Freundschaft mit Therapeutin möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag Do., 17.01.2013, 11:12

Ich stehe sozusagen genau in der Mitte, was die Frage "wirkliche Gefühle oder nüchterne Arbeit am Heilungsprozess" betrifft - das heißt: Nicht ICH stehe da, sondern ich glaube, mein Therapeut arbeitet so. Er ist eindeutig sachlich-distanziert, wenn es darum geht, ob und wie ihn etwas bewegt oder betrifft: Ja, es betrifft, aber nur so weit, wie das nötig ist, um sich einfühlen zu können. Und ja, natürlich will er helfen, denn das ist sein Job, sein Auftrag und auch sicher sein Menschenbild. Ansonsten ist es ihm sicher nicht besonders wichtig, was mit mir los ist. Warum sollte es das auch?

Ich hab immer ein ganz schlechtes Gefühl - kein Neid, sondern eher so ein diffuses Unbehagen -, wenn ich lese, wie 'besonders' die Beziehungen teilweise betrachtet und wohl auch 'gehütet' werden. Gerade, wenn ich dann lese, dass die Patienten fast nur noch - danke für die Offenheit, yamaha - zur Therapie gehen, weil sich das so eingebürgert hat und weil die Therapeutin da sozusagen auf einen wartet. Ich würde das nie wollen, mir würde das auch Angst machen.

Natürlich hat man eine Beziehung. Aber man ist einer von vielen. Das ist tragisch, aber es ist genauso wichtig, dass das so ist. Wenn man anfängt, davon auszugehen, man sei etwas Besonderes, dann ist das meiner Ansicht nach der Anfang vom Ende des Therapie-Erfolgs. Und: Wenn man tatsächlich etwas Besonderes IST, dann ist es nicht mehr der Anfang vom Ende, sondern dann IST das das Ende. Denn dann dreht es sich nur noch um die traute Zweisamkeit. Nicht mehr um das gemeinsame Arbeiten am Leben - ich will nicht sagen 'an den Themen' -, sondern nur darum, sich gemeinsam eine schöne, emotionale, tragische, melancholische Zeit zu machen. Das kann man dann endlos betreiben. Wie eine Liebschaft.

Man kann und sollte das sicher nicht in Jahren messen. Aber wenn es eben so weit ist, dass man nicht mehr sieht, wo man sich eigentlich therapiemäßig gerade befindet, und v.a. wenn man das gar nicht mehr sehen WILL, dann sollte man mal überlegen, ob man sich nicht aus Angst vor dem Leben oder aus Bequemlichkeit eingerichtet hat. Das gilt natürlich auch für den Therapeuten. Man kennt einander, man ist vertraut, man mag sich natürlich auch. Was will man mehr?

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 11:15

Wenn man tatsächlich etwas Besonderes IST, dann ist es nicht mehr der Anfang vom Ende, sondern dann IST das das Ende.

Fettes Danke für diese präzise Zusammenfassung.

LG ADW
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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 11:28

Meine Therapeutin ist nach wie vor in meinem Leben
weil sie mein Leben sehr geprägt hat
dazu bedarf es keinen physischen Kontakts (mehr)
sie ist ganz tief in mir zu Hause
in meinem Herzen, in meinem Gefühl (ist egal ob das kitschig klingt, empfinde ich so)
wobei ich auch nicht wüsste
was ich mit meiner Therapeutin in einem anderen als dem therapeutischen Kontext anfangen sollte
dazu kenne ich sie einfach dann doch zu wenig
haben wir dann wohl doch sehr therapeutisch gearbeitet.

Was stellst du dir denn vor unter: in deinem Leben bleiben?

Verlustängste?
Angst vor Abschieden?
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CrazyChild
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Beitrag Do., 17.01.2013, 11:39

titus2 hat geschrieben:Natürlich hat man eine Beziehung. Aber man ist einer von vielen. Das ist tragisch, aber es ist genauso wichtig, dass das so ist. Wenn man anfängt, davon auszugehen, man sei etwas Besonderes, dann ist das meiner Ansicht nach der Anfang vom Ende des Therapie-Erfolgs. Und: Wenn man tatsächlich etwas Besonderes IST, dann ist es nicht mehr der Anfang vom Ende, sondern dann IST das das Ende.
...genau so sehe ich das - danke, Titus - ich konnte das nicht so gut in Worte fassen. Es tut mir oft weh daß es einfach nur so ist - aber so muß es sein.

Alles andere blockiert und bremst nur und lässt einem sich nur in irgendwelche Illusionen verrennen bei denen es irgendwann das böse Erwachen gibt.

Auf Verstandesebene ist mir das alles sehr, sehr klar. Nur emotional....da ist es für mich sehr schwierig das gebacken zu bekommen. Vielleicht halte ich mir deshalb das alles immer so vor Augen damit ich eben den Bezug zur Realität nicht verliere.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 11:47

und wenn man Kraft hat oder es erkennt oder mutig ist oder will oder oder oder
dann bieten genau diese Emotionen, crazy, eine große Chance...genau die.

LG ADW
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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 12:16

titus2 hat geschrieben:
Ich hab immer ein ganz schlechtes Gefühl - kein Neid, sondern eher so ein diffuses Unbehagen -, wenn ich lese, wie 'besonders' die Beziehungen teilweise betrachtet und wohl auch 'gehütet' werden. Gerade, wenn ich dann lese, dass die Patienten fast nur noch - danke für die Offenheit, yamaha - zur Therapie gehen, weil sich das so eingebürgert hat und weil die Therapeutin da sozusagen auf einen wartet. Ich würde das nie wollen, mir würde das auch Angst machen.
hi titus,

tatsächlich fühle ich, andere Patienten hin oder her, dass diese Begegnung für mich schon sehr einzigartig ist. Dass Sie für mich als Mensch einzigartig ist. Sie war in der Therapie nie für mich eine "weiße Wand", und unser beidseitiges Vertrauen ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Natürlich geht es in der Therapie hauptsächlich um meine Belange, aber ich glaube bspw., dass es sehr viele Parallelen in unseren Leben gibt.
titus2 hat geschrieben:Natürlich hat man eine Beziehung. Aber man ist einer von vielen. Das ist tragisch, aber es ist genauso wichtig, dass das so ist. Wenn man anfängt, davon auszugehen, man sei etwas Besonderes, dann ist das meiner Ansicht nach der Anfang vom Ende des Therapie-Erfolgs. Und: Wenn man tatsächlich etwas Besonderes IST, dann ist es nicht mehr der Anfang vom Ende, sondern dann IST das das Ende. Denn dann dreht es sich nur noch um die traute Zweisamkeit. Nicht mehr um das gemeinsame Arbeiten am Leben - ich will nicht sagen 'an den Themen' -, sondern nur darum, sich gemeinsam eine schöne, emotionale, tragische, melancholische Zeit zu machen. Das kann man dann endlos betreiben. Wie eine Liebschaft.
Ist das nicht immer so im Leben? Der Mensch hat viele Beziehungen, wieso sollte man grundsätzlich davon ausgehen, dass man einer von vielen, und eben nicht der Mensch ist? Wissen kann man es nur, wenn man fragt. Ich glaube tatsächlich zumindest an die Möglichkeit einer Transformation einer therapeutischen Beziehung. Warum auch nicht, das ist im Idealfall ja keine 1 Frau Show, sondern man entwickelt sich gemeinsam, man profitiert gegenseitig, man lernt sich mit der Zeit immer besser und tiefer kennen.
Gut, das mag nicht für alle therapeutischen Arbeitsweisen gelten und man muss wohl differenzieren, aber ich mache keine Analyse sondern eine VT und da sind 5 Jahre eben schon sehr ungewöhnlich und ich mag es weder als verklärte romantische Vorstellung von idealer Zweisamkeit abtun noch als Dienstleistung ohne jegliche emotionale Beteiligung. Ich würde wirklich gern wissen was sie darüber denkt und wie es wahrnimmt, aber dazu muss ich die passenden Worte und den passenden Moment abwarten

LG


ziegenkind
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Beitrag Do., 17.01.2013, 13:10

nach dem lesen hier hab ich den eindruck, dass es zwei strategien gibt, die so unterschiedlich sie auch aussehen, doch die kehrseite der selben medaille sind (1. ich bin für thera was ganz besonderes und 2. ich finde mich damit ab, dass ich eine von vielen bin). ich denke, beide gehen an dem vorbei, was für mich das ziel und dann das ende ist. beide gucken zu sehr auf den anderen, um zu sspüren was man selber spürt.

was ich für mich möchte
1. spüren und sagen könne, ohne rückhalt und ohne rückversicherung, dass thera für mich etwas besonderes ist, nicht immer, aber in ganz vielen momenten.
2. spüren und sagen zu können, dass es diese momente gibt, in denen das unwahrscheinliche und doch auch nicht wundersame, sondern von beiden seiten hart erarbeitete passiert: zwei menschen docken aneinander an, haben ihre art zu denken, ihre art die worte zu gebrauchen, ihre art gefühle in worte zu übersetzen, gegenseitig so gründlich kennengelernt, das verstehen wirklich möglich ist. nicht immer, nicht als dauerzustand. in manchen, in vielen, in momenten, die langsam immer mehr werden.
3. das wissen um diese momente auch dann wahren, wenn die wüste gobi sich vor einem erstreckt.
4. in den momente nicht nur baden, sie nicht nur genießen, wie eine katze in der sonne. die momente nutzen, dafür, um gemeinsam das anzugehen an Schwerem, was einen alleine kaputt macht. will heißen, die beziehug auch belasten.

all das heißt für mich: lernen sich auf das risiko echter, naher beziehungen einzulassen. ohne angst vor zurückgewiesen werden. ohne flucht in phantasien und illusionen. vertrauen, enttäuschungsresistentes vertrauen in das, was ich spüre, auch an zuneigung, interesse, neugier, aber auch an zurückweisung von klebrigen, festnagelnden symbiosewünchen, die mir der andere entgegenbringt.

wo stehe ich: 2 und 4 klappt zunehmend besser. 1 und 3 immer noch eine offene wunde. tendenz bei 3: es bewegt sich was.

noch mal zu der frage, wie besonders bin ich. ich glaube, dass all diese dinge nicht in jeder therapie passieren. ich glaube auch, dass sie in keiner therapie jede stunde pasieren.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 13:33

kenneth hat geschrieben:nach dem lesen hier hab ich den eindruck, dass es zwei strategien gibt, die so unterschiedlich sie auch aussehen, doch die kehrseite der selben medaille sind (1. ich bin für thera was ganz besonderes und 2. ich finde mich damit ab, dass ich eine von vielen bin). ich denke, beide gehen an dem vorbei, was für mich das ziel und dann das ende ist. beide gucken zu sehr auf den anderen, um zu sspüren was man selber spürt.
keine Ahnung ob ich für sie etwas besonderes bin, das möchte ich ja erfahren. Sie ist zweifellos für mich jemand besonderer. Klar könnte ich nun jedes Verhalten mir gegenüber auf Anhaltspunkte hin "untersuchen", und dann käme ich sicher zu dem Schluss, dass es auf Gegenseitigkeit beruht, aber was soll all das Interpretieren. Vollkommen sicher kann ich nur sein, wenn ich sie frage, wenn ich sie anspreche, doch dazu fehlt momentan noch ein wenig. Aber vielleicht bald...

Ps: bei Punkt 3 würde sich bei mir nix bewegen. Tolle Momente ohne jeglichen Bezug zur Gegenwart? Nä, das ist nicht so meins.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 13:48

oh weia, kenneth
nach deinem Ideal
habe ich ja eine total gescheiterte Therapie hinter mir
und bin absolut therapieresistent.

Gibt mir jetzt schon zu denken

Ohne Ironie und mit LG
ADW
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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 13:50

yamaha,

ja, aber kannst du dir die guten Momente in deiner Therapie
oder auch sonst schöne Momente in deinem Leben nicht ins Heute heranziehen, also spüren?

LG
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yamaha1234
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:01

Doch, aber ich muss wissen welche Bedeutung diese Momente haben, momentan ist unsere Beziehung für mich nicht mehr greifbar. Sorry, ich kann das nicht anders erklären.

Lg

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:26

Die haben die Bedeutung die du ihnen beimißt
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ziegenkind
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:29

yamaha, ich gaube darum geht es, dass man die qualität der beziehung selber spüren kann - auch ohne, dass man sich das von seinem gegenüber immer wieder bestätigen lässt. wobei ich den wunsch, manchmal das gefühl des existentiell darauf angewiesenseins gut verstehen kann. meine therapeutin hat sich mir da immer konsequent verweigert. sie hat mich statt dessen immer gefragt, was ich spüre. wenn ich sie gefangen in üertragungssch.eiß als sadistin gespürt hab, dann hat sie nie, nie, nie gesagt, nein ich bin keine sadistin. sie hat mich die gefühle ausleuchten und immer öfter auch auflösen lassen. ganz manchmal, zum durchhalten, hat sie nur gesagt, das sei für sie auch nicht leicht, mir das zu verweigern, wonach ich so schreie. aber siehe da, ich spüre sie immer mehr, einfach so. DAS gibt sicherheit. und seit ich sie spüre, seit ich ihr das zaghaft sagen kann, kriege ich auch manches wort zu dem, was sie spürt. aber nicht als ersatz für das, was ich nicht spüre. auch nicht als initialzündung für mein eigenes spüren. erst seit dem ich das kleine spürdiplom gemacht hab. DAS ist mir sehr kostbar. das freut mich und gibt mir gleichzeitig unabhänggkeit.

adw, ich glaub nicht, dass du gescheitert bist. ich glaub, du bist noch nicht ganz fertig. aber das weißt du ja, dass ich das denke.

ach ja: zu der wüste gobi. wenn wir das nicht lernen, dann werden wir immer wieder verrecken. weil es das nicht gibt, dass einer immer da ist, dass einer immer versteht, dass man immer den kontakt spürt. das gibt es vielleicht in manchen frühen mutter-kind-beziehungen - und wahrscheinlich nicht mal da. und dann gibt es ganz viel kulturell überhöhte symbioseillusionen. die hab ich auch. manchmal immer noch. aber die will ich hinter mir lassen. mittlerweile auch ohne traurigen blick zurück auf die verlorene illusion. das wirkliche ist eigentlich noch mal kräftiger, schöner als die symbiosevorstellung.

kennt ihr das: ich liebe meinen mann und seit kurzem auch meine therapeutin eigentlich am meisten dann, wenn sie ganz anders sind, als ich, ganz anders auch, als ich mir das vielleicht vorgestellt hab. berührend ist doch auf ganz aufregende art und weise, dass differente, das unerwartete, auch das nicht kontrollierte.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:36

ich lese es
ich les es und denk: oha, ja.JA.
Aber ich fühle: DAS ist mir alles eine Nummer too much
nichts für mich;
aber wenn jemand das kann, das aushalten und durchmachen und mitmachen
dann hat der meinen größten Respekt.

LG ADW
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montagne
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Beitrag Do., 17.01.2013, 14:42

Meine Therapeutin sagte mir mal, sie habe einen Wunsch an mich, nämlich, dass wir, wenn ich gehe, wann und warum auch immer, eine Abschiedsstunde machen und ich nicht einfach so gehe. Das wäre besser für sie, aber wnen ich das in dem Moment nicht könne, dann würde sie das selbstverständlich auch akzeptieren.

Sowas ähnliche sagte sie auch mal zu einem anderen Sachverhalt. Sodass ich denke, natürlich hat sie/haben Therapeuten auch Vorstellungen und Wünsche an den Klienten. Klar die kommen ja auch nunmal, man kann es nicht beeinflussen. Es ist aber ihre Arbeit, genau das ist ihre Arbeit, diese Wünsche und Gefühle zu prüfen und zu filtern.


Ich weiß, dass ich für meine Therapeutin etwas besonderes bin, sie hat es so gesagt. Gleichzeitig bin ich aber auch nur eine von vielen Klienten und sie behandelt atürlich jeden individuelle und doch gleich. Beides halt. Mir hat das viel geholfen, zu hören, zu spüren, ich bin was besonderes, aber dennoch (bei ihr), stellt sie an mich keine Forderungen, die sie an andere Klienten nicht stellen würde. Ich muss nicht dafür "bezahlen". Ich fühle mich von ihr trozdem nicht beschlagnahmt, vereinnahmt. Das ist wohl das Filtern.

Dennoch, ja, fühle ich mich einerseits irgendie etwas verpflichtet (weiß echt nicht ob das positiv oder negativ zu werten ist), andererseits geht es mir auch so, dass ich auch viel hingehe, wegen ihr. ich will nicht von irgendwem die Anerkennung für.. was ach immer, was ich gut mache, was mir Widerfahren ist, was ich erleiden musste usw., sondern von IHR.
amor fati

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