Exfreund clean- neuanfang sinnvoll?

[leuchtturm]

r hat oft gelogen in unserer Beziehung. Ich finde seine Aussagen und Handlungen heute noch sehr wiedefsprüchlich, kann das also einfach sein Karakter sein? Ich dachte immer er sei Schizophren und das würde an den Drogen liegen und ja um erlich zu sein ist er heut, zwar nicht in extremen Ausmaß, aber dem immer noch ählich. Wird sich sowas in dem Laufe einer Therapie legen?

Nein, warum sollte sich das legen? Ohne Drogen wird er sicher nicht mehr lügen, um einen Konsum zu verheimlichen. Aber man kann auch aus anderen Gründen lügen.
Ein Entzug ist kein Umkrempeln des Charakters. Du wirst ihn auch in cleaner Form nicht als neuen Menschen, als anderen Menschen erleben.
Vor allem aber ist ein Entzug keine schnelle Angelegenheit. Dein freund war so viele jahre lang süchtig. So viele Jahre kannte er nichts als ein leben unter Drogen, mit allerGefahr, allem Scheiß, der dazugehört. Das kann man nicht romantsich sehen. Das ist ein hochgefährliches Milieu, in dem der Einzelne oft nichts zählt.
Das hat er aber viele Jahre lang gelebt. Was er nach einem Entzug lernen muss, ist, ganz von vorne zu beginnen. Viele Abhängige sind in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung stehengeblieben auf dem Stand, an dem die Sucht überhand nahm. Heißt, im Gehirn sind viele Wege nicht angelegt worden, weil sie niemand beschritten hat. Stattdessen wurde andere Weege beschritten und ausgeweitet. Das gilt es nach einem Entzug neu zu "formatieren". Was aber jahrelang Gewohnheit war, lässt sich nicht hopplahopp umkrempeln. Ein Jahr ist da gar nichts, zumal er dieses Jahr ja alles andere als selbstbestimmt in der Haft verbracht hat. Er wird wie eine Teenager neu lernen müssen, ein selbstständiges Leben zu führen.
Deine Vorstellung, die in deinem Eingangspost durchschimmert, er sei nach dem einen Jahr wie "neu gewaschen", halte ich für -- sorry-- naiv.
Wenn wir dich hier warnen, geht es auch nciht um Verurteilung. Aber man muss auch kalr und deutlich sagen können, dass Drogenkonsum nicht nur sch.... ist, sondern auch kriminell. Nicht nur die Beschaffungskriminalität, auch der Besitz harter Drogen ist kriminell. Warum sollte man das beschönigen?

Mir scheint, dir ist vieles an der Problematik nciht bewusst. oder vielmehr: du redest dir tatsächlich vieles schön.
Warum ist das so?

Und warum um alles in der Welt ziehst du eine Neuaufnahme eurer Beziehung überhaupt auch nur andeutungsweise in Betracht, anch allem, was du mit ihm erlebt hast ????
Genau das sind die Fragen, die es zu klären gilt, wenn du langfristig aus deiner Abhängigkeit raus willst.

[Werbung]

[Nur ein gast]

Nun ja ich sehe es fast wie eine Sucht von mir, nach ihm. Ich habe nach der Trennung Hass und Abscheu gegen ihn entwickelt. Aber nun wo er es geschafft hat ist das alles wie weggewischt, es ist das was ich ich mir immer gewünscht habe.

[Nur ein gast]

Desto weniger er sich gemeldet hat und ich von ihm mitbekommen habe, desto weniger habe ich ihn vermisst, jetzt wo er sich wieder meldet und wir in Kontakt stehen, wünsche ich mir in seiner Nähe zu sein und bin stolz auf ihn. Ich möchte an seinem Leben teilhaben. Aber was ich ganz bestimmt nicht will ist ihn in die Abhängigkeit zurück stürzen, auch wenn das mir hier unterstellt wird. Ich wünsche mir wirklcih das beste für ihn. Ich wünsche mir jedoch auch, dass er sieht was ich für ihn getan hab und was er mir angetan hat. Es ist wohl ein ziemlicher Zwiespalt in dem ich sitze. Und ich nehme das niemandem böse aber ich stelle mir natürlcih auch selber die Frage wieso meinen Standpunkt und mein Verhalten niemand nach vollziehen kann. Ich bedanke mich für die Meinungen somit habe ich die Möglcihkeit damit aussernander zu setzten und ich versuche zu verstehen, was da in meinem Kopf falsch läuft.

[Nico]

Ähm ....Was hat er denn geschafft ?

[Werbung]

[lebonaut]

Ich kann deinen Standpunkt total nachvollziehen.
Bei mir war es halt so, dass eine "Liebesbeziehung"
überhaupt nicht in Frage kam für mich, aufgrund der
"Gründe" (Sucht, Kriminalität, Lügen) Dass heisst nicht,
dass da keine freundschaftliche Liebe im Spiel war -
ich habe eine tiefere Beziehung strikt abgelehnt... auch
wenn es weh tat. Ich musste ja mein Herz schützen,
damit es nicht zerbrochen wird.

Würde es dir denn nicht reichen, wenn ihr beide
"nur" befreundet bleibt?

[viciente]

Desto weniger er sich gemeldet hat und ich von ihm mitbekommen habe, desto weniger habe ich ihn vermisst, jetzt wo er sich wieder meldet und wir in Kontakt stehen, wünsche ich mir in seiner Nähe zu sein und bin stolz auf ihn. Ich möchte an seinem Leben teilhaben. Aber was ich ganz bestimmt nicht will ist ihn in die Abhängigkeit zurück stürzen, auch wenn das mir hier unterstellt wird.

.. das wird nicht unterstellt; deine schilderungen deuten aber darauf hin, dass ihr möglicherweise BEIDE voneinander abhängig seid. "du hast ihn weniger vermisst, bis ER sich gemeldet hat" .. z.b. sagt doch, dass nicht DU für DICH dir im klaren bist, sondern von IHM und seinem verhalten zumindest massiv beeinflusst empfindest. in SEINE süchte hast ihn aber nicht DU damals "gestürzt", sondern sie waren schon da .. und haben DICH mit hineingezogen .. so wie Du es schreibst, zu deinem nachteil.

Ich wünsche mir wirklcih das beste für ihn. Ich wünsche mir jedoch auch, dass er sieht was ich für ihn getan hab und was er mir angetan hat. Es ist wohl ein ziemlicher Zwiespalt in dem ich sitze. Und ich nehme das niemandem böse aber ich stelle mir natürlcih auch selber die Frage wieso meinen Standpunkt und mein Verhalten niemand nach vollziehen kann..

.. meinst du tatsächlich, niemand hier könne dich verstehen oder deine lage nachvollziehen, bloss weil es kaum jemanden gibt die/der dir rät, weiterzumachen? dein zwiespalt ist sehr wohl klar .. die frage ist u.a. aber auch, ob es in deiner zukunft - und einer glücklichen beziehung - darum gehen kann, wer jetzt was wie für wen "getan" hat bzw. wer wem was "angetan" hat?
.. du möchtest an seinem leben teilhaben? weshalb? möchte er an deinem auch teilhaben, oder nur dich in seinem?
.. kann es eine erfüllte beziehung sein, wenn er sich an dir "aufrichtet" .. weil du ihn nicht "im stich" lassen willst?
was ist es tatsächlich, das dich zweifeln lässt .. was ist dir so viel wert, einen absturz zu riskieren?

.. es geht um DICH! (s. auch lebonaut)

[* LinDa *]

Hallo

Er war nun 1 Jahr im Gefängnis, nimmt keine Drogen mehr und scheint ein besserer Mensch geworden zu sein. Er führt ein geregeltes Leben mit Arbeit.

Wie lange ist er denn schon raus? Was hat er denn für Bewährungsauflagen? Ist er noch unter Betreuung/Kontrolle? (z.B.: Bewährungshelfer)
Wie/wo hat er es denn geschafft, clean zu werden? Gabs da iewie Hilfe von Aussen? oder Druck wegen Strafmaß?

Zwar habe ich Zweifel, dass es wieder nur Lügen sind, die er erzählt.

Muß gar nicht Lügen sein. Vllt. glaub er sogar selber dran.
ABER WAS GLAUBST DU?
Was hat sich bei dir geändert, dass du dir zutraust, ihm und dir heute mehr zu helfen, als in den ersten 3j. eurer Beziehung?

Wäre es eine gute Idee für uns es noch einmal zu wagen oder ist es ein zu großes Risiko für uns beide?

Also (nur mM) eine GUTE IDEE hört sich für mich anders an. Z.B.: Erkennen was in meinem Leben bisher+warum schei*e gelaufen ist. Warum+wieso ich mich bisher so oder so entschieden/verhalten habe. Ob ich mich in Wiederholungen sicherer fühle? Welche Alternativen es gibt, mir ein glückliches Leben zu ermöglichen?
lg
Linda

[leuchtturm]

Aber was ich ganz bestimmt nicht will ist ihn in die Abhängigkeit zurück stürzen, auch wenn das mir hier unterstellt wird.

nein, das unterstellt dir niemand. Es wurde gesgat, solange er sein Umfeld, seine sozialen Kontakte beibehält, ist die Gefahr eines Rückfalls besonders hoch.
Du wirst ihn nicht in die Abhängigkeit zurückstürzen, das kann nur er selbst. Die allermeisten Süchtigen tun es-- leider. Denn der Weg zum dauerhaften Cleansein ist unendlich viel schwerer als der Weg zurück in di vetrauten Muster der Sucht.

Ich wünsche mir jedoch auch, dass er sieht was ich für ihn getan hab und was er mir angetan hat.

lese ich da den Wunsch nach einer "wohlverdienten Dankbarkeit" heraus, die du erwartest? Oder warum sollte er anerkennen, was du für ihn getan hast? Was hast du denn getan? Und hast du es wirklich für ihn getan? Gar nicht für dich selbst?
Was er dir angetan hat -- warum soll er das sehen, wenn ihr wieder zusammenkämt? Soll er dann ewige Reue zeigen? (Überspitzt formuliert). Was hast du davon? Was er dir angetan hat, ist vorbei. Das ist nie und nimmer und in keiner Form rückgängig zu machen, egal wie er sich zukünftig verhalten wird.
Warum also möchtest du, dass er "das sieht"?

Mir scheint, du hast die alte Geschichte noch nicht wirklich abgeschlossen. Igendwie klingt ein Wunsch nach moralischer Vergeltung, gleichzeitig nach Genugtuung und Dankbarkeit durch.
Damit würdest du ihn kleinhalten und nicht eine Beziehung auf Augenhöhe führen, und wenn er noch so clean bliebe. Kontrolle und Manipulation.

Und ich nehme das niemandem böse aber ich stelle mir natürlcih auch selber die Frage wieso meinen Standpunkt und mein Verhalten niemand nach vollziehen kann.

Weil dein Standpunkt ungesund und selbstschädigend ist.

ber nun wo er es geschafft hat ist das alles wie weggewischt, es ist das was ich ich mir immer gewünscht habe.

Eine Drogenabhängigkeit ist nie weggewischt. Das ist nicht heilbar. Ist immer latent vorhanden, und die Gefahr eines Rückfalls ist immer da. Wie bei Alkoholikern.
Er ist das, was du dir immer gewünscht hast? Ehrlich???

Ich finde seine Aussagen und Handlungen heute noch sehr wiedefsprüchlich, kann das also einfach sein Karakter sein? Ich dachte immer er sei Schizophren und das würde an den Drogen liegen und ja um erlich zu sein ist er heut, zwar nicht in extremen Ausmaß, aber dem immer noch ählich.

Ist es das, was du dir immer gewünscht hast???

Hast du dich schon mal mit den Thema Co-Abhängigkeit auseinander gesetzt?

[Nur ein gast]

Lebonaut auch eine Freundschaft würde mir reichen, doch mir wurde gesagt das ich ihn damit hinhalten würde, jedoch spiele ich mit offenen Karten. Wenn ich ihm helfen wollte sollte ich ihn in ruhe lassen. Hat es denn bei euch funktioniert? Oder hat es die Sehnsucht und alles noch schlimmer gemacht? Ich stelle mir es sehr schwer vor den gewissen Abstand zu wahren.

Viciente du magst recht haben, das nur er mich in seinem Leben haben will und sie nicht für meines Interessiert, er ist sehr selbstbezogen.

[* LinDa *]

.... das nur er mich in seinem Leben haben will und sich nicht für meines Interessiert, er ist sehr selbstbezogen.

Häh aber er ist doch

es ist das was ich ich mir immer gewünscht habe.

Warum glaubst du konntest du die 3j. Trennung von ihm nicht für dich nutzen?

[Nur ein gast]

Danke Linda für deine Meinung, er ist weiterhin in Therapie, als klar war dass er in Haft muss hat er aufgehört damit er nicht in den geschlossenen Vollzug wollte. Er hatte gegen Ende, den Wunsch clean zu werden. Er wollte jedoch nur in Therapie und nicht in Entzug. Vielleicht denke ich einfach er braucht jetzt keine Hilfe mehr und es könnte eine mehr oder weniger gesunde Beziehung werden, in der beide auf Augenhöhe sind.

Leuchtturm, habe das gestern den Begriff Coabhängigkeit gestern das erstmal gehört, habe mich zwar auch viel mit meinem Verhalten und dem seiner weiteren Bezugsperson beschäftigt. Jedoch habe ich nicht gewusst, dass es dafür einen Bgeriff gibt. Kann es denn sein dass das noch akut ist, wenn der Süchtige momentan clean ist?

[viciente]

Viciente du magst recht haben, das nur er mich in seinem Leben haben will und sie nicht für meines Interessiert, er ist sehr selbstbezogen.

.. ja .. so hat es sich auch gelesen .. ich weiss nicht, ob du dich in einer (liebes)beziehung und deiner zukunft eher als "betreuerin" siehst, oder dir eher ein gegenseitiges mit-einander und gemein-sam gestaltetes leben vorstellst. macht aber nix .. die antwort kannst du dir ja (ohnehin nur) selbst geben.

psne:

Kann es denn sein dass das noch akut ist, wenn der Süchtige momentan clean ist?

Desto weniger er sich gemeldet hat und ich von ihm mitbekommen habe, desto weniger habe ich ihn vermisst, jetzt wo er sich wieder meldet und wir in Kontakt stehen, wünsche ich mir in seiner Nähe zu sein und bin stolz auf ihn. Ich möchte an seinem Leben teilhaben. Aber was ich ganz bestimmt nicht will ist ihn in die Abhängigkeit zurück stürzen, auch wenn das mir hier unterstellt wird.

.. das wird nicht unterstellt; deine schilderungen deuten aber darauf hin, dass ihr möglicherweise BEIDE voneinander abhängig seid. "du hast ihn weniger vermisst, bis ER sich gemeldet hat" .. z.b. sagt doch, dass nicht DU für DICH dir im klaren bist, sondern von IHM und seinem verhalten zumindest massiv beeinflusst empfindest. in SEINE süchte hast ihn aber nicht DU damals "gestürzt", sondern sie waren schon da .. und haben DICH mit hineingezogen .. so wie Du es schreibst, zu deinem nachteil.

[Nur ein gast]

Ich habe die 3 Jahre Trennung für mich genutzt. Habe meine Freundschaften wieder aufgebaut, eine neue Wohnung, Arbeit. Mein Leben läuft soweit in geregelten Bahnen. Was nicht zwangsläufig heißt, dass ich zufrienden bin. Aber das Problem hat wohl nahezu jeder. Habe auch neue Bekanntschaften mit Männer gemacht, es ist leider nie etwas ernstes darauß geworden.


Seht ihr Hoffnung für eine Freundschaft ?

[* LinDa *]

Seht ihr Hoffnung für eine Freundschaft ?

Na die Hoffnung stirbt doch immer zuletzt.
Die Frage wär wohl, könnt ihr beide mit einer nur Freundschaft umgehen?
a) du steckst noch sehr Tief in der Beziehung, schaffst du eine NUR Freundschaft?
b) er möchte dich zurück, so wie er dich hatte. Warum sollte er sich mit einer NUR Freunschaft zufrieden geben?
c) er macht Therapie und ist clean aus Sorge um seine Freiheit? Aus Sorge um eure damalige Beziehung und um Dich, hat er es damals nicht für nötig gehalten.

letzter Beitrag

[Nico]

Nein sehe ich nicht. Du schreibst ja selbst dass er sehr selbstbezogen ist, er witd versuchen Profit daraus zu ziehen, wo du dabei bleibst wirst du selbst sehen müssen. Freundschaft ist für m i c h was anderes.

[Werbung]