im Verlauf der letzten 3-4 Wochen habe ich Cymbalta (120/d) und Mirtazapin (30/d) abgesetzt. Nun leide ich vermutlich unter LEICHTEN Entzugserscheinungen. Es ist mir bewusst, dass es nach dem Motto "mit dem Kopf voran durch die geschlossene Türe" verlief, aber ich sollte einfach keine Medikamente einnehmen, wenn sie mir nichts nützen. Bis zum Absetzen nahm ich diese Medikamente etwa 1,5 Jahre und sie wurden immer weiter erhöht, weil kein ihnen zu verdankender Erfolg zu verzeichnen war. Fortschritte machte ich nur durch Psychotherapie u.ä. Ich litt/leide unter PTBS und einer daraus resultierenden Depression.
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Während des knappen Monats, in dem ich die Medikamente absetzte, spürte ich nichts. Die Stimmung blieb wie erwartet konstant und auch körperlich kam es zu keinen Symptomen. Letztere stellten sich (in leichter Form) unmittelbar nach Einnahme der letzten Tablette ein.
- Die Träume wurden wieder extrem lebhaft. Bisher verging keine Nacht ohne Alpträume oder Schweißausbrüche. Eigentlich ist es wie damals als ich begann Mirtazapin einzunehmen. - Deshalb würde ich ausschließen, dass es daran liegt, dass ich keine Medikamente mehr nehme. Derart schlimm waren die Träume vor der Einnahme von den Schlaftabletten auch nicht - Sie wurden erst danach schlimm und verschwanden dann nach 3-4 Monaten, vermutlich nachdem ich mich an den Wirkstoff gewohnt hatte.
- Ich habe andauernd extremen Durst. Mit 5 Litern Wasser pro Tag komme ich vielleicht gerade so aus. Bereits kurz nach der ersten Einnahme von Cymbalta hatte ich schon ein extremes Verlangen nach Flüssigkeiten - aber nicht in diesem Maß. Deshalb schließe ich auch hier aus, dass ich die Medikamente brauche - Davor gab es das Problem auch nicht
- Seit ich die Medikamente abgesetzt habe ist mir andauernd extrem kalt. Sobald ich beispielsweise ein großes Eis esse oder viel eiskaltes Wasser trinke friere ich extrem - und das bei Raumtemperatur. Vor der Einnahme von den Medikamenten war auch dieser Punkt normal. [Kann es vielleicht sein, dass das ein Hinweis auf psychosomatische Beschwerden ist? Ich meine von 500ml Eis oder 2l (sehr) kaltem Wasser sollte man doch nicht so extrem frieren?
Jetzt wollte ich fragen, ob das ganz normale Absetzerscheinungen sind, die normalerweise nach ein paar Wochen wieder verschwinden oder ob ich wieder zum Arzt gehen muss - oder ob es vielleicht nur psychosomatische Beschwerden sind, die mir ehrlich gesagt ziemlich egal wären, sie kurieren sich bestimmt von selbst aus. Falls ein Arzt zu empfehlen ist, welchen soll ich aufsuchen? Mit Psychiatern habe ich bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht: 5 Minuten drinnen sitzen und die Dosis erhöhen, auch wenn die eigentlich normale (60/d) KEINE Erfolge bringt. Und als das nicht half kamen sie mit Neuroleptika und Benzos, die ich täglich einnehmen soll (nochmal: Benzos täglich, über einen längeren Zeitraum) Außerdem wurde mir von Allgemeinmedizinern und Psychologen/-therapeuten erzählt, dass sie sich in meinem Fall nicht auf Medikamente verlassen würden - Zwar wäre das mit der Depression schon richtig, aber sie resultiere aus einer PTBS und gegen letztere könne man in meinem Fall auch ohne Dauermedikation vorgehen, da ich trotz der Beschwerden eine vernünftige und gefestigte Persönlichkeit besitzen würde.
Kurz und knapp: Wenn sich vermuten lässt, dass die Beschwerden abklingen könnten, warte ich gerne ab, da sie wirklich nicht derart unerträglich sind