1. Probatorische Sitzung: Filme schauen verboten
Meine Therapeutin hat gemeint, dass ich mir das Filme schauen verbieten müsste, damit die Therapie sinn macht.
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Und könntest du dir vorstellen, deinen Medienkonsum auf ein Normalmaß zu reduzieren?
amor fati
Und wie wirkte das auf dich... also wie erging es dir damit? Zumindest scheint es etwas zu geben, dass dich (in Kombi mit ihren Fragen, ob du wirklich Therapie machen willst) dazu brachte, dich an ein Forum zu wenden.Meine Therapeutin hat gemeint, dass ich mir das Filme schauen verbieten müsste, damit die Therapie sinn macht.
Ich würde nochmals mit ihr darüber reden, wie das genau angedacht ist. Ich finde in dem Kontext auch die Frage von montagne wichtig. Weil ich sag' mal so: Wer via Essstörung o.ä. Gefühle "drosselt", dem kann man im Zweifel auch schwer sagen, Voraussetzung für die Therapie ist, mehr bzw. weniger zu essen. (wobei es stationär bei manchen Patienten durchaus so war, dass bestimmte Kompensationhandlungen möglichst unterbunden werden "sollten"... "verbieten" in dem Sinne kann man aber nichts). Insofern wäre gut, wenn dir klar wäre, wieso sie das so sieht. Und ihr klar wäre, dass es für dich vielleicht nicht so leicht umsetzbar ist? Und dann kann man vielleicht Steigerungen einbauen, so dass man es nicht radikal den Fernseher "entziehen" muss. Und die Relativierung von montagne finde ich auch wichtig: Es macht ja auch mitunter Sinn, sich abzulenken. Nur ist mir auch unklar, inwieweit das bei dir eine willentliche Entscheidung ist.
Vorausgesetzt, dich spricht das überhaupt an... also wie gesagt, du hast auch die Möglichkeit, dass du auch noch andere Therapeuten ansiehst, wie diese damit umgehen würden.
Zuletzt geändert von stern am Mi., 23.01.2013, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Doch, die TE hat explizit verbieten geschrieben, also wissen wir das schon.
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Also ich habe es mir jetzt Filme schauen verboten, so wie es die Therapeutin gemeint hat. Momentan kann ich es mir nicht vorstellen auf ein Normalmaß zu reduzieren.montagne hat geschrieben:Und könntest du dir vorstellen, deinen Medienkonsum auf ein Normalmaß zu reduzieren?
Es wirkt auf mich sehr hart und es wird für mich hart sein.stern hat geschrieben:Und wie wirkte das auf dich... also wie erging es dir damit? Zumindest scheint es etwas zu geben, dass dich (in Kombi mit ihren Fragen, ob du wirklich Therapie machen willst) dazu brachte, dich an ein Forum zu wenden.Meine Therapeutin hat gemeint, dass ich mir das Filme schauen verbieten müsste, damit die Therapie sinn macht.
Aber deshalb nach einer anderen Psychotherapeutin zu schauen, finde ich persönlich schlecht. Denn schließlich weiß ich dass mein Leben so nicht mehr weitergehen kann und darf und ich raus aus meinen jetztigen Leben möchte.
Mir hat mal eine Therapeutin in einem Erstgespräch gesagt, sie könne nicht tiefenpsychologisch mit jemandem arbeiten, der Benzos konsumiert, denn das würde die aufdeckende Arbeit behindern. Meine jetzige Therapeutin (Analytikerin) dagegen akzeptiert es, dass ich ab und zu Benzos nehme - ich komme deshalb ja auch nicht benebelt in die Therapie ...
Was ich sagen möchte: Es gibt offenbar Therapeuten (das habe ich auch schon gelesen), gerade aus der tiefenpsychologisch-analytischen Richtung, die nur mit "cleanen" Patienten arbeiten, weil sie denken, es macht sonst keinen Sinn - sei es, weil der Patient durch das Suchtmittel seine wahren Gefühle unterdrückt, sei es, weil durch die Suchtproblematik sekundäre Probleme entstanden sind, die erst mal angegangen werden sollten. Ich finde diese Einstellung aber sehr radikal, um nicht zu sagen brutal, und würde bei jemandem, der solche Bedingungen stellt, keine Therapie machen wollen.
Was ich sagen möchte: Es gibt offenbar Therapeuten (das habe ich auch schon gelesen), gerade aus der tiefenpsychologisch-analytischen Richtung, die nur mit "cleanen" Patienten arbeiten, weil sie denken, es macht sonst keinen Sinn - sei es, weil der Patient durch das Suchtmittel seine wahren Gefühle unterdrückt, sei es, weil durch die Suchtproblematik sekundäre Probleme entstanden sind, die erst mal angegangen werden sollten. Ich finde diese Einstellung aber sehr radikal, um nicht zu sagen brutal, und würde bei jemandem, der solche Bedingungen stellt, keine Therapie machen wollen.
Ich kann es natürlich nicht für dich abschätzen, ob es zuviel auf einmal ist, wenn man sagt, ab jetzt sind Filme tabu. Das wäre mit ihr zu besprechen. Weil man tut sich manchmal auch keinen Gefallen, wenn man die Meßlatte zu hoch ansetzt. Das impliziert auch, dass es vielleicht mal nicht klappt... was man dann aber besprechen können sollte, was dazu führte (also "normal" "strafen" Theras nicht, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt... das wäre auch eine völlig überzogene Erwartung).
Einen Zusammenhang zu Therpierichtungen sehe ich weniger. Sondern einen faktischen, dass man sich natürlich nicht mit Gefühlen auseinandersetzen kann, die man bereits im Keim zudeckt. Daher stelle ich den Sinn derartiger Vorgehensweise nicht in Frage. Bestenfalls bzgl. der Dosis (als ob man sukzessive steigert) bzw. ob die Messlatte zu hoch ist, dass es nicht umsetzbar ist, kann ich es nicht für dich einschätzen.
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Aber ja, es gibt auch Therapeuten, die tolerieren keine Medikamente, obwohl es nichtmal in ihrer Kompetenz steht, darüber zu befinden... sondern das obliegt dem Arzt, ob das indiziert ist (und dem Patienten).
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Ich sehe es jedenfalls nicht so negativ... bzw. so formuliert: Es ist auch eine Chance, wenn man sich mit seinen Gefühlen, etc. konfrontieren und auseinandersetzen kann... nicht für alles und jeden ist der sukzessive Weg der beste (z.B. Rauchen aufhören musste/wollte ich auch von heute auf morgen, ohne Pflaster, etc.), und derweil nimmt man sich der Chance der Auseinandersetzung damit (evtl. auch mit Wirkung auf die Therapie, weil dann manches vielleicht erst später auch der Therapie zugänglich wird. Bzw. Therapien sind endlich. Also es kann durchaus auch Vorteile haben). Nur mit der Einschränkung, dass es nicht überfordern sollte. Unüblich finde ich eine solche Vorgehensweise jedenfalls nicht... Geschmackssache.
Einen Zusammenhang zu Therpierichtungen sehe ich weniger. Sondern einen faktischen, dass man sich natürlich nicht mit Gefühlen auseinandersetzen kann, die man bereits im Keim zudeckt. Daher stelle ich den Sinn derartiger Vorgehensweise nicht in Frage. Bestenfalls bzgl. der Dosis (als ob man sukzessive steigert) bzw. ob die Messlatte zu hoch ist, dass es nicht umsetzbar ist, kann ich es nicht für dich einschätzen.
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Ja, hier geht es um "ab und an". Wenn jemand regelmäßig nach Sitzungen oder im RL allgem. Benzos, Alk, Filme oder sonstige Kompensationshandlungen benötigt oder sich betäubt, kann das auch anders aussehen, was die Toleranz angeht. Dann gilt es auch, sukzessive (oder schnell), davon wegzukommen (bzw. es auf Notfälle bzw. "ab und an" zu beschränken können).Meine jetzige Therapeutin (Analytikerin) dagegen akzeptiert es, dass ich ab und zu Benzos nehme
Aber ja, es gibt auch Therapeuten, die tolerieren keine Medikamente, obwohl es nichtmal in ihrer Kompetenz steht, darüber zu befinden... sondern das obliegt dem Arzt, ob das indiziert ist (und dem Patienten).
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Ich sehe es jedenfalls nicht so negativ... bzw. so formuliert: Es ist auch eine Chance, wenn man sich mit seinen Gefühlen, etc. konfrontieren und auseinandersetzen kann... nicht für alles und jeden ist der sukzessive Weg der beste (z.B. Rauchen aufhören musste/wollte ich auch von heute auf morgen, ohne Pflaster, etc.), und derweil nimmt man sich der Chance der Auseinandersetzung damit (evtl. auch mit Wirkung auf die Therapie, weil dann manches vielleicht erst später auch der Therapie zugänglich wird. Bzw. Therapien sind endlich. Also es kann durchaus auch Vorteile haben). Nur mit der Einschränkung, dass es nicht überfordern sollte. Unüblich finde ich eine solche Vorgehensweise jedenfalls nicht... Geschmackssache.
Liebe Grüße
stern
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Ich werde auf jedenfall mit der Therapeutin beim nächsten Gespräch darüber reden.
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