Eure Erfahrungen mit Alkoholikern
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Ich bin gestern spätabends zur Tankstelle mitgelatscht, weil ich die Stadt nicht besonders gut kenne, und alleine solche nächtlichen Stadtwanderungen gar nicht mache. Es war jedenfalls nicht der Nobel-Stadtteil. Das ist in meiner Stadt irrsinnig krass - dieser Kontrast zw. arm und reich.
Tabletten sind "billiger", wenn die vom Arzt verordnet werden. Insofern sind die Alkis Selbstfinanzierer. Alles ziemlicher Mist.
Ich möchte nicht die Gouvernante mit dem erhobenen Zeigefinger rauskehren. Aber ich bin eigentlich ziemlich verzweifelt, weil es mit ihr so super ist wegzugehen, oder was zu unternehmen, weil es dann ab einem gewissen Moment nur mehr um ihre Sauferei geht. Und ich kann leider Quantitäten überhaupt nicht einschätzen. Wenn sie ein durchschnittliches Gehalt hätte, würde es mir sicherlich nicht auffallen. Aber sie muss eigentlich total sparen. Mich reibt das sowas von auf... Immer ist sie so lustig drauf und ich habe selbst so hohe Masstäbe, die ich an mich anlege.
Tabletten sind "billiger", wenn die vom Arzt verordnet werden. Insofern sind die Alkis Selbstfinanzierer. Alles ziemlicher Mist.
Ich möchte nicht die Gouvernante mit dem erhobenen Zeigefinger rauskehren. Aber ich bin eigentlich ziemlich verzweifelt, weil es mit ihr so super ist wegzugehen, oder was zu unternehmen, weil es dann ab einem gewissen Moment nur mehr um ihre Sauferei geht. Und ich kann leider Quantitäten überhaupt nicht einschätzen. Wenn sie ein durchschnittliches Gehalt hätte, würde es mir sicherlich nicht auffallen. Aber sie muss eigentlich total sparen. Mich reibt das sowas von auf... Immer ist sie so lustig drauf und ich habe selbst so hohe Masstäbe, die ich an mich anlege.
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Hab nachgeschaut, du hast recht, es gibt Bundesländer ohne Angehörigengruppe.
Aber so ganz blicke ich bei deiner Motivation nicht durch.
Aber so ganz blicke ich bei deiner Motivation nicht durch.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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Ich auch nicht ! Möglicherweise werde ich nächstes Mal beim Weggehen sagen, dass ich früh ins Bett muss, weil ich derzeit eine Depri-Phase habe und mir Übermüdung wenig nützt am nächsten Tag, höchstens für das Durchschlafen in der Nacht. Ich glaube, ich habe mich eh schon für die Lösung entschieden, dass ich auf mich selber schauen muss. Ich habe auch total viele Probleme derzeit, aber bei mir wirken "Betäubungsmittel" so gar nicht.Nico hat geschrieben: Aber so ganz blicke ich bei deiner Motivation nicht durch.
Ich bin froh, dass es diesen Thread gibt, und ich ihn nicht selbst neu öffnen mußte. Insofern ist das Forum super. Aber das mit den SHG´s ist echt ein Drama, egal um welche Thematik es sich handelt.
Was würdest du dir denn von so einer SHG erwarten ?
Sie ist ja keine Familienangehörige sondern deine Freundin.
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Na ja, Du hast recht. Das müßte dann schon eine SHG für die Bekannten und Freunde von Alkoholabhängigen sein.
Fragen wie z.B.: Ist es okay, wenn ich meiner Freundin, wenn sie mich zu Hause besucht, nie extra ein Bier einkaufe, weil ich ja selbst das nicht trinke, und für sie ist ein Bier eigentlich nix. ???
Ist es okay, wenn ich zu Andeutungen zu ihrer Suchtproblematik ("Meine Leberwerte sind hoch!" etc.) absolut nicht reagiere ?
Fragen wie z.B.: Ist es okay, wenn ich meiner Freundin, wenn sie mich zu Hause besucht, nie extra ein Bier einkaufe, weil ich ja selbst das nicht trinke, und für sie ist ein Bier eigentlich nix. ???
Ist es okay, wenn ich zu Andeutungen zu ihrer Suchtproblematik ("Meine Leberwerte sind hoch!" etc.) absolut nicht reagiere ?
2x JA
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Du musst aufpassen dass du nicht Co- Abhängig wirst.
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Danke Nico, das sehe ich auch so. Habe heute "Co-Abhängigkeit" gegoogelt. Experten behaupten, dass der Begriff zu schnell angewendet wird, aber die Sache mit Alkoholismus ist leider sehr vertrackt.
Ehrlich gesagt, kenne ich die Phase von meiner Freundin (eigentlich eine Ex-Arbeitskollegin), wenn sie pleite ist und das Monatsende noch weit entfernt. Damals war ihre Selbsttäuschung für mich sowas von eindeutig, dass ich sie nun in ihrer derzeitigen guten Phase, wo sie gut zuhört und empathisch usw., gar nicht wiedererkennen kann.
Nico, was ist für Dich typisch für eine Co-Abhängigkeit. (Gestern habe ich ihr - aus irgendeinem Grund - eine Bierdose bei der Tankstelle bezahlt. Sie hat die restlichen zwei selbst berappt.) Im nachhinein schon typ. Beispiel für Co-Abhängigkeit ??? Diese ganzen Diskussionen und zermürbenden Grenzziehungen sind echt zu viel für micht, die ich die Wahrheit immer aussprechen MUSS, und leider gar kein Pferd besitze, auch kein langsames.
Grüße an Buffalo Bill aus meiner Kindheit. (Na ja, Reiten sollte man auch können, wenn man unbedingt die Wahrheit sagen will.)
Hast Du eine Ahnung, was passiert, wenn ein Alkoholiker niemanden findet, der ihn als Co-Abhängiger unterstützt ?
Ehrlich gesagt, kenne ich die Phase von meiner Freundin (eigentlich eine Ex-Arbeitskollegin), wenn sie pleite ist und das Monatsende noch weit entfernt. Damals war ihre Selbsttäuschung für mich sowas von eindeutig, dass ich sie nun in ihrer derzeitigen guten Phase, wo sie gut zuhört und empathisch usw., gar nicht wiedererkennen kann.
Nico, was ist für Dich typisch für eine Co-Abhängigkeit. (Gestern habe ich ihr - aus irgendeinem Grund - eine Bierdose bei der Tankstelle bezahlt. Sie hat die restlichen zwei selbst berappt.) Im nachhinein schon typ. Beispiel für Co-Abhängigkeit ??? Diese ganzen Diskussionen und zermürbenden Grenzziehungen sind echt zu viel für micht, die ich die Wahrheit immer aussprechen MUSS, und leider gar kein Pferd besitze, auch kein langsames.
Grüße an Buffalo Bill aus meiner Kindheit. (Na ja, Reiten sollte man auch können, wenn man unbedingt die Wahrheit sagen will.)
Hast Du eine Ahnung, was passiert, wenn ein Alkoholiker niemanden findet, der ihn als Co-Abhängiger unterstützt ?
Also ich persönlich würde einen suchtgefährdeten nicht mit seinen Andeutungen alleine lassen.
Oft kennen die ja nicht die Möglichkeiten die sich heute da so bieten. Es gibt heute ja auch Kurzzeitherapien.
Immerhin hat sich die Dame noch Ihre Einkommensquelle erhalten, es ist vielleicht noch nicht zu spät.
Dazu schlechte Leberwerte: Das kann ja auch von was anderem kommen (vlt. schluckt die noch Tabletten). Immerhin war sie aber mal beim Arzt.
Ich würde es so aufziehen dass ich sage ich habe dieses oder jenes Problem aus dem psych. Bereich zumindestens schon mal ansatzweise gelöst.
Weitere Vorschläge gerne hier.
Dazu ggf. eine SHG empfehlen wo nicht nur Rentner sind! Das schreckt auch ab.
Oft kennen die ja nicht die Möglichkeiten die sich heute da so bieten. Es gibt heute ja auch Kurzzeitherapien.
Immerhin hat sich die Dame noch Ihre Einkommensquelle erhalten, es ist vielleicht noch nicht zu spät.
Dazu schlechte Leberwerte: Das kann ja auch von was anderem kommen (vlt. schluckt die noch Tabletten). Immerhin war sie aber mal beim Arzt.
Ich würde es so aufziehen dass ich sage ich habe dieses oder jenes Problem aus dem psych. Bereich zumindestens schon mal ansatzweise gelöst.
Weitere Vorschläge gerne hier.
Dazu ggf. eine SHG empfehlen wo nicht nur Rentner sind! Das schreckt auch ab.
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Sorry, ich habe in den vergangenen Jahren den seelischen Mülleimer gespielt für meine Ex-Freundin, die einen Scheidungskrieg (und vermutl. einen religösen Wahn) hatte und für einen Ex-Arbeitskollegen, der homosexuell und HIV-positiv war. Mit der Zeit waren dann beide total gemein zu mir. Ebenso erging es mir mit einer anderen Arbeitskollegin, die aufgrund von Gewalt durch ihre Mutter freiwillig in einer betreuten Jugendeinrichtung aufgewachsen ist.Henrike76 hat geschrieben:Also ich persönlich würde einen suchtgefährdeten nicht mit seinen Andeutungen alleine lassen.
Oft kennen die ja nicht die Möglichkeiten die sich heute da so bieten. Es gibt heute ja auch Kurzzeitherapien.
Ich werde für den Rest des Monats von eigenem enger geschnallten Spargürtel (ist absolut nicht gelogen) sprechen und mich ganz auf mein Studium konzentrieren.
Ich bin selbst am Überlegen, ob ich eine Therapie beginne: Mit einer eigenen psychischen Belastung kann ich gar niemandem helfen, höchstens hier im Forum jemandem meine Anteilnahme ausdrücken.
Mal sehn, wie sich alles weiterentwickelt. Vermutlich kann ich selber abends eh kaum weggehen, sondern nur bis zur Gitterbettsperre für Kinder.
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Anhand meines Helfersyndroms, das ich ja noch unbesiegt in mir trage, kann ich das am allerwenigsten glaubwürdig darstellen. Warum ist das "Helfersyndrom" eigentlich nicht in der Liste bei psyonline.at (Der österreichischen PsychotherapeutInnen-Suchliste) ??Henrike76 hat geschrieben: Ich würde es so aufziehen dass ich sage ich habe dieses oder jenes Problem aus dem psych. Bereich zumindestens schon mal ansatzweise gelöst.
Derzeit stellt sich der Sachverhalt so dar, dass ich meine eigenen Probleme im Rahmen meiner depressiven Episode bzw. akuten Belastungsstörung offen bei meiner Freundin anspreche. Sie ist ja quasi meine Bewegungstherapeutin (Wandern etc.) Ohne sie mache ich ja nichts diesbezüglich. Nun ist Nordic Walken dran.
Meine Strategie ist, dass ich ihr klarmache, dass ich keine Lokale aufsuchen kann, weil sie mir wegen meiner Arbeitslosigkeit tatsächlich zu teuer sind ... und 2.) dass ich ganz klar sage, dass ich abends nicht so lange aufbleiben kann.
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Ich bin sowas von Antialkoholikerin, dass ich meine Freundin eindeutig als "suchtkrank" einstufe. Das Kriterium ist für mich, dass sie trotz Geldmangels weitertrinkt, bis ihr das Wasser zum Hals steht - Monat für Monat.Henrike76 hat geschrieben:Also ich persönlich würde einen suchtgefährdeten nicht mit seinen Andeutungen alleine lassen.
Hallo Sonnenschein007,
dazugesenft:
Du schreibst von eigenen Problemen, Erschöpfung, vom Helfersyndrom, vom "runter" gezogen werden. Gleichzeitig brauchst du sie als Ansprechpartnerin für deine Probleme, und als Bewegungstherapeutin.
Wenn ihr beide zu wenig weitere soziale Kontakte habt, werdet ihr ganz klare Grenzen in die Beziehung einbauen müssen. Wo bei ich starke Zweifel habe, ob du dass kannst (nur nach dem wie du hier schreibst).
Aber es gibt eben auch ein erforderliches Maß an Egoismus, das man nicht unterschreiten darf. Als erstes ist man für sich selbst verantwortlich!
Und, nur mM, ich kann niemand helfen wenn,
1. ich mir selbst (noch) nicht geholfen habe.
2. sie sich (noch) nicht selbst helfen will (kann)
einen ganz egoistischen hab ich noch:
lg
Linda
dazugesenft:
Du schreibst von eigenen Problemen, Erschöpfung, vom Helfersyndrom, vom "runter" gezogen werden. Gleichzeitig brauchst du sie als Ansprechpartnerin für deine Probleme, und als Bewegungstherapeutin.
Wenn ihr beide zu wenig weitere soziale Kontakte habt, werdet ihr ganz klare Grenzen in die Beziehung einbauen müssen. Wo bei ich starke Zweifel habe, ob du dass kannst (nur nach dem wie du hier schreibst).
Aber es gibt eben auch ein erforderliches Maß an Egoismus, das man nicht unterschreiten darf. Als erstes ist man für sich selbst verantwortlich!
Also ich persönlich schon, wenn ich mir über die Intention für die Andeutungen im klaren bin. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass keine Andeutung in Richtung von labilen Personen, ohne Hintergedanken erfolgt. Seltenst ist es die Suche nach Hilfe zur Suchtbekämpfung/Therapie/etc., sondern dient lediglich zum Erhalt des Status quo. So kenne ich es von mir.Also ich persönlich würde einen suchtgefährdeten nicht mit seinen Andeutungen alleine lassen.
Und, nur mM, ich kann niemand helfen wenn,
1. ich mir selbst (noch) nicht geholfen habe.
2. sie sich (noch) nicht selbst helfen will (kann)
einen ganz egoistischen hab ich noch:
Wenn man sich geholfen hat, kann man die weiteren Schritte tun.Wenn Jeder zuerst an Sich denkt, ist an Alle gedacht.
lg
Linda
Nun in der Regel sind es die Co-Abhängigen die es einem Alkoholiker ermöglichen sein Konstrukt viel länger aufrecht zu erhalten als er es alleine könnte.Sonnenschein007 hat geschrieben:
Hast Du eine Ahnung, was passiert, wenn ein Alkoholiker niemanden findet, der ihn als Co-Abhängiger unterstützt ?
Demnach beschleunigt sich ohne Co - Abhängigem an seiner Seite der Vorgang des Alkoholismus.
Soll heissen, entweder begreifft er die Aussichtslosigkeit seiner Lage schneller und unternimmt früher etwas gegen seine Sucht, oder er geht schneller vor die Hunde.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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