Ja! Genauso war dann meine Überlebensstrategie. Heute spüre ich mich meist nicht mehr richtig und merke oft erst, dass es mir schlecht geht, wenn dann körperliche Symptome kommen. Außerdem fühl ich mich oft fremdbestimmt bzw. reagiere nur, weil ich gar keine eigenen Impulse mehr hab bzw. gar nicht mehr weiß, was ich mag und was nicht.saffiatou hat geschrieben:Zu Hause durfte ich nicht wütend sein, mußte immer leise und unauffällig sein, das war sicherer.
Wahrscheinlich hab ich mich so unsichtbar gemacht, dass ich alles abgestellt hab.
Auch die Angst vor Wut kenn ich, ja das war auch für mich gefährlich.
Ganz genau! Das hat mir so gut getan, denn ich möchte mich nicht verpflichtet fühlen, meiner Mutter zu verzeihen.saffiatou hat geschrieben:Die hat mir mein Therapeut auch empfohlen und ich habe sie inzwischen alle gelesen. Ich bewundere diese Frau, weil sie sich
absolut auf die Seite der Kinder und Opfer stellt, nicht erwartet, daß man den Mißhandlern verzeiht.
Du, das würde ich sofort machen!saffiatou hat geschrieben:Die Erzählungen der Bekannten, hörten sich so toll an. Sie war auch zuerst skeptisch, kam aber begeistert zurück. In Göttingen
machen sie eine Intervall-Behandlung, daß heißt erstmal 6 Wochen ur Stabilisierung und dann eine Weile zu Hause, das gelernte
verfestigen und dann wieder einen Intervall. Sie bieten bis zu 5 Intervalle an.
Hmm.. ich versuch irgendwas über das Essen zu kompensieren. Früher hab ich geraucht wie ein Schlot. Vor drei Jahren hab ich aufgehört und habs aufs Essen verlagert. Hat bei mir auch was mit Gefühlen zu tun, die ich damit beruhigen oder weg machen will. Auch mit ungestillten Bedürfnissen irgendwie. Und ich ärger mich dann, wenn ich mich vollgefuttert hab, weils mir schlechter geht und die Bedürfnisse noch da sind.saffiatou hat geschrieben:Da bist Du auch nicht alleine! Bei mir ist das Essen Belohnung und Strafe gleichzeitig. Bereits zu Hause habe ich das falsche
Eßverhalten mitbekommen, meine Mutter konnte nur über Süßigkeiten Zuneigung ausdrücken, klar, daß ich, nach den
Mißbrauch mich dann "verwöhnt" habe. Und später kam dann als Strafe hinzu, wenn ich glaubte wieder mal versagt,
enttäuscht zu haben. Wenn ich dann gegessen habe, hasse ich mich noch mehr, meinen Körper, der das alles zugelassen
hat.... ist ein ganz blöder Kreislauf.
Tut gut, mit Dir zu schreiben und zu merken, dass es Dir auch so geht wie mir.
@Henrike
Bin etwas konfus von Deinem Beitrag, stimme Dir in einigen Punkten absolut zu, aber was hast Du jetzt genau für eine Frage?
Grüße
Freifrau