Medikamente nehmen oder sich mit Depression abfinden?

[Henrike76]

Hallo lonely_dragon,

schön dass Du Dich auf die Schule freust. Manches lenkt ja auch ab von den Problemen.

Inzwischen sehe ich die Einsicht, dass ne Therapie nix mehr bringt als Stärke an! Hatte früher ja auch mal so eine, in der sich zu 90 % nur übers Studium unterhalten wurde, von den Traumata war keine Rede mehr.
Nehme auch an bei den 40 Therapiestunden, die der wöchentlich abriss, kann fast gar keine richtige Therapie gemacht werden (höchstens Small Talk).

Wichtig ist dann aus meiner Sicht, dass man sich einen Therapiebericht von dem kritzeln lässt (musste ich aber privat latzen).

Habe ich damals versäumt!

Und parallel nen neuen suchen.

Wünsche Dir gutes Gelingen!

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[lonely_dragon]

Hey,

also ich habe vor einer Weile die Therapie beendet. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wann. Mein Zeitgefühl ist gerade etwas kaputt. Ich weiß noch nicht, ob und wann ich eine neue Therapie beginne. Vielleicht kann ich im nächsten Sommersemester, also in 1 Jahr, einen stationären Aufenthalt dazwischenschieben.. meine Lust auf ambulante Therapie hat sich nach 3 Therapien irgendwie verflüchtigt.

An der Uni läuft es halbwegs. Ich spreche nicht viel mit Leuten, aber ich erledige den Kram, den ich erledigen muss. Habe mein letztes Referat hinter mich gebracht und mit meinem Nebenfach bin ich schon fertig. Habe nur noch 1 Semester bis zum Bachelor, und das schaffe ich auch noch irgendwie.

Ansonsten.. fühle ich mich sehr ziellos. Das Studium ist ok, aber nicht mein Traumstudium. Ich kann mir keinen Beruf vorstellen, wo ich irgendwas beitragen könnte. Es ist als hätte ich nur gelernt, Texte zu lesen. Das ist wohl das Problem an geisteswissenschaftlichen Studiengängen. Ich müsste mich selbst um praktische Erfahrungen durch Praktika und Jobs kümmern, aber ich bin an vielen Tagen froh, wenn meine Energie dazu ausreicht, morgens aufzustehen, zu duschen und zum Supermarkt zu gehen. Ich halte mich nicht gerade für eine Bereicherung für die Arbeitswelt, und das wird sich wohl auch in Bewerbungen niederschlagen. :( Habe nie gelernt, mich auf mich selbst zu verlassen. Ich lebe von Bafög und Kindergeld und habe erst 3 Tage in meinem Leben gearbeitet. Habe es zuhause auch nicht wirklich vorgelebt bekommen, und Disziplin habe ich nie gelernt. An der Uni bekomme ich wie damals an der Schule ohne viel Zutun gute Noten, aber im Job muss man doch etwas leisten um Geld dafür zu bekommen? Ich fühle mich irgendwie nicht richtig lebensfähig.

[Henrike76]

Hallo lonely_dragon,

ja das kann ich beides nachempfinden die reduzierte Lust an amb. PT und die Zukunftsängste

Ich stelle aber fest dass Du zumind. 2 wichtige Potentiale besitzt:

1) Du schaffst ein Bachelorstudium ohne grössere Probleme mit den psych. Störungen. Das muss auch erst mal jemand nachmachen
2) Du kannst mit wenig Geld auskommen. Das qualifiziert Dich ja auch für eine Lehrertätigkeit in der 3. Welt (meinetwegen für später).

2 Ratschläge würde ich geben.
a) Versuche einen PT-Bericht der letzten PT zu bekommen (das ist oft wichtig für weitere PT). Habe dies selber in den 90ern versäumt
b) versuche Dich noch etwas besser zu vernetzen (SHG, Hobby, Kompetenznetzwerk) auch wenn es schwer fällt.

Zudem könntest Du mir nen Riesengefallen tun, wenn Du mein engl. Buchprojekt mal kommentierst (also nicht die Grammatik sondern das Konzept und die Idee). Dazu würde ich per Mail 2 Beispielkapitel und das Inhaltsverz. schicken.
Da hättest Du schon wieder ein gutes werk getan!

[lonely_dragon]

Hallo Henrike,

Also dein Buchprojekt kann ich gerne mal kommentieren

Wofür braucht man denn diesen Bericht? Damit ein künftiger Thera weiß wo er anknüpfen kann oder gibt es noch einen Grund?

Naja, zur Lehrtätigkeit bin ich eher weniger geeignet, auch wenn ich in dem Bereich demnächst ein Praktikum mache. Das wird ganz schön fordernd werden.
Ich komme v.a. deswegen mit wenig Geld aus, weil ich kaum soziale Aktivitäten unternehme. Ich würde schon gerne arbeiten, aber ich traue es mir nicht wirklich zu, etwas gut zu können.

Eine Zeit lang war ich recht aktiv in verschiedenen SHGs und habe auch an den Treffen in der Freizeit teilgenommen, aber es war wie eine Pseudosozialität.. es waren ja alle da, eben WEIL sie Probleme mit anderen Leuten haben.. daher empfand ich es teilweise irgendwie als gekünstelt. Hobbys habe ich nicht so wirklich. Ich habe einige Dinge ausprobiert, die am Anfang Spaß gemacht haben, aber dann ließ meine Motivation nach. Kampfsport, Improtheater, Meditationskurse, .. Da gab es immer Leute, die auf mich zukamen und mich offenbar sympathisch fanden, aber ich habe nichts daraus gemacht. An der Uni passiert mir das auch oft, dass sich jemand mit mir unterhalten will usw., aber ich denke dann, ich bin gerade nicht besonders bereichernd in Bezug auf Freundschaft, bzw. ich bin zu langweilig, als dass man mit mir befreundet sein könnte. Ich habe nunmal kein spannendes Leben, von dem ich ständig erzählen könnte und ich habe auch gerade nicht den Nerv dafür, auf Partys zu gehen oder was auch immer Studenten so machen.

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[Henrike76]

Hallo lonely_dragon,

ja das freut mich unendlich, wenn Du mir das Ding mal kommentierst.
Ich komme nur im Moment an die Daten vom Alt-Laptop nicht dran, auf dem ich viel gespeichert hatte.
2 fertige Kapitel und das IHV bekomme ich aber ruck zuck hin.

Na ja schau mal was das Lehrerpraktikum gibt, und werte Dich da bitte nicht schon von vornherein ab. Das passt Da nicht rein.

Den PT-Bericht wollte ich haben um mal was schriftliches zu haben (inbesondere wenn die PT wie bei mir eigentlich nix gebracht hat). Der neue PT macht sich sowieso ein eigenes Bild, ich will es trotzdem haben!

Also in meiner SHG sind nicht alle mit schweren sozialen Problemen behaftet (zumind. habe ich nicht den Eindruck).
Mind. 70 % geht es immer gut (oder fast gut) was ich zwar auch nicht glaube.
Ich kann da aber auch mal einem nen guten Tip geben, ich glaube dass ich das ganz gut kann.

"Da gab es immer Leute, die auf mich zukamen und mich offenbar sympathisch fanden, aber ich habe nichts daraus gemacht."
Gut dann hast Du halt nix draus gemacht, so what, dann starte doch mal wieder mit 1 Sache neu.

Oftmals muss man aber auch viele Frösche küssen, bis wann den findet, der einem wirklich sympathisch ist (der Prinz).
Ich bin da zuletzt zu nem SHG-Bowlingtreff gefahren, wobei ich genau weiß, dass ich da nix reißen kann (und meistens sogar letzter werde).

Derzeit suche ich nen kostenlosen Gitarrelehrer für 1 SHG-MG und für mich selbst nen Kontakt zu Zwergkaninchen (habe ja derzeit nicht die Situation mir solche Tiere zu besorgen).

[lonely_dragon]

Hey,

schickst du mir die Kapitel? Ich kann dir meine Mailaddi per PN geben.

Ich war letzte Woche bei 2 SHGs, und diese Woche auch, bzw. zu einer davon geh ich heute Abend wieder. Es tut soo gut, wieder Leute zu sehen. Da hat mir wirklich was gefehlt.

[Henrike76]

Hallo lonely_dragon

ja das freut mich dass es etwas gebracht hat.
Die SHG hatten für mich auch immer ein eher schlechteres Bild (weil ich ja sonst nicht so die Kontakte hinbekam).
Ich zumind. muss aber jeden Strohhalm nutzen.

Berichte weiter was die da machen usw..

Gib mir die Mail-Daten per PN. Bin am alten Laptop noch nicht weiter, 2 Kapitel und das IHV kann ich aber schicken.

Hatte gerade wieder zu kämpfen mit ner Bewerbung. Du musst Dich da ja heute bei gröss. Firmen immer in derem System anmelden und dort alles nochmal neu eintragen und ausfüllen (nix mehr mit Bewerbungsmappe schicken) und hochladen (natürlich sind die Dateien dann zu groß, die eine Fa. will nur 1 Dokument, die andere will 5 oder 20 einzelne).

So einen Zirkus hab ich bald noch nicht gesehen!

[lonely_dragon]

Hey,

also Onlinebewerbungen finde ich einfacher als Mappen.. vielleicht weil ich noch nie eine Mappe gemacht habe, zu der Zeit habe ich die Schule geschwänzt, als wir das hätten lernen sollen.
Und man muss nicht zur Post gehen, keine Umschläge kaufen, nicht frankieren.. *gg*

Ich nutze da auch gerade jeden Strohhalm. Diese 2 SHGs erscheinen mir gerade als ein guter Einstieg, um wieder mit Menschen in Kontakt zu treten. Ich muss mir ganz schön selber in den Hintern treten, um hinzugehen. Eine Verwandte hat es so formuliert: Ich soll es als Medizin ansehen, und die muss man dann halt nehmen, wenn man will, dass es einem besser geht.

[Henrike76]

Hallo lonely_dragon,

ja bleib da unbedingt dran an den SHG.

Ich bringe mich da ja nun auch selber ein (z.B. mal nen neuen Flyer machen, der ansprechender ist oder ein Grillen veranstalten, oder ich mache nen Fahrdienst zum Bowlen, was ich nun wirklich hasse wie die Pest).
z.T. bringe ich da ganz neue Ideen rein. Wir treffen uns nur 14-täglich, das werde ich auch noch versuchen zu ändern.

Die Bewerbungen bekomme ich jetzt auch schneller hin weil ich die Zeugnisse (sind ja 12 Stück bei mir) alle genügend geschrumpft habe (200 - 500 kByte je Dokument).

[Sonnenschein007]

Ich kann kein neues Thema aufmachen, weil man ja nur eines pro Woche zur Verfügung hat.
Also ich kann jetzt am Wochenende leider keinen Arzt auftreiben, weil so akut ist es bei mir auch wieder nicht, aber ich habe offensichtlich am Donnerstag einen Schock erlitten als wieder diese ganze Mobbingsache wie eine Lawine losgetreten wurde. Jedenfalls ist mir heute dann schon wieder so zum Heulen gewesen, und ich kriege die fiesen Abblock-Statements und Mobbing-Statements von 2 Personen nicht aus dem Hirn usw.
Habe mir jetzt eine SHG für Mobbing gesucht, aber die treffen sich erst übernächste Woche wieder, oder ist übermorgen schon die 2. Woche vom August ? Eigentlich ja, oder? Hoffentlich !

Ich habe diese Sache verdrängt und jetzt überrollt sie mich, und ich bin zumindest froh, dass ich jetzt hier Beiträge über die Wichtigkeit einer SHG gelesen habe. Ich habe eh Glück, weil es eine gibt, die ich besuchen kann. Allerdings ein Zeitaufwand, weil in einem anderen Bundesland.

Mir ist seit Donnerstag, als ob ich eine Rasensprenganlage in mir eingebaut bekommen hätte, das zieht mich dann so runter, dass ich gerade vorhin am Radweg vom Rad absteigen mußte. Seltsamerweise hat mich eine große Gruppe von Enten am Flußufer sehr getröstet, friedvolle Lebewesen, die keinen verletztenden Mobbingmüll von sich geben (können). Mit Sprache kann man so viel Macht ausüben, dass es schier unglaublich ist. Und warum merke ich mir diesen Müll ? Kann nicht mehr lesen seit dem Schock. Es ist als ob eine Depression aus mir ausgebrochen ist. Die Notwendigkeit, es nicht verdrängen zu können, was gewesen ist, sondern wieder kämpfen zu müssen. Vielleicht muss ich einfach verzeihen, weil sie ja nicht ununterbrochen gemobbt haben, na ja eigentlich schon ...!

Vielleicht wurde ich gar nicht gemobbt, sondern bin nur überempfindlich gegenüber kränkenden Aussagen ?

[Sonnenschein007]

@longely_dragon & @Henrike76
Herzlichen Dank für Euren Austausch hier im Forum. Es ist echt ein Balsam auf der Seele, dass ihr ehrlich und bescheiden Euren Ist-Zustand beschreibt bzw. guten Rat gebt. Ich bin noch nicht so ehrlich zu mir selber.

[Henrike76]

Hallo Sonnenschein007,

da Danke für die Anerkennung.

"überempfindlich gegenüber kränkenden Aussagen". Ja das kann sein bei Dir. Offenbar sind diese Mobb.-Leute aber noch empfindlicher gegenüber Aussagen Ihnen gegenüber!

Wer machte denn die kränkenden Aussagen und welcher Vorgesetzte duldete dies?

Manchmal ist es aber auch besser da zunächst Abstand zu nehmen und andere Dinge zu tun (gut mit dem Baseballschläger auf ein Regal im Keller heftig einzukloppen könnte sinnvoll sein).

Ich habe ja ziemlich sofort meine Zertifikate angefangen nach dem Rauswurf, dazu die SHG und priv. Dinge getan. Also alles das was schnell Erfolge bringt!

[Sonnenschein007]

Hurra, ich glaube, dass bei mir die Schock-Symptome abklingen, dabei dachte ich in den letzten 18 Stunden, dass ich schon im Stadium des melancholischen Stupors angelangt sei...
Bin froh, wenn die innere Tortur nachlässt und ich mich ausnahmsweise nicht an die Rollentexte meiner "Mobbing-Tragödie" erinnern kann. Wenn man nämlich in der Hierarchie ganz unten steht, dann steht im Drehbuch bei einem immer "Entschuldigung, das ist alles meine Schuld!" "Werde natürlich mein Gehalt auf Ihr Konto überweisen lassen, hochwürdigster Herr Vorgesetzter..!"

Vielleicht sollte ich mir eine Dartscheibe mit dem Foto meiner Mobbing-Feinde anschaffen ...
Nicht vielleicht, ganz sicher werde ich das machen. Aber ich weiss nicht einmal, wie dieser Typ aussieht, der mir meinen Ausbildungsplatz versaut hat. Bitte um Vorschläge, was man bei anonymen A*** auf die Dartscheibe kleben soll...
Aber da ich ja eine ganze Menge an Mobbing-Tätern angesammelt habe im Laufe meines strebsamen, intrinisich motivierten Arbeitslebens, kann ich mir gleich ein Dutzend Dartscheiben kaufen.
In einer SHG für Mobbing würde ich NUR Dart-Wettbewerbe veranstalten, aber in Österreich gibt es ja nicht einmal in jeder Hauptstadt eine SHG, was möglicherweise eh nicht so aufbauend ist, von anderen ihr Drama zu hören.

Yeah, ich werde Dart-Weltmeisterin. Aber schwierig, wenn ich dann zu Wetten dass...? eingeladen werde mit meiner Wette, und nur erfolgreich sein kann, wenn die AUTHENTISCHEN Feindbilder an den Scheiben kleben. Dann kann die ganze Welt sehen, was mir die Kraft gibt mit verbundenen Augen, meine Täter mitten ins Herz zu treffen mit einem einzigen Pfeilwurf....
Stellt Euch den Aufschrei in der Gesellschaft bei so einer Wette vor.

[Sonnenschein007]

Das ist eigentlich ein genialer Plot, ich werde darüber eine Geschichte schreiben... (Also bin ich letztendlich doch eine, die in erster Linie damit hadert, dass meine Mobbingfeinde nicht MEINE Drehbücher brav gelernt haben. Mobber haben aber alle die gleiche Souffleuse bei den Aufführungen... den Teufel persönlich! tut mir leid für mein mittelalterliches Weltbild)

[Sonnenschein007]

Jetzt habe ich eine Lebensweisheit im Forum entdeckt, die sehr viele Therapeuten arbeitslos machen könnte:

"Habe keine Lust, mich selbst zu triggern!" Nein, nein, das muss nicht sein!!!

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