Wenn die Seele nach dem Thera / der Thera schreit
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich hab es ihm gesagt. Und das war schön. Es zu sagen war schön, und seine Reaktion war auch schön. 'Schön' ist viel zu wenig: Es war herzerwärmend.
Ich glaube auch tatsächlich nicht, dass die Liebe des Therapeuten zum Patienten eine Illusion ist. Die Kunst ist nur, das differenziert wahrzunehmen. Was mir nicht immer gelingt...
Gerade in meiner letzten Stunde - die auf einen dramatischen Krach folgte - sagte er enttäuscht, dass ich ja immer nur annehme, er würde mich nur als seinen Job betrachten und dass er nur lieb zu mir sei, weil er dafür Geld bekäme. Am Ende waren wir uns einig, dass es schön wäre - immer wird das nicht gelingen -, dass Patient und Therapeut sich einander im Herzen bewahren. Wenn das keine Liebe ist, weiß ich auch nicht...
Ich glaube auch tatsächlich nicht, dass die Liebe des Therapeuten zum Patienten eine Illusion ist. Die Kunst ist nur, das differenziert wahrzunehmen. Was mir nicht immer gelingt...
Gerade in meiner letzten Stunde - die auf einen dramatischen Krach folgte - sagte er enttäuscht, dass ich ja immer nur annehme, er würde mich nur als seinen Job betrachten und dass er nur lieb zu mir sei, weil er dafür Geld bekäme. Am Ende waren wir uns einig, dass es schön wäre - immer wird das nicht gelingen -, dass Patient und Therapeut sich einander im Herzen bewahren. Wenn das keine Liebe ist, weiß ich auch nicht...
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...ok...verstehe Dich jetzt besser...
Wenn das alles ok ist, man gut damit umgehen kann, das alles aushalten und verstehen kann, für einem selbst, dann....ja dann, und wahrscheinlich nur dann hilft es zu heilen.
Das ist ein schmaler Grad und es ist schwierig die richtige Balance zu finden. Nicht wenige haben hier im Forum schon berichtet genau deshalb abgebrochen zu haben.
Ich glaube, das kann man pauschal so nicht beantworten. Das muß jeder für sich selbst wissen. Für sich selbst spüren. Ob es für einem ok ist den Thera zu lieben, wenn einem das nicht zu sehr hin und herreißt. Und ob man es akzeptieren kann, vermeintlich vom Thera geliebt zu werden. Denn es ist ja "nur" auf therapeutischer Basis.Bergkristall hat geschrieben:Ich wollte die ultimative einzig richtige Antwort auf die Frage:
Ist es o.k., den Therapeuten zu lieben, sich einzubilden geliebt zu werden? Gehört das zum Theraprozess?
Wenn das alles ok ist, man gut damit umgehen kann, das alles aushalten und verstehen kann, für einem selbst, dann....ja dann, und wahrscheinlich nur dann hilft es zu heilen.
Das ist ein schmaler Grad und es ist schwierig die richtige Balance zu finden. Nicht wenige haben hier im Forum schon berichtet genau deshalb abgebrochen zu haben.
LG, CrazyChild
***stay strong***
***stay strong***
Liebe hängt ja nicht davon ab, ob sie erwidert wird. Nur kann es schmerzhaft sein, wenn Liebe nicht erwidert wird. Und zu lieben heißt sagt ja auch noch nichts darüber aus, wie man seine Liebe (was erstmal ein Gefühl ist) lebt.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Das ist doch arg. Worauf die Leute glauben, dass sie ein Recht haben... Das meiste, was du schreibst, sind Bedürfnisse, keinesfalls Rechte. Aus einem Recht erwächst irgendwem eine Pflicht. Es gibt aber Menschen, deren Tod niemanden interessiert.Bergkristall hat geschrieben:Ich bin ein wertvoller, liebenswerter, schützenswerter Mensch. Ich habe das Recht auf meine Bedürfnisse, das Recht auf Schutz, Aufmerksamkeit, Gewaltfreiheit, Rücksichtnahme, Zärtlichkeit, Liebe, Wärme, Umsorgtsein, Versorgtsein, bedingungslose Annahme.
Naja. Nicht ewig. Sonst ereilt dich vorher noch der Tod.Bergkristall hat geschrieben:Wieviel Zeit darf das brauchen? 2,5 Jahre, 3,5 Jahre? Wieviel Zeit hat es gebraucht, um das Gegenteil zu verinnerlichen?
So schön letzteres auch ist: Falls du an der Wahrheit interessiert bist, ist beides unbrauchbar. Menschen kann man nicht bewerten. Du dürftest auch dann leben, wenn du ein schwerverbrecher wärst. Ich finde das ziemlich ungut, dass einem in der Therapie zwanghaft Gegenteiliges eingeredet wird.Bergkristall hat geschrieben:3/4 meiner Lebenszeit wurde mir vermittelt, dass ich ein wertloses Stück Sch... bin. 1/4 meiner Lebenszeit wurde mir vermittelt, dass ich ein wertvoller Mensch bin, immer und immer wieder, so lange bis auch ich das jetzt endlich glaube.
Normal schon. Aber schädlich. Weil für ihn das ganze nur ein Job ist, auch wenn er ihn gewissenhaft macht. Das übersteigerte Bedürfnis nach Liebe und Zuwendung, wie sie bei Vernachlässigung und Misshandlung auftritt, wird nie gänzlich gestillt werden können. Diese Sehnsucht ist etwas völlig anderes als gewöhnliche Liebe.Bergkristall hat geschrieben:Deshalb meine Frage: Ist es nicht vollkommen normal den Therapeuten / die Therapeutin zu lieben?
Ja. Aber du schreibst, dass die Seele nach ihm/ihr schreit. Empfinde ich ausschließlich bei sehr nahestehenden Personen. Dass sie es aus ihrem Job heraus macht, verhindert, dass ich mehr für sie empfinde. Wenn meine Therapeutin morgen der Schlag trifft, werde ich mich an sie erinnern wie an einen guten Lehrer, einen guten Professor. Ich werde mir denken, dass wirklich gute Leute Mangelware sind. Und mich auf die Suche nach der nächsten Mangelware machen.Bergkristall hat geschrieben:Für immer im Herzen zu haben, so wie man gute, wertvolle Menschen immer im Herzen hat, egal ob die da sind oder nicht mehr da sind?
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Natürlich sind das Bedürfnisse - und jeder Mensch sollte seine Bedürfnisse spüren und wenn möglich zu erfüllen. Jeder Mensch hat ein Recht darauf.Katrin80 hat geschrieben: Bergkristall schrieb:Ich bin ein wertvoller, liebenswerter, schützenswerter Mensch. Ich habe das Recht auf meine Bedürfnisse, das Recht auf Schutz, Aufmerksamkeit, Gewaltfreiheit, Rücksichtnahme, Zärtlichkeit, Liebe, Wärme, Umsorgtsein, Versorgtsein, bedingungslose Annahme.
Das ist doch arg. Worauf die Leute glauben, dass sie ein Recht haben... Das meiste, was du schreibst, sind Bedürfnisse, keinesfalls Rechte. Aus einem Recht erwächst irgendwem eine Pflicht.
Wem ???Katrin80 hat geschrieben:Aus einem Recht erwächst irgendwem eine Pflicht.
Das ist richtig und sehr schade. Aber hier geht es nicht um den Tod....sorry, ich verstehs grade nicht...Katrin80 hat geschrieben:Es gibt aber Menschen, deren Tod niemanden interessiert.
Katrin80 hat geschrieben:Naja. Nicht ewig. Sonst ereilt dich vorher noch der Tod.
Sorry, aber darum gehts doch gar nicht...es geht nicht um das Recht zu leben, das hat jeder. Sondern es geht darum zu lernen mit sich selbst klar zu kommen, mit den eigenen Gefühlen, um sich nicht selbst und somit das Leben zu blockieren.Katrin80 hat geschrieben:Menschen kann man nicht bewerten. Du dürftest auch dann leben, wenn du ein schwerverbrecher wärst.
Wurde schon erwähnt, falls Du es gelesen hast.Katrin80 hat geschrieben:Weil für ihn das ganze nur ein Job ist, auch wenn er ihn gewissenhaft macht.
Stimmt - aber manche Leute müssen genau DAS lernen. Schön, wenn Du das schon alles weißt und kannst.Katrin80 hat geschrieben:Das übersteigerte Bedürfnis nach Liebe und Zuwendung, wie sie bei Vernachlässigung und Misshandlung auftritt, wird nie gänzlich gestillt werden können. Diese Sehnsucht ist etwas völlig anderes als gewöhnliche Liebe.
Deine Thera steht Dir wohl nicht sehr nahe....schade...Katrin80 hat geschrieben:Empfinde ich ausschließlich bei sehr nahestehenden Personen.
LG, CrazyChild
***stay strong***
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Mag sein, dass er ein Recht darauf hat. Aber keineswegs ein Recht auf bedingungslose Annahme, Geborgenheit und was sonst noch steht. Wenn ich Recht im juristischen Sinne verstehen darf.CrazyChild hat geschrieben:Natürlich sind das Bedürfnisse - und jeder Mensch sollte seine Bedürfnisse spüren und wenn möglich zu erfüllen. Jeder Mensch hat ein Recht darauf.
Irgendwer muss diese Bedürfnisse ja erfüllen. Ein Recht auf geliebt werden, davon habe ich noch nie gehört.
Das ist richtig und sehr schade. Aber hier geht es nicht um den Tod....sorry, ich verstehs grade nicht...Katrin80 hat geschrieben:Es gibt aber Menschen, deren Tod niemanden interessiert.
Worum geht es hier sonst? Entschuldigung? Wenn Bergkristall davon schreibt, dass ihr der Eindruck vermittelt wurde, sie sei nichts weiter als Dreck, dann ist das eine Infragestellung der Person und in letzter Konsequenz ihr Tod. Grade als Kind. Ich weiß schon, dass es vordergründig um die Therapie geht. Wozu macht sie eine? Um vermutlich die (soziale) Todesangst zu überwinden.
Dann steht es eben noch mal da. Ist ja ein Psychoforum, da kann man ruhig alles doppelt und dreifach schreiben. Müsstest du doch wissen, aus deiner Therapie. Da wird auch immer und immer wieder das Gleiche durchgekaut. Außerdem erwarte ich mir ein wenig mehr Verständnis dafür, dass ich nicht den ganzen Thread durchlesen will.CrazyChild hat geschrieben:Wurde schon erwähnt, falls Du es gelesen hast.
Danke. Und ich teile gern mein Wissen mit anderen. Was heißt da können? Ich muss damit leben - punktCrazyChild hat geschrieben:Stimmt - aber manche Leute müssen genau DAS lernen. Schön, wenn Du das schon alles weißt und kannst.
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- sporadischer Gast
- , 50
- Beiträge: 7
Hallo an Alle,
darf ich meine Gedanken dazu niederschreiben..........
Manchmal denke ich darüber nach, was denkt Thera momentan.
Merkt Thera wie es um einen in Bezug auf ihn gefühlsmäßig steht.
Ist Anhänglichkeit/Liebe/Verehrung-oder wie immer man diesen Zustand nennen will –fühlbar für Thera und macht man sich damit ab einem gewissen Alter nicht lächerlich.
Ich sagte einmal mir tut das hier wirklich gut…………
Thera nickte und hatte so einen herzlichen Blick und meinte leise ich weis………
hat mich damals sehr berührt, kam so warm und herzlich rüber,
aber wenn ich drüber nachdenke wie kommt sowas auf Theras Seite an…………..
wäre mal interessant von einem Therapeuten zu hören wie er damit umgeht, wie er dazu steht, was er sich denkt…
Schönen Abend, einsamkeit
darf ich meine Gedanken dazu niederschreiben..........
Manchmal denke ich darüber nach, was denkt Thera momentan.
Merkt Thera wie es um einen in Bezug auf ihn gefühlsmäßig steht.
Ist Anhänglichkeit/Liebe/Verehrung-oder wie immer man diesen Zustand nennen will –fühlbar für Thera und macht man sich damit ab einem gewissen Alter nicht lächerlich.
Ich sagte einmal mir tut das hier wirklich gut…………
Thera nickte und hatte so einen herzlichen Blick und meinte leise ich weis………
hat mich damals sehr berührt, kam so warm und herzlich rüber,
aber wenn ich drüber nachdenke wie kommt sowas auf Theras Seite an…………..
wäre mal interessant von einem Therapeuten zu hören wie er damit umgeht, wie er dazu steht, was er sich denkt…
Schönen Abend, einsamkeit
Ich denke, sehr oft handelt es sich um Übertragungen. Habe mal mit meinem Thera drüber geredet. Er sagte dass das normal in einer Therapie ist und dass man nur eben muss diese Übertragung rückgängig machen wenn die Zeit dazu da ist. Das hat mir damals sehr geholfen weil ich kein schlechtes Gewissen mehr hatte. Ich sah in ihm einen Vater.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Hallo,
Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, senfe aber trotzdem mit
Klar ist es normal, und es wäre auch für mich das schönste so einen menschen zu haben der mich beschützt und in meinen leben bleibt. Geht aber nicht, schon alleine deshalb nicht, weil man a. abhängig wird und b. ein therapeut das nicht bei jeden machen kann der sich das wünscht.
In erster linie geht es darum, das du lernst dich selbst lieben zu lernen, auf dich achtest und schaust das es dir gut geht. Dann brauchst du nämlich keinen anderen mehr der dich liebt. Und der rest kommt dann von selbst
Lg
Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, senfe aber trotzdem mit
Klar ist es normal, und es wäre auch für mich das schönste so einen menschen zu haben der mich beschützt und in meinen leben bleibt. Geht aber nicht, schon alleine deshalb nicht, weil man a. abhängig wird und b. ein therapeut das nicht bei jeden machen kann der sich das wünscht.
In erster linie geht es darum, das du lernst dich selbst lieben zu lernen, auf dich achtest und schaust das es dir gut geht. Dann brauchst du nämlich keinen anderen mehr der dich liebt. Und der rest kommt dann von selbst
Lg
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 3753
Selbstliebe und Liebesfaehigkeit entstehen nicht im luftleeren Raum. Ich zumindest konnte mich nicht aus mir alleine heraus entwickeln.
Offline
Liebe Bergkristal,
ich finde, Du hast da ein sehr schönes Thema eröffnet. Mir geht es so: .......ich spüre eine bedingungslose Liebe von meinem Thera wie ich sie zuvor noch nie erlebt habe. Überwiegend zweifel ich aber an dieser Liebe. An der Echtheit.
Ich überlege, ob es mir jemals gelingt, die Liebe anderer Menschen anzunehmen bzw. sie nicht anzuweifeln, solange ich die Liebe von meinem Thera anzweifle. Offenbar bist Du in der (glücklichen) Lage die Liebe des Thera anzunehmen und zu genießen. Dich, auf sie einzulassen.
Ich habe oft Angst, dass ich, wenn ich mich darauf einlasse (wieder) verletzt werde, wieder zurückgewiesen werde, wieder nicht genügen kann - es wieder eine Liebe ist die nicht bedingungslos ist. Und es ist wohl, bei mir, diese Angst, die ein wirkliches Einlassen (nach fast drei Jahren jetzt) ermöglicht.
Ich habe mich schon so oft gefragt, was das eigentlich ist, was ich da empfinde. Ob es Liebe ihm gegenüber ist (ohne das ich ihn begehre - ich denke, dass verwechseln viele) oder ob ich in das "verliebt" bin, was er mir gibt "Liebe".
Verliebt in die Liebe? Verliebt in das Gefühl geliebt zu werden und dafür nichts tun zu müssen? Eigentlich sollte das doch befreiend wirken. Bei mir tut es das aber nicht. Es macht mir einfach nur Angst. Ich weiß nicht, was ich "tun" soll bzw. was ich tue, womit ich mir das "verdient" habe. Ich tue nichts, außer in den Gesprächen mein Leid und meine Sorgen aufzuzählen und werde....DAFÜR geliebt? Oder wie? Für was?
Ich kann nicht einmal sagen "Naja - der macht det nur, weil ich ihn dafür bezahle", denn er tut es einfach so.
Somit kann ich mir diese bedingungslose Liebe nicht einmal dadurch erklären. Er gibt mir etwas, für das ich nichts tun muss. Mich verunsichert das. Worin genau auch immer. Im ....Selbstwert (das ich ohnehin nicht habe)?
Und ich denke, dass ich solange nicht in der Lage bin, Liebe anzunehmen (und dann auch zu geben bzw. mich darauf einzulassen) wie es beim Thera nicht geht. Ich weiß nicht, wie es geht. Ich hab´s nie gelernt und das ist für mich sehr bedauerlich.
LG
FiLu
ich finde, Du hast da ein sehr schönes Thema eröffnet. Mir geht es so: .......ich spüre eine bedingungslose Liebe von meinem Thera wie ich sie zuvor noch nie erlebt habe. Überwiegend zweifel ich aber an dieser Liebe. An der Echtheit.
Ich überlege, ob es mir jemals gelingt, die Liebe anderer Menschen anzunehmen bzw. sie nicht anzuweifeln, solange ich die Liebe von meinem Thera anzweifle. Offenbar bist Du in der (glücklichen) Lage die Liebe des Thera anzunehmen und zu genießen. Dich, auf sie einzulassen.
Ich habe oft Angst, dass ich, wenn ich mich darauf einlasse (wieder) verletzt werde, wieder zurückgewiesen werde, wieder nicht genügen kann - es wieder eine Liebe ist die nicht bedingungslos ist. Und es ist wohl, bei mir, diese Angst, die ein wirkliches Einlassen (nach fast drei Jahren jetzt) ermöglicht.
Ich habe mich schon so oft gefragt, was das eigentlich ist, was ich da empfinde. Ob es Liebe ihm gegenüber ist (ohne das ich ihn begehre - ich denke, dass verwechseln viele) oder ob ich in das "verliebt" bin, was er mir gibt "Liebe".
Verliebt in die Liebe? Verliebt in das Gefühl geliebt zu werden und dafür nichts tun zu müssen? Eigentlich sollte das doch befreiend wirken. Bei mir tut es das aber nicht. Es macht mir einfach nur Angst. Ich weiß nicht, was ich "tun" soll bzw. was ich tue, womit ich mir das "verdient" habe. Ich tue nichts, außer in den Gesprächen mein Leid und meine Sorgen aufzuzählen und werde....DAFÜR geliebt? Oder wie? Für was?
Ich kann nicht einmal sagen "Naja - der macht det nur, weil ich ihn dafür bezahle", denn er tut es einfach so.
Somit kann ich mir diese bedingungslose Liebe nicht einmal dadurch erklären. Er gibt mir etwas, für das ich nichts tun muss. Mich verunsichert das. Worin genau auch immer. Im ....Selbstwert (das ich ohnehin nicht habe)?
Und ich denke, dass ich solange nicht in der Lage bin, Liebe anzunehmen (und dann auch zu geben bzw. mich darauf einzulassen) wie es beim Thera nicht geht. Ich weiß nicht, wie es geht. Ich hab´s nie gelernt und das ist für mich sehr bedauerlich.
LG
FiLu
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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- Beiträge: 185
Hallo Filu,
um Deine Fragen zur Liebe zu beantworten, muss ich zurück gehen.
Vor der Therapie musste ich die Menschen, die ich liebte "haben". Und ich liebte vor der Therapie Menschen, die mit mir umgingen, wie ich es als Kind gelernt habe: gewalttätige, missbrauchende Schw...
Ich habe wie eine Löwin um diese Menschen gekämpft, gelitten wie ein Hund, wenn ich sie nicht bekam, manchmal jahrelang. Und natürlich noch viel mehr gelitten, wenn ich sie dann bekam. Blieb jahrelang in physischen oder psychischen Gewaltbeziehungen, weil ich sie so sehr liiiieeebte. Und ich habe mir den Allerwertesten aufgerissen, um diese Menschen zufriedenzustellen, weil ich ja nicht wusste, dass man einfach nur geliebt werden kann, ohne irgend etwas dafür tun zu müssen oder sein zu müssen.
Viele viele Jahre Therapie später weiß ich, dass Menschen geliebt werden können, einfach so. Und vor allem kann ich jetzt auch lieben, einfach so. Ich muss diese geliebten Menschen nicht mehr unbedingt haben, wenn das nicht geht. Ich bin nicht unglücklich, wenn ich einen geliebten Menschen nicht haben kann. Vielleicht liegt das aber auch mit am Alter. Ich bin echt froh, dass ich die Fünfzig überschritten habe, meiner Meinung ist das Leben jetzt viel einfacher als früher.
Wenn Du Deinen Therapeuten liebst, ist das doch vollkommen in Ordnung. Vermutlich ist er ein sehr liebenswerter Mensch, der sich bemüht, den Menschen, die bei ihm Hilfe suchen, zu helfen, ihnen zu zeigen, dass sie liebenswert sind. Meine Therapeutin nimmt ihren Beruf unglaublich ernst. Ich weiß genau, dass sie niemals etwas tun würde, das mir schadet, dass sie viel überlegt, wie sie mich dazu bringen kann, mich so anzunehmen, wie ich bin (ich bin mein ärgster Feind, niemand würde mir das antun, was ich mir manchmal antu). Und ich weiß, dass sie mich lieb hat. Sicher hat sie auch noch andere ihrer Patienten lieb, das kann meiner Meinung nach gar nicht ausbleiben. Wenn man über viele Jahre mit Menschen arbeitet, diese Menschen begleitet in Freud und Leid, teilnimmt an deren Leben, wie könnten da keine Gefühle entstehen? Ob das jetzt deren Beruf ist oder nicht.
Da Du Deinen Therapeuten liebst, gehe ich davon aus, dass er sich genau so viel Mühe gibt. Dass er Dich ins Herz geschlossen hat, dass er will, dass es Dir besser geht, dass Du in der Lage sein wirst, ein gutes, befriedigendes Leben zu führen, zu lieben, Liebe zuzulassen. Wie könnte man einen Menschen, der einem dazu verhelfen will, nicht lieben?
Liebe Grüße
Bergkristall
um Deine Fragen zur Liebe zu beantworten, muss ich zurück gehen.
Vor der Therapie musste ich die Menschen, die ich liebte "haben". Und ich liebte vor der Therapie Menschen, die mit mir umgingen, wie ich es als Kind gelernt habe: gewalttätige, missbrauchende Schw...
Ich habe wie eine Löwin um diese Menschen gekämpft, gelitten wie ein Hund, wenn ich sie nicht bekam, manchmal jahrelang. Und natürlich noch viel mehr gelitten, wenn ich sie dann bekam. Blieb jahrelang in physischen oder psychischen Gewaltbeziehungen, weil ich sie so sehr liiiieeebte. Und ich habe mir den Allerwertesten aufgerissen, um diese Menschen zufriedenzustellen, weil ich ja nicht wusste, dass man einfach nur geliebt werden kann, ohne irgend etwas dafür tun zu müssen oder sein zu müssen.
Viele viele Jahre Therapie später weiß ich, dass Menschen geliebt werden können, einfach so. Und vor allem kann ich jetzt auch lieben, einfach so. Ich muss diese geliebten Menschen nicht mehr unbedingt haben, wenn das nicht geht. Ich bin nicht unglücklich, wenn ich einen geliebten Menschen nicht haben kann. Vielleicht liegt das aber auch mit am Alter. Ich bin echt froh, dass ich die Fünfzig überschritten habe, meiner Meinung ist das Leben jetzt viel einfacher als früher.
Wenn Du Deinen Therapeuten liebst, ist das doch vollkommen in Ordnung. Vermutlich ist er ein sehr liebenswerter Mensch, der sich bemüht, den Menschen, die bei ihm Hilfe suchen, zu helfen, ihnen zu zeigen, dass sie liebenswert sind. Meine Therapeutin nimmt ihren Beruf unglaublich ernst. Ich weiß genau, dass sie niemals etwas tun würde, das mir schadet, dass sie viel überlegt, wie sie mich dazu bringen kann, mich so anzunehmen, wie ich bin (ich bin mein ärgster Feind, niemand würde mir das antun, was ich mir manchmal antu). Und ich weiß, dass sie mich lieb hat. Sicher hat sie auch noch andere ihrer Patienten lieb, das kann meiner Meinung nach gar nicht ausbleiben. Wenn man über viele Jahre mit Menschen arbeitet, diese Menschen begleitet in Freud und Leid, teilnimmt an deren Leben, wie könnten da keine Gefühle entstehen? Ob das jetzt deren Beruf ist oder nicht.
Da Du Deinen Therapeuten liebst, gehe ich davon aus, dass er sich genau so viel Mühe gibt. Dass er Dich ins Herz geschlossen hat, dass er will, dass es Dir besser geht, dass Du in der Lage sein wirst, ein gutes, befriedigendes Leben zu führen, zu lieben, Liebe zuzulassen. Wie könnte man einen Menschen, der einem dazu verhelfen will, nicht lieben?
Liebe Grüße
Bergkristall
Liebe Bergkristall,
danke für die Antwort....auch wenn sie mir im Moment nicht so wirklich weiterhilft. Ich denke, ich denke zuviel
Was mich interessiert ist, was Du meinst wenn Du schreibst, dass Du vor der Therapie die Menschen, die Du liebtest "HABEN" musstest.
Was bedeutet dieses "haben"?
"Haben" im Sinne von "halten"/"behalten"/"festhalten"?
Dann hat vielleicht ja das, was Du beschreibst (über das "lieben") auch etwas mit "loslassen" zu tun oder? Also mit "nicht mehr haben müssen"
Ja, mein Therapeut ist ein herzensguter Mensch - auch wenn ich ihn in vielen seiner Verhaltensweisen nicht verstehen kann. Vieles von dem, was er tut oder nicht tut, was er sagt oder nicht sagt, verunsichert mich und ich schimpfe oft wie ein Rohrspatz (insgeheim) auf das was mich ärgert. In genau diesen Situationen kann ich ihn eben dann doch nicht "bedingungslos" lieben. Bzw. ich hätte Angst, dass von seiner Liebe zu mir etwas wegbricht (oder sie gar endet), wenn ich das, was mich ärgert aussprechen würde.
Vor längerer Zeit hab ich einmal etwas gesagt, war wütend und wir haben gestritten. Anschließend hab ich ihn gefragt, warum er überhaupt noch da wäre, wenn ich so schwierig bin und so zickig.....Er sagte: "Ich mag dich einfach, egal wie du bist und du sollst lernen, das Beziehungen verlässlich sein können"
Und manchmal, wenn er sich so verhält, dass ich das Empfinden habe die Beziehung ist NICHT verlässlich, zweifel ich an seiner Liebe, an meiner und an der der ganzen Welt gleich mit. Und "schwupp" sitze ich wieder im Turm meiner Burg, abgesichert, versteckt und trau mich da nicht mehr heraus weil ich so enttäuscht bin, so wütend, so traurig.......
Erzähl mal ein bisschen weiter über das, was Du gelernt hast. Mich interessiert das.
PS: Liebe zuzulassen........ja.....DAS ist weitaus schwieriger für mich, als Liebe zu geben. Ich weiß gar nicht, wie das aussieht, wie es sich anfühlt, Liebe zuzulassen. Was bedeutet das?
LG
FiLu
danke für die Antwort....auch wenn sie mir im Moment nicht so wirklich weiterhilft. Ich denke, ich denke zuviel
Was mich interessiert ist, was Du meinst wenn Du schreibst, dass Du vor der Therapie die Menschen, die Du liebtest "HABEN" musstest.
Was bedeutet dieses "haben"?
"Haben" im Sinne von "halten"/"behalten"/"festhalten"?
Dann hat vielleicht ja das, was Du beschreibst (über das "lieben") auch etwas mit "loslassen" zu tun oder? Also mit "nicht mehr haben müssen"
Ja, mein Therapeut ist ein herzensguter Mensch - auch wenn ich ihn in vielen seiner Verhaltensweisen nicht verstehen kann. Vieles von dem, was er tut oder nicht tut, was er sagt oder nicht sagt, verunsichert mich und ich schimpfe oft wie ein Rohrspatz (insgeheim) auf das was mich ärgert. In genau diesen Situationen kann ich ihn eben dann doch nicht "bedingungslos" lieben. Bzw. ich hätte Angst, dass von seiner Liebe zu mir etwas wegbricht (oder sie gar endet), wenn ich das, was mich ärgert aussprechen würde.
Vor längerer Zeit hab ich einmal etwas gesagt, war wütend und wir haben gestritten. Anschließend hab ich ihn gefragt, warum er überhaupt noch da wäre, wenn ich so schwierig bin und so zickig.....Er sagte: "Ich mag dich einfach, egal wie du bist und du sollst lernen, das Beziehungen verlässlich sein können"
Und manchmal, wenn er sich so verhält, dass ich das Empfinden habe die Beziehung ist NICHT verlässlich, zweifel ich an seiner Liebe, an meiner und an der der ganzen Welt gleich mit. Und "schwupp" sitze ich wieder im Turm meiner Burg, abgesichert, versteckt und trau mich da nicht mehr heraus weil ich so enttäuscht bin, so wütend, so traurig.......
Erzähl mal ein bisschen weiter über das, was Du gelernt hast. Mich interessiert das.
PS: Liebe zuzulassen........ja.....DAS ist weitaus schwieriger für mich, als Liebe zu geben. Ich weiß gar nicht, wie das aussieht, wie es sich anfühlt, Liebe zuzulassen. Was bedeutet das?
LG
FiLu
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)
Hi Filu,FiLu hat geschrieben:Vor längerer Zeit hab ich einmal etwas gesagt, war wütend und wir haben gestritten. Anschließend hab ich ihn gefragt, warum er überhaupt noch da wäre, wenn ich so schwierig bin und so zickig.....Er sagte: "Ich mag dich einfach, egal wie du bist und du sollst lernen, das Beziehungen verlässlich sein können"
Meiner ärgert sich auch manchmal. Das macht mir natürlich Riesenangst, dann kommen Trennungsängste, Panik hoch. Ich habe ihn dann mal gefragt ob er wütend auf mich ist. Er hat dann geantwortet: "Nein, ich bin nicht wütend auf DICH, ich ärgere mich über dein Verhalten." Der Unterschied ist nicht einfach zu verstehen. Ich denke, er meint damit dass er nicht gern hat wenn ich mich so verhalte, dass das aber nichts daran ändert dass er mich als Person schätzt. Und dass das kein Grund ist die Beziehung abzubrechen. Es ist eben so - und dass bin ich auch gerade am Lernen - dass in einer Beziehung, egal ob therapeutisch, freundschaftlich, oder was auch immer, Diskussionen entstehen können. Das bedeutet jedoch nicht dass damit die Beziehung endet, das gehört einfach dazu.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Luxbordie
"Hier kommt Alex"
Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello
Hallo Luxbordie,
siehste...und genau DA hab ich wohl meinen verflixten Knoten der einfach nicht aufplatzen kann.
Ich denke, wenn ich jetzt sage, was mich stört, was mich ärgert, was mich enttäuscht, was mich traurig macht - dann ist die Beziehung zuende. Ich bekomme nicht mehr die Liebe, die ich so genieße und die mir so gut tut. Ich bekomme.......Feedback....und das ist, wenn man seinem Frust freien Lauf lässt, ja nicht immer zwingend ein nettes. Also überlege ich immer wieder, sofort dann, wenn ich mich ärgere, ob es nicht einfach besser ist, die Beziehung abzubrechen, bevor ich spüren muss, was ich nicht spüren will. Damit nicht umgehen zu können ist furchtbar. Mit dieser Angst einem Menschen der einen liebt und einem Menschen den man auch liebt in einen Konflikt zu geraten der all die Liebe in dem Moment verpuffen lässt.
Der Selbstbetrug ist dabei offensichtlich. Dennoch sind die Ängste so groß, dass ich es nicht wage.
Auch heute bzw. gestern habe ich mich wieder einmal maßlos geärgert über etwas von ihm. Gesagt habe ich aber nichts....er war sehr müde und schlapp von des Tages Last. Das wäre nicht okay gewesen. Vielleicht schaffe ich es heute....mir graut vor dem Feedback.
LG
FiLu
siehste...und genau DA hab ich wohl meinen verflixten Knoten der einfach nicht aufplatzen kann.
Ich denke, wenn ich jetzt sage, was mich stört, was mich ärgert, was mich enttäuscht, was mich traurig macht - dann ist die Beziehung zuende. Ich bekomme nicht mehr die Liebe, die ich so genieße und die mir so gut tut. Ich bekomme.......Feedback....und das ist, wenn man seinem Frust freien Lauf lässt, ja nicht immer zwingend ein nettes. Also überlege ich immer wieder, sofort dann, wenn ich mich ärgere, ob es nicht einfach besser ist, die Beziehung abzubrechen, bevor ich spüren muss, was ich nicht spüren will. Damit nicht umgehen zu können ist furchtbar. Mit dieser Angst einem Menschen der einen liebt und einem Menschen den man auch liebt in einen Konflikt zu geraten der all die Liebe in dem Moment verpuffen lässt.
Der Selbstbetrug ist dabei offensichtlich. Dennoch sind die Ängste so groß, dass ich es nicht wage.
Auch heute bzw. gestern habe ich mich wieder einmal maßlos geärgert über etwas von ihm. Gesagt habe ich aber nichts....er war sehr müde und schlapp von des Tages Last. Das wäre nicht okay gewesen. Vielleicht schaffe ich es heute....mir graut vor dem Feedback.
LG
FiLu
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