Leid ist nicht objektiv messbar, sondern nur subjektiv empfindbar. So kann jemand unter einer "Frustration" bereits zusammenbrechen und wird das dann als Leid bezeichnen.
Die Frage ist: wieso?
Leiden - positiv/negativ
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Und da komme ich wieder zu meinem Ausgangsstatement: Wenn ich mir ansehe, wie wenig Frustrationstoleranz viele Jugendlichen haben, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sie viele Frustrationen oder gar Leid gut verkraften.
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Frust ist fuer mich etwas aktives
Leid passiv
Frust fuehle ich mich nicht ausgeliefert sondern habe das Gefuehl ihn durch Aenderung meines Verhaltens veraendern zu koennen.
Leid fuehle ich mich hilflos ausgeliefert, es laehmt mich und ich kann es nicht aktiv so veraendern dass es dann nicht mehr in der Form existiert.
Es ist bleibender.
Es bleibt immer etwas davon zurueck.
So empfinde ich das.
Und: ich koennte wie gesagt gut und gerne drauf verzichten.
Leid passiv
Frust fuehle ich mich nicht ausgeliefert sondern habe das Gefuehl ihn durch Aenderung meines Verhaltens veraendern zu koennen.
Leid fuehle ich mich hilflos ausgeliefert, es laehmt mich und ich kann es nicht aktiv so veraendern dass es dann nicht mehr in der Form existiert.
Es ist bleibender.
Es bleibt immer etwas davon zurueck.
So empfinde ich das.
Und: ich koennte wie gesagt gut und gerne drauf verzichten.
Offline
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Beides sind Gefühle in Dir, die durch äussere Ereignisse ausgelöst werden. Bei "Frust" hast Du aber als Reaktion das Gefühl, es kontrollieren zu können, bei Leid nicht.**AufdemWeg** hat geschrieben:Frust ist fuer mich etwas aktives
Leid passiv
Aber was ist es?
Nicht die äusseren Ereignisse, die kannst Du nicht kontrollieren. Deine Gefühle auch nicht, die sind einfach da - und die zeigen sich auch zunächst mal völlig ident (Trauer, Verzweiflung, Angst, etc.). Aber Deine Reaktionen kannst Du kontrollieren (aktiv/passiv) - so gesehen, weiß ich was Du meinst, und gebe Dir recht.
Eltern sehen, dass ihre Kinder Gefühle haben und zeigen, die dem Erleben von Frust oder Leid entsprechen. Jetzt wäre es m.M.n. an den Eltern, den Kindern den Unterschied zwischen "Frust" und "Leid" zu vermitteln - aber genau das passiert heute sehr oft nicht.
Beispiel: Ein Kind hat Angst. M.M.n. muss ein Kind lernen, Angst auszuhalten, denn nur so kann es sie überwinden und die erstmal angstmachenden Situationen richtig einschätzen zu lernen. Man sollte ihm also keine konkrete Hilfe geben (wohl aber Zuspruch und emotionale Unterstützung).
Aber heute beobachte ich zunehmend, dass die Einstellung der Eltern eher dahin geht, dem Kind die Angst und sie angstmachenden Situationen völlig zu ersparen. Sie möchten lieber die böse Welt ändern (und versuchen das auch tatsächlich ganz konkret, indem sie dem gesamten Umfeld Rücksichtnahme auf das Kind abverlangen - und wer nicht mitmacht,ist ein Unmensch), als dass sie ihren KIndern beibringen, wie sie in der Welt zurechtkommen, wozu auch der Umgang mit Frust und Leid gehört.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Positiv ist, würde ich als Therapeut zumindest mit vorgehaltener Hand sagen, dass ich zumindest davon ganz gut leben kann. Und wer sägt schon an dem Ast, auf dem er sitzt. Er wird behandeln, nicht heilen.
Liebe Grüße
Hiob
Liebe Grüße
Hiob
Leid kennt keine Grenzen, Frust kennt keine Grenzen, Schmerz kennt keine Grenzen etc.
Meinen Kindern würde ich meine Erfahrungen mit Leid, Frust und Schmerz nicht aussetzen. Wenn sie Fehler machen, gibt man Lösungen parat. Den Weg müssen sie selbst wählen. Als Elternteil versucht man zu *lenken*, könnte natürlich aufschreien wenn gewisse Ansätze nicht so aufgenommen oder umgesetzt werden. Aber wir sind eben Menschen, keine Roboter.
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass man seinen Kindern die *Angst vorenthalten* kann. Wie soll das in der heutigen Zeit tatsächlich funktionieren? Ich müsste meine 6jährige und den 8jährigen großen Bruder nicht nur in Watte einpacken und in einen Turm einsperren und den Schlüssel wegwerfen und selbst dann kann man nicht ausschließen, dass eine *Angst* entsteht?
Meinen Kindern würde ich meine Erfahrungen mit Leid, Frust und Schmerz nicht aussetzen. Wenn sie Fehler machen, gibt man Lösungen parat. Den Weg müssen sie selbst wählen. Als Elternteil versucht man zu *lenken*, könnte natürlich aufschreien wenn gewisse Ansätze nicht so aufgenommen oder umgesetzt werden. Aber wir sind eben Menschen, keine Roboter.
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass man seinen Kindern die *Angst vorenthalten* kann. Wie soll das in der heutigen Zeit tatsächlich funktionieren? Ich müsste meine 6jährige und den 8jährigen großen Bruder nicht nur in Watte einpacken und in einen Turm einsperren und den Schlüssel wegwerfen und selbst dann kann man nicht ausschließen, dass eine *Angst* entsteht?
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde
http://ich-oder-so.webnode.at/
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