Meine Mutter ist schwer krank...
@Taffi:
Ja, mein Vater würde es mir sehr verübeln fürchte ich, wenn ich ihr was sagen würde. Ich hadere sehr mit mir, werde es aber tun wenn ich mir sicher bin, dass es richtig ist.
Ich warte noch den zytologischen Bericht ab, bis ich alle Papiere in die Hände bekomme. Werde mit dem eine befreundete Lungenfachärztin und einen Hospizmitarbeiter konsultieren und nach "Kosten/Nutzen" einer Chemo und Erfahrungswerten fragen. Wenn es darauf hinausläuft, dass meine Mutter nur noch die letzten Wochen ihres Lebens am Kotzen ist und der Tumor wahrscheinlich ohnehin nicht reagieren wird (diese Aussage habe ich von einem anderen Arzt über Bronchiokarzinome bekommen, dass die ausgesprochen schlecht reagieren) dann werde ich dafür kämpfen, dass sie selbst entscheiden kann ob sie das ertragen will oder nicht.
Ich werde erst versuchen ihn zu überzeugen, wenn das nicht geht werde ich so schwer ich mir das jetzt noch vorstellen kann, über seinen Kopf weg entscheiden.
Meine Mutter hat mich beim letzten Gesprächstermin bei der Ärztin gebeten mit zu gehen, und sie hat auch neulich am Rande gemeint, sie wünscht sich, dass ich mich über ihre Krankheit informiere....
Solche Sachen sagt sie nicht ohne Grund...
Für den Moment bin ich mit mir so verblieben, dass ich von mir aus nichts sagen werde. Wenn sie allerdings anfängt Fragen zu stellen, werde ich sie nicht belügen.
Wenn sie die Antworten verkraften kann, dann wird sie mir die richtigen Fragen stellen... denke ich mir für´s erste... Aber ich brauche Unterstützung... Gestern hatte ich einen Anfall von Angst, dass ich meinen Vater auch verlieren werde... dass er nicht auf sich aufpasst und auch schwer krank wird und konnte stundenlang nicht aufhören zu heulen.
Heute feiern wir seinen Geburtstag ... Meine Mutter wollte ihn unter den Tisch fallen lassen, weil sie es so schrecklich fand ihn im Krankenhaus zu feiern. Hab sie jetzt bequatscht, dass wir alle ins Krankenhaus kommen und Pizza bestellen und Brettspiele spielen....Besser wird ja auch nichts, wenn wir nicht zusammen sind...
Grüße
AnnaK
Ja, mein Vater würde es mir sehr verübeln fürchte ich, wenn ich ihr was sagen würde. Ich hadere sehr mit mir, werde es aber tun wenn ich mir sicher bin, dass es richtig ist.
Ich warte noch den zytologischen Bericht ab, bis ich alle Papiere in die Hände bekomme. Werde mit dem eine befreundete Lungenfachärztin und einen Hospizmitarbeiter konsultieren und nach "Kosten/Nutzen" einer Chemo und Erfahrungswerten fragen. Wenn es darauf hinausläuft, dass meine Mutter nur noch die letzten Wochen ihres Lebens am Kotzen ist und der Tumor wahrscheinlich ohnehin nicht reagieren wird (diese Aussage habe ich von einem anderen Arzt über Bronchiokarzinome bekommen, dass die ausgesprochen schlecht reagieren) dann werde ich dafür kämpfen, dass sie selbst entscheiden kann ob sie das ertragen will oder nicht.
Ich werde erst versuchen ihn zu überzeugen, wenn das nicht geht werde ich so schwer ich mir das jetzt noch vorstellen kann, über seinen Kopf weg entscheiden.
Meine Mutter hat mich beim letzten Gesprächstermin bei der Ärztin gebeten mit zu gehen, und sie hat auch neulich am Rande gemeint, sie wünscht sich, dass ich mich über ihre Krankheit informiere....
Solche Sachen sagt sie nicht ohne Grund...
Für den Moment bin ich mit mir so verblieben, dass ich von mir aus nichts sagen werde. Wenn sie allerdings anfängt Fragen zu stellen, werde ich sie nicht belügen.
Wenn sie die Antworten verkraften kann, dann wird sie mir die richtigen Fragen stellen... denke ich mir für´s erste... Aber ich brauche Unterstützung... Gestern hatte ich einen Anfall von Angst, dass ich meinen Vater auch verlieren werde... dass er nicht auf sich aufpasst und auch schwer krank wird und konnte stundenlang nicht aufhören zu heulen.
Heute feiern wir seinen Geburtstag ... Meine Mutter wollte ihn unter den Tisch fallen lassen, weil sie es so schrecklich fand ihn im Krankenhaus zu feiern. Hab sie jetzt bequatscht, dass wir alle ins Krankenhaus kommen und Pizza bestellen und Brettspiele spielen....Besser wird ja auch nichts, wenn wir nicht zusammen sind...
Grüße
AnnaK
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Liebe AnnaK,
wie geht's dir, wie sieht's aus? Was hat sich getan?
Nur wenn du magst...
Liebe Grüße,
Taffi
wie geht's dir, wie sieht's aus? Was hat sich getan?
Nur wenn du magst...
Liebe Grüße,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
Absolut ja, verdammt.Hat sie nicht ein Recht darauf zu wissen wie es aussieht?! Sie ist doch eine erwachsene Frau... ob man nun Chemotherapie machen will oder nicht mit all ihren Nebenwirkungen vor dem Hintergrund, dass das nur ein Spiel auf Zeit ist, das muss sie doch selbst entscheiden dürfen.
Um es mal hart zu sagen: Es geht doch nicht darum, das sie eine Entscheidung gegen ihr Leben treffen kann. Sie wird eh sterben.
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, das es dem Sterbenden und auch den Angehörigen! viel gibt, wenn der Mensch der gehen muss, es so tun kann, wiesie/er es möchte. Das bringt eine Ruhe rein. Das nimmt ganz viel Angst. Ich glaube die wenigsten Menschen haben Angst vor dem Tod. Sie haben Angst vor dem sterben, weil es leider sehr üblich ist, das man nicht so sterben darf, wie man möchtet. Das man mehr oder weniger subtil entmündigt wird.
Ich würde dir gerne ein paar Tipps geben, vllt. ist etwas dabei, was du/ihr brauchen könnt. Oder zumindest soll es zum Ausdruck bringen, das ich deine Not und Zerrissenheit verstehe.
- Deine Mutter hat anrecht auf Betreuung durch "Homecare", das ist eine ambulante Hospizbewegung, bei der dann Rund um die Uhr ein Arzt von Homecare nach Hause gerufen werden kann. Der Vorteil zum normalen bereitschaftsdienst ist, dass die mehr Zeit haben und ihre Klienten eben kennen.
das ganze gibt die Möglichkeit zu hause zu sterben. Ich hoffe, es gibt so etwas in deiner Gegend. Ansonsten gibt es eben noch Hospize.
- Bitte überlege, ob du nicht schon einen Beerdigungsvertrag abschließen willst. Klingt zwar makaber, aber ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Deine Mutter/du/ihr könnt in Ruhe alles aussuchen, euch auch irgendwie an den Gedanken gewöhnen, alles bezahlen, inkl. das Formalität vom Beerdigungsinstitut erledigt werden (beglaubigte Kopien vorher hinbringen).
Wenn dann der Ernstfall eintritt wird nur noch die Bereitschaftsnummer angerufen und alles andere läuft von selbst. Und das zu regeln ist schon eine riesige Last. Gut wenn man es nicht dann tun muss, wenn man eh im psychischen Ausnahmezustand ist.
- Das tibetische Buch vom Leben und Sterben kann ich wärmsten empfehlen. Darin sind wunderbare emotionale, aber auch pragmatische Ratschläge und Anregungen, mit so einer schweren Situation umzugehen. Ich fühle mich darin immer wieder wunderbar aufgehoben und verstanden.
Viel Kraft.
amor fati
Liebe Anna,
ich habe Deinen Thread gerade nur überflogen, also hoffe ich, nichts zu wiederholen.
Habt ihr mal über eine Patientenverfügung nachgedacht? Die ist ganz hilfreich, um für den Fall die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn jemand selbst sich nicht mehr äußern kann.
Weiß Deine Ma mittlerweile über ihren Zustand Bescheid? Seit wann müssen überhaupt die Verwandten die Nachricht überbringen?
Das Sprechen über den Tod ist verdammt schwer - aber man muss es ja nicht dauernd tun. Mit meinem Vater habe ich drei Mal darüber gesprochen - einmal kurz nach seiner Diagnose, als er mir sagte, wie furchtbar Angst er vorm Ersticken hätte, einmal, als ich selber nervlich völlig am Ab***** war und das zweite Mal, als wir seine Patientenverfügung machten. Das war einer der schwersten Momente für mich - ich saß am Tisch meinen Eltern gegenüber, las das Dokument laut vor und schrieb das hinein, was mein Vater mir sagte... danach war ich wirklich am Ende, aber unterm Strich war es für uns alle gut "mal darüber gesprochen zu haben".
Ich weiß, wie furchtbar Deine Situation ist - und gemeinerweise kommt immer alles zusammen - wir hatten in der Zeit, als mein Vater krank war, das schlimmste familiäre Zerwürfnis, das ich mir je vorstellen konnte und in dieser Zeit trennte ich mich auch noch von meinem Exfreund... man braucht verdammt viel Kraft. Das wichtigste ist, dass Du jetzt alles für Deine Mutter tust, ihr habt jetzt die Zeit, Euch voneinander zu verabschieden - das gleiche gilt für den Rest der Familie.
Wie ich verstanden habe, ist die Hoffnung ja noch nicht ganz weg, dass es wieder besser wird mit ihr... ich weiß aber nicht, ob das die Sache leichter macht. Die Mutter meines besten Freundes bekam fast zeitgleich, als bei meinem Vater ALS diagnostiziert bekam, die Diagnose Hirntumor. Ich weiß nicht, für wen es damals schlimmer war - ich wusste, dass mein Papa sterben würde, die Familie meines Freundes bekam immer wieder Hoffnung, dann wieder schlimme Nachrichten...
Haltet einfach ganz feste zusammen und sprecht darüber! Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema, und ja, es ist schlimm, darüber zu reden, aber lieber weint ihr alle mal zusammen aus Angst und Traurigkeit, als dass ihr es totschweigt.
Viele liebe Grüße
Elektra
ich habe Deinen Thread gerade nur überflogen, also hoffe ich, nichts zu wiederholen.
Habt ihr mal über eine Patientenverfügung nachgedacht? Die ist ganz hilfreich, um für den Fall die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn jemand selbst sich nicht mehr äußern kann.
Weiß Deine Ma mittlerweile über ihren Zustand Bescheid? Seit wann müssen überhaupt die Verwandten die Nachricht überbringen?
Das Sprechen über den Tod ist verdammt schwer - aber man muss es ja nicht dauernd tun. Mit meinem Vater habe ich drei Mal darüber gesprochen - einmal kurz nach seiner Diagnose, als er mir sagte, wie furchtbar Angst er vorm Ersticken hätte, einmal, als ich selber nervlich völlig am Ab***** war und das zweite Mal, als wir seine Patientenverfügung machten. Das war einer der schwersten Momente für mich - ich saß am Tisch meinen Eltern gegenüber, las das Dokument laut vor und schrieb das hinein, was mein Vater mir sagte... danach war ich wirklich am Ende, aber unterm Strich war es für uns alle gut "mal darüber gesprochen zu haben".
Ich weiß, wie furchtbar Deine Situation ist - und gemeinerweise kommt immer alles zusammen - wir hatten in der Zeit, als mein Vater krank war, das schlimmste familiäre Zerwürfnis, das ich mir je vorstellen konnte und in dieser Zeit trennte ich mich auch noch von meinem Exfreund... man braucht verdammt viel Kraft. Das wichtigste ist, dass Du jetzt alles für Deine Mutter tust, ihr habt jetzt die Zeit, Euch voneinander zu verabschieden - das gleiche gilt für den Rest der Familie.
Wie ich verstanden habe, ist die Hoffnung ja noch nicht ganz weg, dass es wieder besser wird mit ihr... ich weiß aber nicht, ob das die Sache leichter macht. Die Mutter meines besten Freundes bekam fast zeitgleich, als bei meinem Vater ALS diagnostiziert bekam, die Diagnose Hirntumor. Ich weiß nicht, für wen es damals schlimmer war - ich wusste, dass mein Papa sterben würde, die Familie meines Freundes bekam immer wieder Hoffnung, dann wieder schlimme Nachrichten...
Haltet einfach ganz feste zusammen und sprecht darüber! Tod ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema, und ja, es ist schlimm, darüber zu reden, aber lieber weint ihr alle mal zusammen aus Angst und Traurigkeit, als dass ihr es totschweigt.
Viele liebe Grüße
Elektra
Wir haben so viel mit so wenig
so lange versucht, dass wir jetzt
qualifiziert sind, fast alles
mit nichts zu bewältigen
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Entschuldigt, dass ich so lange nichts mehr dazu geschrieben habe. Ich habe Eure Beiträge aber alle gelesen und möchte mich dafür bedanken.
Meine Mutter hat die Strahlentherapie hinter sich gebracht(ohne nennenswerte Nebenwirkungen), jetzt hat sie eine Ladung Chemo bekommen und wurde heimgeschickt für drei Wochen. Breitbandmittel um zurück zu drängen was sich zurückdrängen lässt. So soll das jetzt weiter gehen. Alle drei Wochen Chemo und wieder heim. Solange die Blutwerte das zu lassen.
Dass sie diese Zeit zu Hause hat finde ich eigentlich total gut, weil ich sie wirklich nicht im Krankenhaus lassen wollte. Man hat uns allerdings keine Zeit für die Vorbereitung gelassen. Sowohl mein Vater als auch ich sind berufstätig und ehrlich gesagt mit der Pflege eigentlich überfordert. Jetzt wird nächste Woche mal rund gemacht was rund gemacht werden kann. Haushaltshilfe beantragen und so.. So lange hat mein Vater Krankenschein und ich Urlaub.
Meine Mutter weiß immer noch nicht wie es aussieht. Und ich habe mittlerweile das Gefühl, dass sie es auch nicht wissen will.
Sie hat weder uns noch die Ärzte gefragt, gar nichts. Sie wollte wissen wie die Therapie abläuft. Aber wo welche Tumore sitzen beispielsweise, das will sie gar nicht wissen.
Sie hat mich ja aufgefordert mich schlau zu machen, wollte von diesem Wissen aber noch nichts abhaben. Ich für mich bleibe erst mal da stehen, dass sie fragen wird, was sie verkraften kann.
Montag versuche ich mich jetzt doch noch mal mit den Hospizleuten auseinander zu setzen.
Achja, und weit ab von all diesem organisatorischen:
Das ist alles so sagenhaft schrecklich....
Vor genau einem Jahr habe ich die Pille abgesetzt und wollte mit meinem Mann eine Familie gründen. Eines der Bilder die ich mir immer vorgestellt hatte, war meine Mum mit meinem Baby auf dem Arm. Sie wäre die tollste Oma dieser Welt geworden.
Jetzt habe ich weder Mann, noch Kind (das hat eine andere) und meine Mutter liegt im Sterben und wird meine Kinder nie halten....
Im Laufe des letzten Jahres musste ich alles loslassen was mir irgendwie wichtig war und noch ist. Ja ich nehme diese Aufgabe an, mir bleibt ja nix anderes übrig. Aber es tut sooo weh. Es tut so weh...
Und das schlimmste im Moment ist, dass ich nicht mal zu meiner Mum darf, weil ich erkältet bin.
Ich bin jetzt eine ganze Weile ganz gut damit klar gekommen. Aber ich habe das Gefühl der ICE namens Moral hat mich vorgestern angefahren und blutend liegen gelassen....
AnnaK
Meine Mutter hat die Strahlentherapie hinter sich gebracht(ohne nennenswerte Nebenwirkungen), jetzt hat sie eine Ladung Chemo bekommen und wurde heimgeschickt für drei Wochen. Breitbandmittel um zurück zu drängen was sich zurückdrängen lässt. So soll das jetzt weiter gehen. Alle drei Wochen Chemo und wieder heim. Solange die Blutwerte das zu lassen.
Dass sie diese Zeit zu Hause hat finde ich eigentlich total gut, weil ich sie wirklich nicht im Krankenhaus lassen wollte. Man hat uns allerdings keine Zeit für die Vorbereitung gelassen. Sowohl mein Vater als auch ich sind berufstätig und ehrlich gesagt mit der Pflege eigentlich überfordert. Jetzt wird nächste Woche mal rund gemacht was rund gemacht werden kann. Haushaltshilfe beantragen und so.. So lange hat mein Vater Krankenschein und ich Urlaub.
Meine Mutter weiß immer noch nicht wie es aussieht. Und ich habe mittlerweile das Gefühl, dass sie es auch nicht wissen will.
Sie hat weder uns noch die Ärzte gefragt, gar nichts. Sie wollte wissen wie die Therapie abläuft. Aber wo welche Tumore sitzen beispielsweise, das will sie gar nicht wissen.
Sie hat mich ja aufgefordert mich schlau zu machen, wollte von diesem Wissen aber noch nichts abhaben. Ich für mich bleibe erst mal da stehen, dass sie fragen wird, was sie verkraften kann.
Montag versuche ich mich jetzt doch noch mal mit den Hospizleuten auseinander zu setzen.
Achja, und weit ab von all diesem organisatorischen:
Das ist alles so sagenhaft schrecklich....
Vor genau einem Jahr habe ich die Pille abgesetzt und wollte mit meinem Mann eine Familie gründen. Eines der Bilder die ich mir immer vorgestellt hatte, war meine Mum mit meinem Baby auf dem Arm. Sie wäre die tollste Oma dieser Welt geworden.
Jetzt habe ich weder Mann, noch Kind (das hat eine andere) und meine Mutter liegt im Sterben und wird meine Kinder nie halten....
Im Laufe des letzten Jahres musste ich alles loslassen was mir irgendwie wichtig war und noch ist. Ja ich nehme diese Aufgabe an, mir bleibt ja nix anderes übrig. Aber es tut sooo weh. Es tut so weh...
Und das schlimmste im Moment ist, dass ich nicht mal zu meiner Mum darf, weil ich erkältet bin.
Ich bin jetzt eine ganze Weile ganz gut damit klar gekommen. Aber ich habe das Gefühl der ICE namens Moral hat mich vorgestern angefahren und blutend liegen gelassen....
AnnaK
tut mir beim lesen auch unheimlich weh. ich hab keine worte, die ich dir schreiben kann, es gibt da wohl auch keine.
ich bete für euch, daß ihr wenigstens von gott die ntige kraft bekommt, die ihr braucht!
kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."
AnnaK,
ich kann nachfühlen wie schwer das ist was ihr durchmacht.
Es tut mir leid. Es ist wirklich eine sehr trauriges Schicksal.
Das mit dem Hospitzverein ist gut. Diese Leute können dir ein paar Tips geben. Und, obwohl sie dir das Schwere das du durchmachst nicht abnehmen können, so ist es doch gut zu wissen daß da jemand ist an den du dich wenden kannst.
Ich wünsche Dir viel Kraft
Mandy
ich kann nachfühlen wie schwer das ist was ihr durchmacht.
Es tut mir leid. Es ist wirklich eine sehr trauriges Schicksal.
Das mit dem Hospitzverein ist gut. Diese Leute können dir ein paar Tips geben. Und, obwohl sie dir das Schwere das du durchmachst nicht abnehmen können, so ist es doch gut zu wissen daß da jemand ist an den du dich wenden kannst.
Ich wünsche Dir viel Kraft
Mandy
Man lernt nie aus...
Liebe AnnaK,
ich wünsche dir baldige Genesung von deiner Erkältung, damit du wieder so viel Zeit wie möglich mit deiner Mama verbringen kannst.
Sie wird sich darüber freuen, es wird euch beiden gut tun.
Alles Liebe dir,
PeggySue
ich wünsche dir baldige Genesung von deiner Erkältung, damit du wieder so viel Zeit wie möglich mit deiner Mama verbringen kannst.
Sie wird sich darüber freuen, es wird euch beiden gut tun.
Alles Liebe dir,
PeggySue
Liebe Anna,
du hast dich lange nicht mehr gemeldet. Wie geht es dir und deiner Mutter?
Wenn du magst, schick ich dir in Gedanken eine liebe Umarmung.
Alles Liebe,
Taffi
du hast dich lange nicht mehr gemeldet. Wie geht es dir und deiner Mutter?
Wenn du magst, schick ich dir in Gedanken eine liebe Umarmung.
Alles Liebe,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
Hmmmm.
Naja, mir geht es heiter bis wolkig würde ich sagen.
Meine Mutter hatte nun zwischendrin einige heftige Krisen, bei denen nicht klar war, ob sie diese überleben wird.
Die palliative Chemo und Bestrahlung hat sie ganz gut weggesteckt und dadurch auch noch einige Wochen geschenkt bekommen, in denen es ihr recht gut ging.
Therapeutisch sind wir leider an einem Punkt angekommen, an dem nur noch symptomatisch behandelt werden kann, da die Metastasen zurück gekommen sind und nun nicht mehr bestrahlt werden können.
Sie bekommt Anti Epilleptika gegen die epileptischen Anfälle, Morphin gegen die Schmerzen. Mit diesen Medikamenten geht es ihr eigentlich ganz gut.
Zwischendrin wurde einmal die Medikamentierung geändert.... das war schlimm. Ich weiß mittlerweile die Errungenschaften der modernen Medizin durchaus zu schätzen.
Allerdings ist sie so schwach, dass wir sie im Hospiz unterbringen mussten. Wir können eine 24 h Betreuung nicht gewährleisten.
Sie fühlt sich ganz wohl da, auch wenn sie immer noch hofft, dass sie bald wieder nach Hause kann.
Sie hat sich innerhalb der letzten Monate durch die Bestrahlungen, Medikamente und Metastasen zu einer dementen alten Dame entwickelt. Diese Entwicklung ging rasend schnell und setzt mir immer wieder heftig zu.
Aber die Gnade der nachlassenden Klarheit ist, dass sie sich wohl wirklich nicht so viele Gedanken macht über den Stand ihrer Krankheit. Bzw. sie drängt es wirklich massiv weg.
Wer nicht reden mag, wird von mir nicht gezwungen. Aber auch das setzt mir ziemlich zu.
Als sie letzte Woche in meinen Armen lag mit einem epileptischen Anfall und ich wirklich dachte sie stirbt jetzt... bin ich zusammen geklappt. Wurde von der Hospizleitung zu meiner Ärztin geschickt und dort jetzt erst mal für zwei Wochen krank geschrieben worden. Psychopharmaka möchte ich nicht nehmen. Ich versuche mich mit Lesen, schwimmen, Spaziergängen und lieben Freunden auf dem Damm zu halten. Ich besuche meine Mutter jeden Tag für ca. 3 Stunden. Manchmal auch einen ganzen Tag mit Ausflug und danach einen Tag "frei".
Im Moment kämpfe ich mit meinem schlechten Gewissen wegen des Krankenscheines.
Mir geht es eigentlich ganz gut im Moment und ich füle mich schäbig nicht arbeiten zu gehen.
Da ich aber im Callcenter/Beschwerdeabteilung arbeite, weiß ich dass es nur wenige Tage dauern würde bis ich wieder heulend zusammen klappe. Ich bin nicht besonders belastbar zurzeit. Ich weiß das, trotzdem fühle ich mich parasitär, weil ich zu Hause hocke und Kinderbücher lese....Wie machen andere Leute das?
Man kann doch nicht, "nur" weil jemand im Umfeld schwer krank ist so derbe ausfallen? Ich fühle mich nicht ungewöhnlich schwächlich, ich weiß wirklich nicht wie man das alles wuppen soll als normaler Mensch....dazu noch der sehr anstrengende, wenn auch wirklich (von mir gewollt) spärliche Kontakt zu meinem Mann... Steitigkeiten wegen Geld.... Enttäuschung wegen nicht eingehaltener Absprachen, der komplette Vertrauensverlust.... der Blick in den Spiegel und die Frage wie ich acht Jahre lang mit ihm leben konnte...
Trotzdem habe ich auch wirklich schöne Momente. Ich habe einen herzlichen wirklich tollen Mitbewohner gefunden, habe einen neuen Mann für´s Herz an meiner Seite... und wirklich auch ganz tolle Momente. Wenn nur dieser riesige Schatten nicht wäre ... dann ginge es mir wohl sehr gut glaube ich...
Mhh... naja, alles läuft, alles geht. Ich halte sowieso nichts auf....
Lg
AnnaK
Naja, mir geht es heiter bis wolkig würde ich sagen.
Meine Mutter hatte nun zwischendrin einige heftige Krisen, bei denen nicht klar war, ob sie diese überleben wird.
Die palliative Chemo und Bestrahlung hat sie ganz gut weggesteckt und dadurch auch noch einige Wochen geschenkt bekommen, in denen es ihr recht gut ging.
Therapeutisch sind wir leider an einem Punkt angekommen, an dem nur noch symptomatisch behandelt werden kann, da die Metastasen zurück gekommen sind und nun nicht mehr bestrahlt werden können.
Sie bekommt Anti Epilleptika gegen die epileptischen Anfälle, Morphin gegen die Schmerzen. Mit diesen Medikamenten geht es ihr eigentlich ganz gut.
Zwischendrin wurde einmal die Medikamentierung geändert.... das war schlimm. Ich weiß mittlerweile die Errungenschaften der modernen Medizin durchaus zu schätzen.
Allerdings ist sie so schwach, dass wir sie im Hospiz unterbringen mussten. Wir können eine 24 h Betreuung nicht gewährleisten.
Sie fühlt sich ganz wohl da, auch wenn sie immer noch hofft, dass sie bald wieder nach Hause kann.
Sie hat sich innerhalb der letzten Monate durch die Bestrahlungen, Medikamente und Metastasen zu einer dementen alten Dame entwickelt. Diese Entwicklung ging rasend schnell und setzt mir immer wieder heftig zu.
Aber die Gnade der nachlassenden Klarheit ist, dass sie sich wohl wirklich nicht so viele Gedanken macht über den Stand ihrer Krankheit. Bzw. sie drängt es wirklich massiv weg.
Wer nicht reden mag, wird von mir nicht gezwungen. Aber auch das setzt mir ziemlich zu.
Als sie letzte Woche in meinen Armen lag mit einem epileptischen Anfall und ich wirklich dachte sie stirbt jetzt... bin ich zusammen geklappt. Wurde von der Hospizleitung zu meiner Ärztin geschickt und dort jetzt erst mal für zwei Wochen krank geschrieben worden. Psychopharmaka möchte ich nicht nehmen. Ich versuche mich mit Lesen, schwimmen, Spaziergängen und lieben Freunden auf dem Damm zu halten. Ich besuche meine Mutter jeden Tag für ca. 3 Stunden. Manchmal auch einen ganzen Tag mit Ausflug und danach einen Tag "frei".
Im Moment kämpfe ich mit meinem schlechten Gewissen wegen des Krankenscheines.
Mir geht es eigentlich ganz gut im Moment und ich füle mich schäbig nicht arbeiten zu gehen.
Da ich aber im Callcenter/Beschwerdeabteilung arbeite, weiß ich dass es nur wenige Tage dauern würde bis ich wieder heulend zusammen klappe. Ich bin nicht besonders belastbar zurzeit. Ich weiß das, trotzdem fühle ich mich parasitär, weil ich zu Hause hocke und Kinderbücher lese....Wie machen andere Leute das?
Man kann doch nicht, "nur" weil jemand im Umfeld schwer krank ist so derbe ausfallen? Ich fühle mich nicht ungewöhnlich schwächlich, ich weiß wirklich nicht wie man das alles wuppen soll als normaler Mensch....dazu noch der sehr anstrengende, wenn auch wirklich (von mir gewollt) spärliche Kontakt zu meinem Mann... Steitigkeiten wegen Geld.... Enttäuschung wegen nicht eingehaltener Absprachen, der komplette Vertrauensverlust.... der Blick in den Spiegel und die Frage wie ich acht Jahre lang mit ihm leben konnte...
Trotzdem habe ich auch wirklich schöne Momente. Ich habe einen herzlichen wirklich tollen Mitbewohner gefunden, habe einen neuen Mann für´s Herz an meiner Seite... und wirklich auch ganz tolle Momente. Wenn nur dieser riesige Schatten nicht wäre ... dann ginge es mir wohl sehr gut glaube ich...
Mhh... naja, alles läuft, alles geht. Ich halte sowieso nichts auf....
Lg
AnnaK
es mag sein, daß du dich schlecht fühlst, nicht mit fieber im bett zu liegen und trotzdem krank geschrieben zu sein. und dennoch weißt du, daß du derzeit die zusätzliche belastung auf der arbeit nicht trägst.
eine krankschreibung bedeutet nicht, krank zu sein, sondern arbeitsunfähig zu sein -aus welchen gründen auch immer. bei dir ist es die belastbarkeit.
und was DU im moment zu tragen hast!!!
da ist nicht eben mal nur ein mensch im näheren umfald, da ist deine mama, die du dein leben lang gehabt hattest, ein teil von dir, eine wichtige lebensader, die dir da gerade angestochen wird!
belaste dich nicht noch mehr mit dem gewissen, körperlich nicht genug krank zu sein vor trauer und belastung und schmerz!
das kannst kein mensch alles aushalten, ohne, daß die seele und der körper irgendwann den tribut einfordern!
ich bete für euch
kolja
eine krankschreibung bedeutet nicht, krank zu sein, sondern arbeitsunfähig zu sein -aus welchen gründen auch immer. bei dir ist es die belastbarkeit.
und was DU im moment zu tragen hast!!!
da ist nicht eben mal nur ein mensch im näheren umfald, da ist deine mama, die du dein leben lang gehabt hattest, ein teil von dir, eine wichtige lebensader, die dir da gerade angestochen wird!
belaste dich nicht noch mehr mit dem gewissen, körperlich nicht genug krank zu sein vor trauer und belastung und schmerz!
das kannst kein mensch alles aushalten, ohne, daß die seele und der körper irgendwann den tribut einfordern!
ich bete für euch
kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."
@Kolja:
Ja danke. Ich bin zwar nicht arg gläubig... im kirchlichen Sinne. Aber gute und warme Gedanken für uns werden so oder so das ihre tun.
Komme gerade von meiner Mum. Sie ist heute recht fit und wir sind zusammen in die Stadt gegangen (naja, sie ist gefahren worden;-) ) und haben eingekauft und Kaffee getrunken. Schön war´s.
@Taffi: Ja mag ich. Und danke der Nachfrage
Ja danke. Ich bin zwar nicht arg gläubig... im kirchlichen Sinne. Aber gute und warme Gedanken für uns werden so oder so das ihre tun.
Komme gerade von meiner Mum. Sie ist heute recht fit und wir sind zusammen in die Stadt gegangen (naja, sie ist gefahren worden;-) ) und haben eingekauft und Kaffee getrunken. Schön war´s.
@Taffi: Ja mag ich. Und danke der Nachfrage
Liebe Anna,
schön, dass du so ausführlich geschrieben hast und dass du mit deiner Mutter auch so schöne Momente wie den zuletzt beschriebenen verleben kannst!
Nachdem du dich so lange nicht gemeldet hast und dich auch nicht (oder nicht von mir wahrgenommen) in anderen Threads beteiligt hast, fing ich allmählich an, mich etwas zu sorgen. Jetzt habe ich den Eindruck: Es geht. Es geht wahrscheinlich nicht (immer) gut, aber es geht. Irgendwie.
Viel mehr ist momentan wohl auch nicht zu holen.
Gut, dass deine Mutter sich im Hospiz wohl fühlt. Klar, zu Hause in vertrauter Umgebung ist es immer am schönsten. Aber wenn ihr die häusliche Pflege nicht leisten könnt, ist es für alle besser, einen alternativen Weg zu gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es letztlich auch für deine Mutter entlastend ist, nicht zu Hause zu sein.
Als meine Großmutter einen (zweiten) Schlaganfall erlitt, haben mein Onkel und seine Frau sie lange zu Hause gepflegt, und sie wären daran beinahe zerbrochen. Die Belastung ist für alle, d.h. auch für meine Oma enorm (gewesen). Die Erwartungen an sich selbst als Pflegende und die Erwartungen der zu Pflegenden sind oft überhöht, Enttäuschungen und Konflikte sind fast vorprogrammiert. Als sich andeutete, dass die an sich enge Bindung zwischen meiner Großmutter und ihrem Sohn zu zerbrechen droht, ging meine Oma ins Pflegeheim. Dort wird sie täglich besucht, und die gemeinsam verbrachte Zeit ist viel entspannter, das Verhältnis zueinander wieder sehr viel liebevoller.
Meine Oma hatte sehr mit sich zu kämpfen; damit, dass sie eben nicht mehr so "konnte" wie früher. Dass auch mein Onkel und seine Frau stark belastet waren, ging an ihr deshalb vorbei. Auch für sie war es schlimm, diese einst so starke, robuste und ständig in Bewegung seiende Frau plötzlich derart schwach, gebrechlich und hilflos zu sehen. Dass deine Mutter, die bedeutend jünger sein dürfte als meine Großmutter damals, auch noch geistig so schnell abbaut, ist für dich sicherlich mindestens doppelt so schwer zu ertragen.
Wenn diese Veränderungen derart rasend schnell vonstatten gehen, ist das wirklich schlimm. Schleichende Prozesse nimmt man kaum wahr. Aber so auf Schlag...? Keine Chance, sich allmählich daran zu "gewöhnen". (Unglücklicher Ausdruck, aber ich bin sicher, du verstehst, wie ich das meine.)
Nachdem mein bester Freund sich das Leben nahm, hab ich ihm - in Ermangelung realer Möglichkeiten, mit ihm zu reden - Briefe geschrieben. Was ich gern noch ausprobieren möchte, ist, wie es wäre, mich in ihn zu versetzen und mir zu antworten. Hab mir oft nur leise gedacht, was er sagen könnte. Aber ausformulierte Sätze bekommt man bei inneren Dialogen kaum zustande.
Sicher, deine Mutter lebt, und sie könnte dir wirklich antworten. Und zu wissen, dass das bald nicht mehr möglich sein wird, lässt das Bedürfnis wahrscheinlich nicht gerade geringer werden *seufz*
Bemerkenswert finde ich, dass du es trotz allem noch schaffst, gut für dich zu sorgen. Das ist gerade jetzt so wichtig, aber die wenigsten Menschen würden es an deiner Stelle noch tun (können). Ich denke auch, du kannst ganz gut selbst einschätzen, wann/ob medikamentöse Unterstützung bei dir angesagt wäre.
Wegen des Krankenscheins... Vielleicht kannst du dein schlechtes Gewissen in Dankbarkeit verwandeln? Auch wenn du findest, es ginge dir ganz gut, kannst du die freie Zeit jetzt im Moment doch sicher ganz gut und vor allem viel besser nutzen. Und wenn du selber einschätzt, dass du mit Arbeit nicht mehr lange bis zum nächsten Zusammenbruch brauchst, gehört das Nicht-Arbeiten doch auch eindeutig in die Kategorie "gut für sich sorgen."
Ich finde, du solltest dich nach Ablauf der zwei Wochen weiterhin krankschreiben lassen *flöt* Es sei denn, du findest, Arbeit wäre eine ganz brauchbare Ablenkung. Unter Umständen lassen die sich vorübergehend auch auf eine andere Arbeitszeitregelung ein?
Hier im Forum werden sich vermehrt Menschen tummeln, die finden, sie müssen arbeiten, selbst wenn sie mit 40 Grad Fieber rumlaufen oder anderweitig an ihrer ultimativen Belastungsgrenze kratzen. Ich selber dachte auch mal, nur mein eigener Tod wäre eine ausreichende Begründung für mein Nichtstun - wenn überhaupt. Überhöhtes Leistungsdenken mit Freifahrtschein in die komplette Überforderung... total bescheuert.
Dass du Kinderbücher liest, finde ich schön. Vielleicht interpretiere ich zu viel, aber hat es was damit zu tun, dass du (systemisch betrachtet) Kind sein/bleiben möchtest? Kannst du dich damit in kindliches Fühlen versetzen, das so tröstlich sein kann? Das Gefühl, gehalten zu werden?
An meiner Kindheit war nicht viel Schönes, aber wenn ich richtig krank war, gab's Griespudding, und meine Mutter hat sich an mein Bett gesetzt und mir vorgelesen. Heute ist es (wohl deshalb) eine Wohltat für mich, Griespudding zu kochen und zu essen, wenn es mir psychisch/emotional nicht so prall geht.
Dass dein Mann dich zusätzlich Kraft kostet, ist wirklich Mist. Man, ich mag den hauen. Du hast doch jetzt echt schon genug um die Ohren! Dass er es dir noch schwerer macht, statt Rücksicht zu üben, ist sehr enttäuschend. Zumal er ja nicht nur dein Mann, sondern auch dein bester Freund war. Schade, dass er die Qualitäten, die ihn dazu haben werden lassen, derzeit so gar nicht unter Beweis stellt
Um so besser, dass es in deinem Umfeld andere Menschen gibt, auf die du bauen kannst. Dass du sogar jemanden für dein Herz gefunden hast, finde ich total schön! Freu mich sehr für dich, dass es diese Lichtblicke gibt!
Ganz lieben Gruß & ,
Taffi
schön, dass du so ausführlich geschrieben hast und dass du mit deiner Mutter auch so schöne Momente wie den zuletzt beschriebenen verleben kannst!
Nachdem du dich so lange nicht gemeldet hast und dich auch nicht (oder nicht von mir wahrgenommen) in anderen Threads beteiligt hast, fing ich allmählich an, mich etwas zu sorgen. Jetzt habe ich den Eindruck: Es geht. Es geht wahrscheinlich nicht (immer) gut, aber es geht. Irgendwie.
Viel mehr ist momentan wohl auch nicht zu holen.
Gut, dass deine Mutter sich im Hospiz wohl fühlt. Klar, zu Hause in vertrauter Umgebung ist es immer am schönsten. Aber wenn ihr die häusliche Pflege nicht leisten könnt, ist es für alle besser, einen alternativen Weg zu gehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es letztlich auch für deine Mutter entlastend ist, nicht zu Hause zu sein.
Als meine Großmutter einen (zweiten) Schlaganfall erlitt, haben mein Onkel und seine Frau sie lange zu Hause gepflegt, und sie wären daran beinahe zerbrochen. Die Belastung ist für alle, d.h. auch für meine Oma enorm (gewesen). Die Erwartungen an sich selbst als Pflegende und die Erwartungen der zu Pflegenden sind oft überhöht, Enttäuschungen und Konflikte sind fast vorprogrammiert. Als sich andeutete, dass die an sich enge Bindung zwischen meiner Großmutter und ihrem Sohn zu zerbrechen droht, ging meine Oma ins Pflegeheim. Dort wird sie täglich besucht, und die gemeinsam verbrachte Zeit ist viel entspannter, das Verhältnis zueinander wieder sehr viel liebevoller.
Meine Oma hatte sehr mit sich zu kämpfen; damit, dass sie eben nicht mehr so "konnte" wie früher. Dass auch mein Onkel und seine Frau stark belastet waren, ging an ihr deshalb vorbei. Auch für sie war es schlimm, diese einst so starke, robuste und ständig in Bewegung seiende Frau plötzlich derart schwach, gebrechlich und hilflos zu sehen. Dass deine Mutter, die bedeutend jünger sein dürfte als meine Großmutter damals, auch noch geistig so schnell abbaut, ist für dich sicherlich mindestens doppelt so schwer zu ertragen.
Wenn diese Veränderungen derart rasend schnell vonstatten gehen, ist das wirklich schlimm. Schleichende Prozesse nimmt man kaum wahr. Aber so auf Schlag...? Keine Chance, sich allmählich daran zu "gewöhnen". (Unglücklicher Ausdruck, aber ich bin sicher, du verstehst, wie ich das meine.)
*nick* Das glaub ich dir ungesehen. Worüber würdest du gern mit ihr reden? Und kannst du dir vorstellen, für dich einen anderen Weg zu finden, dein Bedürfnis, mit deiner Mutter zu sprechen, zu stillen?AnnaK hat geschrieben:Wer nicht reden mag, wird von mir nicht gezwungen. Aber auch das setzt mir ziemlich zu.
Nachdem mein bester Freund sich das Leben nahm, hab ich ihm - in Ermangelung realer Möglichkeiten, mit ihm zu reden - Briefe geschrieben. Was ich gern noch ausprobieren möchte, ist, wie es wäre, mich in ihn zu versetzen und mir zu antworten. Hab mir oft nur leise gedacht, was er sagen könnte. Aber ausformulierte Sätze bekommt man bei inneren Dialogen kaum zustande.
Sicher, deine Mutter lebt, und sie könnte dir wirklich antworten. Und zu wissen, dass das bald nicht mehr möglich sein wird, lässt das Bedürfnis wahrscheinlich nicht gerade geringer werden *seufz*
Bemerkenswert finde ich, dass du es trotz allem noch schaffst, gut für dich zu sorgen. Das ist gerade jetzt so wichtig, aber die wenigsten Menschen würden es an deiner Stelle noch tun (können). Ich denke auch, du kannst ganz gut selbst einschätzen, wann/ob medikamentöse Unterstützung bei dir angesagt wäre.
Wegen des Krankenscheins... Vielleicht kannst du dein schlechtes Gewissen in Dankbarkeit verwandeln? Auch wenn du findest, es ginge dir ganz gut, kannst du die freie Zeit jetzt im Moment doch sicher ganz gut und vor allem viel besser nutzen. Und wenn du selber einschätzt, dass du mit Arbeit nicht mehr lange bis zum nächsten Zusammenbruch brauchst, gehört das Nicht-Arbeiten doch auch eindeutig in die Kategorie "gut für sich sorgen."
Ich finde, du solltest dich nach Ablauf der zwei Wochen weiterhin krankschreiben lassen *flöt* Es sei denn, du findest, Arbeit wäre eine ganz brauchbare Ablenkung. Unter Umständen lassen die sich vorübergehend auch auf eine andere Arbeitszeitregelung ein?
Ich glaub, viele Leute machen das auch (ähnlich), finden aber im Gegensatz zu dir, dass sie einen Anspruch drauf haben, das zu tun und fühlen sich nicht als Schmarotzer.AnnaK hat geschrieben:Ich weiß das, trotzdem fühle ich mich parasitär, weil ich zu Hause hocke und Kinderbücher lese....Wie machen andere Leute das?
Hier im Forum werden sich vermehrt Menschen tummeln, die finden, sie müssen arbeiten, selbst wenn sie mit 40 Grad Fieber rumlaufen oder anderweitig an ihrer ultimativen Belastungsgrenze kratzen. Ich selber dachte auch mal, nur mein eigener Tod wäre eine ausreichende Begründung für mein Nichtstun - wenn überhaupt. Überhöhtes Leistungsdenken mit Freifahrtschein in die komplette Überforderung... total bescheuert.
Dass du Kinderbücher liest, finde ich schön. Vielleicht interpretiere ich zu viel, aber hat es was damit zu tun, dass du (systemisch betrachtet) Kind sein/bleiben möchtest? Kannst du dich damit in kindliches Fühlen versetzen, das so tröstlich sein kann? Das Gefühl, gehalten zu werden?
An meiner Kindheit war nicht viel Schönes, aber wenn ich richtig krank war, gab's Griespudding, und meine Mutter hat sich an mein Bett gesetzt und mir vorgelesen. Heute ist es (wohl deshalb) eine Wohltat für mich, Griespudding zu kochen und zu essen, wenn es mir psychisch/emotional nicht so prall geht.
Dass dein Mann dich zusätzlich Kraft kostet, ist wirklich Mist. Man, ich mag den hauen. Du hast doch jetzt echt schon genug um die Ohren! Dass er es dir noch schwerer macht, statt Rücksicht zu üben, ist sehr enttäuschend. Zumal er ja nicht nur dein Mann, sondern auch dein bester Freund war. Schade, dass er die Qualitäten, die ihn dazu haben werden lassen, derzeit so gar nicht unter Beweis stellt
Um so besser, dass es in deinem Umfeld andere Menschen gibt, auf die du bauen kannst. Dass du sogar jemanden für dein Herz gefunden hast, finde ich total schön! Freu mich sehr für dich, dass es diese Lichtblicke gibt!
Ganz lieben Gruß & ,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
taffi, du hast unheimlich schön geschrieben, da konnte ich mir sogar für mich was rauslesen, dabei geht es mir im verhältnis zu anna "blendend".
naja, bei mir sind es die tiere -und da gibt es bei mir kaum menschen mit verständnis, ganz im gegenteil ich bin vernatikerin und plemplem, wenn ich sage, daß meine tiere für mich quasi meine KINDER sind und ich mit jedem einzelnen fürchterlich mitleide und viel weine.
kolja
naja, bei mir sind es die tiere -und da gibt es bei mir kaum menschen mit verständnis, ganz im gegenteil ich bin vernatikerin und plemplem, wenn ich sage, daß meine tiere für mich quasi meine KINDER sind und ich mit jedem einzelnen fürchterlich mitleide und viel weine.
kolja
Es sagte Schwester Seele zu Bruder Leib: "Sag Du's ihm! Mir glaubt er ja nicht."
@Taffi:
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ja es geht. Heute geht es recht gut. Habe noch mal Elan ... werde ein bissel Zeit in meine Wohnung investieren. Ist viel liegen geblieben in letzter Zeit, und zum wohl fühlen muss es wohl auch ein bissel sauber sein.
Mein Krankenschein wurde nochmal um eine Woche verlängert, und als ich aus der Praxis rauskam hab ich gemerkt dass meine Müdigkeit, mein Schlappsein wie weggeblasen war. Müdigkeit und das unbedingte Bedrüfnis nach Schlaf ist (vorrausgesetzt ich habe halbwegs ausschlafen können) immer ein Zeichen für "Ich will gar nicht!"
Damit bin ich phasenweise ganze Monate rumgelaufen, in solchen Momenten fällt mir immer ein, warum ich damals die Therapie begonnen habe....
Das mit den Kinderbüchern... ich denke nicht, dass Du zu viel rein interpretierst. Habe gestern abend auch ein Märchenvideo angeschaut vor dem Schlafen gehen. Es tut einfach gut, in die Schmusedecke eingewickelt mit nem heißen Tee, wahlweise einem Glas Wein sich richtig sinken lassen zu können.
In der "Erwachsenenliteratur" lese ich eher anspruchsvolle Sachen (studiere Germanistik). Dafür habe ich im Moment nicht immer den Nerv. Deshalb habe ich sozusagen immer zwei Bücher am Start.
Es gab eine Zeit (die der großen Müdigkeit) in der ich gar nicht gelesen habe. Da habe ich mir solche Kindersachen und andere "schöne" (Im Sinne von: für´s Herz) Bücher verboten, weil ich dachte ich müsste die Zeit für wichtige Uni Literatur nutzen. Effekt war, dass ich gar nicht mehr gelesen habe und wenn ich mal ein Buch angepackt habe, war ich nach drei Seiten fast am einschlafen.
Seit ich mir die schönen Sachen noch mal gönne, bringe ich auch viel öfter die Konzentration für komplexere Texte auf.
Faszinierend die menschliche Psyche.
Was meinen Mann betrifft. Wir haben wirklich so gut wie keinen Kontakt. Es geht nur um finanzielle Fragen, eigentlich Kinkerlitzchen. Aber ich habe das Geld nicht und fühle mich verraten, weil ich Zugeständnisse gemacht habe die er als solche gar nicht anerkennt und dann wegen Wohnnebenkosten Rückforderungen stellt. Und noch so eine dumme Geschichte wegen dem Umgang mit den gemeinsamen Hunden (die bei mir leben) Da kocht eine Wut in mir auf, die dem Anlass selbst gar nicht gerecht wird... da spielt ganz klar viel mit rein... Naja, egal. Mein Fehler gewesen. Ich hätte auch einfach gleich dran denken können, nach all den Gründen wegen denen unsere Ehe ja nun gescheitert ist... dass Vertrauen da einfach nicht gewürdigt wird. Neu ist das ja nun wirklich nicht mehr.
Gestern war meine Mutter noch mal einen Tag zu Hause und wollte um 18:00 zurückgebracht werden, weil sie an ihren Perlenketten weiter arbeiten wollte.
Mein Vater war ein bisschen wehmütig. Ich freue mich, dass sie sich wirklich wohl fühlt da und sich da auch mit sich selbst beschäftigen kann, damit wir noch ein wenig Zeit für uns nutzen können.
Wenn sie dann aber das Thema Enkelkinder anschneidet.... ja dann sticht mir das schon ins Herz... tief...
Aber gerade im Moment ist alles ruhig und ich habe eine kleine Verschnaufpause.
LG
AnnaK
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ja es geht. Heute geht es recht gut. Habe noch mal Elan ... werde ein bissel Zeit in meine Wohnung investieren. Ist viel liegen geblieben in letzter Zeit, und zum wohl fühlen muss es wohl auch ein bissel sauber sein.
Mein Krankenschein wurde nochmal um eine Woche verlängert, und als ich aus der Praxis rauskam hab ich gemerkt dass meine Müdigkeit, mein Schlappsein wie weggeblasen war. Müdigkeit und das unbedingte Bedrüfnis nach Schlaf ist (vorrausgesetzt ich habe halbwegs ausschlafen können) immer ein Zeichen für "Ich will gar nicht!"
Damit bin ich phasenweise ganze Monate rumgelaufen, in solchen Momenten fällt mir immer ein, warum ich damals die Therapie begonnen habe....
Das mit den Kinderbüchern... ich denke nicht, dass Du zu viel rein interpretierst. Habe gestern abend auch ein Märchenvideo angeschaut vor dem Schlafen gehen. Es tut einfach gut, in die Schmusedecke eingewickelt mit nem heißen Tee, wahlweise einem Glas Wein sich richtig sinken lassen zu können.
In der "Erwachsenenliteratur" lese ich eher anspruchsvolle Sachen (studiere Germanistik). Dafür habe ich im Moment nicht immer den Nerv. Deshalb habe ich sozusagen immer zwei Bücher am Start.
Es gab eine Zeit (die der großen Müdigkeit) in der ich gar nicht gelesen habe. Da habe ich mir solche Kindersachen und andere "schöne" (Im Sinne von: für´s Herz) Bücher verboten, weil ich dachte ich müsste die Zeit für wichtige Uni Literatur nutzen. Effekt war, dass ich gar nicht mehr gelesen habe und wenn ich mal ein Buch angepackt habe, war ich nach drei Seiten fast am einschlafen.
Seit ich mir die schönen Sachen noch mal gönne, bringe ich auch viel öfter die Konzentration für komplexere Texte auf.
Faszinierend die menschliche Psyche.
Was meinen Mann betrifft. Wir haben wirklich so gut wie keinen Kontakt. Es geht nur um finanzielle Fragen, eigentlich Kinkerlitzchen. Aber ich habe das Geld nicht und fühle mich verraten, weil ich Zugeständnisse gemacht habe die er als solche gar nicht anerkennt und dann wegen Wohnnebenkosten Rückforderungen stellt. Und noch so eine dumme Geschichte wegen dem Umgang mit den gemeinsamen Hunden (die bei mir leben) Da kocht eine Wut in mir auf, die dem Anlass selbst gar nicht gerecht wird... da spielt ganz klar viel mit rein... Naja, egal. Mein Fehler gewesen. Ich hätte auch einfach gleich dran denken können, nach all den Gründen wegen denen unsere Ehe ja nun gescheitert ist... dass Vertrauen da einfach nicht gewürdigt wird. Neu ist das ja nun wirklich nicht mehr.
Gestern war meine Mutter noch mal einen Tag zu Hause und wollte um 18:00 zurückgebracht werden, weil sie an ihren Perlenketten weiter arbeiten wollte.
Mein Vater war ein bisschen wehmütig. Ich freue mich, dass sie sich wirklich wohl fühlt da und sich da auch mit sich selbst beschäftigen kann, damit wir noch ein wenig Zeit für uns nutzen können.
Wenn sie dann aber das Thema Enkelkinder anschneidet.... ja dann sticht mir das schon ins Herz... tief...
Aber gerade im Moment ist alles ruhig und ich habe eine kleine Verschnaufpause.
LG
AnnaK
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