ich glaube, wenn ein Sportler sich die ganze Zeit mit seiner Sporttechnik beschäftigen würde, könnte er nichts mehr wirklich spontan und aus dem Bauch heraus tun. Dann würde er wohl am Ende jeden Schritt abmessen und überlegen, wie er die Technik noch verfeinern könnte. Man kann es wirklich auch übertreiben. Reflexion ja, aber diese Überspanntheit Nein.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 51
Beiträge: 2845

Beitrag Mo., 20.05.2013, 20:54

Thread auf Wunsch der Erstellerin geschlossen.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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