Ja, so hatte ich das auch gelesen. Damit sind die wesentlichen Bestandteile von sexueller Gewalt nicht erfüllt - und falls deine Schwester die Situation nicht völlig anders erinnert, ist es sehr unwahrscheinlich, dass das für sie traumatisch war.Thegrinch hat geschrieben:Hallo Rosenfüchsin,
also einen Machtunterschied gab es zwischen uns wohl nicht, schließlich bekam ich schonmal eine reingehauen wenn es ihr zu viel wurde. Geheimhaltungsgebot gab es auch keines, denn das ganze war doch eher nur "herumspielen", ohne sich bewusst zu sein, dass dies etwas unanständiges sein könnte, zumindest von meiner Seite aus, aber wahrscheinlich auch von ihrer Seite aus. Als es mir dann bewusst wurde, hat sich das Ganze dann aufgehört.
Also: du kannst nicht alle Fälle von sexualisierten Kontakten unter Geschwistern in einen Topf werfen - hier im Forum gibt es etliche Berichte von sexuellem Missbrauch durch den Bruder oder Cousin. Dass das traumatisierend sein kann (in der Regel ist) - keine Frage.
Die Grenze, die bei euch überschritten worden ist (oder auch nur ansatzweise, mehr in der Vorstellung? Wie weit gingen denn eure Zärtlichkeiten damals?) - ist die des Inzestverbotes, also dass jede sexualisierte Regung unter so nahen Verwandten unerlaubt ist.
Dass Geschwister sich benehmen "wie ein Liebespaar", ist in unserer Gesellschaft nicht zulässig, ein Tabu.
Ich könnte mir vorstellen, dass das, was dir immer noch Unbehagen bereitet (und unbewusst die Träume heute 'inszeniert'), dieser Tabubruch ist. Oder die Vorstellung, dass ihr nahe daran wart, das Tabu zu brechen.
Einen Artikel, der vielleicht auch interessante Aspekte berührt, verlinke ich dir hier mal -allerdings liegt der Schwerpunkt dort auf solchen Fällen, wo es sexuelle Gewalt gegeben hat.
http://www.sueddeutsche.de/leben/psychi ... -1.1332160
Das, was aber möglicherweise auf dich und eure Familie auch zutrifft, sind die allgemeinen Aspkete: Umgang mit Scham, mit Sexualität, mit Grenzen. Sucht? Gewalt?
Rosenfüchsin