Kaffee in die Stunde bringen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Marzipanschnute
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Beitrag So., 24.03.2013, 11:59

Hatte das auch nicht als Kritik aufgefasst
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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Thread-EröffnerIn
Rehlein
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Beitrag So., 24.03.2013, 17:56

Muss natürlich kein Kaffee sein, das Kaffeehaus wär nur ums Eck von der Thera also praktisch. Selbst Tee mitbringen ist eine nette Idee, beim eigenen Tee fühlt man sich sicher gleich noch ein Eck mehr wohl im kalten Therapieraum. Ich hätte dann aber das Problem, dass das für mich etwas kompliziert wäre. Mir ist leider fast alles peinlich oder unangenehm und schon der Gedanke daran, dass ich da etwas in zwei Becher einschenke und mir wer dabei zuschauen könnte oder ich daneben schütte…. Ich werd wohl noch läger an mir arbeiten.

Der Kaffee-/Teebecher wär für mich da um mich in dem kalten Raum und der doch sehr distanzierten Thera etwas wohler zu fühlen. Was zum Anhalten und Verstecken mit dem netten Nebeneffekt, dass ich einmal keinen trockenen Mund hab. Ich möchte die therapeutische Distanz also nicht überwinden. Für mich müsste sie zwar nicht so groß und so strikt sein wie bei meiner Thera aber wenn sie das so für richtig hält, dann ist das voll und ganz okay für mich. Sie wird schon wissen, was sie da tut. Deswegen muss ein Kaffee zum Anhalten her!!

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candle.
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Beitrag So., 24.03.2013, 18:00

Was bedeutet es denn mit dem kalten Raum? Findest du ihn kalt von der Räumlichkeit, Emotionalität oder ist er kalt von der Temperatur? Nun ja, ich erlebe es schon so, dass ich gefragt werde was mir gut tut auch im Therapieraum.

candle
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stern
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Beitrag So., 24.03.2013, 18:35

Ich gehöre auch zu denen, denen bisher bei so gut wie jedem Thera (inkl. Probesitzungen) etwas zu trinken angeboten wurde. Sei es Wasser, Tee oder Kaffee. Ich hatte auch mal eine Phase (in der ich das noch nicht so gut annehmen konnte), in der hatte ich selbst i.d.R. etwas dabei... weil nichts ist übler (was gut und gerne eine Nebeneffekt von "Aufregung" sein kann... auch manche Medikamente können da bewirken) als mit trockenem Mund zu reden, womit ich schon als zu tun habe. Aber auch darüber hinaus finde ich es nett... und es kommt mir eigentlich auch einer etwas entgegen, wenn eine Behandlungssituation etwas aufgelockerter ist. Allerdings vergesse ich manchmal zu trinken . Und was ich demnächst mal mache: Die Sorte eines bestimmten Tees zu erfragen, der sehr lecker ist .

Mein Verdacht ist, wer (als Thera) selbst während der Sitzungen als mal zum Getränk greift, bietet dann öfters dem Patienten etwas an (das Gefühl von Kaffeehausatmosphäre hatte ich bisher nie, wenn man mal ein paar Schlücke trinkt... wobei mir Auflockerung eher gut tun würde, insofern finde ich es nicht verkehrt, wenn es nicht zu nüchtern-steril-behandlungslastig zugeht. Aber sooo viel macht ein Getränk allein nicht aus, finde ich).
Mir wäre nur echt wichtig, dass sie auch was trinkt. Ich mag nicht die einzige sein weil ich nicht gerne vor anderen Leuten esse oder trinke und (typisch Thera) ich werd von ihr ja eh immer so durchdringend beobachtet. Da wär es mir wirklich unangenehm, wenn ich beim Trinken angestarrt wäre. Wenn sie auch was trinkt, is es was anderes und ich kann damit leben. Deswegen hätt ich ihr gern angeboten, dass ich ihr auch einen mitnehme und wenn sie es ablehnt, lass ich es.
Das klingt nach Unsicherheit, kann das sein? Die könntest du ja auch ganz unabhängig vom Kaffee mal ansprechen... wobei ich persönlich jetzt auch nichts sehe, was dagegen spricht, sie zu fragen. Fragen würde ich schon vorher, nicht dass du dann ausgerüstest ankommst... und sie mag dann gar nichts trinken.
Ich möchte die therapeutische Distanz also nicht überwinden.
Ich glaube, dazu würde einiges mehr gehören als ein Getränk, um eine professionelle Atmosphäre aufzuheben.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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chaosfee
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Beiträge: 887

Beitrag So., 24.03.2013, 20:03

Ich hab noch nie einen Kaffee angeboten bekommen, obwohl ich schon bei vielen Theras war. So insgesamt zwischen 20-30, sämtliche Probesitzungen mit eingerechnet. Einmal wurde mir Wasser/Saft angeboten, das war die Verhaltenstherapeutin, alle anderen waren Tiefenpsychologen/Analytiker, und von denen hat mir keiner jemals was angeboten. Ich glaube, ich fände es auch komisch. Wenn ich zum Hausarzt, Gynäkologen, Zahnarzt (ok, da wird's von der Umsetzung auch schwierig) gehe, bekomme ich ja auch keine Verköstigung.

Ich bringe mir meist eine Flasche Wasser mit und trinke auch während der Stunde daraus, das finde ich total natürlich. Aber ich bringe eh überall hin eine Flasche Wasser mit, selbst zu meinen mündlichen Uni-Abschluss-Prüfungen hatte ich jeweils eine Flasche dabei, die nach der Prüfung auch leer war.

Ist ja auch ein gesundheitlicher Aspekt, viel zu trinken. Kaffee fände ich merkwürdig. Ich hol mir manchmal vor der Stunde noch eben einen Kaffee vom Bäcker, für den Weg vom Büro zum Thera, aber den trink ich auch immer vor der Tür aus. Das käme mir zu distanzlos vor, in seinem Sessel an meinem Becher herumzunuckeln. Außerdem breitet sich der Geruch ja auch aus, vielleicht mag der Thera ja keinen Kaffee-Geruch. Oder vielleicht fastet er oder darf keinen Kaffee trinken, obwohl er gerne würde.

Hm, aber fragen kostet ja nichts. Aber wenn deine Therapeutin gerne Kaffee in der Sitzung hätte, denke ich mir, dann würde sie in der Praxis auch welchen anbieten. Aber vielleicht ist deine Intention ja auch ein gutes Thema für die Stunde?

LG Chaosfee
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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