Dissoziation: Normalität vs. Störung
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Wow, das klingt echt nach einem guten Umgang damit!
Erstmal zu akzeptieren, dass die Dissoziation da ist, ist vielleicht auch eine gute Idee... Das ist nämlich schon auch was, was ich sehr unangenehm finde, diesen Kampf, da rauszukommen, und es geht nicht richtig, und das wird wirklich krampfig-doof!
Dann wäre das jetzt für mich eigentlich der passende Zeitpunkt, um in dem anderen Thread weiterzufragen, den ich gestern aufgemacht habe:Wie verhalte ich mich dann am besten in Bezug auf meine Umwelt, wenn ich gerade nur "komisch" sein kann?
Erstmal zu akzeptieren, dass die Dissoziation da ist, ist vielleicht auch eine gute Idee... Das ist nämlich schon auch was, was ich sehr unangenehm finde, diesen Kampf, da rauszukommen, und es geht nicht richtig, und das wird wirklich krampfig-doof!
Dann wäre das jetzt für mich eigentlich der passende Zeitpunkt, um in dem anderen Thread weiterzufragen, den ich gestern aufgemacht habe:Wie verhalte ich mich dann am besten in Bezug auf meine Umwelt, wenn ich gerade nur "komisch" sein kann?
Alles hat seine Zeit.
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Lieben Dank übrigens nochmal Euch, dass Ihr Eure Erfahrungen hier geteilt habt! Das hat mir schon viel weitergeholfen!
Liebe Grüße
Dampfnudel
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Dampfnudel
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Ich glaub, ich muss hier doch noch ein bisschen weiterfragen. Was mir nämlich auch immer wieder im Kopf herumgeht, ist die Frage, wie es zu Dissoziationen kommt. Also, dass es eine Schutzreaktion auf großen psychischen Stress ist, verstehe ich. Aber was kann einen solchen Stress auslösen? Ich hab zum Beispiel keinen Missbrauch erlebt und Schläge oder sowas gab es bei uns auch nicht. Das wären Erlebnisse, bei denen ich mir vorstellen kann, dass entsprechende Schutzreaktionen aktiviert werden, wenn die Erinnerung durch irgendwas angesprochen wird. Aber sonst?!
Alles hat seine Zeit.
Immerhin kann ich hier noch etwas sagen, denn da ging es in Therapie nicht mehr weiter bei mir und es ging dann erstmal über in ein Plauderthema, was unbedingt gut war um mich zu stabilisieren.Dampfnudel hat geschrieben:Und konntet Ihr dann trotzdem irgendwie weitermachen in der Therapie? Ich hab dann meistens das Gefühl, dass mein Kopf gar nicht mehr richtig mitarbeiten und denken kann.
Wenn ich an meine angeblichen Dissos denke, dann verändert sich mein Körper nicht, ist also ein Kriterium weniger.
Allerdings hatte ich mal eine heftige Zeit, da bin ich immer hingefallen, das ist denn in sofern gefährlich, wenn ich auf die Straße fiel und peinlich war mir das auch sehr vor den Kollegen, die es aber ganz selbstverständlich hingenommen haben. Da war ich wie in Watte gehüllt, Stimmen verwischen dumpf, Im Kopf nur Nebel und irgendwie hatte ich die Motorik nicht mehr im Griff. Da stolperte ich oder lief nicht mehr auf dem Fußweg, sondern trat daneben vom Bordstein und fiel natürlich hin. Zum Glück ist das vorbei.
candle
Now I know how the bunny runs!
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Hallo Dampfnudel
Ob sie vorher schon mal auftrat, ... ich habe zumndest keine exliziten Erinnerungen daran.
Was ich weiß ist, dass ich die Dissoziationsproblematik heute bei Stresssituationen haben (und auch nur da). Es gibt bei mir keine bestimmten Gefühle, die die Dissoziation auslösen , also keinen konkreten Auslöser. Sie tritt einfach auf, wenn ich emotional überfordert bin. Nur ein belastendes Gefühl für sich genommen, löst keine Disso aus. Erst wenn mehrere Gefühle gleichzeitig durch mich hindurchjagen und ich nicht weiß, was ich jetzt fühlen soll, ... dann drifte ich weg.
Wenn ich so viele Gefühle auf einmal fühle, bin ich auch nicht mehr in der Lage, Reize um mich herum auszublenden. Die Welt erscheint mir dann plötzlich 10 mal lauter, als sie es sonst ist, jede Bewegung um mich herum, löst dann Schwindel aus, ... und ich bin dann nicht mehr in der Lage, meine Aufmerksamkeit auf einen Aspekt zu lenken, während ich die anderen ausblende.
Ich denke mal, dass dann an irgendeinem Punkt die Dissoziation einsetzt, die mich vor einer (weiteren) Überflutung schützt.
Wenn es dann wieder ruhiger wird in meinem Leben, wenn ich mir mal eine Auszeit und Ruhe genommen habe, ... dann verschwindet die Dissoziation wieder, genauso schnell wie sie gekommen ist.
Ich denke, bei mir ist das so, dass durch diese Reizüberflutung alles in meinem Gehirn blockiert wird, als Schutzmechnaismus vor Überflutung. So fühlt es sich für mich zumindest an.
Deshalb sehe ich die Dissoziation bei mir auch nicht als das eigentliche Thema an, sondern vielmehr mein Problem, über meine eigenen Grenzen hinauszugehen sowie diverse Ängste usw.
Auch meine Therapeuten haben bei mir sehr wenig mit der Dissoziation an sich gearbeitet, als vielmehr mit dem, was sie auslöst, sprich, lernen mit Stress umzugehen, Lernen eigene Grenzen wahrzunehmen usw. Das waren bei mir die eigentlichen Themen.
Da ich seit der Therapie keine Disso-Problematik mehr habe, bin ich mir relativ sicher, dass die Disso bei mir von Überforderung herrührt.
Ob da irgendwann mal in meiner Kindheit bzw. Jugendzeit die "Veranlagung" für Dissoziation gelegt wurde, weiß ich nicht. Ich habe mal mit Drogen rumexperimentiert, wurde vom Zahnarzt mit Lachgas behandelt, ... Vielleicht hat irgendwas davon den Weg gebahnt, vielleicht auch nicht. wichtig ist für mich heute nur, was die Disso heute bei mir auslöst, und dass sind ganz klar emotionale Hyper-Stresssituationen.
Ist bei mir ähnlich. Bei mir ist die Dissoziation auch nicht in der Kindheit entstanden, sondern erst viel später, so mit 20 Jahre. Bewusst erinnere ich mich, dass sie erstmalig auf der Arbeit auftrat, wo das Gesetz des gegenseitigen Mobbings herrschte und ich völlig vom Berufsleben überfordert warAber was kann einen solchen Stress auslösen? Ich hab zum Beispiel keinen Missbrauch erlebt und Schläge oder sowas gab es bei uns auch nicht.
Ob sie vorher schon mal auftrat, ... ich habe zumndest keine exliziten Erinnerungen daran.
Was ich weiß ist, dass ich die Dissoziationsproblematik heute bei Stresssituationen haben (und auch nur da). Es gibt bei mir keine bestimmten Gefühle, die die Dissoziation auslösen , also keinen konkreten Auslöser. Sie tritt einfach auf, wenn ich emotional überfordert bin. Nur ein belastendes Gefühl für sich genommen, löst keine Disso aus. Erst wenn mehrere Gefühle gleichzeitig durch mich hindurchjagen und ich nicht weiß, was ich jetzt fühlen soll, ... dann drifte ich weg.
Wenn ich so viele Gefühle auf einmal fühle, bin ich auch nicht mehr in der Lage, Reize um mich herum auszublenden. Die Welt erscheint mir dann plötzlich 10 mal lauter, als sie es sonst ist, jede Bewegung um mich herum, löst dann Schwindel aus, ... und ich bin dann nicht mehr in der Lage, meine Aufmerksamkeit auf einen Aspekt zu lenken, während ich die anderen ausblende.
Ich denke mal, dass dann an irgendeinem Punkt die Dissoziation einsetzt, die mich vor einer (weiteren) Überflutung schützt.
Wenn es dann wieder ruhiger wird in meinem Leben, wenn ich mir mal eine Auszeit und Ruhe genommen habe, ... dann verschwindet die Dissoziation wieder, genauso schnell wie sie gekommen ist.
Ich denke, bei mir ist das so, dass durch diese Reizüberflutung alles in meinem Gehirn blockiert wird, als Schutzmechnaismus vor Überflutung. So fühlt es sich für mich zumindest an.
Deshalb sehe ich die Dissoziation bei mir auch nicht als das eigentliche Thema an, sondern vielmehr mein Problem, über meine eigenen Grenzen hinauszugehen sowie diverse Ängste usw.
Auch meine Therapeuten haben bei mir sehr wenig mit der Dissoziation an sich gearbeitet, als vielmehr mit dem, was sie auslöst, sprich, lernen mit Stress umzugehen, Lernen eigene Grenzen wahrzunehmen usw. Das waren bei mir die eigentlichen Themen.
Da ich seit der Therapie keine Disso-Problematik mehr habe, bin ich mir relativ sicher, dass die Disso bei mir von Überforderung herrührt.
Ob da irgendwann mal in meiner Kindheit bzw. Jugendzeit die "Veranlagung" für Dissoziation gelegt wurde, weiß ich nicht. Ich habe mal mit Drogen rumexperimentiert, wurde vom Zahnarzt mit Lachgas behandelt, ... Vielleicht hat irgendwas davon den Weg gebahnt, vielleicht auch nicht. wichtig ist für mich heute nur, was die Disso heute bei mir auslöst, und dass sind ganz klar emotionale Hyper-Stresssituationen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Noch eine kleine Ergänzung:
Ich wurde in meiner Kindheit von meiner Mutter geschlagen. Therapeuten sahen meine Kindheit als "Wurzel" der Dissoziation an. Da ich aber zurückgeschlagen habe, zum Messer gegriffen habe und es meiner Mutter an die Brust gelegt habe, und ich aus dem Haus gerannt bin und selbständig zum Notarzt gegangen, ... all das spricht für mich gegen die Kindheits-Annahme. Die, die mich geschlagen haben, waren nachher genauso blau wie ich, so habe ich zurückgeschlagen. Ich war nicht hilflos, ich habe mich gewehrt. Das spricht gegen die "Kindheits-Wurzel".
Ich wurde in meiner Kindheit von meiner Mutter geschlagen. Therapeuten sahen meine Kindheit als "Wurzel" der Dissoziation an. Da ich aber zurückgeschlagen habe, zum Messer gegriffen habe und es meiner Mutter an die Brust gelegt habe, und ich aus dem Haus gerannt bin und selbständig zum Notarzt gegangen, ... all das spricht für mich gegen die Kindheits-Annahme. Die, die mich geschlagen haben, waren nachher genauso blau wie ich, so habe ich zurückgeschlagen. Ich war nicht hilflos, ich habe mich gewehrt. Das spricht gegen die "Kindheits-Wurzel".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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candle, weißt Du, wie Du dahin gekommen bist, dass das vorbei ist? Oder hat es irgenwann "einfach" aufgehört, also ohne dass Du weißt, warum?
Jenny, meine Thera hat beim letzten Mal von "Überforderung" gesprochen, und dass solche Erlebnisse eine Kinderseele überfordern und den Weg für eine besondere (emotionale) Stressanfälligkeit bahnen, kann ich mir schon vorstellen, auch wenn Du handlungsfähig geblieben bist. Gibt es nicht diverse Studien dazu, dass Menschen im späteren Leben weniger stressresistent sind, wenn sie früh größeren Stresssituationen ausgesetzt waren?
Was Du schreibst, hilft mir sehr, einzuordnen, was ich erlebe. Erst kürzlich schrieb mir eine liebe Userin hier, dass man bei seinen eigenen Problemen ja manchmal betriebsblind ist, und den Eindruck habe ich gerade auch. Was Du schreibst, finde ich sehr gut nachvollziehbar, und ich kann gewisse Parallelen erkennen und dann kommt es mir bei mir plötzlich auch ganz nachvollziehbar vor. Ordentliche emotionale Stresssituationen hatte ich durchaus, als ich klein war (es ist ja doch nicht nur körperliche Bedrohung, die solchen Stress auslöst), und die Dissoziationserlebnisse haben auch erst im Erwachsenenalter angefangen, als ich angefangen habe, meine Grenzen massiv zu überschreiten bzw. überschreiten zu lassen.
Mittel- bis langfristig wird es mir auch wichtiger sein, wie ich mit solchen Zuständen umgehe, aber im Augenblick habe ich auch ein großes Bedürfnis, zu verstehen, was da überhaupt passiert und warum, sicherlich auch befeuert durch die Überlegungen in der Therapie, ob oder wie weit die Dissoziationserlebnisse mit meinem inneren Erleben zusammenhängen. Ich hoffe, dass ich besser damit umzugehen verstehe, wenn ich mehr Durchblick habe, wie das alles funktioniert.
Jenny, meine Thera hat beim letzten Mal von "Überforderung" gesprochen, und dass solche Erlebnisse eine Kinderseele überfordern und den Weg für eine besondere (emotionale) Stressanfälligkeit bahnen, kann ich mir schon vorstellen, auch wenn Du handlungsfähig geblieben bist. Gibt es nicht diverse Studien dazu, dass Menschen im späteren Leben weniger stressresistent sind, wenn sie früh größeren Stresssituationen ausgesetzt waren?
Was Du schreibst, hilft mir sehr, einzuordnen, was ich erlebe. Erst kürzlich schrieb mir eine liebe Userin hier, dass man bei seinen eigenen Problemen ja manchmal betriebsblind ist, und den Eindruck habe ich gerade auch. Was Du schreibst, finde ich sehr gut nachvollziehbar, und ich kann gewisse Parallelen erkennen und dann kommt es mir bei mir plötzlich auch ganz nachvollziehbar vor. Ordentliche emotionale Stresssituationen hatte ich durchaus, als ich klein war (es ist ja doch nicht nur körperliche Bedrohung, die solchen Stress auslöst), und die Dissoziationserlebnisse haben auch erst im Erwachsenenalter angefangen, als ich angefangen habe, meine Grenzen massiv zu überschreiten bzw. überschreiten zu lassen.
Mittel- bis langfristig wird es mir auch wichtiger sein, wie ich mit solchen Zuständen umgehe, aber im Augenblick habe ich auch ein großes Bedürfnis, zu verstehen, was da überhaupt passiert und warum, sicherlich auch befeuert durch die Überlegungen in der Therapie, ob oder wie weit die Dissoziationserlebnisse mit meinem inneren Erleben zusammenhängen. Ich hoffe, dass ich besser damit umzugehen verstehe, wenn ich mehr Durchblick habe, wie das alles funktioniert.
Alles hat seine Zeit.
Leider habe ich da keine Ahnung Dampfnudel wie es gekommen ist. Ich hatte ja vor allem eine Panikstörung, die dann immer mehr ausuferte und diese "Dissoziationen" gingen dann leider den ganzen Tag lang mehr oder weniger stark.
Zum Stress: Stress kann ja vieles machen. Momentan bin ich noch etwas geräuscheempfindlich und bin dann deutlich unter Stress. Unangenehme Situationen allein machen schon Stress. Es kann sein, dass man vielleicht früher keine andere Wahl hatte in vielerlei Situationen und nun in vergleichbaren Situationen auf Stress regiert indem man dissoziiert. Das ist jetzt allerdings so meine Idee und nicht angelesen.
Du könntest ja mal schauen wo es bei dir ist und was du wirklich in diesen Situationen lieber tun wolltest. Problemtisch ist das dann sicher am Arbeitsplatz, weil man da ja durchaus auch Dinge erledigen muß, die man nicht mag. Genauso wie man im Haushalt vielleicht Sachen erledigen muß, die man nicht mag, wobei man sich das ja dort ganz eigenständig zurechtlegen lann.
Viele Grüße!
candle
Zum Stress: Stress kann ja vieles machen. Momentan bin ich noch etwas geräuscheempfindlich und bin dann deutlich unter Stress. Unangenehme Situationen allein machen schon Stress. Es kann sein, dass man vielleicht früher keine andere Wahl hatte in vielerlei Situationen und nun in vergleichbaren Situationen auf Stress regiert indem man dissoziiert. Das ist jetzt allerdings so meine Idee und nicht angelesen.
Du könntest ja mal schauen wo es bei dir ist und was du wirklich in diesen Situationen lieber tun wolltest. Problemtisch ist das dann sicher am Arbeitsplatz, weil man da ja durchaus auch Dinge erledigen muß, die man nicht mag. Genauso wie man im Haushalt vielleicht Sachen erledigen muß, die man nicht mag, wobei man sich das ja dort ganz eigenständig zurechtlegen lann.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Ja, die gibt es, und da hast du Recht, Kindheitserfahrungen können sensibilisieren.Gibt es nicht diverse Studien dazu, dass Menschen im späteren Leben weniger stressresistent sind, wenn sie früh größeren Stresssituationen ausgesetzt waren?
Für mich ist es jedoch heute auschlaggebend (war früher nicht so), wodurch die Disso heute ausgelöst. Denn, wie du schriebst, kann man sich selbst gegenüber blind sein. Genau dieses Problem hatte ich all die Jahre, und zwar dadurch, dass ich die Ursache in der Kindheit suchte. Selbst wenn die Kindheit die Ursache sein sollte, und die Kindheit sozusagen in meinem Gehirn eine Bahn gelegt hat, so sind es ja heute emotionale Überforderungen, die zur Disso führen und nicht mehr das Verhalten meiner Eltern. Doch um das zu erkennen, mussten viele Jahre vergehen. Ich war lange auf Kindheit fixiert und sah deshalb das naheliegende nicht, nämlich das Hier und Jetzt.
In habe in den letzten Jahren, also, als ich noch in Therapie war, echte Puzzelsarbeit geleistet, mich selber beobachtet um herauszukriegen, was für Situationen die Disso auslösen, ob es bestimmte Emotionen sind, ob ich die Situationen mit Erinnerungen aus der Vergangeheit assoziiere (dem ist nicht so) usw. So wie du schreibst, ich musste erst mal verstehen, was da bei mir passiert und warum. Denn wenn man nicht weiß, was eine Disso auslöst, kann man auch nicht lernen, mit der Situation, die eine Disso auslöst, anderes umzugehen als auf diese mit Disso zu reagieren. Von daher war diese Vorarbeit auch für mich wichtig.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Hallo zusammen,
ich habe das alles auch nur ganz schwer verstanden. Wenn ich selbst betroffen bin, kann ich mir auch nur schwer erklären, was da in mir vor sich geht. Gestern kamen meine beiden Bücher, die ich mir zu diesem Thema bestellt habe
1) Vom Körperhaus und seinen Bewohnern: Was bedeutet es, multipel zu sein? (Anaconda)
2) Regenbogenland-Buch, ein Kinderbuch für Innenkinder (Sabine Marya, Didi Lindewald)
Ich habe mit diesen Büchern zum ersten Mal kapiert, was da in mir vorgeht (beide Bücher sind für Kinder geschrieben). Gaaaanz ganz vorsichtig und ohne einen wissenschaftlichen Begriff.
Liebe Grüße
Bergkristall
ich habe das alles auch nur ganz schwer verstanden. Wenn ich selbst betroffen bin, kann ich mir auch nur schwer erklären, was da in mir vor sich geht. Gestern kamen meine beiden Bücher, die ich mir zu diesem Thema bestellt habe
1) Vom Körperhaus und seinen Bewohnern: Was bedeutet es, multipel zu sein? (Anaconda)
2) Regenbogenland-Buch, ein Kinderbuch für Innenkinder (Sabine Marya, Didi Lindewald)
Ich habe mit diesen Büchern zum ersten Mal kapiert, was da in mir vorgeht (beide Bücher sind für Kinder geschrieben). Gaaaanz ganz vorsichtig und ohne einen wissenschaftlichen Begriff.
Liebe Grüße
Bergkristall
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"wie es zu Dissoziationen kommt. Also, dass es eine Schutzreaktion auf großen psychischen Stress ist, verstehe ich. Aber was kann einen solchen Stress auslösen? Ich hab zum Beispiel keinen Missbrauch erlebt und Schläge oder sowas gab es bei uns auch nicht. Das wären Erlebnisse, bei denen ich mir vorstellen kann, dass entsprechende Schutzreaktionen aktiviert werden, wenn die Erinnerung durch irgendwas angesprochen wird. Aber sonst?!"
Missbrauch ist doch nur einer der drölftausend Gründe warum ein Mensch mit Dissoziation reagiert.
Vorraussetzung ist eine "traumatische Situation" und diese kannst du nicht anch Buch abgrenzen, was traumatisch ist und was nicht entscheidet kein anderer Mensch oder ein Buch sondern ist eine komplizierte Verkettung unter anderem Stichwort Vulnerabilität.
Trauma ist meines erachtes das direkte persönliche/subjektive Erleben von einer Situation die mit schweren körperlichen Verletzungen, Tod, Androhung von Tod oder sonst irgendeiner Bedrohung der psychischen oder physischen Unversertheit zu tun hat oder eben wenn man selbiges Beobachtet / schweres Leid usw.
Du siehst gibt tausend Gründe.
Missbrauch ist doch nur einer der drölftausend Gründe warum ein Mensch mit Dissoziation reagiert.
Vorraussetzung ist eine "traumatische Situation" und diese kannst du nicht anch Buch abgrenzen, was traumatisch ist und was nicht entscheidet kein anderer Mensch oder ein Buch sondern ist eine komplizierte Verkettung unter anderem Stichwort Vulnerabilität.
Trauma ist meines erachtes das direkte persönliche/subjektive Erleben von einer Situation die mit schweren körperlichen Verletzungen, Tod, Androhung von Tod oder sonst irgendeiner Bedrohung der psychischen oder physischen Unversertheit zu tun hat oder eben wenn man selbiges Beobachtet / schweres Leid usw.
Du siehst gibt tausend Gründe.
..:..
Ich greife dein Zitat für eine Ergänzung auf:wie es zu Dissoziationen kommt. Also, dass es eine Schutzreaktion auf großen psychischen Stress ist
Man kann eine Dissoziation auch z.B. durch Meditation herbeiführen. Bei mir hatte z.B. die Atemtherapie in einer Klinik eine Dissoziation ausgelöst, aus der ich wochenlang nicht mehr rauskam, weil mich meine Thera nicht richtig zurückgeholt hatte. Wenn Dissoziation nur eine Stressreaktion wäre, dann müsste auch die Meditation eine Stresssituation sein, denn durch Meditation kann man eine Dissoziation herbeiführen.
Wenn Dissoziation nur in Zusammenhang mit einem traumatischen Ereignis steht, dann müsste z.B. das Stadtleben ein traumatisches Ereignis sein, denn der Geräuschspegel und die schnellen Bewegungen vermögen bei mir eine Dissoziation auszulösen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Kannst du dich erinnern worüber genau in der Situatuon gesprochen wurde? Wie hast du dich vorher gefühlt? Angespannt/ nervös/ angstlich?Dampfnudel hat geschrieben:Jenny, Sinarellas, Emily, vielen Dank für Eure Antworten! Ich bin froh, dass Ihr Eure Erfahrungen beisteuert und frage gleich mal weiter:
Was mich im Augenblick besonders beschäftigt, ist, wenn ich in einer Situation, die objektiv nicht bedrohlich ist (ich sitze zum Beispiel mit Menschen, die ich kenne und mag, in einem gemütlichen Raum in einer Supervisionsgruppe, und die Supervisandin - nicht ich, sondern jemand anders aus der Gruppe - schildert die Situation, über die sie gern sprechen würde),
- plötzlich das Gefühl habe, mein Körper fließe auseinander oder bekomme die Form eines Michelin-Männchens
- es mir so vorkommt, nicht mehr richtig dabei zu sein (ein ganz eigenartiges Gefühl, ich sehe und höre alles und habe doch den Eindruck, abgetrennt zu sein und nicht mehr richtig auf meinem Platz zu sitzen, und ich hab dabei ein ganz eigenartiges Körpergefühl, für das ich leider keine Worte kenne), ich allenfalls mit Mühe und deutlichen taktilen Reizen dagegen ankämpfen kann und manchmal auch nur mithilfe von Schmerzreizen wieder in die Runde "zurückrutschen" kann
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Viele sehen Dissoziation als Kontinuum zwischen Alltagsdissoziation und dissoziativer Identitätsstörung. Selten sollen Dissoziationen gar nicht sein... m.W. spielt Leiden, Ausmaß und Ausprägung auch eine Rollen, wann man es als pathologisch einordnet (es gibt jedenfalls die sehen es als nützliche Mechanismus in einer Stresssituation. Aber kritisch wird es, wenn sich Dissoziation als Bewältigungstrategie "einschleift". Und die Gefahr soll angeblich bestehen). Exakte Trennline auf einem Kontinuum zu markieren, ist wohl immer schwer.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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@jenny
bissl alberner Vergleich.
Mal abgesehen davon entscheidest auch du nichtw as für den einzelnen ein traumatsiches Erlebnis ist. Du machst es dir da etwas sehr einfach.
In mir kann eine Dissoziation ausgelöst werden, wenn ich ein bestimmtes Geräusch höre, ist dann das Geräusch was 99,999% der Menschen nicht interessiert und nix auslöst, das eigentliche Problem oder viel eher ein teil eintrainierter Reiz, der eine Disso auslöst.
bissl alberner Vergleich.
Mal abgesehen davon entscheidest auch du nichtw as für den einzelnen ein traumatsiches Erlebnis ist. Du machst es dir da etwas sehr einfach.
In mir kann eine Dissoziation ausgelöst werden, wenn ich ein bestimmtes Geräusch höre, ist dann das Geräusch was 99,999% der Menschen nicht interessiert und nix auslöst, das eigentliche Problem oder viel eher ein teil eintrainierter Reiz, der eine Disso auslöst.
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