Cymbalta absetzen; Entzugserscheinungen

Erfahrungsaustausch zur Begleitmedikation zur Psychotherapie (Psychopharmaka und pflanzliche Mittel). Achtung: dient nicht zur gegenseitigen Medikamentenberatung, die ausschließlich Fachärzten vorbehalten ist. Derartige Beiträge werden aus dem Forum entfernt.

seegurke564
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Beitrag Di., 14.04.2015, 22:07

Hallo,
im Verlauf der letzten 3-4 Wochen habe ich Cymbalta (120/d) und Mirtazapin (30/d) abgesetzt. Nun leide ich vermutlich unter LEICHTEN Entzugserscheinungen. Es ist mir bewusst, dass es nach dem Motto "mit dem Kopf voran durch die geschlossene Türe" verlief, aber ich sollte einfach keine Medikamente einnehmen, wenn sie mir nichts nützen. Bis zum Absetzen nahm ich diese Medikamente etwa 1,5 Jahre und sie wurden immer weiter erhöht, weil kein ihnen zu verdankender Erfolg zu verzeichnen war. Fortschritte machte ich nur durch Psychotherapie u.ä. Ich litt/leide unter PTBS und einer daraus resultierenden Depression.

Aber nun zum eigentlichen Thema:
Während des knappen Monats, in dem ich die Medikamente absetzte, spürte ich nichts. Die Stimmung blieb wie erwartet konstant und auch körperlich kam es zu keinen Symptomen. Letztere stellten sich (in leichter Form) unmittelbar nach Einnahme der letzten Tablette ein.
  • Die Träume wurden wieder extrem lebhaft. Bisher verging keine Nacht ohne Alpträume oder Schweißausbrüche. Eigentlich ist es wie damals als ich begann Mirtazapin einzunehmen. - Deshalb würde ich ausschließen, dass es daran liegt, dass ich keine Medikamente mehr nehme. Derart schlimm waren die Träume vor der Einnahme von den Schlaftabletten auch nicht - Sie wurden erst danach schlimm und verschwanden dann nach 3-4 Monaten, vermutlich nachdem ich mich an den Wirkstoff gewohnt hatte.
  • Ich habe andauernd extremen Durst. Mit 5 Litern Wasser pro Tag komme ich vielleicht gerade so aus. Bereits kurz nach der ersten Einnahme von Cymbalta hatte ich schon ein extremes Verlangen nach Flüssigkeiten - aber nicht in diesem Maß. Deshalb schließe ich auch hier aus, dass ich die Medikamente brauche - Davor gab es das Problem auch nicht
  • Seit ich die Medikamente abgesetzt habe ist mir andauernd extrem kalt. Sobald ich beispielsweise ein großes Eis esse oder viel eiskaltes Wasser trinke friere ich extrem - und das bei Raumtemperatur. Vor der Einnahme von den Medikamenten war auch dieser Punkt normal. [Kann es vielleicht sein, dass das ein Hinweis auf psychosomatische Beschwerden ist? Ich meine von 500ml Eis oder 2l (sehr) kaltem Wasser sollte man doch nicht so extrem frieren?
[/list]


Jetzt wollte ich fragen, ob das ganz normale Absetzerscheinungen sind, die normalerweise nach ein paar Wochen wieder verschwinden oder ob ich wieder zum Arzt gehen muss - oder ob es vielleicht nur psychosomatische Beschwerden sind, die mir ehrlich gesagt ziemlich egal wären, sie kurieren sich bestimmt von selbst aus. Falls ein Arzt zu empfehlen ist, welchen soll ich aufsuchen? Mit Psychiatern habe ich bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht: 5 Minuten drinnen sitzen und die Dosis erhöhen, auch wenn die eigentlich normale (60/d) KEINE Erfolge bringt. Und als das nicht half kamen sie mit Neuroleptika und Benzos, die ich täglich einnehmen soll (nochmal: Benzos täglich, über einen längeren Zeitraum) Außerdem wurde mir von Allgemeinmedizinern und Psychologen/-therapeuten erzählt, dass sie sich in meinem Fall nicht auf Medikamente verlassen würden - Zwar wäre das mit der Depression schon richtig, aber sie resultiere aus einer PTBS und gegen letztere könne man in meinem Fall auch ohne Dauermedikation vorgehen, da ich trotz der Beschwerden eine vernünftige und gefestigte Persönlichkeit besitzen würde.
Kurz und knapp: Wenn sich vermuten lässt, dass die Beschwerden abklingen könnten, warte ich gerne ab, da sie wirklich nicht derart unerträglich sind

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Marko75
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Beitrag Mi., 22.04.2015, 01:23

hi

also ich habe Cymbalta 60mg jetzt 2 jahre am stück genommen weil ich sehr starke depressionen hatte. das medikament hat mir gut geholfen. nebenwirkungen war etwas gewichtszunahme und quasi null lust mehr auf sex, aber damit kann ich besser leben als mit den depressionen. eigentlich habe ich mich darauf eingestellt das medikament den rest meines lebens zu nehmen, aber nun meint mein arzt ich sollte mal probieren es abzusetzten.


die ersten 4 tage war alles ok, aber jetzt bin ich bei tag 8 und mir geht es sehr schlecht.

ich habe extrem krasse albträume und wache häufig nassgeschwitzt auf (trotz oxa), bin plötzlich sehr nah am wasser gebaut und fange aus heiterem himmel an zu weinen über sachen die mich sonnst nicht belastet haben, habe extreme schwindelgefühle wenn ich den kopf zu schnell drehe bzw die blickrichtung zu schnell ändere. letzteres fühlt sich sehr komisch im hinterkopf an, als ob für 1 sekunde meine gedanken aussetzten und dann habe ich kurzzeitig ein pochen im kopf.

sehr ähnliche absetzerscheinungen hatte ich bei paroxetin auch. da hilt dieser zustand einige wochen an, obwohl mir das medikament quasi nichts gebracht hat.

keine ahnung ob das alles so normal ist. mit meinen arzt hab ich seid dem noch nicht gesprochen, werde ihn aber am donnerstag anrufen falls es dann nicht besser ist.


hat jemand von euch vieleicht ähnliche erfahrungen gemacht bzw hat jemand vieleicht eine ahnung ob das so sein muss?




danke


gruß

marko

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Airwave
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Beitrag Sa., 25.04.2015, 18:39

Hi Marko!

Das was du spürst sind die Entzugserscheinungen, das Gehirn muss sich erst wieder darauf einpendeln, dass es nun wieder von alleine die Botenstoffe produziert und dieses Gleichgewicht ist nun durcheinander.

Meine Frage an dich: bist du von 60mg direkt auf 0 gegangen? Das ist nämlich ein abruptes Absetzen und es steht auch im Beipackzettel das sowas vermieden werden sollte, da es sonst zu diesen Symptomen kommen kann. Empfehlenswert ist ein langsames reduzieren. Besser also, du nimmst erst mal 30mg ein (gibt 30er Kapseln) und gehst dann auf 0 runter. Aber auch erst nach ein paar Wochen nach dem Ersten Reduzieren.

Ich hatte diese Symptome schon beim Reduzieren von 30 auf 0 (60 auf 30 hab ich dagegen nichts verspürt). Aber aus diesem Grund habe ich dann wieder 30 genommen und habe nun seit ein paar Tagen die Kapsel geöffnet und nehme nur die Hälfte der Kügelchen mit der Kapsel. DAs mache ich nun seit ca. 5 Tagen und merke keine Stromschläge oder ähnliches. Manche gehen auch von 30 auf 0 und verspüren keinerlei Nebenwirkungen, das ist wohl individuell.

Ab Mittwoch werde ich dann wieder nichts mehr nehmen, ich hoffe das funktioniert diesmal besser :/

Ich möchte auch dazu sagen, dass dieses Kapsel öffnen und Kugeln rausnehmen nicht die offizielle Art ist Cymbalta abzusetzen! Ich möchte aber dringend runter davon und daher mache ich es jetzt mal so...
Vielleicht konnte ich dir ja helfen...

Lieben Gruß
Airwave

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Marko75
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Beitrag Mo., 27.04.2015, 14:44

hi Airwave, danke für deine antwort.

ja ich ich bin von 60mg direkt auf 0 gegangen. hab ende letzter woche dann mit meinem arzt telefoniert weil es immer schlimmer wurde und er meinte ich soll sofort wieder die restlichen cymbalta nehem. er schickt mir jetzt ein rezept mit 30mg zu. das werde ich dann einige wochen nehmen und dann, wie du auch, die kapseln öffnen und halbieren. hoffe das es diesmal besser klappt.

danke nochmals

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Airwave
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Beitrag Do., 30.04.2015, 11:48

Hey!
Freut mich zu hören
Ich hoffe das klappt alles jetzt gut und du bleibst stimmungsmäßig gut drauf! Kannst ja hier updaten, interessiert mich wirklich, wir sind ja ungefähr auf dem gleichen Stand was das Absetzen betrifft.

Übrigens nehme ich nun 7,5mg (also die Hälfte der Hälfte) weil ich als ich die 15mg nicht mehr eingenommen habe Schwindel hatte und diese nervigen Stromschläge im Kopf.

Alles Liebe

Airwave

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