Nico hat geschrieben:Hm, das hab ich aber anders gelesen, er hat bloß nicht den selben Appetit wie seine Partnerin, weder in der Quantität noch in der Qualität, aber das soll schon einmal vorkommen.
Man(n) könnte ja auch einmal den Spieß umdrehen, vielleicht sollte sie sich ihm anpassen und schon läuft alles bestens....
Wir lesen tatsächlich unterschiedliche Dinge, scheint mir. Ich verstehe Lunay nicht so, dass sie ihren Partner jetzt zwingen will "sich ihr anzupassen".
Ich verstehe es noch nicht mal so, dass es hier um eine Frage der Quantität geht (und da scheiden sich dann unsere Geister, oder?): Lunay hat zu Anfang die sinkende Frequenz als ein Symptom aufgeführt, dann aber auch (sogar mehrfach?) gesagt, z.B. (als Antwort auf Pitt, dass es auch auf Qualität ankommt etc.):
Das was du über Sexualität schreibst, klingt für mich übrigens sehr stimmig und wäre für mich schon komplett zufriedenstellend und erfüllend. Es ist also keinesfalls so, dass ich ein unersättliches Sexmonster bin, ganz im Gegenteil.
Sie hat sogar gesagt:
Tatsächlich fallen mir eine Fülle von Alltagssituationen ein, in denen ich mich ebenso ohnmächtig, nicht wahrgenommen, abgewertet gefühlt habe. Möglicherweise ist die Sexsache sogar nur ein Nebenschauplatz.
Ich bestreite doch nicht, dass es Beziehungen gibt, wo die sehr unterschiedlich ausgeprägte Libido der Partner ein großes Konfliktpotenzial birgt. Ich bestreite auch nicht, dass es Fälle geben wird, in denen eine Trennung das Sinnvollste ist. Aber hier ist so deutlich (in meinen Augen ), dass es im Grunde um KONTROLLE geht und dass Sex halt EIN SPIELFELD dafür ist, dass ich nicht sehe, warum man Lunay davon abraten sollte, sich erstmal mit dem Thema (Kontrolle, Kontrollbedürfnis, eigene Bedürfnisse vertreten etc.) zu beschäftigen und zu sehen, ob darüber auch eine Veränderung im Sexleben eintritt. Natürlich ist diese Veränderung nicht garantiert (schon gar nicht eine positive) - aber sie sagt, sie wolle um die Beziehung kämpfen, also -?
Ich lese nämlich: Lunay will gar nicht unbedingt MEHR (häufiger) Sex - sondern v.a. auch mal dann Sex, wenn sie ihn initiiert, wenn SIE zuerst Lust hat. Ich verstehe nicht, wie man dieses Muster, was für Lunays Partner so entscheidend zu sein scheint, komplett ausblenden kann und daraus das "einfache" Problem: "sie will mehr als er" machen kann.
PS:
Nico hat geschrieben:Aha, ich fasse zusammen: ein Mann der mehr Sex als seine Partnerin will, muss einen an der Waffel haben - und einer der weniger Sex als seine Partnerin haben will erst Recht !
Nico, du siehst mich ratlos. Woraus leitest du das jetzt ab?
P.P.S.: Eins noch, zur Verdeutlichung:
es KANN sein, dass Lunay ein stärker ausgeprägtes Sexbedürfnis hat als ihr Partner (muss aber nicht). Es KANN auch sein, dass ihr Partner häufiger Lust verspürt, als er im Moment zeigt (muss aber auch nicht). Alles, was ich sage, ist, dass die Sexualität der beiden zur Zeit von anderen Faktoren bestimmt wird und dass es daher nicht weiterbringt über die Quantität und Stärke der Libido und was-weiß-ich-noch zu diskutieren.