Unsere unbewussten Muster - sind sie überwindbar?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:07

viciente hat geschrieben:Bild ..
Miss_Understood hat geschrieben:(Hach, ich wünschte mir so einen fähigen Coach ... )
Bild .... Bild .... Bild
Und ich dachte du machst dich nie über jemanden lustig vici?!

Was ich noch sagen wollte: Hier geht es um eine Persönlichkeitsstörung, die nun wirklich nicht die gesamte Persönlichkeit betreffen muß. Ich finde, das ist schon ein großer Unterschied.

candle
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viciente
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:08

Miss_Understood hat geschrieben:
.. na ja .. ich stimm dir zu; bücher lesen ist nicht dasselbe - oft sogar eher hinderlich; und ja .. solche coaches GIBTS ja!
candle. hat geschrieben:Und ich dachte du machst dich nie über jemanden lustig vici?!
mach ich auch nicht .. bloss immer toternst ist aber auch schon (fast) gestorben.

.. zur eingangsfrage/threadtitel: JA, sind sie!
Zuletzt geändert von viciente am Sa., 04.05.2013, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.

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ExVoto
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:11

Miss_Understood hat geschrieben: @Exvoto: kannst du ein konkretes Beispiel nennen, wo du sagst: DAS ist meine Persönlichkeit und das wird/soll so bleiben bzw. habe ich angenommen und das war ein Muster und habe ich geändert?
Liebe Miss_Understood,

ja, klar, ich habe eine depressive Persönlichkeitsstruktur, und eigentlich alle typischen Merkmale sind bei mir nach wie vor vorhanden, z. B. Hang zum Perfektionismus, Zuverlässigkeit, Entscheidungsschwäche, starke Bezogenheit auf andere, Harmoniebedürftigkeit, Melancholie, um nur einige zu nennen. Mit Ausnahme der Eetscheidungsschwäche kann ich mit allem anderen ganz gut leben, Merkmale gehören zu mir und machen mich aus.
Was sich an ungünstigen Mustern bei mir geändert hat, ist, dass ich mich von Menschen, die mir aufgrund ihres Wesens nicht gut tun, besser abgrenzen kann und insofern besser auf meine Bedürfnisse achte, dass ich mich nicht mehr so leicht ausnützen lasse aus Angst vor Ablehnung, dass ich es nicht mehr jedem Recht machen muss.

Dies sind natürlich nur Beispiele, da gäbe es sicher noch mehr ...

Liebe Grüße

ExVoto
Zuletzt geändert von ExVoto am Sa., 04.05.2013, 19:15, insgesamt 1-mal geändert.

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(e)
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:14

candle. hat geschrieben:Was ich noch sagen wollte: Hier geht es um eine Persönlichkeitsstörung, die nun wirklich nicht die gesamte Persönlichkeit betreffen muß. Ich finde, das ist schon ein großer Unterschied.
Nein, Du verkennst das Thema. Es geht nicht um Persönlichkeitsstörungen, sondern unbewusste Muster, die bei jedermann von der Persönlichkeit (auch als Stil) ausgehend wirksam sind.

Ich selbst habe nur einen akzentuierten ich-syntonen Persönlichkeitsstil (zwanghaft) und dafür ich-dystone Zwänge, also keine Persönlichkeitsstörung. Also eigentlich sollte das gut behandelbar sein, ist es aber nicht bei mir.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Tröte
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:16

ich denke auch, dass man muster überwinden kann, voraussetzung ist, dass sie einem bewusst werden und man dann ganz gezielt an einer anderen verhaltensweise arbeiten kann.

z.b. wenn jemand sehr impulsiv ist und im streit "ausflippt". dann wäre ein erster schritt, dass der streitpartner den impulsiven partner darauf aufmerksam machen kann, dass dieser sich in einem muster befindet, so dass ggf. eine verhaltensänderung stattfinden kann. später sollte der impulsive partner dieses selbst erkennen können, um dann anders zu reagieren und wenn man das "automatisiert" hat, wäre aus meiner sicht ein negatives muster ausgemerzt (ich hoffe, es ist versätndlich geschrieben)
"But these stories don't mean anything, when you got no one to tell them to. It's true, I was made for you "

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:18

Da kann man doch schon vortrefflich anfangen zu diskutieren - wer sieht was als 'Persönlichkeitsstil' und wer sieht was als Muster? Das sind doch alles meiner Ansicht nach Arbeitshypothesen, oder? Die noch dazu meiner Ansicht nach häufig mehr schaden als nutzen.

Vor einer Weile überflog ich ein wenig das Konzept der Schematherapie - leider nur flüchtig, ich musste das Buch zurückgeben und versäumte es mir es zu kopieren, eine DVD mit einem Votrag hat mir das Konzept in der Basis vorgestellt - ohne dass ich es jetzt natürlich rundum durchschaue, ich habe keine praktische Erfahrung damit, aber würde es gern mal selber in Angriff nehmen wollen. Sie geht davon aus, dass auch hartnäckige Muster, eben 'Schema' genannt veränderbar seien. (Damit sei diese Therapieform auch für sog. 'Borderliner' prädestiniert, steht darin.)

Was IST denn dann die 'unveränderbare' Persönlichkeit?
Und nein, mir wäre da eine Begründung in sich selbst zu dürftig à la - eben: das was übrig bleibt, was man nicht verändern kann ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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viciente
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:26

Miss_Understood hat geschrieben:Und nein, mir wäre da eine Begründung in sich selbst zu dürftig à la - eben: das was übrig bleibt, was man nicht verändern kann ...
.. ist es mir auch .. zu kurz gedacht; allerdings ein "bissl" komplex, was ihr da "besprechen" wollt. verhalten ist ja an sich alles, was jemand tut oder lässt .. es stellt sich immer die frage nach ursache, aber auch zweck; viele verhaltensweisen sind ja "nützlich", manche andere wiederum waren es mal und sind es nicht mehr. fragt sich vor allem immer, welche (auch unbewussten) absichten (ziele bzw. gewünchte resultate) dahinter stecken.

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:27

Ja, exvoto - genau, gute Beispiele. Und auch ich bin da auf dem Weg ...

Zuerst: bewusst machen. Klappt bei mir fast zu gut.
Dann: innehalten, betrachten von allen Seiten, Ursprünge beleuchten, zurück zum Anfang (oder auch nicht) ... da schlägt mir meine Geduld oft ein Schnäppchen (Ich. Will. Aber! JETZT. SO-FORT! *hust) - dennoch, im Großen und Ganzen - oft erlebt, machbar, realistisch, möglich
Dann - stehe ich da - weiß - alter Weg nicht gut - neuer Weg .... äh ... help!
Bewusst wird: das ZIEL ist oft unkonkret bzw. es tun sich zu viele andere Wege auf, die in Gedanken durchgespielt und vor lauter denken weiterhin stehenbleiben ...
Manchmal: probeweise einen Weg gehen, da es ja egal ist wohin ich gehe, anscheinend, also einfach mal überhaupt ...

An der Stelle gibt es in der Tat hilfreiche NLP Techniken (und da kannste jetzt lachen oder lästern, viciente, ich habe bereits früher solche kennengelernt, die das mit mir konnten), die im besonderen damit arbeiten deine innere Wahrnehmung zu verändern. Das Ding ist, die Bücher die es darüber gibt, die zu lesen, das ist wie in einem Buch über Klavierlernen zu lesen ohne ein Klavier geschweige denn einen Lehrer zu haben. Das kann man nicht lesend verstehen wage ich jetzt mal zu behaupten, wenn man niemanden hat der das mit einem macht.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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viciente
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:30

Miss_Understood hat geschrieben:An der Stelle gibt es in der Tat hilfreiche NLP Techniken (und da kannste jetzt lachen oder lästern, viciente, ich habe bereits früher solche kennengelernt, die das mit mir konnten), die im besonderen damit arbeiten deine innere Wahrnehmung zu verändern. Das Ding ist, die Bücher die es darüber gibt, die zu lesen, das ist wie in einem Buch über Klavierlernen zu lesen ohne ein Klavier geschweige denn einen Lehrer zu haben. Das kann man nicht lesend verstehen wage ich jetzt mal zu behaupten, wenn man niemanden hat der das mit einem macht.
ja miss .. ich weiss das! (forum schreiben ist eben aber auch nicht "machen")
Miss_Understood hat geschrieben:Manchmal: probeweise einen Weg gehen, da es ja egal ist wohin ich gehe, anscheinend, also einfach mal überhaupt ...
der ansatz kann übrigens einiges; wenn du z.b. mit dem auto von münchen nach frankfurt düst, siehst du ja frankfurt bei der abfahrt auch noch nicht .. trotzdem fährst du los ..
Zuletzt geändert von viciente am Sa., 04.05.2013, 19:39, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:38

elana hat geschrieben: Also eigentlich sollte das gut behandelbar sein, ist es aber nicht bei mir.
Warum?

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:40

viciente hat geschrieben:ja miss .. ich weiss das (forum schreiben ist aber auch nicht "machen" eben)!

Ja, verdammt, ich /weiss/!
ABER: mich hier ermangels einer Beziehung (und das ist in jedem Fall ein Selbstentwicklungsturbo, nein, nicht nur) und nur einer engen Freundschaft (eben: nur EIN weiterer Input, jemand der mich schon sehr lange kennt und eben darin auch sowohl viele Vorteile, aber auch wie ich gerade in den letzten Wochen merke NACHteile liegen, weil er eben so einen Blick auf mich hat à la: aber so und so warst du doch schon IMMER (was ich NICHT so sehe in den Details) schreibend zu bewegen ist mir weitaus mehr wert als alleine im eigenen Saft zu schmoren!
Zuletzt geändert von Miss_Understood am Sa., 04.05.2013, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:41

elana hat geschrieben:
candle. hat geschrieben:Ich selbst habe nur einen akzentuierten ich-syntonen Persönlichkeitsstil (zwanghaft) und dafür ich-dystone Zwänge, also keine Persönlichkeitsstörung.
.. das versteht ein "nicht-freudianer" wie ich gar ned; kann man das auch anders beschreiben? ich kümmer mich vor allem um "gesunde" zustände, mit "krank"heiten kenn ich mich weniger aus.
Zuletzt geändert von viciente am Sa., 04.05.2013, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:45

Miss_Understood hat geschrieben:ABER: mich hier ermangels einer Beziehung (und das ist in jedem Fall ein Selbstentwicklungsturbo, nein, nicht nur) und nur einer engen Freundschaft (eben: nur EIN weiterer Input, jemand der mich schon sehr lange kennt und eben darin auch sowohl viele Vorteile, aber auch wie ich gerade in den letzten Wochen merke NACHteile liegen, weil er eben so einen Blick auf mich hat à la: aber so und so warst du doch schon IMMER (was ich NICHT so sehe in den Details) schreibend zu bewegen ist mir weitaus mehr wert als alleine im eigenen Saft zu schmoren!
das versuch ich dir ja auch nicht abzusprechen; aber HIER gehen manche dinge eben nur sehr begrenzt bis gar nicht. wenn du also schon so erfolgreich mit nlp-anteilen im coaching weitergekommen bist, dann denk ich einfach du solltest das (wieder/weiter) machen .. und deshalb hab ich auch gelacht (weil du schreibst "ich wünschte, ich hätte ....) - samt knuddler übrigens!

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candle.
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:48

Ich kann das nicht beschreiben, ABER elana sprach so oft von der Anankastischen Persönlichkeit, was für mich eine Persönlichkeitsstörung wäre.

Ich überlege gerade was ein Verhaltensmuster ausmacht, da bin ich gerade verwirrt. Ich habe immer irgendwie gemeint, dass ich krank wurde was mein "Gutes" leider entkräftet hatte.

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viciente
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Beitrag Sa., 04.05.2013, 19:53

das ist vor allem eine frage der eigenen betrachtungsweise, candle; wie gesagt .. unsere energie folgt der aufmerksamkeit .. und wenn man tonnen von psychologiebüchern liest, dann "weiss" man dadurch zwar fast alles über krankheiten, aber noch lang nicht über das "gesund"-sein. so kann man auch eine "störung" als das betrachten, das sie schon vom begriff her ist .. eine dissonanz, die den harmonisch-gesunden (natürlichen) zustand stört; ein (wertvoller) hinweis darauf, dass man eventuell gegen sich selbst arbeitet oder ähnliches.
eine verhaltensweise, die jetzt stört (krank macht) hatte zumindest irgend wann gute und nützliche gründe. somit gibts da auch nix an sich selbst zu verdammen, sondern lediglich drauf zu hören .. und rauszufinden welchen sinn dieses verhalten früher mal hatte (absicht-verhalten-resultat) .. dann kann man sie durch ein jetzt nützliches verhalten ersetzen, da ja der ursprüngliche grund auch meist nicht mehr gegeben ist. die frage ist also weniger "warum?", sonder "wozu?" (hab ich das früher mal aufgebaut) .. welchen sinn hatte das damals für mich? .. hat es den noch?

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