titus2 hat geschrieben:Edit - ja, schlau von mir - du hast ja vom Therapeutenwechsel gesprochen... Ich lass' es trotzdem stehen.
Nein, nein, Du hattest zuvor meinen Post richtig verstanden .
titus2 hat geschrieben:Biber, ich vermute, das geht aber - wenn überhaupt - nur bei einem anderen Therapeuten, oder? Sonst könnte ja jeder Analytiker eine 400h-Analyse anbieten
Nein, so ist das nicht gemeint.
Nochmal: Es sind nach KK schlicht drei unterschiedliche Verfahren! Und werden dementsprechend getrennt verhandelt.
Zur obigen These, deren Widerlegung und State-of-facts:
1. Nicht jeder Tiefenpsychologe ist Analytiker! Die TP-Ausbildung steht natürlich für sich! Sie ist aber Voraussetzung für eine PA-Ausbildung, es sei denn man ist nicht Psychologe, sondern Mediziner. Oder man möchte Kinder- und Jugendlichen-PA´ler werden.
Folglich: Nicht jeder Patient, der in TP ist, kann bei seinem Therapeuten mit einer PA anschließen, auch wenn die fachliche Notwendigkeit besteht, denn vielleicht ist der TP-Psych gar kein PA´ler. Besteht die Notwendigkeit, muss man sich einen PA´ler suchen nach der 100 stündigen TP. Im Anschluß an eine TP eine PA zu bekommen, ist gutacherlich leichter (bei entsprechend komplexem Innenleben ) als nach einer TP bei Thera X eine weitere TP bei Thera Y zu bekommen (was manche Patienten ja auch wollen), eben da es ein anderes Verfahren gilt und als angemessen intensiver und nachhaltiger für Leutz, die nach einer TP (oder auch VT)
nicht geheilt im Leben wandeln.
2. Kein PA´ler, der auch TP´ler ist, wird dies so nutzen, dass er von vorneherein eine 400 stündige Analyse plant. Es ist eher so, dass sich in einer TP abzeichnen kann, dass eine TP nicht "reicht" bzw. methodisch passt und dann wird empfohlen beizeiten in eine PA umzuwandeln. Wenn die Beziehung etc. an sich stimmt, ist es sicher günstig, wenn das beim selben Therapeuten geht, wenn nicht, wird der therapeut eventuell jemand empfehlen können oder Patient muß selbst suchen.
Da dies so schwerwiegend sein kann, dass die Grundstabilität gefährdet ist, wird nicht in jedem Fall unbedingt erst das volle Kontigent TP ausgeschöpft werden, es wird aber sicher auch öfter so sein, dass man die 100 Stdn ganz nutzt.
3. Noch ein bisschen anders ist das mit der 25 Stdn Kurzzeit-Option. Wie Du sicher weisst, braucht´s hierfür gar kein gutachten. Diese ist auch so gedacht, zum anschnüffeln, ausprobieren und eventuell knappe Probleme lösen. Da kann dann auch vorerst eine PA angeschnuppert werden, wird aber nicht das Wesentliche dabei sein. So war es doch aub bei Dir; Du hast hier doch schon bestimmte Unterschiede beschrieben.
Ehrlich gesagt, ich vermute, bei Dir wären theoretisch 325 Stdn drinnen. Wobei die Kasse die KT ab und an mit der Anschlusslangzeittherapie gegenrechnet; wenn eben die KT Vorlauf zur PA sein sollte von vorneherein.
titus2 hat geschrieben:Ich weiß, dass andere Leute anderes behaupten, aber nach meinem Verständnis von Psychotherapie ist eine TfP sozusagen ein Teil einer AP. Es wird nach demselben Prinzip gearbeitet, aber aufgrund der geringeren Frequenz und Stundenanzahl bleiben sowohl der inhaltliche Schwerpunkt als auch das Übertragungsgeschehen begrenzt. Es wird für nicht nötig oder nicht sinnvoll gehalten, eine Analyse durchzuführen. Insofern wäre es auch nicht sinnvoll, erst die 100h TfP auszureizen, um dann eine 300stünige Analyse anzuschließen - oder gar umgekehrt. Soweit ich weiß, wird die TfP dann irgendwann umgewandelt, wenn man merkt, dass es nicht reicht - aber nicht erst nach 100h, oder?
Nein, das stimmt so nicht.
Ich hatte ja vor mehr, oh ziemlich mehr als zwei Jahren , eine TP, die ich nach 50 Stdn beendete (die Th hätte verlängert). Die Methodik ist eine Andere. So ist der Gegenwartsbezug stärker.
Die familienbiografischen Beziehungen etc. konnte sie schlicht von ihrer Fachlichkeit nicht so mit mir durcharbeiten wie mein jetztiger PA´ler.
Sie hat das teils auch gesehen, ab und an war da auch die Frage, ob nicht eher eine PA ansteht. Sie war keine PA´lerin (aber wohl bei einem PA´ler in SV).
Ob eine Analyse nötig oder sinnvoll ist, weiss man eben nicht immer so genau vor Beginn einer TP (siehe mein obiges Geschreibsel).
Das entspricht auch dem, was ich darüber in der Fachliteratur gelesen habe.
Viele TP´ler, die nicht PA´ler sind, beziehen sich auch mehr auf andere theoretische Schulen als auf die PA. Psychodynamik ist auch nicht gleichzusetzen mit PA.
Zum Beispiel werden einiger TP´ler Ödipus und co. nicht so essentiell befinden.
Ich denke auch, dass die Ausbildungsinhalte different sind,
natürlich aber können diejenigen, die beides sind, besser mit Beidem jonglieren als die anderen.
Mein Jetztiger erscheint mir schon professioneller etc. als viele Th´s, die ich kennengelernt habe.
Wobei ich auch PA´ler kennenlernte, bei denen hätte ich mir nie eine PA vorstellen können.